Meine Tochter (5) ist erst seit August im Kindergarten und hat sich sehr gut eingelebt und viele Freunde. Zeitweise hatte sie auch einen „Freund“ :D die beiden waren sehr süß und lieb miteinander. Irgendwann war es seinerseits vorbei mit der Freundschaft, auch für sie war er zeitweise „fies“ weil er beim Spielen ihren Bruder (3) heftig in den Bauch boxte.
In letzter Zeit nähert sie sich wieder etwas an, schenkt ihm manchmal ein Bild aber seinerseits kam (laut ihrer Aussage) keine Reaktion, was voll okay ist. Damit muss sie auch lernen umzugehen.
Nun sind heute ihre Freundinnen bei uns und eine berichtete dass sie mir was sagen muss und es ihr Bauchschmerzen macht. Der Freund erzählt in der Kita er ist nicht mehr in meine Tochter verliebt und er möchte sie unbedingt töten.
Meine Tochter war kreidebleich, die andern beiden total verunsichert. Glaube dass sie etwas Angst hatte, vor allem weil sie weiß dass er sehr stark ist. Habe den Mädels gesagt dass es sicher Spaß war und ansonsten sie ihn einfach anpupsen soll, wenn das noch einmal vorkommt. Fanden sie lustig und Thema war erstmal vom Tisch.
Meine Frage. Wie gehe ich damit um, passiert sowas einfach mal in der Kita? Meine Tochter ist sehr lieb und schüchtern und total unkompliziert und hasst Streit. Deshalb möchte ich ungerne da ein Thema aufmachen. Die Erzieher sind sehr indiskret (habe mal gesagt dass ein anderer junge behauptet dass er sie hasst und die Erzieher das nur im Auge behalten sollen. Die haben eine ganze Show daraus gemacht…) und eigentlich will ich ihn nicht bei den Eltern verpetzen. Wenn er Ärger kriegt, lässt er das ja wieder an ihr aus. Ihn ansprechen finde ich eigentlich auch nicht gut… Hmm, was könnte und sollte man tun? Die beiden sind Vorschulkinder und sehen sich ab August sowieso nicht mehr. Aussitzen und hoffen dass es nicht mehr vorkommt?
„Morddrohung“ von Kita Kind, wie umgehen?
Hi,
wir hatten einen ähnlichen Vorfall, nur hat meine Tochter anders reagiert.
Ein Junge hatte in der Kita zu ihr gesagt: Ich schneide dir den Kopf ab.
Sie hat ihn dann leider in den Bauch geboxt.
Sie hat Ärger bekommen, der Junge nicht, weil es keiner mitbekommen hatte von Erzieherinnen, was er gesagt hat.
Ich hab zu Hause meine Tochter natürlich befragt, warum sie sowas macht und dann hat sie es mir erzählt.
Ich habe am nächsten Tag mit dem Erzieherinnen darüber gesprochen, denn auch wenn meine Tochter mit Sicherheit falsch gehandelt hat, so muss sie sich trotzdem nicht bedrohen lassen.
Nicht mal im Scherz.
Ich finde mit 5 ist man alt genug, um zu lernen, wo die Grenzen beim Spaß machen sind. Spätestens dann, wenn es um Gewalt geht.
Wie soll der Junge lernen, dass es weder lustig noch cool ist sowas zu sagen, wenn er nicht die Rückmeldung bekommt, dass er sich daneben benimmt.
Daher finde ich auch deine Reaktion zwar durchaus verständlich und hat die Situation entschärft aber insgesamt auch schwierig.
Runtergebrochen hat deine Tochter von dir gehört, dass wenn sie jemand bedroht, sie ihm auch etwas zufügen soll( klar ein Pups ist nicht schlimm).
Ich würde daher das Gespräch mit der Erzieherin suchen und auch nochmal mit deiner Tochter sprechen.
Dass die Aussage von dem Jungen nicht in Ordnung war und welche Möglichkeiten sie hat darauf zu reagieren.
Liebe Grüße
Sehe ich genauso. Ich finde vor allem in dem Kontext, dass auch die Freundinnen verunsichert sind da schon einen Handlungsbedarf.
Ich als Mutter würde es eigentlich schon gerne wissen wollen wenn mein Kind andere Kinder "töten möchte". Hier geht es ja darum, dass man die Möglichkeit bekommt das mit dem Kind zu reflektieren und andere Optionen an die Hand zu geben um die eigenen Gefühle zu äußern. Das ist ja per se gar nichts Schlimmes.
Sicher ist es aber sehr relevant wie und mit welcher Botschaft man das Ganze anspricht.
Wenn du das Gefühl hast, dass es bei den Erzieherinnen nicht gut aufgehoben ist würde ich die Eltern überlegen direkt anzusprechen.
Auf keinen Fall vor den Kindern. Und ohne Aufforderungscharakter.
Unser Sohn (gerade 4 geworden) ist seit kurzem in einem neuen Kindergarten und dort scheint es unter den älteren Jungs im Vorschulalter üblich zu sein, anderen mit kreativen Mordmethoden zu drohen. Also statt "ich bin wütend auf x" oder "ich mag x nicht" wird halt erklärt, dass man x in einem Rohr unter der Erde einbuddeln oder mit dem Schwert durchzuschneiden will. Schön finde ich das auch nicht. Ich kannte es tatsächlich aber schon aus dem privaten Umfeld von einem 4-Jährigen mit geringen Emotionsregulationsfähigkeiten und habe mich deshalb nicht groß gewundert.
Unser Sohn wollte mithalten und hat sowas dann auch gesagt. Durch meine bestürzte Reaktion hat das aber schnell wieder aufgehört (soweit ich weiß..).
Angst hatte unser Sohn nie, er hat den Inhalt des gesagten und vor allem die Tragweite kaum begreifen können. Vielleicht sind bei euch tatsächlich die Mädels etwas reifer und nehmen deshalb etwas ernst, was nur (natürlich richtig blöd) daher gesagt wurde.
Normalerweise würde ich schon die ErzieherInnen mit ins Boot holen, dass sie Mal mit dem Jungen reden, damit er deiner Tochter hoffentlich persönlich sagt, dass er Blödsinn geredet hat und es ihm leid tut. Aber wenn du in deren Vorgehen kein großes Vertrauen hast, wie ist denn dein Verhältnis zu den Eltern des Jungen? Du könntest ja durchaus auf diese zugehen und sagen, dass die Aussage den Mädchen Angst gemacht hat und ob sie mal mit ihm reden können.
Also ich finde du musst es mindestens mal den Eltern der heute anwesenden Freundinnen deiner Tochter erzählen. Also allein, dass sie sich geöffnet haben dir gegenüber, dass du Kenntnis darüber hast, dass es ein Them gibt, dass ihnen Bauchschmerzen bereitet, etc.
Und dann würde ich mit den Eltern darüber beraten wie ihr damit umgeht.
In jedem Falle sollte es in der Kita angesprochen werden, damit die Eltern des Jungen informiert werden können.
Ich bin seit 15 Jahren Erzieherin in einer Kita und habe 3 eigene Kinder die alle in der Kita waren. Eins kann ich schon mal sagen … nein, sowas kommt normalerweise nicht vor.
Ich bin baff.
Das würde ich definitiv ansprechen und zwar bei den Erziehern! Wie sie damit dann umgehen bleibt denen überlassen. Ich denke sie werden es auch bei den Eltern ansprechen, aber falls nicht würde ich das selber auch noch tun.
Solche Äußerungen gehen nicht und es gibt Handlungsbedarf. Das sich da Problem ab August eh erübrigt, spielt euch in die Karten. Aber das Kind und auch die Eltern bekommen Spaß wenn das Kind keine Alternativen kennen lernt und Grenzen aufgezeigt bekommt.