Hallo
Ich brauche mal ein paar Meinungen da ich merke das ich langsam nicht mehr weiter weiss.
Vorab: mir ist klar das sich jedes Kind anders entwickelt und ich bin absolut keine Mutter die immer Höchstleistungen erwartet.
Folgende Situation: mein Kind wird in einer Woche 5 Jahre alt. Sie hat sehr früh begonnen zu sprechen, hat einen sehr grossen Wortschatz. Sie erinnert sich an Dinge die 3 Jahre zurück liegen, weiss Telefonnummern auswendig nachdem sie sie einmal gehört hat, kann die Zahlen 1-100 lesen und schreiben, rechnet + und -. Schreibt viele Wörter und kann auch einiges lesen. Bis jetzt haben wir das so laufen lassen, ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Was sie lernen möchte bringt sie sich selber bei, möchte und braucht aber auch uns Eltern damit wir ihr "Aufgaben" stellen. Diese fordert sie ein.
Wenn sie daheim ist, malt sie Stunden lang. Sie kann sich damit super beschäftigen und es kommt vor das sie einen ganzen Nachmittag an einem Bild sitzt. Ich würde sagen im Schnitt malt sie 3-4 Stunden pro Tag, oft steht sie extra früher auf um vor dem Kindergarten noch malen zu können.
Im Kindergarten selber kommt sie gut klar, die anderen Kinder mögen sie und sie geht gerne hin. In den Pausen spielt sie oft mit 2 Mädchen aus dem dritten Schuljahr und ist traurig wenn sie die Mädels mal einen Tag nicht sieht.
Das mal damit ihr ein grobes Bild bekommt.
Beim letzten Kinderarzttermin hat unsere Ärztin gemeint wir sollen uns überlegen wie es mir ihr weiter gehen soll hinsichtlich der Einschulung in 1,5 Jahren. Sie würde davon ausgehen das es ihr langweilig wäre und evt. wäre es sinnvoll jetzt schon zu schauen was wir dann machen.
Und hier haben wir ein Problem. Meine Mann und ich sind der Meinung wir sollten sie einfach machen lassen. Das was sie braucht bekommt sie von uns und es könnte gut sein dass sie sich plötzlich für gewisse Themen nicht mehr so stark interessiert.
Unser Umfeld kritisiert uns dafür, gerade meine Schwiegereltern finden wir sollten sie testen lassen, wünschen sich das sie die erste Klasse überspringen kann usw. Ich sehe den Nutzen für mein Kind darin aber nicht. Im Weg stehen und sie bremsen möchte ich natürlich auch nicht sondern ihr alle Möglichkeiten offen lassen.
Was habt ihr in so einer Situation gemacht? Testen lassen? Oder einfach abgewartet wie es sich entwickelt? Ich bin für alle Inputs und Gedanken dankbar.
Kind weit für sein Alter, was tun
Hi,
so wie ich meinen Sohn, vom 30.8. gerne zurück gestellt hätte, würde ich eure Tochter, dieses Jahr einschulen.
Habt ihr Möglichkeiten sie Kopf mäßig auszupowern?
Instrument/e oder Sprachen lernen, und sie dann mit Ihrem Jahrgang einschulen lassen?
Wie ihr es macht, ist es sowieso falsch. Einer wird meckern, obwohl Du wochenlang nicht geschlafen hast, vor lauter Überlegen.
Was sagen die Erzieher/innen?
Eine Bekannte hat ihre Tochter vom 8.12., auch mit 5, 5 einschulen lassen. Sie hat "extra" die 2 Töchter für den Winter "geplant", da sie als Erzieherin die Erfahrung hatte, mit 6, 5 Jahren sind sie so richtig reif, für die Schule.
Ihre 2. war es auch schon viel früher. Sie hat sie eingeschult, und es klappte wunderbar. Hat letztes Jahr 1er Abi gemacht.
Gruß
Du hast recht, einer wird immer meckern. Das muss ich mir immer wieder bewusst machen...
Ja, im Moment zumindest ist es mir möglich sie so zu fordern das ihr nicht langweilig wird. Sie macht einen eher "kopflastigen" Sport, mein Mann spricht öfter mal französich mit ihr und alles an Spielen haben wir angepasst an ihre Interessen und nicht an ihr Alter.
Die Erzieherin findet sie weit für ihr Alter. Bis jetzt verhält sich meine Tochter sehr angepasst, sie kann also im Kindergarten z.B. Spiele spielen die sie daheim langweilen würden. Deswegen meint die Erzieherin sie würde es mal noch laufen lassen und in einem Jahr schauen wie es dann ist.
Aus eigener Erfahrung: testen lassen! Und langweilig wird ihr mit Sicherheit in der Schule, deshalb testen und frühzeitig sich erkundigen wie man ihr einerseits genug „Futter“ gibt (fordert sie ja schon jetzt selbst), andererseits muss sie sicher auch lernen sich auch mit „langweiligen“ Sachen zu beschäftigen. Viel Freude mit ihr! Es wird sicher nicht ewig so unkompliziert weiterlaufen (zumindest mit der heutigen Schulsystem)
Da schließe ich mich definitiv an.
Unbedingt testen lassen.
Hab das grade bei meinem Neffen erlebt. Der war einfach unterfordert und das hat sich negativ ausgewirkt.
Lieben Gruß
Hallo
Danke für deine Einschätzung. Darf ich fragen was diese Tests bei dir ausgelöst haben? Meine Tochter ist sehr ehrgeizig, will immer alles richtig machen. Ich habe Bedenken was dieser Stempel, falls es so wäre, mit ihr machen würde.
Die Entscheidung ist von erheblicher Tragweite. Ich würde sie testen lassen und auch die Einschulungsuntersuchung machen, so es sie bei euch gibt. Und auch im Kindergarten nachfragen, wie man es dort sieht. Dann habt ihr eine informiertere Grundlage, anstatt es aus dem Bauch heraus oder auf Druck anderer zu entscheiden.
Danke für deine Antwort. Zum Kindergarten habe ich weiter oben etwas geschrieben. Im Moment ist sie sehr angepasst, deswegen sieht man im Kindergarten keine dringlichkeit.
Ich würde die Förderung verstärken. Mit oder ohne Test, das Interesse und die geistige Kapazität ist da. Ich wurde mit 6 getestet, aber die Förderung war vorher bereits da gewesen.
Malkurs besuchen lassen, vielleicht noch ein Instrument dazu. Wirklich lesen beibringen und bereits Kinderromane kaufen oder Kindersachbücher. Bibliothekausweis besorgen, sie selbst aussuchen lassen. Bei alle Interessen vom Kind in die Tiefe gehen lassen. Ich habe zum Beispiel eine Astronomie Hobbygruppe besucht als Kind und saß zwischen Erwachsenen und es hat mich geistig gefordert und Spaß gemacht.
Wenn sie bis 100 zählen kann, dass geht es auch weiter. Dann kann man auch schon mal das kleine 1x1 beibringen.
Ich würde nicht die erste Klasse überspringen lassen. Das ist kontraproduktiv. Dein Kind wird kognitiv keine Probleme haben. Das was es lernen muss, sind die sozialen Fähigkeiten. Das geht am besten mit Gleichaltrigen. Freunde finden, mit Mitmenschen zurechtkommen, Emotionen verstehen und zu steuern. Der Schulstoff wird immer zu langsam sein. Da muss sie sich einfach nebenher anders beschäftigen.
Ich danke dir. Es ist spannend wenn jemand antwortet dem es ähnlich ging.
Ich habe das oben wohl falsch ausgedrückt. Mit laufen lassen meinte ich natürlich sie weiterhin zu fördern, jedoch ohne weitere Abklärungen.
Sie geht 2x pro Woche zum Sport, hat jedes Buch daheim, ich übe mit ihr lesen, schreiben, rechnen, was sie möchte. Sie hat Lernmaterial der ersten Klasse, das hat sie sich von einer Lehrerin organisiert. Das meiste langweilt sie davon weil sie es schon kann. wir spielen Dame und Schach zusammen. Die letzten Wochen hat sie sich sehr für Anatomie interessiert, wollte richtige Bilder von den Organen usw. Zum Glück ist ihr Opa Arzt und konnte sie mit den passenden Büchern versorgen.
Ich wurde auch früher in die Schule geschickt weil ich sehr weit war und auch reif wirkte. Und ja, ich habe ohne großen Aufwand ein hervorragendes Abi gemacht. Trotzdem war die Zeit der Pubertät hart, ich war jünger und die anderen Mädchen haben sich viel über mich lustig gemacht (und das war eigentlich ein behütetes Umfeld), das hing mir lange nach. Darum würde ich immer dafür plädieren sie mit ihren Interessen voll auszulasten, alles zu ermöglichen, dass sie ihr Potenzial ausschöpft, aber nicht springen lassen o.ä.
Hallo,
hier mal eine Stimme gegen frühe Einschulung und Testung. Solange dein Kind sich wohlfühlt und keine Probleme hat, besteht meiner Meinung nach kein Grund dazu. Mich persönlich würde es zwar interessieren, aber mein Kind hätte nichts davon. Ich brauche diesen "Stempel" auch gar nicht - hohe Intelligenz ist keine Elternleistung und dass mein Sohn intelligent ist, merken seine Lehrer auch ohne Bescheinigung. Ich würde nur testen lassen, wenn das betreffende Kind Schwierigkeiten in der Schule hat, mit Gleichaltrigen gar nicht zurecht kommt, vielleicht noch, wenn sich die Schule einen Beleg für die Intelligenz wünscht.
Viel wichtiger als die Tatsache, dass deine Tochter intelligent ist und eine schnelle Auffassungsgabe hat, ist die soziale-emotionale Seite. Wir haben unseren Sohn aus genau diesem Grund weder früher eingeschult, noch eine Klasse überspringen lassen (wobei er bei letzterem miteinbezogen wurde). Nicht, weil er im sozial-emotionalen Bereich große Schwierigkeiten hat, sondern weil er sich in dieser Hinsicht einfach altersgerecht entwickelt und weil er in gewissen praktischen Dingen (die ihm unwichtig erscheinen) einfach etwas langsamer ist, wobei ich das auch bei anderen, gleichaltrigen Kindern beobachte.
Mein Sohn ist trotzdem "Kind" - er interessiert sich auch für altersgerechte Themen und hat gleichaltrige Freunde. Er hat sich im Kindergarten nicht gelangweilt und langweilt sich auch nicht in der Schule. Die Probleme, die mir von zwei Erzieherinnen im Kindergarten prophezeit wurden, sind bisher nicht eingetreten. Ich glaube, es wäre problematischer gewesen, ihn eine Klasse überspringen zu lassen.
Er wird in der Schule allerdings auch gut gefördert. In Klasse 1/2 wurde sehr offen gearbeitet. Jetzt, wo er Noten bekommt, muss er die Pflichtaufgaben erledigen. Das ist mir auch sehr wichtig, er muss schon zeigen, dass er das aktuelle Thema beherrscht, bevor er sich anderen Aufgaben widmet. Da ist er auch ideenreich. Wenn seine Lehrerin gerade nichts zur Hand hat, macht er selbst Vorschläge und bearbeitet diese auch zu Hause am Nachmittag noch weiter, aus eigenem Antrieb.
Ich schaue einfach, welche Interessen er hat und verusche ihm da Möglichkeiten zu eröffnen. Vielleicht möchte deine Tochter ein Instrument oder eine Sprache lernen, Schach spielen oder interessiert sich für Naturwissenschaften... Vielleicht empfinden andere Eltern das als faul, aber ich setze mich nicht mit meinem Sohn an den Tisch, um ihn zu fördern, sondern zeige ihm, wo er selbstständig Input suchen kann, mache Vorschläge und entscheide mit ihm gemeinsam.
LG
Vielen Dank. Du hast genau meine Sorgen beschrieben. Ich habe Angst das später "mehr" von ihr erwartet wird auch wenn sie dann vielleicht nicht mehr so viel leisten kann oder möchte. Und das sie sich überlastet weil sie es immer zu 100% richtig machen möchte.
"Und das sie sich überlastet weil sie es immer zu 100% richtig machen möchte."
Das ist eine Angewohnheit von Hochbegabten, die du nicht ohne weiteres rausbekommst. Sollte es zum Problem werden, gibt es dafür Therapien. Vielleicht reicht ihr auch das Wissen, warum sie so ist wie sie ist.
Ich würde im Umfeld nicht groß kommunizieren, dass sie Hb ist, sondern eher dafür sorgen, dass sie einen Job findet, der sie später erfüllt und der zu ihren Fähigkeiten passt.
Hallo ich habe 2 solcher Kinder. Nr. 1 habe ich mit 5 Jahren und 4 Monaten Einschulung lassen. Das Kind war in der Kita sehr unglücklich und unterfordert. Es ging mit 7 Freunden zusammen zur Schule ist jetzt in der 3. Klasse und bisher sehr glücklich.
Kind Nr. 2 ist ebenfalls wie von dir beschrieben. Kann sich aber gut in der Kita einordnen. Die Maus war Emotional noch nicht soweit mit 5 Jahren 3 Monaten in die Schule zu gehen konnte sich nicht anpassen. Es sind zum Glück noch Kinder in ihrer Gruppe die fit und zurückgestellt sind daher kommt sie zurecht, sie spielt jetzt sogar mit jüngeren das war vor einiger Zeit noch undenkbar. Wie es in der Schule wird kann ich noch nicht sagen aber es wird spannend.
Wenn du Fragen hast schreib mir einfach.
Lg
Hi,
mein Sohn ist 6, kommt regulär im Herbst in die Schule und laut Erziehern kognitiv und motorisch der fitteste seiner Gruppe. Wie du deine Tochter beschreibst, ist sie aber nochmal weiter und das, obwohl sie jünger ist.
Ich würde mich genau informieren, auf welche Schule ihr sie gebt. Wie werden begabte Kinder gefördert und in die Klasse integriert? Bei uns gibt's maximal extra Aufgaben, aber eigentlich sind die Lehrer von allem, was von der Norm abweicht, genervt, ist ja extra Arbeit. Leider gibt's keine sinnvolle Alternative hier.
Frühe Einschulung ist sozial - emotional oft schwierig. Immer die kleinste zu sein, sich behaupten können, später in die Pubertät kommen,...
Ich selbst habe 2 gute Freundinnen, die waren regulär in der Schule, super schlau, Abi mit 1,0 ohne übermäßig viel dafür zu tun. Die sind gut durchgekommen, waren angepasst und genügsam. Sind heute Ärztin und Psychologin. Ihre Eltern haben jegliches Überspringen abgelehnt und eigentlich fand ich das immer gut.
Ich würde wohl eher schauen, wie die Schulen damit umgehen und ob ihr in eurer Nähe eine Schule findet, die sie gezielt fördern könnte.
Sollte sie wirklich Hochbegabt sein, wäre „einfach machen lassen“ unter Umständen sogar schädlich. Einfach weil sie sich in der Schule evtl langweilt und „verkümmert“ und irgendwann könnt ihr sie vllt auch nicht mehr richtig fördern.
Du könntest dich mal an die „kleine Füchse e.V.“ (ich meine so heißen die) wenden :)
Danke für deine Antwort. Ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Mit einfach machen lassen meinte ich sie, im Moment zumindest, nicht testen zu lassen.
Ich beschäftige mich viel mit ihr, die Themen die sie interessant findet werden unterstützt.
Zur Zeit geht das gut, wie es ist wenn sie älter ist werden wir sehen.
Danke für den Hinweis, ich werde mich dort mal melden.
Hallo, die kleinen Füchse sitzen in Wiesbaden, passt das für euch? Sie testen auch Kita Kinder. Melde Dich da ruhig schon mal für eine Testung an, vorher gibt es noch ein Elterngespräch. Sie haben gerade eine Wartezeit von ca. 6 Monaten, passt dann also genau zur Einschulung.
Denn man muss bedenken, wenn man springen lassen möchte, dann doch eher von der 1. Auf die 3. Klasse. Die erste sollte sie wohl mitmachen zum Ankommen und die vierte wird in der Regel nicht übersprungen, weil dann das Abschlusszeugnis der Grundschule fehlt. Ihr hättet da also relativ wenig Spielraum und man könnte es von längerer Hand in der ersten Klasse vorbereiten.
Die Tests sind sehr spielerisch, die Psychologinnen sehr nett.
Darf ich Dir aus meiner Erfahrung dort noch einen anderen Blickwinkel aufzeigen?
Natürlich hat man als Eltern Angst vor dem Stempel hochbegabt. Aber es ist auch andersherum. Endlich habt Ihr ein Wort dafür. Und auch sie hat ein Wort. Und sie hat dadurch das Gehühl nicht mehr nur unspezifisch, unbestimmt in der Luft zu hängen. Irgendwie immer anders zu sein, vielleicht nicht normal, vielleicht komisch, vielleicht krank?
Meinem Sohn hat es sehr geholfen zu sehen, dass es einen Ort und Menschen gibt, die sich damit auskennen, die sich damit beschäftigen. Dass es dort Tests gibt, die zu ihm passen. Wenn es Orte, Menschen und Tests und Worte dafür gibt, muss es auch irgendwie normal und ok sein, verstehst Du, was ich meine?
Deine ist jünger, aber ich glaube schon, dass sie dort ein ähnliches Gefühl bekommen kann, auch wenn sie es noch nicht in Worte fassen kann.
Wir haben ihm nicht erklärt, was mglw für ein rattenschwanz dran hängt, wir haben ihm einen Abend vorher Bescheid gesagt, dass er sich zuviel Sorgen konnte und Erwartungen an sich selber aufbauen konnte.
Frust gibt es dort nicht, sie sind ja darauf spezialisiert! Und es ist immer ein offenes Ende der Fragen Skala und sehr offene Fragen, so dass die Kinder nicht wissen, wie weit sie kamen oder ob es richtig war... Damit Du es Dir vorstellen kannst, ein kleines Beispiel, was ist die Gemeinsamkeit von Licht und Klang. Oder, was ist eine Uhr so was.
Schreibt mir gerne, wenn Du noch Fragen hast und viel Spass mit Eurer Tochter!
PS. Nicht zuletzt, die freuen sich dort über jedes Mädchen! Unsere Psychologin hatte dieses Jahr erst 1!Mädchen und unzählige Jungs. Mädchen sind emotional einfach angepasster und verpassen dadurch bestimmt viel frühe Förderung!
Helen