Hallo ihr lieben,
Mein Sohn wird nächste Woche 4 Jahre alt.
Dass er sprachlich etwas hinterher hängt, ihr vor allem mir selbst aufgefallen. Das habe ich im Februar im Kindergarten angesprochen. Seine Erzieherin empfahl mir eine Untersuchung in der Phoniatrie/Pädaudiologie. Das haben wir auch gemacht. Dabei kam heraus, dass er eine expressive Sprachentwicklungsstörung hat. Probleme mit dem Gehör hat er nicht.
Der Arzt in der Praxis war „recht entspannt“. Er und die dortige Logopädin empfahlen ca 20 Einheiten Logopädie. Und eine erneute Vorstellung in einem Jahr.
Außer seiner Sprache, hat er in keinem Bereich Auffälligkeiten!
So weit so gut….
Nun habe ich leider den größten Fehler gemacht, den man machen kann…
Ich habe gegoogelt! Und was da so alles steht, hat mich etwas umgehauen… da steht, dass viele der betroffenen Kinder, nicht in eine Regelgrundschule eingeschult werden können… jetzt bekomme ich es etwas mit der Angst zu tun…
Am Montag hatten wir die U8 bei unserem Kinderarzt… auch er war total entspannt und sagte ich solle das googeln sein lassen. Aber irgendwie beruhigt mich das nicht!
Kann mir irgendjemand Erfahrungsberichte geben?
Danke fürs lesen,
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend,
Expressive Sprachentwicklungsstörung
Es gibt doch bestimmt wie immer unterschiedliche Ausprägungen.
Wie zeigt sich das bei Deinem Sohne?
Er spricht viele Buchstaben nicht richtig aus… er sagt z.B Tinderdarten statt Kindergarten oder Ferbijun für Fernbedienung… sowas halt…
Er spricht viel und hat auch keine Angst davor… auch sein Wortschatz ist altersentsprechend.
Ich denke auch mit gerade vier bekommt man das noch gut in den Griff.
Auf jeden Fall mit der Logo starten, damit er vor Schuleintritt die Laute richtig artikuliert.
Dein Bericht lässt auch mich entspannt, da er außer der Sprache in keinem anderen Bereich Auffälligkeiten hat. Alles Gute für die Logo
Mach mal Logo und mach dir nach den 20 Einheiten Gedanken ;)
Arzt und Logopäden haben sicher nicht unbedarft eine Einschätzung abgegeben!
Versteht er denn alles?
Google mal Heidelberger Elternschule. Die bieten onlinekurse an. Ansonsten lass das wirklich mit googlen.
Nur 20 Logo Stunden werden nicht reichen. Du kannst auch viel zu Hause selber machen. Du wirst sicherlich auch viele Tipps bekommen und Übungen.
Mein Sohn hat fast alles aufgeholt,jetzt.mit 6.
Ja er versteht alles,
Ich denke, die 20 Einheiten sind erstmal die Erstverordnung
Heute wird möglichst jedes Kind an die Regelschule eingeschult, da musst du dir keine Sorgen machen. Mein Sohn sprach mit 4 Jahren nur eine Hand voll Wörter und konnte einen Großteil der Buchstaben nicht bilden ( diese ersetzte er meist mit T oder D). Mit 5 Jahren beim nächsten Test war er sprachlich auf dem Stand von gleichaltrigen Kindern. Mit knapp 7 wurde er regulär eingeschult obwohl wir lieber die Förderschule gewählt hätten.
Ohne festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf, kann man keine Förderschule besuchen. Warum habt ihr das Verfahren zur Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs nicht beantragt?
Mein Sohn hatte schon im Kiga einen Integrationsstatus, für die Schule sah man da keinen Mehrwert für ihn, man war der Ansicht er wird schon irgendwie durchkommen( IQ war gut im Durchschnittsbereich bei allen Tests) . In der 3.Klasse kam dann die Diagnose Dyskalkulie und Legasthenie die Sprachentwicklungsstöhrung und die Auditive Wahrnehmungsstörung wurde mit 3 Jahren diagnostiziert. Er hat sich 9 Jahre durch die Regelschule gequält und durch mündliche Beiträge immer die bessere Note bekommen. Die Abschlussprüfung fuhr er mit Mathe und Deutsch 6 an die Wand und bekam so den Mittelschulabschluss. Nach Schulende konnte er weder rechnen noch halbwegs vernünftig schreiben. Ein Hoch an das deutsche Schulsystem🤨. Ach ja das Sozialamt zahlte die ersten Einheiten der Dyskalkulietheraphie, danach zahlten wir es einige Jahre selber, da es keinen Nutzen für ihn hatte, haben wir die letzten Jahre dann alles was ging in Nachhilfe gesteckt, ohne nennenswerten Erfolg. Ich bin mir sicher an einer Förderschule wäre er besser aufgehoben gewesen, na ja war halt so.
Mir ging es nur um die Angst der TE das ihr Kind wohl möglich an die Förderschule muss, diese Angst ist ehr unbegründet da wirklich alles versucht wird die Kinder in Regelschule zu beschulen, da das einfach billiger ist.
Guten Morgen,
ach, da würde ich mir an deiner Stelle üüüüüüüberhaupt keine Gedanken machen. Er hat noch 2 Jahre, bis er in die Schule kommt, da wird sich noch sooo viel tun in der Zeit.
Zu deiner Beruhigung berichte ich mal kurz von uns :
Kind war fast 5 1/2 Jahre. Sprachliche Entwicklungsverzögerung (Beispiele: drün (grün), trone (Krone), szule (Schule), tasse (Tasche), wohnzassa (Wohnzimmer), is (ich), zudem noch grammatikfehler). Es ist nie so richtig aufgefallen, weder uns Eltern, noch dem Kindergarten oder Verwandten/Freunden. Keine Ahnung wieso. Haben dann ab 5 Jahren zuhause selbst versucht, durch richtiges wiederholen, es "hinzubekommen". Nach ein paar Monaten sind wir doch zur Kinderärztin (wo es bis dato auch nie aufgefallen war) und haben um ein Rezept für Logo gebeten. Nach ca. 20-22 Einheiten waren alle Fehler bei der Aussprache weg. Jetzt wird noch ein bisschen an der Grammatik gefeilt. Ich denke, dass wir bald mit der Logo fertig sein werden.
Was bei uns definitiv die Wende gebracht hat: anfangs war die Logo nur 1x/Woche. Lange Zeit (bestimmt 7-8 Einheiten) tat sich nix... Dann habe ich drum gebeten, dass wir 2x/Woche kommen dürfen. Von da an ging es blitzschnell. Vielleicht war es Zufall, da in den Einheiten davor alles aufgenommen und erst dann umgesetzt worden war, vielleicht war es aber auch wirklich nötig, 2x/Woche hinzugehen. Und zuhause immer schön üben und die Hausaufgaben machen
Also, wie gesagt: Kein Stress. Kinder sind so unglaublich lernfähig. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass dein Sohn das auch ganz schnell raus hat, wie es richtig geht.
Alles Gute
Wer hört denn auf Google?
Mein Ältester hatte mit 3 Jahren die Diagnose: massive rezeptive und expressive Sprachentwicklungsstörung bei einem stark heterogenen IQ von durchschnittlich 101. Danach begann die Logopädie … sie endete 9 Jahre später. Abgesehen davon, dass er tatsächlich die Vorklasse einer Sprachheilschule besucht hat, wurde er ganz normal in der 1. Klasse in einer Regelgrundschule eingeschult. Da er ganz offensichtliche Probleme hatte, bekam er den Förderbedarf Sprache (der ermöglicht eine lernzielgleiche Beschulung und steht nicht auf dem Zeugnis) und eine Schulbegleitung. In der 3. Klasse kam eine LRS-Diagnose dazu. Seitdem hat er noch zahlreiche Nachteilsausgleiche und einen Notenschutz. Heute besucht er die 10. Klasse einer Gesamtschule und steckt gerade mitten in den Prüfungsvorbereitungen für den Realschulabschluss. Danach will er das Abitur machen und dann Angewandte Mathematik studieren. Sprachen hasst er übrigens noch heute.
Aber 20 Einheiten Logopädie sind doch gar nichts. Da seid ihr fix fertig. Das dauert noch nicht einmal ein halbes Jahr. Wenn nur soviel Einheiten angesetzt sind, dann geht der Arzt auch von einer sehr schnellen Besserung aus. Er nimmt nicht an, dass etwas Grundlegendes dahintersteckt … so war es bei uns.
Lautsprache ist keine Notwendigkeit für die Beschulung in einer Regelschule. Es ist ein „nice-to-have“. Schließlich gibt es die Möglichkeit der inklusiven Beschulung in einer Regelschule. Also keine Angst.
Mein Sohn hat bei der u8 (?) - also mit vier auch Logo bekommen, genau mit der selben Diagnose.
Er hat das SCH nicht richtig ausgesprochen, wobei er da noch genug Zeit hätte und viel gelispelt. (Und wo ich oben gelesen habe, wie dein Sohn Fernbedienung ausspricht: meiner hat immer Fernedauno gesagt😄❤️)
Wir starten nach den Ferien mit Rezept Nr. 4. Er hat richtig gute Fortschritte gemacht und hat Spaß daran, jede Woche zu der Therapie zu gehen. Dort werden teils ganz normale Spiele, wie man sie zuhause hat, teils extra logopädiespiele gespielt, mit Aufgaben zum sprechen verbunden usw. Ganz entspannt und nett.
Nimm es einfach als Bonus für dein Kind hin, den andere nicht haben.