Hallöchen,
seit ein paar Wochen hat meine Tochter (fast 4) eine Antipathie gegen mich.
Mama ist doof- Mama soll gehen- Mama weg - Mama darf mir nicht die Schuhe anziehen usw.
Das tut wirklich ganz schön weh. Mittlerweile ist es sogar so, dass sie sich nicht von mir aus der kita abholen lassen möchte und sich lautstark wehrt, wenn ich nur schon sage: komm, zieh deine Jacke an. Ich darf garnix! Manchmal ist sie schon genervt, wenn ich ihr beim spielen zuhause „mal“ zusehe. Ich darf nix mehr.
Bitte sagt mir das ist eine normale Phase und geht schnell wieder rum. Ich mach mir immer so schnell Sorgen, ob unsere Mutter-Kind- Beziehung gestört ist. Aber es ist nie etwas vorgefallen; ich tue alles für sie.
Habt ihr vielleicht tips, wie ich mich am besten verhalten kann? Soll ich sie auch mal etwas links liegen lassen oder weniger sprechen oder wie? Find das ganz schön doof so. Papa muss halt alles machen oder die Omas/Opas oder die Erzieherinnen. Mama darf nix mit ihr machen. Bin echt traurig.
Tochter will Mama nicht :-(
Schwierig von außen zu beurteilen. Aber dass du dir solche Sorgen machst, ist eigentlich ein bisschen "too much".
Kinder sind ja nicht blöd, sie wissen und merken, dass und ob sie geliebt werden. Aber dazu gehört auch, sie stückweise loszulassen. Manchmal hat man dann Sorge, das Kind könnte es als Lieblosigkeit interpretieren, dabei ist es doch das Gegenteil. Mit 4 Jahren wurde bei uns das Kleinkindgeknuddel deutlich weniger - ich hatte irgendwie das Gefühl, sie lassen es nur noch einigermaßen gutmütig über sich ergehen.
Dafür war plötzlich so was wie "schau, wie schnell ich rennen kann, wie hoch ich klettern kann..." angesagt.
Ich würde dir raten: wie in allen Liebesbeziehungen auch: nimm dich ein bisschen zurück. Aufdrängen und Traurigsein setzen sie nur unter Druck. Vielleicht braucht sie etwas mehr Freiraum zum wachsen.
Hallo,
wir hatten die Phase etwas früher, nämlich als mein Sohn ca. 2,5 war (er ist jetzt 4). Es war damals auch sehr schwierig für mich und tat mir wirklich weh. Viele sagten dass es vorbeigehen wird und so war es auch- dennoch war es nicht einfach. Mein Sohn war dabei sehr willkürlich: Mama soll mir nicht das Brot schmieren, Mama soll mich nicht anziehen, Mama soll mich nicht anschnallen, Papa soll das machen etc. Bei uns half tatsächlich dem Ganzen nicht nachzugeben. Mein Mann sagte dann: „Mama wollte dir ein Brot schmieren, ich mache es jetzt nicht, dann musst du es alleine machen“. Dies klappte mit 2,5 natürlich noch nicht und anfangs brüllte er dann vermehrt, mein Mann gab aber nicht nach. Als mein Sohn mehr und mehr merkte, dass er mir seinen Forderungen nicht durchkam, wurde es auch wieder besser. Parallel dazu erklärten wir ihm immer und immer wieder, dass er nicht aussuchen kann wer hier was macht. Heute ist er wie gesagt 4 und ein liebes, ausgeglichenes Kind, das mir gerade heute wieder sagte wie sehr es mich liebt. Ich denke wirklich, dass es nur eine Phase ist, die bei vielen Kindern irgendwann mal auftritt. Vielleicht versucht ihr mal den Forderungen nicht nachzugeben und ihr zu sagen, dass sie das alternativ dann alleine machen muss und dass es eben kein Wunschkonzert ist. Drücke euch die Daumen! Es wird bestimmt wieder besser!
Hi,
ich denke dein Kind ist sich ganz bewusst wie sehr du es liebst und das es sich dieses Verhalten "erlauben" kann, ohne eure Beziehung zu gefährden.
Aber, ich finde das Kindern aktuell viel zu of die Entscheidung überlassen wird. Eltern haben aber nun mal die Verantwortung für ihre Kinder und sollten dementsprechend auch selbstsicher auftreten.
Der Mensch ist ein Rudeltier und da ist in der Natur nicht ein Jungtier verantwortlich.
Dieses, das darf nur Mama und nicht Papa machen oder umgekehrt, gab es bei uns so gut wie nie. Und wenn dann entstand es dadurch das der Vater in manchen Dingen so unsicher war, dass unser Kind es dann nicht wollte. Augentropfen geben bspw. Aber auch da, ich zeige Papa einmal wie es geht, beim nächsten Mal macht er es. Und danach sind wir so verfahren, kannst du das alleine, falls nicht, hilft dir der der Zeit hat! Da müssen sich aber beide Eltern einig sein. Wenn dem so ist, würde ich überlegen, ab wann du wieder übernimmst? Wie reagiert dein Kind wenn nur du verfügbar bist? Entsteht dann auch Protest? Ich würde da beginnen, wenn weinen und schreien weniger stören. Eher nach der Kita, als wenn es morgens schnell gehen muss usw. Und vorerst würde ich meinem Kind nur noch sehr wenige Entscheidungen überlassen. Es kann sich aussuchen was es spielt, aber viele Diskussionen fallen weg, wenn ich Entscheidungen vorgebe. Du musst vorher einen Plan haben und den ruhig durchgehen, ohne Hektik, ohne laut zu werden, ohne Unsicherheit.
Wenn du dich immer so schnell verunsichern lässt und Angst hast, spürt sie das vielleicht.
Grundsätzlich sind so Phasen normal, hat unsere (auch grade 4) auch. Aber trotzdem übernimmt hier jeder was. Also wir versuchen, ihr nachzugeben, aber halt nicht immer. Und eigtl versteht sie es dann auch ganz gut.
Ich gebe ihr Freiraum, aber wenn z.B. Papa die Schuhe anziehen soll, er aber grade nicht kann, mache ich es, da hat sie „Pech“.