NRW: Kein Kitaplatz weil U3 + Einschulung mit 5

Gibt es hier auch jemanden, auf deren Kind das obige zutrifft? In NRW gibt es keine Kann-Kinder mehr, mein Sohn wird in jedem Fall mit grad noch 5 eingeschult. Auf der anderen Seite gilt er mit seinem Geburtstag Ende August für die Kita-Runde dieses Jahr als U3-Kind, was seine Chancen auf einen Platz so stark reduziert hat, dass wir keinen bekommen haben.

Nicht so wüst, ich habe nur einen Mini-Job. Aber ich hätte es für ihn schön gefunden, etwas mehr unter anderen Kindern sein zu können.

Mit der oben geschilderten Regelung kann er auf maximal 2 Jahre Kita vor der Einschulung kommen. Das ist zwar in unserem Fall vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber was ist mit Kindern, die die Förderung wirklich gebrauchen könnten?

Mir scheint die Regelung schon etwas ungerecht zu sein. Was sind eure Gedanken?

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Die Erfahrung das es schwierig sein kann wenn das Kind erst mit 3 Jahren in den Kindergarten soll mussten wir auch bereits machen bei uns war es jedoch " nur " so das wir trotz Geschwisterkinder keinen Platz in der gleichen Einrichtung bekommen haben . Einen Platz in irgendeiner anderen Kita haben wir aber bekommen . Gibt es wirklich keine Möglichkeit auf einen Platz eigentlich hat man doch schon ab einem Jahr einen Rechtsanspruch ich würde da nicht locker lassen und der Gemeinde/Stadt auf die Pelle rücken . Bei einem normal entwickelten Kind sehe ich es zwar auch nicht als so dramatisch an wenn es nur 2 Jahre die Kita besucht nur bei Kindern die wirklich Förderung benötigen ist das unter Umständen dann ein verschenktes Jahr verbunden mit einer Rückstellung die sonst vielleicht nicht sein hätte müssen . Ungerecht finde ich die Regelung alle Mal . Ich habe damals daraus gelernt das man wegen der Platzchancen unbedingt so anmelden muss das man noch U3 fällt .So was ist mir nicht wieder passiert es hat mich dennoch geärgert nur wegen der Platzgarantie quasi gezwungener Maßen 6 Monate hohe Beiträge für die U3 Betreuung zahlen zu müssen .

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Uns betrifft es nicht direkt, aber: ich habe vor kurzem für unser U1-Kind eine Betreuung gesucht und in ca. 90% der angefragten Einrichtungen sollten dieses Jahr nur Geschwisterkinder U3 genommen werden, da in unserer Stadt noch zu viele fünfjährige unversorgt seien und daher Aufnahmestopp für jüngere bestünde. Auf jeden Fall sind ältere Kinder bevorzugt. Das scheint also abhängig von der Stadt zu sein, ich glaube nicht, dass es in allen NRW-Städten so ist. Nun kann es wirklich sein, dass man in der Wunsch-Kita keinen Platz bekommt oder aus anderen Gründen nur bestimmte Einrichtungen/Träger infrage kommen, da kann ich mir die beschriebene Situation vorstellen. Vielleicht wird in eurem Fall auch das genaue Geburtsdatum nicht beachtet, sondern nur das Geburtsjahr.

Du sagst ja selbst, bei euch wäre es nicht so dramatisch. Jede Familie geht anders damit um. Ich an Deiner Stelle würde mir das nicht gefallen lassen und würde die Stadt schriftlich um Zuweisung eines Platzes bitten, allerdings kann es dann ja auch eine unbeliebte Einrichtung sein.

Ich bin vor einigen Monaten bis zum Oberbürgermeister gegangen, weil man mir keinen U3-Platz ab August zusagen konnte, habe mit Klage gedroht und hatte schliesslich die mündliche Zusicherung eines städtischen Platzes. Bei vier anderen Trägern hätte ich ab August einen Platz bekommen, genommen habe ich letztlich den Platz der ab sofort zur Verfügung stand, allerdings nicht im Wunschstadtteil. Je nach Dringlichkeit zahlt sich Flexibilität aus.

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Mhmmm, mich würde interessieren, warum du nicht bis August gewartet hast um den Platz zu bekommen, den ihr wolltet. Rein interessehalber, denn jetzt 3 Jahre weite Wege in Kauf zu nehmen, ist ja auch schon ein großer Nachteil und möglicherweise auch teuer.
Magst du dazu vielleicht noch was sagen? 🙂

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Es gab keine Wunschkita für uns. Wir hätten auch im August wahrscheinlich keinen wohnortnahen Platz bekommen, da ich keinen gültigen Arbeitsvertrag habe (Befristung endete in Schwangerschaft), städtische Kitas nehmen nur Kinder von Berufstätigen. Diese Regelung ist grundsätzlich auch richtig, aber wie weiter unten diskutiert wird: wie soll man im Bewerbungsgespräch überzeugen, wenn jeder weiß, dass da eine Mutter ohne Betreuung sitzt?! Weil man jetzt nicht arbeitet, bekommt man in 6 Monaten keinen Betreuungsplatz. Wir mussten also einen Träger finden, der ohne Arbeitgebernachweis einen Platz bereitstellt. Die Träger, die dafür infrage kamen waren alle nahezu gleich weit entfernt. Bei uns ging es sogar um einen Platz für ein Kind unter einem Jahr. Die Kita, wo unser Kind jetzt mit acht Monaten aufgenommen wurde, wurde neu eröffnet und hätte den Platz bis Sommer nicht freigehalten.
Wegen der Geschwisterregelung und Beitragsbefreiung für Vorschüler (das Geschwisterkind ist 6 und in einer anderen Kita) in NRW zahlen wir bis zum Sommer nur einen minimalen Betrag. Mir verschafft es aber Luft zur Arbeitssuche und zum sanften Kita-Einstieg für das Kind.
Fahrweg ist schon ätzend, das machen wir seit fünf Jahren schon mit dem anderen Kind. Diesmal denken wir drüber nach, mit Ü3 in eine andere Einrichtung zu wechseln, aber bis dahin ist noch viel Zeit und bisher gefällt uns die Kita gut, das Personal ist engagiert, mal abwarten.

Leider geht das Drama zur Schulkind-Betreuung dann in die nächste Runde, denn es ist leichter, einen Kita-Platz als einen OGS-Platz zu bekommen, denn hier gibt es keinen Rechtsanspruch.

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Ja die Regelung klingt ungerecht. Mein Empfinden wäre auch, dass fairerweise der gleiche Stichtag wie für die Schule gelten sollte, damit alle Kinder 3 Jahre Kindergarten haben können.

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Stichtag in NRW ist der 30.9., da ist er mit seinem Geburtstag Ende August ja eh mit dabei. 🤔

Was verstehe ich nicht?

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Du meinst den Stichtag für die Schule, oder? Das Problem ist quasi der Stichtag für den Kindergarten. Er wird mit 5 (fast 6) eingeschult, darf aber erst mit 3 (fast 4), also zwei Jahre vorher in den Kindergarten. Hätte er im Juli Geburtstag, käme er im gleichen Jahr in die Schule, dürfte aber bereits ein Jahr früher in den Kindergarten.

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Ich habe eine Antwort von der Koordinatorin für die Verteilung der Kitaplätze bekommen und sie sagt jetzt, dass der Stichtag tatsächlich derselbe ist. D. h. aber dann leider, dass es auch Ü3 einfach keinen Platz für uns gibt. :-(
Na ja, zumindest fühle ich mich jetzt nicht mehr so ungerecht behandelt.

Was einen Nicht-Wunschkindergarten angeht: ich bin nicht mobil, daher kommt nicht so viel in Frage. Das habe ich mir aber ja ganz selbst eingebrockt, ist also ok.

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Bei uns geht es nicht mal um die Kann-Kinder-Regelung, aber wir hätten normalerweise auch nur zwei Jahre Kindergarten für unsere Kinder gehabt. Sie wurden NACH dem Beginn des Kindergartenjahresgeboren (sie werden 2 Tage später 3), aber VOR dem Stichtag für die Einschulung. Unter 3 hätten sie eigentlich keinen Platz bekommen, weil so viele Kinder über 3 noch keinen haben - in unserer Stadt fehlen insgesamt 500 Betreuungsplätze.
Also wären sie mit ganz knapp 4 in den Kindergarten gekommen und eben ganz kurz nach dem 6. Geburtstag eingeschult worden.
Wir wurden nur wegen meines Berufes bevorzugt, sonst hätten wir Pech gehabt.
Die Situation ist wirklich sehr angespannt. Uns wurde gesagt, dass wir selbst, wenn sie ne Woche vorher geboren wären, also offiziell 3 wären, hätten wir normalerweise Pech gehabt. Hier stehen Kinder selbst vor dem 5. Geburtstag noch auf der Warteliste. Ich befürchte, es wird nicht besser werden.

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Ja, die Anzahl der fehlenden Betreuungsplätze ist wirklich extrem, vor einigen Wochen wurde bei uns die Zahl 1.700 genannt. Da gibt es mit Sicherheit unzählige, die es deutlich dringender benötigen als ich.

Dass es in NRW keine Kann-Kind-Regelung mehr gibt, ist meiner Meinung nach problematisch, gerade weil ohne Betreuung im Kindergarten eine Einschätzung, ob ein Kind tatsächlich mit 5 schon schulfähig ist, sehr schwer zu erstellen ist. Für den Kinderarzt (oder wer auch immer sie vornimmt) bleibt dann wirklich nur eine Momentaufnahme. Wie aussagekräftig das bei kleinen Kindern ist, kann wirklich jeder, der mit einem Kleinkind zu tun hat, sehen.
Und auch das ist für sozial schwache Familien oder welche mit Migrationshintergrund wieder ein Problem, da dort meinem Empfinden nach eher einfach mit dem Strom geschwommen wird, also auch nicht in Frage gestellt geschweige denn dagegen vorgegangen wird, wenn ein Kind noch zu unreif für die Einschulung mit 5 ist.

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Da gehe ich absolut mit! Oft sind es auch die Kinder, die am meisten Input von außen bräuchten, die eben länger aus diversen Gründen auf der Warteliste stehen.
Ich bin Erzieherin und sehe selbst, dass es Kinder gibt, die mit 4 Jahren deutlich zu spät in den Kindergarten kommen. Und der Kinderarzt kann natürlich nicht alle Auffälligkeiten sehen, Schulfähigkeit beurteilen etc…

Also diese fehlenden Betreuungsplätze haben Folgen, die sich bis in die Schulzeit ziehen. Es ist katastrophal.

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Ich finde es nicht problematisch, dass es keine Regelung für Kann-Kinder mehr gibt.

Das eigentliche Problem ist , dass vor etlichen Jahren irgendeiner auf die glorreiche Idee kam den Stichtag zu erhöhen, er sollte ursprünglich übrigens jährlich um jeweils einen Monat nach hinten geschoben werden (bis hin zum 31.12!). Das wurde nur auf Grund zahlreicher Proteste nicht gemacht und beim 30.9. war zum Glück Schluss.

Früher war der Stichtag im Sommer , hätte einfach so bleiben können.

Es gibt aber übrigens auch Kitas, die während des Jahres aufnehmen, was ist notfalls mit Tagesmüttern?

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Das ist keine allgemeine Regelung. Dein Kind müsste eigentlich als Ü3-Kind gelten, weil der Kita-Stichtag auch später ist.
Außerdem hat dein Kind ein Anrecht auf einen Kita-Platz. Wenn du es drauf anlegen willst, könntest du einen Platz einklagen, bzw. wenn wirklich gar nichts geht Verdienstausfall-Entschädigung.

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Hallo natürlich kann sie klagen wenn sie darauf besteht wird sie auch einen beckommen aber halt nicht in der Nähe und sie hat kein Auto was eine Kita in 15 km Entfernung etwas schwierig macht.
Die Gemeinde muss nur einen Platz anbieten der muss nicht in der Nähe sein.


Ich komme aus reinland pfalz hier haben alle Kinder ab 2 einen Anspruch auf 6 Stunden kostenfreie Kitabetreung. Ich bin eine der wenigen deren Kinder erst mit 3 und nur für 4 Stunden geht. Das mit den vollzeit Plätzen gibt es noch nicht flächendeckendend. Aber zumindest bei uns im Landkreis beckommen ziemlich alle Kinder ab 2 einen Platz das finde ich super geregelt.
Personalmangel gibt es hier auch, aber trotzdem sind zumindest ansatzweise genügend Plätze da.
Ich finde es sehr schwierig das Kinder bis 4 oder 5 evtl. Keinerlei Sozialkontakte haben und auch auf die Selbstständigkeit die ein Kitabesuch mit sich bringt verzichten müssen.
Wenn Eltern Kitafrei erziehen und für einen Ausgleich sorgen ok, aber die meisten müssen nun mal arbeiten um über die Runden zu kommen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Suche.
Lg

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Hallo,
es ist auf jeden Fall so, dass es sehr schwierig ist, einen Kita/Kindergartenplatz zu bekommen.
Aber so wie du es schilderst, ist es bei uns (auch NRW) nicht. Uns wurde sogar im Gegenteil gesagt, dass man mit U3 bessere Chancen auf einen Wechsel hätte, als mit 3 oder älter. Hier gibt es doch einige Kindergärten, die Plätze ab 2 Jahren haben. Insgesamt muss man aber sehr suchen und bemüht sein (und Glück haben). Wir haben zB auch einen Fahrtweg von 15min pro Strecke…
Wie wurde es bei euch denn genau begründet?