Hallo zusammen,
ich mache mir Sorgen um meine Tochter (August 2019 geboren).
Ich weiß nicht so recht wie ich sie und ihre Fähigkeiten einschätzen sollen.
Sie hat normal laufen gelernt (knapp 14 Monate), sehr schnell sprechen (mit 2 konnte man sich normal in ganzen Sätzen mit ihr unterhalten), sie hat ein Elefantengedächtnis und erinnert wirklich jede Kleinigkeit der letzten 1,5 Jahre mindestens. Sie hasst laute Geräusche (Staubsauger etc.) und schnelle Bewegungen wie z.B. Tunnelrutschen, Rolltreppen. Sie lässt sich dann auch nicht überreden, das mal zu probieren. Sie ist sehr fröhlich, empathisch, teilt alles.
Sie war regulär in der Krippe, da hieß es am Ende, sie könnten sich vorstellen, dass sie hochintelligent sei. Wirklich begründet haben sie es nicht. Nur das sie halt besonders clever sei..
Sonderlich geschickt war sie noch nie, aber sie klettert recht gern überall hoch und runter, hüpft vom großen Turnkasten, balanciert ok, fädelt auch kleine Perlen zu Armbändern auf. In großen Gruppen fällt es ihr schwer sich mit ihren Spielideen einzuordnen, da ist sie eher aussenvor, bindet sich aber sehr eng an einzelne Kinder. Sie ist oft Feuer und Flamme, verliert aber nach einer Zeit (z.B
Schwimmkurs) das Interesse und arbeitet dann nicht mehr mit und verliert natürlich den Anschluss.
Jetzt hatten wir plötzlich ein Gespräch im Kindergarten. Sie würden sich Sorgen in Bezug auf ihre Motorik machen. Beim Essen würde sie häufig nicht geschickt mit Löffel und Gabel essen. Da würde sie das Besteck zu früh drehen, viel kleckern. Sie kleckert tatsächlich öfter, zuhause finde ich es aber eher noch normal für das Alter. Wenn sie was isst, was ihr schmeckt, landet oft gar nix daneben. Und das Kleckern scheint ihr einfach egal zu sein, sie ist auch sonst sehr chaotisch...Und sie hätten den Eindruck, dass sie beim Ausschneiden mit den Augen nicht richtig fokussieren würde. Würde zwei cm neben der Linie schneiden. Das tut sie zuhause auch gern mal, ich habe aber eher das Gefühl, dass sie einfach dann keine Lust mehr hat... sie schnippslt lieber ein Blatt in 3 mm große Stücke und spielt Konfetti. Sie sagen, sie sei frustriert und würde merken, dass bei ihr was anders sei als bei den anderen. Sie könne auch nicht Ecke auf Ecke falten. Heute hat sie mir bei der Wäsche alle Handtücher spontan richtig zusammengefaltet..
Wir sollten Augen und nicht erkannte Kiss Syndrom testen sowie nicht zurückgebildete Reflexe testen.
Beim Augenarzt waren wir vor 1 Jahr, da war alles super.. zur Osteopathie war ich wegen Spuckkind mit ihr als Baby, da war auch nichts komisch. Machen wir jetzt alles nochmal, denke aber, da wird nix sein.
Was mich beunruhigt ist, dass sie den ganzen Tag malt, aber immer nur bunte Farben kitzelt.
Sie versucht partout nichts Dingliches zu malen. Gar nix. Im Urlaub hat sie die Tage jedoch an der Kreidetafel Sonnen und Menschen gemalt.. normale Kopffüssler hat. Zuhause beim Tuschen heute nur wieder alles bunt. Die Lust vermiest ihr das aber nie.
Übertreibt die Kita oder ist das tatsächlich eher besorgniserregend? Fühle mich echt verunsichert.
Defizite Motorik bei knapp Vierjähriger in der Kita oder nur eigenwillig
Also für mich klingt das tatsächlich alles ganz normal.
Ich würde auf jeden Fall noch einen Termin beim Augenarzt ausmachen, das kann nicht schaden.
Sie kann malen (hat sie ja immerhin schon gemacht), sie mag aber lieber buntes Gekritzel malen. In unserem Kindergarten wird das übrigens gefördert - einfach nur Striche, Punkte, Gekritzel zu malen. Fördert angeblich die Kreativität.
Sie kann auch falten, da sie die Wäsche ordentlich faltet.
Auch, dass sie keine lauten Geräusche oder schnellen Bewegungen mag, finde ich unbedenklich. Hab hier auch so ein Sonderexemplar 😅
Ich erzähl dir mal von uns.
Meine Tochter ist jetzt 5 und schafft es immer noch nicht alleine auf die Rolltreppe. Man muss sie ordentlich halten und draufstellen. Sie ist eher tollpatschig unterwegs, was ich mehr auf ihre Unsicherheit schieben würde. Ihre Augen sind gut. Allerdings konnte sie mit 3 Jahren ohne Stützen Radfahren und mit 4 Jahren ohne Schwimmhilfe schwimmen. Wenn sie sich sicher fühlt, ist sie geschickt. Klettern kann sie gar nicht gut, schlechter als 3 jährige Kinder auf dem Spielplatz. Weil sie sich einfach nicht traut.
Sie kleckert immer noch recht viel beim Essen, ist aber sonst ein sehr ordnungsliebender Mensch, der Schmutz und Unordnung gar nicht leiden kann.
Im Kindergarten wurde uns damals auch gesagt, dass sie in gewissen Bereichen (kognitiv) viel weiter entwickelt wäre. Von Hochbegabung war aber nicht die Rede. Sie konnte bereits mit 4 Jahren einiges lesen und schreiben, interessiert sich sehr für Zahlen usw.
Laute Geräusche mochte sie bis ca 4 Jahren überhaupt nicht. Heute ist es etwas besser, aber wenn sie dem Papa beim Arbeiten hilft, setzt sie ihren Gehörschutz auf. Indoorspielplatz (laut, chaotisch, schnelle Rutschen) gefällt ihr wiederum sehr gut. Etwas konträr das Ganze.
Wirklich schön schneiden kann sie heute noch nicht. Eine vorgezeichnete Linie exakt nachschneiden hat mit ca 4 Jahren geklappt. Gestern hat sie einen Kreis ausgeschnitten, das war eher ein Achteck.
Laut Kindergarten hat sie gar keine Defizite und alles ist normal. So wie ich es sehe, gibt es Bereiche, in denen sie etwas hinten nach ist (z.B. Klettern) und Bereiche, wo sie etwas weiter ist. Aber solange sich alles weiterentwickelt, manches schneller, manches langsamer, mache ich mir keine Gedanken.
Auch bei euch erkenne ich nichts Bedenkliches :)
hi,
ich habe keine Erfahrung und bin auch nicht ausgebildet, aber vieles was du über deine Tochter schreibst, erkenne ich bei meiner ein Jahr jüngeren Tochter auch: Irgendwie „komische“ Ideen, sehr empathisch, Elefantengedächtnis, laute Geräusche/schnelle bzw. bei ihr unvorhersehbare Bewegungen. Meine Tochter galt in der Krippe durchaus als schwierig. Dabei hat sie einfach mit Veränderungen Probleme. Seitdem die Erzieher mit ihr anders (in meinen Augen normal) umgehen, läuft es rund. Uns wurde such vorgeschlagen das gesamte Diagnostikprogramm durchzuziehen inklusive SPZ. Unser erster Impuls war es der Empfehlung zu folgen, denn wenn sie Probleme hat, wollten wir es wissen, um ihr zu helfen. Allerdings waren wir davon überzeugt, dass sie normal ist und keine Probleme, die außer der Norm sind, hat. Daher haben wir uns gegen eine Abklärung im SPZ entschieden. Wir hatten auch die Befürchtung, dass meine Tochter, die ohnehin schon durch ihre Feinfühligkeit und die Gespräche verunsichert war, durch die Untersuchungen noch mehr das Gefühl hätte, dass sie falsch wäre. Das stand für uns Eltern in keinem Verhältnis zu dem Beleg dafür, dass sie normal ist.
Nun ja, wie gesagt: Es läuft nun alles normal, seitdem die Erzieher mal mit ihr reden. Für sie ist die Form einer Krippe einfach falsch, zu babyhaft.
Wenn du bzw. ihr Eltern davon überzeugt seid, dass eure Tochter normal ist, dann würde ich überlegen, ob die Untersuchungen alle Sinn ergeben. Einen Termin beim Augenarzt kann man machen (sollte doch ohnehin jährlich kontrolliert werden, oder?), aber Ostheopathie wäre für mich schon viel zu problemorientiert. Davon ab, dass ich an Ostheopathie ohnehin nicht glaube.
Wenn sie die Dinge zuhause (zu deiner Zufriedenheit) kann, dann würde ich es einfach laufen lassen. Sie kann ja auch Kopffüßer zeichnen, sie will es scheinbar nicht. Bei meiner Tochter würde ich bei einem „Farbspiel“ eher davon ausgehen, dass sie das Zusammenwirken der Farben sehen möchte und daran Gefallen hat und dass bildliche Darstellung ihr zu wenig Anspruch hat. 😉
Ich bin anderer Ansicht. Dass alle anderen deutlich besser zeichnen können, hat unsere Tochter auch so gemerkt. Das muss niemand in einer Untersuchung sagen, die Kinder wissen es selbst sehr genau. Nur wird ihnen in einem Fall gezielt geholfen, im anderen nicht. Bei unserer Tochter ist nach etwa einem Monat Heilpädagogik schon ein erheblicher Fortschritt zu sehen. Ich habe auch den Eindruck, dass ihr das einen grossen Schub Selbstvertrauen gegeben hat, auch in anderen Bereichen. Dass sie Hindernisse überwinden kann. Fahrrad fahren kann sie nun auch. Ich würde es unbedingt machen.
Bei deiner Tochter steht doch selektiver Mutismus im Raum und es ging gar nicht ums Zeichnen können?
Klar merken Kinder, dass sie anders ist. Umso wichtiger finde ich es ihnen zu signalisieren, dass es auch in Ordnung ist anders zu sein (solange die Eltern davon überzeugt sind. dass die Entwicklung normal ist) und zeichnen, falten usw. kann das beschriebene Kind ja, es zeigt es nur im Kindergarten nicht.
Unsere Tochter wird bald fünf. Was zeichnen und malen betrifft, hatte ich hier vor einigen Monaten mal einen Thread eröffnet. Sie kriegt nun wöchentlich Heilpädagogik, bei uns ist das direkt im regulären Kindergarten (analog mit Logopädie und was Kinder sonst noch kriegen). Der Unterschied zu vorher fällt selbst Laien nach nur wenigen Stunden auf.
Wie man darauf in Deutschland Zugriff kriegt, wird sicher jemand anderes wissen, wir wohnen in der Schweiz, wo es vermutlich anders geregelt ist. Ich würde es auf jeden Fall nutzen, wenn ihr das kriegen könnt.
Augenarzt hätte ich auch als erstes vorgeschlagen, ansonsten könntet ihr das ergotherapeutisch einschätzen lassen. Es gibt reine Ergotherapie-Praxen, oder Frühförderungen. Da findet eine umfassendere Diagnostik statt. Das wär aber vielleicht eh sinnvoll, wenn z.B. im Raum steht, dass sie hochintelligent ist.
So wie du sie beschreibst, würde ich das definitiv abklären lassen.
Rinder benehmen sich im Kindergarten öfter anders als zuhause, und ich kenne mittlerweile einige Fälle, inklusive meiner Tochter, die in größeren Gruppen bzgl. ihrer Fähigkeiten auf die Bremse treten. Gerade im Fall meiner Kleinen hab ich das Gefühl, dass sie um keinen Preis auffallen will, sie ist auch relativ schüchtern in der Öffentlichkeit. Zuhause lãsst sie die Elitistin raushängen.
Danke für den Lacher
Rinder im Kindergarten sind etwas ganz besonderes
Ich liebe solche Verschreiber
Mein erster Gedanke war: das klingt nach AD(H)S, eventuell sogar in Kombination mit Hochbegabung.
ADHS bei Mädchen äußert sich oft ganz anders als bei Jungen, ganz besonders bei klugen Kindern, die gute Strategien entwickeln, um ihre "Schwächen" zu kaschieren.
Das klingt soweit alles normal. Also entspann dich. Dennoch würde ich vorsorglich das abklären lassen was der Kiga angemerkt hat. Augen können ja vor einem Jahr gut gewesen sein und nun eben nicht mehr. Sie meinen es gut und wollten euch nur frühzeitig mit einbinden. Wenn was wäre dass man es rechtzeitig korrigiert. Das ist alles.
Meine Tochter war exakt wie deine. Nur Ausschneiden und Essen hatten wir nicht. Aber meine Motte mochte auch nie was richtiges Zeichnen. Vor der Schuluntersuchung hätte ich nicht sagen können ob sie einen Mensch zeichnen kann 😅 sie hatte das einfach keine Lust zu. Hat sie aber mit bravur gemacht. Das richtige zeichnen macht sie also erst seitdem sie 5 ist. Und mit 5 auch weiterhin gerne kreativ bis heute. Alles Gute euch
Wir hatten kürzlich ein ähnliches Gespräch, unter anderem auch, dass bzgl. der Grobmotorik ein kleines Defizit besteht. Mein KiA hat mich nachdem ich ihm das von der KiTa mitgeteilt habe tatsächlich auch darauf angesprochen wie ich seine Intelligenz einschätze, da er denkt dass er sehr schlau ist. Wart ihr schon beim KiA deshalb?
Danke für alle Antworten. Ja wir ihr schon schreibt, es könnte so oder anders sein.
Nein, noch waren wir nirgendwo. Das Gespräch war vor zwei Wochen. Termine bei Osteopathien/Krankengymnastin und Augenarzt sind für Mitte Mai gemacht. Die nächste U ist in der ersten Juniwoche. Vorher werden wir wohl auch beim Kinderarzt keinen weiteren Termin bekommen. Hier ist das alles gerade eher schwierig..
Mich nervt einfache dieses in der Luft hängen, ob und was denn nun ist. Am Liebsten hätte ich gestern eine klare Antwort auf meine Sorgen. Aber die wird es wohl so eindeutig nicht geben.