Geschlechtsneutrale Erziehung

Seltsame Einstellung.
So entsteht Mobbing, ein Kind etwas nutzt, dass nicht seinem biologischen Geschlecht entspricht, weil es als „unnormal“ bezeichnet wird.
Farben und Spielzeuge sind für alle da.

Du fängst ja selbst damit an, deine Tochter ist „hübsch und niedlich“ - was ist mit lebhaft, durchsetzungsstark, schlau und anderen „nicht schwachen“ Eigenschaften? Findest du die für süße niedliche Mädchen genauso? Oder eher für Jungs?
Dürfte dein Sojn reiten oder zum Ballett? Oder ist das nicht „jungenhaft“ genug? Darf deine Tochter zum Kampfsport oder muss es der Bastelkurs sein?

Können kleine geschlechtsneutrale Diverse nicht auch süß sein? Sind ja immer noch keine Kinder...

Ich persönlich erziehe meinen Sohn auch nicht komplett geschlechterneutral. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass es eben 2 biologische Geschlechter gibt, kann aber durchaus auch nachvollziehen, dass für manche Menschen die Grenzen zwischen ihrem biologischen Geschlecht und dem was sie fühlen eben fließend sind.
Das sollte man sich bewusst machen und umso weniger geschlechtertypisch man sein Kind erzieht oder dessen Umfeld ist, umso einfacher wird es dem Kind fallen, seinen Weg als non-binärer Mensch zu finden - sollte es so sein.

Was ich allerdings wirklich schlimm finde, ist das Anerziehen von Geschlechterrollen - und das beginnt eben leider auch schon mit der Kleidung und den Spielsachen. Jungs finden Bagger und Traktor toll und müssen mit Autos spielen und Werkzeug - Mädels mit Puppen und der Spielküche.
Mein Sohn bekommt von den Mädels im Kindergarten gesagt, er dürfe nicht in die Puppenecke und die Spielküche. Und das finde ich wirklich schade für meinen Sohn!
Das Spielen mit Puppen fördert Empathie und Hilfsbereitschaft, das Spielen mit der Spielküche schafft Bewusstsein für Ordnung und Kochen. Alles Dinge, die ich für meinen Sohn natürlich wünschen würde, damit er später ganz selbstverständlich seine Rolle als gleichberechtigter Familienvater findet - anders als viele Männer immer noch.

Und wünscht du dir für deine Tochter nicht auch alle Chancen im Leben? Dass sie z.B. auch ein Interesse an naturwissenschaftlichen/technischen "Männer"-Berufen entwickeln kann, ohne über Vorurteile zu stolpern?

Mit "Lasst doch die Jungs Autos und Fußball spielen und die Mädchen Pferde und Puppen und Elsaprinzessin." machst du es dir meiner Meinung nach also etwas zu einfach.

Du hast das Thema absolut nicht verstanden 😅
Denn nein, es geht nicht darum den Mädchen Rosa und Puppen und den Jungs die Autos zu verbieten. Genau das Gegenteil ist es - das Spielzeug und Farben eben für ALLE da sind.
Wenn Mädchen rosa tragen wollen, ist das ok. Bei Jungs aber eben genauso.
Wenn Mädchen Hosen mit Dinos tragen wollen - sollen sie! Ein Junge will ein Kleid tragen? Das darf er gerne.
Usw.

Ähm du hast da wirklich etwas falsch verstanden.
Es geht nicht darum, den Mädels dann rosa Kleider etc zu verbieten und den Jungs ihre Autos oä, sondern eben darum, dass z.B Jungs auch mal ein rosa Pullover anziehen dürfen, ohne das gleich darüber diskutiert wird, ob das zu einem Jungen passt oder nicht.
Erst letzte Woche in meiner eigenen Familie diese Diskussion gehabt, weil Mini (9 Monate) ein rosa Pullover an hatte..das dürften schließlich nur Mädchen. Genau darum geht es eben.

Jeder so wie er meint?
Ich habe einen Sohn - er ist immer eher „typisch Jungs“ gekleidet.. mittlerweile 2,5 freut er sich einfach über Dinos und Traktoren auf dem Shirt..
Als Baby häufig neutral - aus praktischen Gründen.. sollte mal ein Geschwisterchen kommen, passt die Kleidung wieder 😅

Seine Interessen entwickelt er aber selber. Haben Baustelle vor der Tür und er schaut stundenlang dem Bagger zu. Auf der anderen Seite kocht er stundenlang in seiner Küche und bemuttert/ Bevatert 😅 seine Puppe..
Ganz so wie er eben möchte. Weihnachten gabs das erste Jahr Töpfe, das zweite Jahr die Küche mit Mixer etc. - weil er eben stundenlang in Schüsseln gerührt hat etc.
Jetzt wünscht er sich aber einen Traktor - nun dann soll es so sein 🤷‍♀️

Möchte er lieber Shirts mit Blumen kaufen wäre das für mich in Ordnung. Nicht weil geschlechterneutral erzogen - sondern es soll ihm gefallen und mir ist es egal.

Ich halte nichts davon Jungs extra rosa zu kleiden - weil Farben für alle da sind, noch möchte ich ihm „Jungs typisches“ Sachen aufdrängen. Es entwickelt sich von selbst, so wie er will.

Mhmmmm, ich finde, man sollte vom Geschlecht UNABHÄNGIG die Vorlieben und Interessen des eigenen Kindes unterstützen und fördern.
Das heißt nicht, dass man einem Jungen ein rosa Prinzessinenkostüm anziehenund ein Krönchen aufsetzen muss, wenn er nicht AUSDRÜCKLICH und NACHHALTIG dieses fordert (dann müsste ich persönlich kurz in mich gehen und akzeptieren lernen, dass mein Kind vielleicht ein Transgender ist - und dann ist es nunmal so! Das werde ich dann nicht ändern, wenn es so ist, egal in welche Rolle ich ihn presse und unglücklich mache).
Aber für mich ist es das Wichtigste, das Kind, so wie es ist zu lieben! Ich sage nicht „geschlechtsneutral“ erziehen, ich sage nach den Interessen und Vorlieben des Kindes erziehen.

Und ja, auch ich finde kleine Mädchen in Prinzessinnen-Kleidchen total süß und niedlich, Asche auf mein Haupt! Aber wenn ein Mädchen lieber Kampfsport betreibt oder Fußballspielen möchte, why not???
Und andersrum genauso! Finde es total gemein, dass der Sohn einer anderen Antworterin nicht in die Puppenecke / Puppenküche darf, weil er ein Junge ist! Was soll das??? Und wie wollen die ohne „Vater“, „Vater, Mutter, Kind“ spielen? (Oder wird dort nur Mutter, Mutter, Kind gespielt 😂😂😂)

Meine Tochter darf mit Dinos spielen, Fußball spielen, mit Puppen spielen... Einfach mit dem, mit dem sie gerade spielen möchte!
Für mich hat das jetzt aber nicht unbedingt was mit geschlechtsneutrale Erziehung zu tun, sondern mit "Sorry" d*mmen Klischees, dass Jungs nicht mit Puppen, Mädchen nicht mit Autos... spielen dürfen oder Mädchen z.b nichts blaues anziehen sollen.
Geschlechtsneutrale Erziehung ist z.b auch, wenn man nicht sie, er benutzt oder sich das Kind den Pronomen selber aussuchen darf.

https://youtu.be/XtoeBVhZwrM

Ich habe meinen Mädchen noch nie verboten mit Puppen zu spielen. Warum sollte ich sie nicht Pferd und Eisprinzessin spielen lassen?
Und wenn Spielzeugindustrie und Kindergarten den Mädels dann suggerieren, dass das die einzig "richtige" und angemessene Beschäftigung für sie wäre, dann kann ich ja gegensteuern und Experimentierkästen, Roboter und Autos zur Verfügung stellen.
Blöd ist nur, wenn sie dann von anderen doof angeredet werden "das sind doch Jungssachen".

Ich finde es übrigens mega unpraktisch, dass es so viele Handwerker gibt, die bei mir erstmal versuchen, mir völligen Quatsch oder gar nichts zu erzählen, während mein Mann ungefragt eine vernünftige Erklärung bekommt und dann Bescheid weiß.
Da ich nur Teilzeit arbeite, hätte ich viel mehr Zeit gehabt, mich um die Haussanierung zu kümmern - aber bei manchen Firmen war das schier nicht möglich. (Muss ich sagen, dass ich für künftige Reparaturen schon eine negativ-Liste im Kopf habe? )
Erst neulich wieder der Typ von den Stadtwerken:"ist ihr Mann auch Zuhause?"
Ich(laut):"Schatz, komm mal bitte, der Herr möchte lieber mit dir sprechen als mit mir."
Das war ihm zumindest bisl peinlich...