Moin,
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder um eure werte Meinung zu erfragen...
Folgende Situation:
Weil wir umgezogen sind musste unsere Tochter die Kita wechseln.
Sie kam aus einer gemütlichen Kita in einer dörflichen Kleinstadt mit einfühlsamen Erziehern, eigener Küche, riesigem Außengelände. ..in eine neu eröffnete Einrichtung mitten in der Stadt, recht steril, kein Außengelände, viele Eingewöhnungen und permanenter Personalmangel (2 offene Stellen) weshalb sie bisher auch erst 1x in den 3 Monaten draußen waren, zu 90% Flüchtlingskinder die untereinander viel in ihrer Muttersprache sprechen was es schwer macht Kontakte zu knüpfen. Eigentlich bräuchte ich die Betreuung ab spätestens 7:00, weil ich um 8 im Büro sein muss und auch den großen Bruder 7:30 in der Schule abliefern muss. Aber 1 Woche vor Beginn sagte man mir, dass es doch keine Frühschicht geben wird. Das heißt ich mache momentan jede Woche Minusstunden weil ich jeweils erst 8:30 beginnen kann.
So, alles etwas unglücklich, leider war es tatsächlich die einzige Kita, die überhaupt so kurzfristig einen Platz anbieten konnte .
S. (3,5) Sagt selbst sie findet die Kita doof und blöd. Das Abgeben klappt meistens nur schwer, eigentlich weint sie jeden Tag zumindest zeitweise, lässt sich i.d.R. Aber wieder ablenken.
Jetzt haben wir völlig unerwartet für September die Zusage für eine andere Kita, auch ganz in der Nähe, mit Außengelände& Frühschicht.. wir schauen sie uns in 2 Wochen an. was mich aber bereits jetzt total unruhig macht:
Es ist eine (städtische) Kita mit offenem Konzept.
Ich habe da bisher nur Schlechtes von gehört. Alle Kinder aus offenen Einrichtungen die ich kenne sind irgendwie schwierig. Auch von einer befreundeten Grundschullehrerin kam die Aussage, dass Kinder aus diesen Einrichtungen oft schwerer zu händeln sind weil sie oft Jahre lang mehr oder weniger ohne Regeln und ein Gefühl von Respekt gegenüber Autoritätspersonen aufgewachsen sind oder soziale Kompetenzen wie fair Streiten, Teilen, Rücksicht nehmen ... nicht ausreichend gefördert wurden. Klar, ist immer auch eine Frage der Erziehung zu Hause aber trotzdem.
Also.. . Ich stehe diesem Konzept durchweg kritisch gegenüber, ohne es selbst am eigenen Leib erfahren zu haben.
Was sind eure Erfahrungen damit? Kann jemand positives berichten? Was würdet ihr an unserer Stelle tun? Wechseln und hoffen, dass das Konzept unserer Tochter gut tut und sie noch eine Eingewöhnung mitmacht? Oder bleiben wo wir sind mit o.g Nachteilen?
Freue mich über Feedback !
Viele Grüße!
Kita Wechsel vom geschlossenen ins offene Konzept?
Was bedeutet denn offen genau bei euch?
Ich kenne nur halb offene Kitas und geschlossene. Meinst du das Vlt? Also da haben sie eine feste Gruppe und es gibt auch Zeiten für die feste Gruppe. Aber es gibt zusätzlich den großen Morgenkreis mit allen Kindern (natürlich auch den kleinen in der Gruppe) und auch Zeiten für das feie spielen. Dann können die Kinder in die anderen Gruppenräume gehen oder sowas wie die großen Puppenhäuser, Werkstatt, Ruheraum usw. Und draußen im Aussengelände haben sie eben auch einen gemeinsamen Bereich. Dieses halb offene Konzept finde ich persönlich super. Das wird hier überall so gehandhabt, egal ob Dorf oder Stadt. Manche sind deutlich besser organisiert. Bei uns war es nur semi gut. Alles normale und unauffällige nette Kinder die jetzt zur Schule gehen.
Huhu,
natürlich würde ich an deiner Stelle SOFORT wechseln (also im September), denn du hast den Betreuungsbedarf ab 7:00 Uhr und nicht erst um 8:00 Uhr. Zudem finde ich eine Frechheit, wenn mit den Kindern nicht jeden Tag rausgegangen wird (Stürme, Unwetter und Glatteis sind Ausnahmen!!!), denn Kinder brauchen mehrere Stunden Bewegung und frische Luft am Tag um dich gesund entwickeln zu können.
Offenes Konzept finde ich persönlich zwar auch beschEIDEN… aber besser ein offenes Konzept als ein Kindergarten, der den Betreuungsbedarf nicht abdeckt und die mit den Kindern nicht rausgehen.
Sehe ich genauso. Wie es schreibt hast du leider nur die Wahl zwischen Pest und Cholera 🙈 aber auch ich würde hier das offene Konzept in Kauf nehmen (obwohl es wirklich der größte pädagogische Mist der letzten Jahre ist…🙄)
Wenn man es positiv sehen möchte: Es kann nur besser werden 😁
Oder mit anderen Worten: Schlimmer kann es kaum werden 😉
Also ich kann die negativen Meinungen über offenes Konzept nicht bestätigten. Wir besuchen einen solchen Kindergarten und sind sehr zufrieden, haben tolles Personal und ein tolles Aussengelände! Die Kinder haben mittags einen Kreis in der Gruppe, im Rest der Zeit dürfen die Kinder sich aussuchen wo sie sind (die Räume sind nach Aktivitäten unterteilt). Meine Tochter ist immer mal überall, also keinesfalls nur draußen. Es gibt auch Angebote für gemeinsames Singen etc., die sind alle freiwillig aber meine Tochter nimmt viel davon wahr, weil es ihr Spaß macht. Das personal ist super einfühlsam und mache viele Angebote ohne die Kinder zu überreden. Im Jahr vor der Schule gibt es eine feste Gruppe für die Kinder, die dann in die Schule kommen, die haben regelmäßig eigenes Programm, dass auf die Schule vorbereitet. Wenn du von der Einrichtung positiv beeindruckt bist nach eurem Besuch würde ich den Wechsel empfehlen! Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden!
Hier ist der Kindergarten mit offenem Konzept der begehrteste der ganzen Stadt. Mega Konzept mit super Umsetzung. Keines deiner Vorurteile kann ich bestätigen. Aber schwarze Schafe gibt es immer. Hast du ja aktuell auch erwischt und es ist kein offenes Konzept.
Guck dir den Kiga doch einfach mal an und entscheide dann in Ruhe. Vielleicht kannst du vor Ort ja auch mit Eltern sprechen.
Alle Kinder, die du kennst und die in einer Kita mit offenem Konzept sind, sind schwierig?
Eine befreundete Grundschullehrerin behauptet, die Kinder hätten dort keine Regeln und respektieren ihre Erzieher nicht?
Wenn du das so glaubst, dann lass dein Kind lieber in der jetzigen Einrichtung mit doofen Zeiten, mit Kindern, die zu 90% kein deutsch reden, Personalmangel und keiner Möglichkeit, regelmäßig rauszugehen.
Ich arbeite im offenen Konzept und liebe es.
Allerdings begegne ich immer wieder diesen schrecklichen Vorurteilen.
Hallo,
was gibt es da zu überlegen. Unbedingt wechseln. Eure jetzige Kita klingt furchtbar, dein Kind geht nicht gerne hin und die Zeiten passen nicht zu Deinem Bedarf. Allein schon das fehlende Außengelände wäre für mich ein Ausschlusskriterium.
Unser Kind geht in eine Kita mit offenem Konzept (vielleicht auch halboffen, kenne da die Abgrenzung nicht). Wir mögen die Kita sehr und unser Kind geht gerne hin. Hier dürfen auch nicht alle machen was sie wollen und es gibt sehr wohl Regeln.
Die Kinder gehören zu einer festen Gruppe mit 3 Erziehern. Also es gibt Bezugserzieher sowohl für unser Kind als auch für uns. Das habe ich von anderen Kitas mit offenem Konzept schon anders gehört und fände ich auch unglücklich, wenn es nicht so wäre.
Es gibt 3 Kitagruppen mit jeweils 2 Räumen. Die Gruppenräume haben eine unterschiedliche Ausstattung und Ausrichtung, z. B. in einem sind die Musikinstrumente, in einem Kostüme, Kulissen für Rollenspiele usw. Die Kinder können sich vormittags frei zwischen den Räumen bewegen und spielen wo sie wollen. Die Erzieher machen zusätzlich noch Angebote ( z. B. basteln, Experimente, Yoga, Bibobesuch, backen). Es gibt zusätzlich noch einen Bewegungsraum und eine Kinderküche. Mein Kind bleibt aber in der Regel in seiner Gruppe, soweit ich das mitbekomme.
Mittags treffen sich die Kinder zum Mittagskreis (anstelle vom Morgenkreis) in der jeweiligen Gruppe und anschließend wird in der Gruppe Mittag gegessen und die Mittagspause verbracht. Auch das anschließende Vesper findet noch in der Gruppe statt. Anschließend ist wieder offenes Spiel in allen Räumen oder draußen.
Es gibt also feste Abläufe und eine Tagesstruktur und Bezugspersonen für die Kinder (und uns Eltern).
Die dürfen auch nicht wild durcheinander rennen, sondern müssen sich immer in den Räumen an- und abmelden. Unsere Erzieher empfinde ich als engagiert und liebevoll in Umgang mit den Kindern.
Trotz des offenen Konzeptes hat unser Kind ein festes Zugehörigkeitsgefühl zu seiner Gruppe und zu seinen Erziehern. Es kann mir auch von allen anderen Kindern sagen, wo sie hin gehören.
Für die Vorschulkinder gibt es dann nochmal ein extra Programm und separate Ausflüge, eine extra Gruppe aber nicht.
Schau dir doch erstmal die andere Kita an und lass dir erzählen wie das Konzept umgesetzt wird.
VG Nenea
Wir schauen uns die Kita in 2 Wochen an und wenn es dort nicht zugeht wie in Sodom und Gomorrha (😉) werden wir wohl den Wechsel wagen.
Danke euch allen für eure Antworten!
Das hat mir sehr geholfen!
Liebe Grüße!
Erst einmal würde ich mir Wissen darüber aneignen, was ein offenes Konzept überhaupt bedeutet:
- Kinder haben keine Stammgruppen
- Kinder können ihren Interessen in unterschiedlichen Räumen mit unterschiedlichen Themen nachgehen
-erfordert hohe Absprachen der Fachkräfte
-es bedeutet nicht, dass die Kinder machen können, was sie wollen, sondern es gibt ganz klare Regeln
- es gibt trotzdem viele Angebote etc.