Betreuung in der der Kita bis 16 Uhr - okay oder sollte ich Alternativen für den Nachmittag suchen?

Hallo!

Ich hatte gestern ein Gespräch mit meiner besten Freundin und das hat mich doch sehr mitgenommen. Unsere Kinder gehen in die gleiche Kita und bisher holt sie (arbeitet erst ab kommenden Dezember wieder) ihre Tochter immer um 14 Uhr von der Kita ab und ich hole meinen Sohn um 15 Uhr von der Kita ab.

Für das nächste Kita-Jahr habe ich nun eine Betreuungszeit bis 16 Uhr beantragt, weil ich die Arbeitszeit erhöhe bzw. - da ich mit dem Zug fahre - einfach einen gewissen Puffer benötige. Nun hat sie wirklich schon ein bisschen abfällig gesagt "warum bekommt man denn Kinder wenn man sie dann bis 16 Uhr in die Kita gibt". Sie meint, dass man dann ja gar keine Zeit mehr mit den Kindern verbringt, denn man holt sie aus der Kita, zu Hause gibt es dann bald Abendessen und um 19 Uhr liegen sie im Bett. Ihre Tochter bleibt weiterhin bis 14 Uhr in der Kita, obwohl sie arbeiten geht - die Tochter wird dann um 14 Uhr von der Oma abgeholt und dort holt sie oder ihr Mann sie dann um 16 Uhr ab.

Ich muss sagen, dass meine Freundin schon einen wunden Punkt bei mir getroffen hat und ich mich schon selber gefragt habe, ob es gut ist Kinder so lange in der Kita betreuen zu lassen. Also ob sowas nicht irgendwann negative Auswirkungen hat?! Und ist es besser Oma und Opa die Kidner am Nachmittag für 1-2 Stunden betreuen zu lassen als sie direkt bei der Kita abzuholen (das war nämlich ihr Vorschlag, dass halt die Großeltern dann am Nachmittag betreuen bis ich komme und nicht die Kita).

Ich bin echt unsicher und weiß nicht so ganz was ich davon allgemein halten soll. Und was das beste für die Kids ist. Was meint ihr?

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Zunächst mal: Jedes Kind ist anders und jedes Kind hat andere Bedürfnisse. Was für das Kind deiner Freundin richtig ist, muss nicht zwingend für dein Kind auch richtig sein.

Ich finde es auch persönlich etwas fragwürdig dir ein schlechtes Gewissen zu machen und selber dann das Kind von der Oma abholen zu lassen. Also defakto verbringt sie dann ja genau so wenig Zeit mit ihrem Kind wie du - nur dass ihr Kind eben zusätzlich noch Kita UND Oma/Opa Action hat.

Wie wäre denn die Betreuung bei Oma/Opa und wie ist sie um die Zeit in der Kita? Wenn viele Kinder zwischen 14-15 Uhr abgeholt werden, dann ist natürlich auch weniger los und es gibt vielleicht am Nachmittag mehr freies Spielen im Garten? Und entertainen Oma/Opa oder kochen die nur Kartoffeln und setzen dann das Kind vor den Fernseher (überspitzt formuliert). Wird dein Kind gerne um 15 Uhr abgeholt oder will es noch bleiben? Daran würde ich die Entscheidung abhängig machen - nicht, wie es deine Freundin macht.

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Meine Kinder wurden ab 1 Jahr jeden Tag von 7.00 bis 17.00 betreut.
Ich hatte nie ein schlechtes Gefühl dabei und natürlich hätte ich mir was überlegt, wenn ich gemerkt hätte dass es den Kindern nicht gut tut.
Ein schlechtes Gewissen braucht man nur haben wenn man etwas tut was dem Kind offensichtlich schadet.
Und das Argument mit der Zeit die man angeblich für Kinder braucht....wer will das festlegen, was genug oder zu wenig ist.
Das ist individuell und oft Quantität nicht glw7ch Qualität
Ich habe nicht das Gefühl was verpasst zu haben, wobei die Gefühle der Eltern ja hier sowieso sekundär sind und meine Kinder sind erwachsen und selbständig.
Warum lässt du dich so leicht verunsichern?

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Ich denke, dass sie dich besonders getroffen hast, weil du innerlich ja auch mit der Entscheidung haderst, so lese ich deine Worte zumindest.
Bei uns war immer klar, dass unsere Tochter so "kurz" wie möglich in der Kita bleibt. Bei uns ist das in der Regel von 08:30-15:15 der Fall. Einen Tag die Woche früher, wenn mein Mann ins Büro muss, dafür an meinem freien Tag unter der Woche kürzer. Aber wir können das eben auch stemmen, durch unsere Jobs und die Großeltern. Wenn man das nicht kann bzw nicht vor Ort hat, dann geht es eben nicht anders. Dann braucht man auch so einen Spruch nicht.
Ich gebe aber zu, dass für mich 16 Uhr das maximum an betreuungszeit gewesen wäre und ich mir sonst, schweren Herzens, einen anderen Job gesucht hätte. Meine Tochter ist aber auch zu krippenzeiten, gerade im Winter um 17:30 ko gewesen, dass sie um 18 Uhr geschlafen hat.
Heute, mit 4, 5 Jahren ist es gott sei dank nicht mehr so krass, aber um 18:45 geht es Richtung Bett, weil sie einfach fertig ist. Das sind keine 3 Stunden, die wir am Nachmittag zu hätten, dass wäre mir zu wenig

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Guten Tag,

das solltest du dir gar nicht annehmen, ich hatte damals schon Vorhaltungen bekommen, als ich meine Kids mit einem Jahr von 7-16 Uhr in die Kita gegeben habe.
Aber was sollten wir machen, wenn auch wir Vollzeit arbeiten gehen mussten. Omas sind alle selbst noch berufstätig gewesen und meinen Kids hat es nicht geschadet, sie fanden es Nachmittags sogar schöner, da sie mehr Aufmerksamkeit der Erzieher bekommen haben, da ja nicht mehr so viele Kinder da waren.
Man genießt doch dann die gemeinsame Zeit ganz anders und intensiver und auch die Kinder haben etwas davon wenn mehr Geld in der Haushaltskasse ist.

Ich habe die Mütter beneidet, die es sich leisten konnten länger als ein Jahr zu Hause zu bleiben oder nur Teilzeit arbeiten zu gehen, aber ich bin doch deswegen keine schlechtere Mutter.

Die Kommentare anderer solltest du an dir abperlen lassen. Jeder macht es wie er es für richtig hält.

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Deine Freundin hat also Kinder bekommen, um die Großeltern zu unterhalten?? Sie sieht ihre eigenen Kinder dann doch auch nicht mehr als du!

Ich weiß nicht, wie alt dein Kind ist. Für viele Kleinkinder ist der lange Kita-Tag natürlich anstrengend. Ob es bei den Großeltern entspannter ist, hängt von den Großeltern ab 😉. Unsere wohnen weit weg, da kommt das nicht in Frage.

Ansonsten siehst du ja an deinem Kind, wie es ihm nach der Kita geht.

Unser älteres Kind geht aktuell von 8:30 bis 14:30 und er hätte überhaupt nichts dagegen, noch bis 16 Uhr zu bleiben. Nachmittags sind bei uns nur noch wenige Kinder da, die Atmosphäre ist dann ruhig und man kann ganz ungestört beim Spielen in Flow kommen. Der Grund, warum ich ihn nicht erst später abhole, ist die kleine Schwester (1,5 Jahre). Die geht gleich lang hin, verschläft aber 2 der 6h. Aber nach dem Mittagsschlaf will ich sie dann schon zeitnah holen, sonst wäre es mir in dem Alter zu lang.

Aber das ist natürlich nur möglich, wenn es von den Arbeitszeiten und dem Einkommen der Eltern her machbar ist. Wenn es nicht anders geht, müssen die Kinder eben länger bleiben. Wenn das Kind damit überhaupt nicht klar kommt, morgens nicht hin will, abends extrem neben der Spur ist, schlecht schläft oder sonstige Hinweise auf Probleme, dann kannst da ja immernoch nach einer anderen Lösung suchen.

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Meine Jungs sind jetzt fünf und wünschen sich, als letztes aus der Kita abgeholt zu werden.

In der Kita sind im besten Fall die Freunde, viel Spielzeug, ein toller Außenbereich und Erzieherinnen und Erzieher, die sich richtig auf die Kinder einlassen können. Das finde ich, ehrlich gesagt viel besser, als Großeltern, die mit ihren Erziehungsideen vor 30 Jahren stehen geblieben sind.

Meine Jungs haben genossen, wenn Oma und Opa sie ab und an abgeholt haben. Das fällt nun leider flach, weil Oma gestorben ist und der Opa ein Pflegefall wurde. Aber auch wenn die Großeltern fitter gewesen wären, hätte ich sie nie für eine tägliche Betreuung herangezogen. Zu viel Abhängigkeit, zu wenig wirklicher Nutzen im Vergleich zur Betreuung durch die Kita.

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So pauschal kann man das nicht sagen - deine Freundin macht es sich da auch ziemlich leicht mit ihrer Verurteilung. Nichts anderes ist das ja... Manche Kinder finden es ganz toll in der Kita und haben kein Problem, bis 16 Uhr zu bleiben (mein Großer fordert das auch richtig ein, damit er am Snack teilnehmen kann). Manche Kinder fühlen sich nicht so wohl wenn viel Trubel herrscht und würden von einer Ruhezeit bei Oma und Opa profitieren. Aber: Mit Omas und Opas ist das ja immer so ne Sache: Sie müssen wollen, in der Lage sein (beruflich und gesundheitlich), und auch zuverlässig sein. Wenn deine Freundin das hat, super. Wir sind auch in der glücklichen Lage, dass die Großeltern viel helfen und die Kinder sind jeweils einen Nachmittag bei meinen Eltern und einen bei den Schwiegereltern. An den Tagen kann ich dann ein bisschen was für mich tun, länger arbeiten oder Haushalt machen - was halt so ansteht. Aber die Großeltern sind dann mal krank (kurzfristige Ausfälle) oder im Urlaub (eher langfristig), das muss dann aufgefangen werden. Von daher wäre meine Empfehlung, zu schauen, was für euch so geht. Eventuell auch länger melden als man braucht (auch wenn das vermutlich etwas kostet) und dann die Großeltern so wie es für alle passt ein bisschen einbinden - wenn die mal ausfallen, bleibt das Kind dann halt länger...

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Achso: das Argument, dass du ja so wenig von den Kindern hast, ist ein bisschen komisch: deine Freundin verbringt ja auch nicht viel mehr Zeit mit dem Kind, sondern ihre Eltern.

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Ich glaube was meine Freundin meinte ist, dass die Betreuung durch Oma und Opa keine "Fremdbetreuung" ist, da sie ja zur Familie gehören und Bezugspersonen der Kinder sind. Sie hat einen sehr engen Draht zu ihren Eltern und sie sehen sich teilweise täglich und dementsprechend viel Zeit verbingen die Kinder mit ihren Großeltern.

Ich habe auch meine Eltern in der Nähe wohnen - im Grunde wohnen sie nur gut 100m weiter ;-) Dennoch habe ich mich für die längere Betreuung in der Kita entschieden, damit ich nicht so sehr auf meine Eltern angewiesen bin. Die Betreuung durch meine Eltern sieht halt eher so aus: Kind spielt alleine oder schaut fern, Oma/Opa machen irgendwas anderes bzw. sitzen im Sessel und schauen dem Kind zu. Aktiv mitgespielt wird nie, höchstens zugeschaut. Ich habe dann immer das Gefühl, sie "verwahren" meine Kinder nur... Da finde ich die möglichkeiten inder Kita halt im Vergleich schon besser in der Kita - obwohl ich ja eigentlich tief in mir drin eher gegen intensive Fremdbetreuung bin.

Ich glaube meine Freundin hat einfach einen sehr wunden Punkt bei mir getroffen, weil ich selber mit der Kita-Betreuung ein bisschen hadere und auch eifersüchtig bin auf die Großeltern ihrer kinder - die unternehmen halt richtig was mit den Kindern, gehen mit ihnen auf den Spielplatz, gehen mit ihnen spazieren, spielen im Garten mit ihnen. Das haben meine Kinder leider nicht.

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Da hast du ja ne nette Freundin. Ich wüsste jetzt nicht was an einer Betreuung durch die Großeltern besser ist als der Kindergarten. Mehr Zeit verbringt sie ja auch nicht mit ihren Kindern. Was ist wenn Oma krank ist, keine Lust mehr auf tägliche Enkelbespaßung hat, in den Urlaub möchte. Ich sehe es mittlerweile ziemlich kritisch die Großeltern für die eigene Berufstätigkeit dermaßen einzuspannen. Wir werden ab September einen Oma Nachmittag in der Woche haben. Allerdings auf zwei Omas aufgeteilt und als Alternative kann auch mein Mann die Kinder abholen. Meine Tochter geht momentan bis 14:30 Uhr in den Kindergarten. Bei uns werden die meisten um 13:00 Uhr abgeholt. Meine Tochter genießt es sehr wenn nur noch wenig Kinder da sind. Meistens krieg ich erst einen bösen Blick, das ich zu früh da bin.

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Betreuung in der kita oder kiga ist nicht zu vergleichen mit Betreuung bei den Grosseltern .
Im kiga ist es oft laut, viele kinder, viele Eindrücke , die das kind überfluten. Oft haben die Erzieherinnen auch nicht sofort und immer Zeit für jedes Kind . Bei den Grosseltern ist das schon was anderes.
Der kiga alltag ist anstrengend .

Ich kenne das von meiner grossen. Die war nach 8 Stunden kita völlig fertig. Sie musste aber „glücklicherweise „ nicht täglich hin.
Ja jedes kind ist auch anders.

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Deine Freundin mutet ihrem Kind mehrere Bezugspersonen zu. Du nicht. Lass dich nicht verunsichern.