Hallo,
ich habe mich extra hier angemeldet, weil ich gar nicht mehr weiter weiß und gerne Einschätzungen hätte.
Meine Nichte ist 3 Jahre alt, die Tochter meiner einzigen Schwester und auch Patenkind ❤️ Ich bin 48, verheiratet aber aus persönlichen Gründen kinderlos.
Ich bin glückliche und stolze Tante und wir, mein Mann und ich, haben großen Anteil am Leben von ihr. Wir unternehmen viel, auch gemeinsam mit den Eltern. Sie hat auch gerne mal bei uns übernachtet und war ein bis zwei Mal die Woche alleine bei mir, wenn ihre Mama arbeiten war. Dann noch oft in der Woche mit ihrer Mama zusammen. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis und ich weiß, sie hat mir vertraut und sich wohl gefühlt. In ihr Kiga Freunde Buch hat sie sogar geschrieben, dass ihr Lieblingsplatz bei mir ist.
Ja, jetzt kommt der Grund meines Posts. Ende März/Anfang April hat sie eine ziemlich heftige Magen Darm Erkrankung bekommen wo sie zum 1. Mal mehrere Tage richtig krank war. Ich hatte da natürlich wenig Kontakt zu ihr. Hatte aber noch ein paar Kleinigkeiten für alle eingekauft und ein kleines Kuscheltier vorbei gebracht. Da hat sie auch noch ganz normal mit mir geredet.
Ein paar Tage später war sie wieder gesund und sie kam mit ihrer Mama vorbei. Da war sie total ausgewechselt. Wich nicht von der Seite ihrer Mama, war unheimlich ängstlich, weinerlich. Von mir oder meinem Mann wollte sie nichts wissen. Ich hab das noch auf die Gesundheit geschoben und auch natürlich keinen Druck gemacht. Bin immer verständnisvoll etc. Aber auch heute hat es sich kaum geändert. Sie will nicht ohne Mama oder Papa hier sein und verhält sich uns gegenüber total abweisend. Sie weint bitterlich wenn sie alleine hier sein soll und ir bricht es das Herz.
Sie tut mir unheimlich leid weil diese Unsicherheit auch wohl überall ist. Im Kindergarten muss sie dann bleiben auch wenn sie sehr weint. Da kann ich mich nicht einmischen. Hier soll sie nicht gezwungen werden aber ich verstehe nicht was los ist. Ich habe mir den Kopf zerbrochen aber es war nichts bei unserem letzten Kontakt.
Ist so ein Verhalten eine Phase oder was könnte ich, wir machen um sie wieder zu bestärken?
Meine Schwester sagt Phase und das wär überall so.
Nichte lehnt mich plötzlich ab
Wenn es woanders genauso ist, dann ist es bestimmt eine Phase, die nichts mit dir zu tun hat. Vielleicht hat es zB mit dem Kindergarten zu tun, der ihr im Moment Probleme bereitet. Da muss sie dann ja trotzdem bleiben. Vielleicht ist es deshalb gerade wichtig für sie, dass sie wenigstens in anderen Situationen selbst bestimmen kann, dass sie nicht bleiben muss.
Ich würde einfach versuchen, dass ihr euch weiterhin regelmäßig in Anwesenheit der Mama seht, damit du weiter präsent bleibst.
Ich würde mich dann aber bei den Treffen nicht aufdrängen. Wenn sie gerade die Sicherheit der Mama braucht, dann ist das halt so. Die Chancen stehen gut, dass sich das irgendwann demnächst auch wieder ändert.
Das hilft mir schon mal, danke.
Ich habe keine Lösung aber möchte mal erwähnen, was für eine tolle Tante du bist !!!
Vielen lieben Dank ☺️ das tut unheimlich gut. Aber ich habe auch großes Glück, dass ich Tante sein darf.
Dankeschön.
Hallo, es ist schön wie wichtig dir deine Nichte ist. Aber mach dir keine Sorgen, es gibt immer mal wieder solche Phasen in denen die Kinder anhänglicher sind. Bei meinem Sohn war es mit 3 Jahren mal eine Weile richtig extrem, sodass er fast nur noch auf dem Arm sein wollte. Das war nachdem seine kleine Schwester und der Papa der Kinder zwei Wochen in der Klinik waren und wenig Kontakt zu den beiden bestand.
Ich habe auch eine ältere Schwester, eine sehr gute Freundin und einen noch älteren Bruder, die alle kinderlos sind und ich bin unendlich froh, dass alle meine drei Kinder so lieb haben. Sie holen sie zwar nicht ab, sondern ich fahre meist zu ihnen, weil alle drei psychisch nicht gesund sind, aber wenn wir bei den Tanten und Onkel sind, freuen meine Kinder sich sehr und jeder kümmert sich soweit er kann. Jeder, der Geschwister oder so gute Freunde (für mich ist die Freundin Familie, da sie mit 16 bei uns aufgenommen wurde) hat, die sich mit um die eigenen Kinder kümmern, sollte sich glücklich schätzen! :)
Ich danke dir für deine Geschichte, das hilft wieder nochmal mehr und erleichtert mich etwas.
Bei ihr gab es ja auch das Ereignis mit ihrer Krankheit wo sie zum ersten Mal ganz oft auch brechen musste und es ihr schlecht ging. Da war sie natürlich richtig richtig eng mit Mama und Papa und das scheint was ausgelöst zu haben. Ich möchte sie auch einfach so gut es geht da unterstützen. Ich zeige ihr hoffentlich, dass alles ok ist, dass ich ihr das absolut nicht übel nehme und sie einfach schauen soll wann sie wieder mag. Wenn sie mit ihrer Mama oder Eltern da ist dann sucht sie auch den Kontakt zu mir, möchte mit mir spielen aber eben nicht ohne Mama.
Es gab den Vorschlag, sie dann weinend hier zu lassen, aber das hab ich abgelehnt. Sie muss ja schon in den Kiga obwohl sie oft weint und nicht da sein will. Da möchte ich nicht auch noch so ein „gezwungener“ Ort sein. Wenn es auch anders geht und das geht es ja.
Ich danke euch!
Davon ein Kind zu zwingen halte ich auch nichts. Als meine Zwillinge vor drei Jahren viel zu früh geboren wurden und ich täglich in die Klinik musste, war mein erster Sohn 11 Monate alt. Er musste von heute auf morgen viel Zeit ohne mich und stattdessen mit seinem Onkel verbringen. Mein Bruder ist extra für einen Monat bei uns eingezogen, damit wir als Eltern auch mal zusammen zu den Babys konnten und immer jemand für unseren Sohn da war.
Damals war es sehr schlimm für mich meinen Kleinen weinend zurücklassen zu müssen, aber da ging es nicht anders. Wobei wir auch versucht haben es ihm leichter zu machen, indem wir anfangs zusammen auf dem Klinikgelände waren und er sich mit dem Onkel von uns entfernt hat, nicht umgekehrt. Und wenn es nicht mehr ging schrieb er und ich kam aus der Station. Gegen Ende der Zeit war mein Sohn ganz eng mit meinem Bruder und hat ihn vermisst, als dieser wieder nach Hause gefahren ist. Aber das war eine Situation in der es nicht anders ging. Mit der Zeit wurde es eben immer besser.
Ich denke wenn du regelmäßig Zeit mit deiner Nichte und ihrer Mama verbringst, dann wird sie auch wieder mehr Vertrauen fassen. Ich denke sie braucht einfach die Sicherheit ihrer Mama momentan ganz stark.
Als meine Maus mit knapp 1,5 Jahren sehr krank war, war ich am Tag vor ihrer OP bei ihr und meine Schwester war bei meinen Jungs. Es war eine dumme Idee zu gehen während sie geschlafen haben. Mein 1,5 Jähriger war okay und ließ sich versorgen, aber mein damals 2,5 jähriger Sohn steigerte sich immer mehr in sein Weinen rein. Er "sperrte" sich ins Bad und weinte panisch, wollte seine Tante nicht zu sich lassen. Sie redete ihm gut zu, aber er konnte sich nicht beruhigen. Als ich verstand wie extrem die Situation ist, bin ich alle Wege aus der Klinik, zur Bahn und den Rest nach Hause so schnell gerannt wie bestimmt jahrelang davor nicht mehr... Am Ende hatte er sich kurz bevor ich kam überreden lassen ein Video zu gucken. In dem Moment hätte meine Schwester ihm alles geben können, Hauptsache er beruhigt sich. Er hatte wirklich so stark geweint, dass er sich fast übergeben hatte. Und kurz danach, als seine kleine Schwester zum Glück wieder zuhause war, gab es eben diese extrem anhängliche Phase. Eigentlich bei beiden, denn sie war auch sehr verstört von den 3 Wochen nur liegen, ohne ihre Brüder und teilweise ohne mich sein.
Das alles ist zum Glück schon fast 1,5 Jahre her. Und wir haben das überstanden. Ich bin davon überzeugt, dass es sich bei deiner Nichte auch wieder bessern wird. Wenn sie merkt, dass ihre Eltern ihr Sicherheit geben, kann sie sich von selbst wieder mehr lösen. Aber es sollte von ihr kommen, ihr könnt ihr nur die Zeit und Unterstützung geben die sie braucht.
Meine Tochter (4) hat auch immer wieder Zeiten, wo sie extrem anhänglich ist, gefühlt Rückschritte macht. Das geht dann so 1-2 Wochen, danach hat sie auf einmal einen großen Entwicklungsschritt gemacht und verhält sich wieder "normal" (plus das neu gelernte).
Klingt bei deiner Nichte also ziemlich normal. Das liegt bestimmt nicht an dir. Mach dir keine Gedanken. Deine Schwester bestätigt das ja auch so.
Danke dir. Ist nur nicht so leicht. Ich war sehr eng mit ihr seit ihrer Geburt aber ich krieg das hin.
Die Maus ist ja noch sehr klein. Das sind Phasen. Sie merkt jetzt wie sehr sie ihre Eltern braucht und hat Ängste um sie, wenn sie nicht da sind. Das ist eine normale Phase und das legt sich meist wieder um dann nochmals später zu kommen ( Heimweh....).
Die Freundin meiner Tochter hat von klein auf bei uns geschlafen und mit 5 wollte sie auf einmal nicht mehr. Gleiche Phase nochmals mit 10 Jahren wo sie vom Reitcamp abgeholt werden müsste.
Die Phasen kommen ungld gehen. Für die Eltern ganz normal, für die Verwandtschaft manchmal verstörend. Besonders dassnn wenn eine enge Beziehung vorhanden ist.
Das stimmt, sie ist total weit, was sprechen und andere Fähigkeiten angeht, vielleicht „vergisst“ man dann doch wie klein sie ja eigentlich noch ist. Danke für deine Hilfe
Ich habe ein kleines Erfolgserlebnis gehabt gestern, da hat sie mich mit ihrer Mama besucht und ich bin ihnen entgegen gelaufen. Sie hat mich Freude strahlend begrüsst und war auch viel offener wieder. Sie war sogar kurz alleine hier. Das erleichtert mich und bestärkt mich auch irgendwie.
Heute hatte ich aber ein Gespräch mit meiner Schwester was mich doch verunsichert hat. Meine Nichte war 1 bis 2 Mal die Woche bei mir, wenn die Mama arbeitet und jetzt ging das ja nicht mehr, weil ich meine Nichte nicht zum hier sein zwingen wollte. Meine Schwester will jetzt eh auch anders arbeiten, daher hat sie es dann anders gelegt und die gemeinsamen Nachmittage fallen jetzt weg. Das macht mich traurig, aber ich möchte es freiwillig und nicht gezwungen.
Sollte meine Nichte wieder Lust bekommen nehme ich mir so viel Zeit für sie wie sie möchte.
Heute hat mir meine Schwester aber gesagt, dass sie glaubt, dass es ein Fehler war und es uns hätte näher zusammen bringen können. Das sei ja im Kindergarten auch so, meine Nichte würde die Erzieherinnen heiß und innig lieben, weil sie sie in ihrem Trennungsschmerz aufgefangen hätten. Meine Nichte mag aber den Kindergarten nicht und will auch eigentlich nicht hin, sie hatte aber keine Wahl. Und das soll dann hilfreich für die Beziehung sein? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht mehr wirklich wo ich stehe und was ich richtig und falsch mache und würde gerne wissen, was ihr dazu sagt.