Sonderpädagogin

Hallo!

Ich habe eine Frage und zwar:

Mein Sohn ist jetzt 38 Monate, also 3 Jahre alt.
Er geht seit er 18 Monate ist in den Kindergarten (wir mussten letzten September wegen Umzug die Kiga wechseln).

Naja ich hatte letztens eine Besprechung im Kindergarten mit der Leiterin und seiner Pädagogin. Sie haben berichtet, dass mein Sohn Schwierigkeiten mit der Feinmotorik hat. Also er interessiert sich nicht für Sachen wie Basteln, Puzzle etc. Aber was Turnen, Yoga angeht ist er super, also alles was mit Bewegung zu tun hat, macht er perfekt.

Er zeigt auch manchmal ein aggresives Verhalten, also wenn ihm was nicht passt, zeigt er seine Zunge beginnt zu jammern. Auch im Kindergarten passieren solche sachen.

Gestern beim Abholen, hat mir die Leiterin berichtet, dass er eine handvoll Spielzeuge ins Klo geworfen hat. ( Er geht jetzt seit einem Monat aufs Klo und hats sogar in einer Woche geschafft windelfrei zu werden) Zuhause macht er solche Sachen auf gar keinen Fall. Ich lass ihn sogar selber aufs Klo gehen und wenn er fertig ist ruft er mich.

Nun ich wurde gefragt, ob ich einverstanden wäre, dass eine Sonderpädagogin ihn mal beobachtet und ich hab auch zugestimmt, weil ich mir dachte, dass wird ihm sicher helfen. Aber jetzt habe ich Angst, dass er iwie anders behandelt wird, als wie die anderen Kinder.

Er wächst zweisprachig auf. Auf seiner Muttersprache kann er sich sehr gut ausdrücken aber auf Deutsch kennt er nicht alle Wörter und wird dann automatisch wütend im Kinderg., wenn er sich nicht ausdrücken kann.

Ich hab ihm auch Bücher gekauft und das sind Bücher wo ich lese und er überlegen muss und zb das richtige Tier auf die richtige Stelle kleben muss - das schafft er alles.

Dann hab ich ihm auch das Tiptoi Buch gekauft, das mag er auch sehr und wir spielen auch gemeinsam.

Ich will mit ihm auch zum Psychologen gehen damit ich herausfinden kann, warum er manchmal so überreagiert und zu seinen Freunden im Kindergarten gemein sein kann.

Ich werde diese Gedanken nicht los und denke, dass das alles iwie meine Schuld ist.

Könnt ihr mir was anderes vlt auch empfehlen oder gibt es Mamis die auch solche Sachen durchleben?

Danke Lg

1

Was soll die Sonderpädagogin (Sozialpädagogin?) denn machen? Eine Spielbeobachtung? Das finde ich ganz sinnvoll. Manchmal gehts auch einfach nur drum, dass jemand außerhalb des Systems (in dem Fall „Kita“) Anregungen gibt, wie der Alltag für alle leichter wird. Das wäre in meinen Augen die naheliegendere Hilfe als eine Psychologin. Oder beschäftigt eure Familie was, das potenziell belastend für euer Kind ist?

Ob dein Kind dann „anders“ behandelt wird, hängt davon ab, wie sich alles entwickelt. Vielleicht wird es anders behandelt, weil die Erzieherinnen neue Möglichkeiten sehen, mit dem vielleicht herausfordernden Verhalten besser umzugehen. Das wäre ja sogar wünschenswert. Oder was befürchtest du bei „anders behandelt werden?“

Ich bin Erzieherin und ich würde so einen Vorschlag nie ablehnen. Als Elternteil erlebt man das Kind ganz anders, du sagst ja selbst, zuhause passiert. sowas nicht. Fakt ist: es ist grad irgendwie schwierig. Was ihr noch machen könnt, wäre, eine Frist zu setzen, wie lange ihr die Situation beobachtet, und ab wann ihr das Angebot annehmt. Manchmal können solche einschneidenden Erfahrungen wie das Sauberwerden auch mit Verhaltensauffälligkeiten einhergehen. Wie lange besteht denn das Verhalten, das die Erzieherinnen bedenklich finden, denn schon?

3

Natürlich, also ich war sehr froh und hab mich auch gefreut, dass ich so eine Chance bekommen habe. Ich will nämlich auch, dass man ihn näher beobachtet und den Grund dafür findet. Sie wird dann mit ihm manchmal alleine spielen od ihn beim spielen beobachten. Was ich zum Beispiel letztens mitbekommen hab, hat die Sonderpädagogin empfohlen, dass wenn er zb jemanden schubbst - bzw man merkt, das wird jetzt passieren, dass er mit seinen Händen sich um den Bauch herum zusammenlegen soll. (Ich weiß nicht, ob das verständlich ist tut mir Leid). Die Pädagogin wird dann solche Empfehlungen geben, damit man mit solchen Situationen besser zurecht kommt.

Eigentlich gibt es nichts, was uns und ihm zu Hause belastet. Wir arbeiten beide Vollzeit, wobei ich 3 Mal die Woche im Home Office arbeite. Dh. ich lass ihn zu Hause frühstücken und bringe ihn dann um 9 in die Kiga und hol ihn dann um 15 Uhr ab. Ich bin aber meistens auch sehr kaputt von der Arbeit, Hausarbeit etc. und finde dann meistens sehr wenig Zeit für ihn. :( Nach dem Kindergarten essen wir nämlich gemeinsam und das dauert meistens mehr als 1 Stunde und dann ist der Tag schon fast vorbei.

Im September, wie er hier angefangen hat, war er in der Kleinkindergruppe und seit Jänner ist er in der Familiengruppe und seit Jänner zeigt er solche Verhalten. Anfangs hat er auch zu Hause erzählt, dass ihn andere Kinder nicht wollten bzw nicht mit ihm spielen wollten. Er ist erst 3 aber für sein Alter groß. Er will auch mehr mit Älteren Kindern spielen aber anfangs konnte er sich nicht so gut ausdrücken und war dann immer wütend. Jetzt hat er sich aber sogar mit den Älteren Kindern (5Jahre alt) befreundet und hat sogar einen Besten Freund im Kindergarten für den er auch zb an Spielzeugtagen ein Spielzeug mitnimmt.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was ich genau machen soll. Es ist halt für mich auch sehr unangenehm wenn ich zu hören bekomme, dass das und das passiert ist. und ds mit dem Klo muss ich noch erwähnen, er hat zu Hause McQueen Autos, die dann mit Wasser die Farbe wechseln und er deswegen auch es sehr liebt mit Wasser zu spielen.

4

Ja, es ist immer schmerzvoll als Elternteil zu hören, dass das Kind irgendwie nicht „passt“. Viele suchen dann die Schuld bei sich.

Es klingt auch nach ziemlich viel in letzter Zeit. Keine Windel mehr, neue Gruppe. Dazu wird er vielleicht auch einfach manchmal überschätzt, wenn er so groß ist.

Ich finde, das Beispiel mit dem Schubsen klingt total nett und auf Augenhöhe mit dem Kind. Das macht doch zumindest ein gutes Gefühlt, oder?

weiteren Kommentar laden
2

Ich weiss nicht genau, was eine Sonderpädagogin macht, unsere Tochter hat einmal die Woche eine Heilpädagogin. Das ist direkt im Kindergarten, andere Kinder sind auch bei ihr. Neben dem, dass sich in einigen Bereichen schnell Fortschritte zeigen, geht sie auch sehr gerne hin. Ich würde es an eurer Stelle unbedingt machen.

5

Hi,
dein Sohn ist 3, da verhalten die sich nicht immer so, wie man das gerne hätte. Ein Dreijähriger darf sauer werden und die Zunge rausstrecken und jammern, er darf auch keinen Spaß am Malen, Basteln, Schneiden haben, er darf auch in der deutschen Sprache Lücken haben, wenn die Muttersprache eine andere ist, er darf auch gemein zu seinen Kumpels sein und auch mal auf saublöde Ideen kommen, wie die Sache mit dem Spielzeug im Klo. Ich finde nicht, dass da irgendetwas so auffällig ist, dass er irgendwelchen Fachleuten vorgestellt werden sollte.
Aber natürlich bist du nicht dabei und weißt nicht, wie auffällig er dann doch ist.

vlg tina

Bearbeitet von tha.lia72
8

Das unterschreibe ich voll.
Laut der Schilderung der TE, ist da nichts auffällig.

TE: laas ihn anschauen. Dein Kind ist 3 Jahre und all deine Schilderung klingen für mich wie ein ganz normales 3 jähriges Kind.

Lg

6

Ich denke, die Frage nach der Schuld ist einfach obsolet. Es gibt keinen Schuldigen, es ist einfach so.
Dennoch würde ich das Angebot der Sonderpädagogin unbedingt in Anspruch nehmen, denn die hilft oft mit guten Tipps auch den Erzieherinnen weiter, wie sie wann am besten agieren sollten. Und sie hilft auch das Verhalten besser einstufen zu können.
Denn viele Kinder experimentieren sehr sehr gerne mit Wasser und es ist wirklich die Regel, dass Kinder frustriert sind und dann wütend werden, wenn sie sich (in einer Sprache) nicht verständlich machen können. Deswegen hauen und beißen Kleinkinder ja auch oft, weil sie nicht sagen können „Stop, hör auf, das mag ich nicht“ 😅

Grobmototorisch ist dein Sohn fit, feinmotorisch nicht (typisch Junge, sag ich da nur) und sozial ist er meiner Einschätzung nach altersgerecht weit, er fängt mittlerweile an Kinder als seine Freunde zu bezeichnen usw.
Da er groß für sein Alter ist, denke auch ich, dass er möglicherweise oft überschätzt wird, dass er dies und jenes schon können müsste, dabei ist er erst 3 und nicht 5.

7

Die Sonderpädagogin soll wahrscheinlich schauen, welche weiteren Hilfen bei deinem Kind sinnvoll sind.
Du schreibst selbst, dass dein Kind in seiner Muttersprache gut kommunizieren kann, dass jedoch Deutsch eine Fremdsprache ist. Das ist extrem frustrierend. Er versteht also kaum, was um ihn herum gesprochen wird und kann sich auch nicht immer gut ausdrücken. Aggression ist da tatsächlich nicht selten. Andere Kinder in der Situation bekommen eine Art „Dolmetscher“, eine I-Kraft, für eine kurze Übergangszeit.

10

Du schreibst selbst das du kaum Zeit für dein Kind hast da du von der Arbeit so kaputt bist, ich würde da ansetzen!