Hallo zusammen,
in welchem Alter können Kinder Folgen abschätzen und entsprechend auch Versprechen einhalten?
Wenn ich meinem Kind etwas verspreche, halte ich es auch - soweit eben möglich - ein. Natürlich kann es passieren, dass etwas dazwischen kommt und ich nicht sofort mein Versprechen einhalten kann "ich hänge noch eben die Wäsche auf und dann können wir zusammen spielen", wenn plötzlich die kleine Schwester wach wird, eine Flasche braucht, gewickelt werden muss, der Postbote klingelt oder sonst dergleichen. Aber danach wird gespielt! Sobald es eben möglich ist.
Ich denke, damit ein gutes Vorbild zu sein?!
Umgekehrt frage ich mich, ob mein Kind (4 Jahre) es eben auch schon abschätzen kann und seine Versprechen einhalten sollte.
Konkret geht es darum, dass mein Mann zwischendurch meinen Sohn ins Bett bringen möchte. Der geht aber eigentlich viel lieber mit Mama ins Bett. Dann sagt er zu meinem Mann "ich möchte ein Versprechen abgeben. Heute gehe ich mit Mama ins Bett und morgen mit Papa". Am nächsten Tag geht die Diskussion von vorne los.
Natürlich steckt da ein Bedürfnis hinter. Er möchte viel lieber mit Mama. Das ist für mich auch (meistens) ok. Aber irgendwann muss er ja auch lernen, dass man keine Dinge versprechen soll, die man nicht einhalten möchte. Nur WANN ist da der richtige Zeitpunkt? Muss er das mit 4 schon abschätzen können oder hat er da noch Zeit?
Danke für euren Input.
Ab wann Versprechen einhalten
sobald man miteinander reden kann und der Anlass passt, würde ich jedes Versprechen auch von ganz kleien Kindern "einfordern", wenn es nicht eingehalten wird.
das fängt ja bei kleinen Dingen an, - die werden aber eben auch größer und da sollte es von Anfang an keine Ausnahmen geben.
Bettgehen ist vielleicht was besonderes, da würde ich gar kein versprechen einfordern, - aber ja: mit 4 geht sowas.
Das Versprechen fordern wir ja auch nicht ein. Das gibt er selbst. Daher bin ich ja auch so unsicher, ob wir seinem Wunsch (ich möchte heute mit Mama ins Bett) nachkommen oder auf das von ihm selbst gegebene Versprechen (morgen gehe ich mit Papa ins Bett) pochen sollen. 🤷♀️
Ich kann dir ehrlich gesagt nicht sagen, wie das entwicklungstechnisch so ganz genau ist. Aber so in etwa wird das Kind in dem Moment schon verstehen was es sagt und vielleicht meint es es auch so, aber am nächsten Tag ist der wunsch mit Mama ins Bett zu gehen einfach zu groß.
ich würde auch immer sagen "was man verspricht muss man halten"...würde daher aber nciht jedes Versprechen annehmen. z.B. beim Bettgehen...wenn es dir egal ist, wer ihn ins Bett bringt würde ich sagen "weißt du was? Du versprichst mir, dass du morgen ins Bett gehst und mit wem du ins Bett gehst überlegen wir morgen"
Dann kann er mitüberlegen, kann selbst etwas tun und entscheiden..Selbstwirksamkeit..das ist in dem Alter (wie in jedem Alter ) ja auch wichtig, er erfährt wie Versprechen geben und halten funktioniert...muss aber nciht etwas tun (mit Papa ins Bett) was er eigentlich nciht will..obwohl allen egal wäre, wer ihn ins bett bringt.
Hey,
ich würde sagen, er kann das schon abschätzen, aber versucht dann halt trotzdem das für ihn angenehmere nochmal zu verhandeln bzw auszudiskutieren. Denke mal, das hält auch noch etwas an 😜
Und ich denke es ist auch Charaktersache. Mein Sohn (fast 5) ist zb ein sehr verbindlicher Typ. Ihm ist es wahnsinnig wichtig dass ich Versprechen einhalte und vergisst er da auch gaaaar nichts. Gleichzeitig kann ich mich aber auch schon immer sehr gut auf ihn verlassen.
Meine Tochter ist 2 Jahre alt, spricht schon sehr gut und KANN sich auch schon an Absprachen halten - wenn sie möchte. Aber sie möchte selten 😁
Viele Grüße
Juju
Meiner erinnert sich auch, wenn ich noch eine Abmachung schuldig bin. Beim Zubettgehen weiß ich leider nicht, ob er es einfach vergisst oder das Bedürfnis nach Mama - auch aufgrund der Müdigkeit - einfach zu sehr im Vordergrund steht.
Ich denke da sind die Kinder unterschiedlich. Mein Sohn ist 2,5 und kann Versprechen einhalten, wenn diese in naher Zukunft liegen. Ich rede hier von Minuten oder ein paar Stunden, nicht Tagen. 🤣 Klappt aber auch nicht immer.
Mit 4 könnte ich mir vorstellen, dass es klappt.
Das Zubettgehen ist aber nochmal etwas anderes, zumindest bei uns. Das Kind ist müde, will seine Routine… bei uns klappt das auch dann nicht, wenn er kurz vorher sagt, Papa soll ihn ins Bett bringen. Spätestens an der Treppe nach oben wird nach Mama geschrien.
Ich denke, ihr solltet erstmal mit etwas weniger „Wichtigem“ versuchen, das mit den Versprechen zu „üben“. Wenn das klappt, und ihr merkt, dass er das auch versteht, würde ich das Versprechen mit dem Zubettgehen „annehmen“ und das auch durchziehen.
Das ist eine prima Idee. 😊
Mein Sohn ist 4 und hatte vor kurzem eine Phase, in der er in "Notsituationen" alle möglichen Zusagen und Versprechungen gemacht hat, wenn er dachte, dass es hilft.
Ich würde also unterscheiden zwischen Abmachungen die das Kind mit Bedacht trifft und Aussagen, die in einem emotional aufgewühlten Zustand quasi aus Verzweiflung heraus getroffen werden.
Bei uns hat es aufgehört, weil ich auf solche Versprechungen dann nichts mehr gegeben habe und sie somit eh sinnlos waren. Gleichzeitig war es für mich aber dann auch immer ein Zeichen, dass er mit der Situation gerade wirklich nicht klar kommt und ihm irgendwas ganz wichtig ist und das ist natürlich auch ein Grund nochmal zu schauen, ob man einen für alle machbaren Mittelweg findet.
Ich glaube, dass es bei uns ganz genau so ist. Ich finde es gut, wie ihr damit umgegangen seid und werde das auch mal probieren. 😊
Mein Sohn ist auch 4 und kennt den Spruch "Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen" auswendig. Wir erinnern uns damit gegenseitig an eine Einhaltung, wenn es uns mal schwer fällt ein Versprechen zu erfüllen. Ich finde es wichtig, dass ein Kind lernt, zu seinen Versprechen zu stehen. Bisher gab es kaum Diskussionen, wenn ich das auch eingefordert habe.
Wenn es für euren Sohn so wichtig ist, dass du ihn ins Bett bringst, wieso macht ihr es nicht einfach so? Ich kann mich irren, aber mir scheint es ein bisschen so, als hätte euer Sohn euch das Versprechen gegeben um in diesem Moment das zu bekommen, was er braucht: Mama.
Vielleicht wollte er auch seinem Papa eine Freude machen, indem er diesem sagte er könne ihn am nächsten Tag ins Bett bringen. Allerdings geht es beim Zubettgehen um die Bedürfnisse des Kindes, nicht der Eltern.
Wäre es denn möglich, dass ihr ihn mal gemeinsam ins Bett bringt? So hätte euer Sohn seine Mama und dein Mann könnte sich trotzdem kümmern. Denn es ist ja schön, dass er das möchte.
Was Versprechen angeht: Hier würde ich nur solche annehmen, die das Kind zeitnah einhalten kann und deren Tragweite er versteht. Also nicht "Nächste Woche mache ich dies und das", denn das ist zu lange hin. Am Besten zunächst einmal nur Versprechen annehmen und einfordern, die am selben Tag noch durchgeführt werden. Wenn z.B. mein 4 jähriger Sohn ein Spielzeug hat, eines seiner Geschwister dieses auch möchte und er sagt, dass er noch kurz damit spielt und es dann abgibt, dann wird das auch so gemacht. Das war jetzt kein so tolles Beispiel, aber ein besseres habe ich gerade nicht, da mein Großer noch kaum Versprechen gibt.
Ich halte meine Versprechen übrigens immer ein, da ich auch möchte, dass meine Kinder das so lernen.
Weil wir eben unsicher sind, inwiefern er schon das mit den Versprechen abschätzen kann, daher ja auch die Frage. 😊
Zusammen ins Bett wäre auch mal eine schöne Idee. Einer muss sich in der Zwischenzeit aber um unsere Tochter (9 Monate) kümmern. Aber in den nächsten Monaten klappt es vielleicht, dass wir dann zu viert gehen. 😊
wieso bekräftigst du so eine Aussage mit einem Versprechen?
Das macht mein Sohn von alleine.
Hallo,
ich finde das eine ganz schöne Zwickmühle, für einen 4 Jährigen. Er möchte lieber, dass du ihn ins Bett bringst, merkt aber anscheinend auch, dass es euch wichtig ist, dass dein Mann das tut. Also versucht er aus dieser Zwickmühle -eigenes Bedürfnis / Mama und Papa nicht traurig machen- irgendwie heraus zu kommen. Und das ganze noch müde, dazu kommt dass für 4 jährige über Nacht eine sehr lange Zeit ist!!
Probiert es doch erst mal mit Versprechen, die sich auf die nächste halbe Stunde und auf etwas banaleres beziehen. Das sollte ein 4 jähriger Gut überblicken können. 🙂
Genau das ist es ja, was mich so verunsichert. Also Bedürfnis vs. Versprechen, das er selbst gegeben hat. Wir haben ihm schon oft gesagt, dass er nichts versprechen soll, was er nicht einhalten kann oder möchte.
Zukünftig nehmen wir da mehr Rücksicht drauf und er darf sich aussuchen, mit wem er ins Bett gehen möchte.
Ich würde mit ohm das Thema "Versprechen" besprechen, hast du das schon getan ? Da würde ich das mit ihm reflektieren
Ich habs versucht. Mehrfach. Hat bisher nichts so gut geklappt.