Hallo!
Meine Tochter ist 4 und geht seit mehreren Jahren in die Kita und seit 1 Jahr dort in den Kindergarten. Sie ist ein liebes, nettes und etwas zurückhaltendes Mädchen und macht laut den Erzieherinnen in der Kita auch keine Probleme.
Ich dachte bisher auch, dass sie gut im Kindergarten angekommen ist, aber in den letzten Wochen hat sie immer mal wieder fallen lassen, dass sie nicht mehr in die Kita möchte. Bisher dachte ich „och, ist bestimmt nur so eine Phase“ weil sie sonst halt ganz normal sich verhalten hat. Vorgestern hat sie es wieder gesagt und ich habe mal näher nachgefragt und da erzählte sie mir, dass die anderen Kinder sie immer wegschicken und nicht mit ihr spielen möchten. Sie geht schon aktiv auf die Kinder zu und fragt ob sie mitspielen darf, aber wird wohl immer (oder zumindest sehr, sehr oft?) von diesen weggeschickt. Sie hat dabei vorgestern auch geweint und das hat mich natürlich arg getroffen.
Gestern Morgen habe ich die Erzieherin in der Kita darauf angesprochen und im Grunde bestätigten sie die Aussagen meiner Tochter. Also, dass sie schon die ein oder andere „Situation“ beobachtet hätten, aber meine Tochter sich dann auch immer schnell was anderes zum Spielen sucht und sich z.B. ein Puzzle holt oder an den Maltisch setzt. Sie bestätigten auch, dass sie aktiv auf Gruppen zugeht – wenn eine der Erzieherinnen mit Kindern ein Spiel spielt kommt meine Tochter oft an und fragt ob sie mitmachen darf. Auch wenn keine Erzieherin dabei ist würde sie oftmals aktiv auf Gruppen zugehen, das Resultat würden sie aber nicht mitbekommen.
Sie meinten, dass meine Tochter halt sehr, sehr viel alleine am Tisch spielt, aber damit auch recht zufrieden wirkt. Tja, anscheinend ist sie es aber nicht, wenn sie mir abends dann weinend erzählt, dass die anderen sie immer wegschicken und sie deshalb nicht mehr in den Kindergarten möchte, oder?! Also dass sie sich nur aus der Not heraus so viel alleine am Tisch beschäftigt. Die Erzieherinnen meinten sie werden das mal einen Tag beobachten und mir dann eine Rückmeldung geben. Gestern beim Abholen dann: alles gut, sie wirkt ganz zufrieden am Tisch und kann sich toll alleine beschäftigen usw. Damit ist das für sie wohl auch irgendwie erledigt.
Ich weiß nicht so ganz was ich tun soll. Klar, meine Tochter weint in der Kita jetzt nicht und findet andere Möglichkeiten sich zu beschäftigen, aber anscheinend tut es ihr ja doch weh dass die anderen Kinder sie nicht mitspielen lassen. Ansonsten wäre es vorgestern ja nicht so aus ihr herausgebrochen… Mit tut es natürlich auch weh das so zu sehen, aber ich weiß nicht wie ich meine Tochter unterstützen kann.
Habt ihr Ratschläge?
HELP! Kind (4) findet keinen Anschluss in der Kindergartengruppe - was tun?
Da blutet immer das Mamaherz. Unser Sohn hatte mit 2,5 leider so eine Phase. Er wollte nicht mehr in die Kita, fand keinen Anschluss und keiner wollte mit ihm spielen. Es war richtig traurig. Zum Glück kam dann ein Junge in seinem Alter neu dazu und sie wurden richtig tolle Spielkameraden. Er ist jetzt vier und kommt mittlerweile sehr gut klar, hat noch mehr Freunde gefunden, ist gut integriert.
Die Erzieherinnen waren ihm damals leider keine große Hilfe, weshalb wir einfach Glück hatten. Wäre der andere Junge nicht dazugekommen, hätte ich das Gespräch gesucht und das würde ich dir auch raten.
Deine Tochter ist offensichtlich traurig. Dann sollte man versuchen zu helfen. Ich würde den Erzieherinnen vorschlagen, ob sie ihr helfen können sich zu integrieren, zb indem sie dafür Sorge tragen, dass sie mal mitspielen kann. Natürlich kann man niemanden zwingen mit jemandem zu spielen, aber ständiges Ausschließen ist auch nicht ok.
Ja, deshalb habe ich gestern ja auch direkt das Gespräch mit den Erzieherinnen gesucht. Sie waren ziemlich überrascht über die Aussage meiner Tochter - haben natürlich schon gesehen, dass sie extrem viel sich alleine beschäftigt aber dachten wohl auch "och, sie ist ganz zufrieden damit - ist halt eher der Typ, der lieber alleine spielt". Natürlich kann meine Tochter sich auch gut alleine beschäftigen, aber nichtsdestotrotz spielt sie auch sehr gerne mit anderen Kindern und anscheinend fehlt ihr das in der Kita bzw. es ist ihr nicht egal dass die anderen Kindern nicht mit ihr spielen möchten.
Ich frage mich halt ein bisschen wie sie es nicht bemerken konnten bzw. einfach dachten es wäre für meine Tochter in Ordnung so alleine zu sein. Sie sagen ja auch, dass meine Tochter aktiv auf andere Kinder zugeht und fragt ob sie mitmachen darf - also haben sie ja mitbekommen, dass meine Tochter Anschluss sucht und den offensichtlich alleine nicht findet.
Meine Vermutung: meine Tochter ist was die Aufmerksamkeit der Erzieherinnen angeht komplett hinten runtergefallen, weil sie halt eher der ruhigere Typ ist. Und so lange ein Kind nicht weint oder sich aktiv beschwert sehen sie keinen Handlungsbedarf
Das kann gut sein. Laute Kinder fallen eben mehr auf. Deshalb würde ich wirklich einen Gesprächstermin vereinbaren und ihren Leidensdruck verdeutlichen und dass etwas passieren muss.
Bei uns hat sich das Problem gelöst, als wir Kontakt zu den Eltern eines anderen Kindes aufgenommen und sie zu uns nach Hause eingeladen haben. Ab da hatte meine Tochter dann ein Kontaktkind in der Kita.
Auf der Basis hat sie sich dann etwas später mit einem anderen Kind, das jünger war und deswegen später in die Ü3 gewechselt ist angefreundet (sie kannten sich schon aus der Krippe) und jetzt sind die beiden beste Freunde.
Mit dem ersten Kind spielt sie nur noch ab und an, aber das Ziel haben wir ja erreicht.
Wir hatten dieses Thema bei meiner Stieftochter, als sie in der 1. Klasse war. Es gab da Mädchen, die nicht mit ihr spielen wollten und wohl auch nicht wollten, dass andere mit ihr spielen. Meine Stieftochter ist auch eher ruhig, kann sich prima alleine beschäftigen, hat aber darunter gelitten, sich so ausgeschlossen zu fühlen.
Nach einem Gespräch hat sich die Klassenlehrerin bemüht, meine Stieftochter in Gruppen einzubinden. Das hat auch etwas gebracht und könnte bei euch durch die Erzieher geleistet werden.
Auch hat der private Kontakt zu einem einzelnen Mädchen aus ihrer Klasse geholfen. Das funktioniert zu zweit ja doch anders als in der Gruppe.
Danke dir!
Die Erzieherinnen haben meine Tochter die letzten Tage etwas mehr in den Gruppenaktivitäten eingebunden und sich intensiv um sie bemüht. Haben mir auch freudestrahlend am Freitag berichtet, dass meine Tochter an dem Tag mit 2-3 Kindern gespielt hat. Auch meine Tochter scheint wieder etwas zufriedener zu sein,
Dennoch habe ich da nun verstärkt ein Auge drauf und werde in Zukunft öfter und intensiver nachfragen wie so der Kita-Alltag meiner Tochter ist - sowohl bei meiner Tochter als auch bei den Erzieherinnen. Sehe nämlich schon die Gefahr, dass meine Tochter mit der Zeit dann wieder nur so "mitläuft"...Mir ist ja klar, dass die Erzieherinnen verstärkt auf die "wilden" Kinder achten, aber das kann ja nicht sein dass deshalb meine Tochter stehengelassen wird nur weil sie sich nicht weinend und schreiend lautstark beschwert.
Meine Tochter hat auch ein Kind in der KiGa-Gruppe, die ihre "beste Freundin" ist und die sie privat auch immer wieder trifft. Leider ist diese aktuell aber relativ selten im KiGa, weil sie oft krank ist und sonst eh nur 3 Tage/Woche dort ist. Mir ist halt wichtig, dass meine Tochter nicht nur auf 1 Kind sich fixiert, sondern insgesamt in der Gruppe ankommt