Nachbar fühlt sich durch Kinderlärm extrem gestört

Hallo,

wir haben ein Problem mit unserem Nachbarn zwecks Kinderlärm. Unsere Kinder sind 3 und fast 2 Jahre alt. Wir wohnen in einem Mehrparteienhaus zur Miete. Unser Nachbar von oben drüber hat sich schon mehrfach bei unserem Vermieter über unsere Kinder beschwert, dass sie so arg laut wären und führt sogar ein "Schrei-Tagebuch" wann unsere Kinder zu laut waren.
Eben dieser Nachbar hat selbst zwei kleine Kinder und einen Hund. Eines der Kinder hat eine Krankheit und braucht deshalb besonders viel Ruhe. Wir hatten vor knapp einem Monat schon einmal ein Gespräch mit unserem Vermieter und dem Nachbarn. Der Vermieter hat sich auf die Seite des Nachbarn geschlagen und wir sollten was gegen den Kinderlärm unternehmen?! Er möchte nicht noch einmal vor Ort gerufen werden müssen...
Wir empfinden es nicht als extrem und unsere Tochter ist derzeit in einer Trotzphase und quengelt vermehrt, aber unser Sohn ist meist ruhig und sie schlafen beide die Nächte durch. Wir tun schon alles erdenkliche, aber ich kann den Kindern schlecht den Mund zukleben.
Kann uns der Vermieter aus der Wohnung klagen oder auf Eigenbedarf plädieren? Oder falls uns das Jugendamt auf den Hals gehetzt wird? Unser Nachbar hat leider null Verständnis und Einsicht und lässt nicht mit sich reden. Er ist selbst Familienvater und Mitte dreißig, ich verstehe die Menschheit manchmal nicht mehr....Sorry für den langen Text.

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Wegen Kinderlärm kann man nicht gekündigt werden. Gerade da sind Gerichte im übrigen besonders großherzig. Und Eigenbedarf muss begründet werden. Aber für das nachbarschaftliche Verhältnis ist es natürlich trotzdem unschön. Was sagen denn die anderen Nachbarn dazu?
Vor dem Jugendamt müsst ihr auch keine Angst haben. Kinder dürfen laut sein.
Dein Nachbar kann so viel " Schreitagebuch" führen, wie er will, Kinderlärm muss geduldet werden.

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Die anderen Nachbarn stehen hundert Prozent hinter uns und haben gemeint, falls es zu einem erneuten Gespräch mit dem Vermieter und betreffender Partei kommt, dürfen wir sie gerne hinzuziehen und sie erklären ihre Sicht der Dinge. Sie fühlen sich vom Lärm nicht belästigt. Wenn die Fenster in den Wohnungen gekippt oder offen sind, dann hört man die Kinder. Nur hören, nicht extrem schreien o.ä.
Diese Meinung und Aussage weiß z.B. auch unser Vermieter und es ist ihm egal. Er hängt sich an diesem einen Vermieter auf, da sie auch noch gut befreundet sind.

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Ärgerlich, aber eine Handhabe gegen euch hat der Vermieter nicht. Kinderlärm ist keine Ruhestörung und erst recht kein Kündigungsgrund. Bleibt entspannt

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Du wärst natürlich viel entspannter und souveräner wenn dein Kind diese Krankheit hätte und deine Nachbarn trotzen schreiende Kinder hätten.
Bockig bist du auch gerade, nein Mund zu kleben geht klar nicht aber versuchen mit ihnen zu reden ob feste Ruhezeiten helfen würden und in der kritischten Zeit rausgehdn oder so etc könnte man schon.

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Und wenn die kritische Zeit vorm Einschlafen ist?
Dein Kommentar ist sehr unreflektiert. Das Kind des Nachbarn hat den Ruhebedarf wahrscheinlich den ganzen Tag über. Die Kinder der/des TE dürfen zuhause leben und dazu gehört laut sein. Klar müssen sie lernen, auf andere Rücksicht zu nehmen. Aber bei kleinen Kindern in der kritischen Zeit das Haus zu verlassen ist leider nicht möglich. Die Kinder werden beim Spiele. Laut? Klar, da kann man rausgehen, man kann sie aber auch einfach mal laut spielen lassen.
Ist der Vater des anderen Kindes gestört oder das Kind selbst? Man kann auch als betreffender Vater Maßnahmen ergreifen- Kind in ein anderes Zimmer, selbst rausgehen. Aber es wirkt so, als wird der Kumpel, der gleichzeitig Vermieter ist, hinzugezogen weil man keine Lust hat, sich miteinander zu arrangieren.

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Die TE ist auch total unreflektiert und ich wollte genau dazu anregen.

Man kann den Nachbarn ja mal fragen ob es besonders sensible Zeiten gibt die ihm a) bei unserem Kind auffallen oder b) die bei seinem Kind besonders wichtig sind und dann schauen ob man vielleicht ein wenig auf ihn zugehen kann. Indem man zb nicht fragt "ich kann ihm doch nicht den Mund zukleben" - genau das klingt auch auf Seiten der TE danach als hätte sie keine lust sich mit dem Dilemma überhaupt konstruktiv auseinandertzsetzen, sondern "vielleicht können wir ja von 17-18 uhr noch ne Runde auf den Spielplatz gehen.
Sorry Ihr hockt doch alle nicht 5 Stunden am Nachmittag mit Euren Terrorkids zu Hause und lasst Euch ohnmächtig anbocken.

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weder der nachbar noch der Vermieter können etwas tun, ihr solltet aber entweder einen REchtsschutz mit Mietrecht abschliessen oder MItglied in einem Mieterschutzbund werden.
Eine kündigung könte ja trotzdem ausgesprochen werden, gegen die man dann rechtlich vorgehen müsste

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Danke für die Antwort. Habe mich diesbezüglich schon informiert. Am Montag rufe ich gleich beim dt. Mieterschutzbund an und werde Mitglied.

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Wegen dem Lärm könnt ihr vermutlich keine wirksame Kündigung erhalten. Eine Kündigung für belegbaren und begründeten Eigenbedarf könnt ihr hingegen jederzeit bekommen.

Ich würde versuchen das ganze friedlich zu klären, wobei mir außer Schallschutz einbauen auch nicht einfällt, wie man sonst Lärm bei kleinen Kindern gänzlich vermeiden könnte…
Gerade die Autonomiephase ist ja oft von lauten Wutausbrüchen begleitet 😜

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„Eine Kündigung für belegbaren und begründeten Eigenbedarf könnt ihr hingegen jederzeit bekommen.“

Das kommt ja auf die Vermieterstruktur an. Wenn es ein Unternehmen ist, dann kann es keinen Eigenbedarf anmelden. Wenn dem privaten Vermieter das ganze Haus gehört und alle Nachbarn auch Mieter bei ihm sind wird es ebenso schwer zu begründen warum es genau diese Wohnung sein muss.

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Ein privater Vermieter, dem das ganze Haus gehört, kann sich tatsächlich AUSSUCHEN welche seine Wohnungen er zukünftig selbst bewohnen will bzw. an nächste Angehörige vermieten will.

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Hallo ganz ehrlich wenn ihr euch nicht einigen könnt. Kann er euch
vielleicht eine andere Wohnung im Haus anbieten? wenn was frei wird oder der anderen Partei das ihr nich genau übereinander wohnt. Ich würde wahrscheinlich sogar mit der Zeit ausziehen. Das ist ja schlimm wenn du bei so kleinen Kindern den ganzen Tag sagen musst sei leise, bitte nicht hüpfen, singen oder sonstiges. Das würde ich als sehr anstrengend empfinden und ihrgentwie auch unfähr den Kindern gegenüber:-(. Natürlich muss man auch Rücksicht nehmen, mann versucht ja auch alles und ist ja nicht alleine. Aber das klingt ja als dürfetet ihr euch in eurer eigenen Wohnung nichtmehr frei bewegen.#augen Soll der Vermieter halt nen Umzug zahlen.
Aber leider ist der wohnunggsmarkt ja oft sehr schwierig .
Ich wünsche euch ganz viel Nerven. Gibt es noch einen Nachbar unter euch? Fühlt der sich gestört?

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Alle anderen Wohnungen sind belegt und es gab drei Neueinzüge. Die Wohnung unter uns, da wohnt erst seit einer Woche jemand Neues drin. Bisher fühlen sie sich noch nicht gestört.
Wir haben ja ein Eigenheim in Aussicht, aber das wird erst nächstes Jahr im Herbst fertig und wir möchten ungern in diesem Zeitraum ausziehen. Auch das hat den Nachbarn nicht interessiert. Er möchte jetzt sofort seine Ruhe haben.
Meine Kinder sind beide unter der Woche von 8 bis 14.30 Uhr im Kindergarten und wir unternehmen viel am Wochenende und wenn es passt auch nachmittags unter der Woche. Aber er fühlt sich trotzdem durch meine Kinder gestört. Wir wohnen schon über 10 Jahre in der Wohnung und die Familie oben drüber knapp ein Jahr. Es war alles so harmonisch, bis besagte Familie eingezogen ist...

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Ach ja na dann wäre ich gaaaanz entspannt! Die Zeit bis ihr eh auszieht vergeht ganz schnell, so schnell, dass ihr wahrscheinlich sogar noch vor einer Eigenbedarfskündigung (9 Monate Frust) WENN er sie jemals aussprechen würde da eh schon raus seid wahrscheinlich. Vergiss nicht selbst fristgerecht zu kündigen 😉 wenn es soweit ist.

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Ich verstehe den Nachbarn. "Lärm" ist nicht gleich "Lärm" und es macht eben nen Unterschied, ob Kinder beim Spielen ab und an mal laut sind oder minutenlanges Sirenengeheule gefühlt direkt neben deinem Ohr stattfindet. Auch ein Riesenspaß, wenn man HO macht und sie sogar durch die ANC Kopfhörer hindurch hört...und da kann man als Elternteil zumindest versuchen, einzugreifen, anstatt sich mit "naja, sind halt Kinder" rauszureden. Ist auch immer ne Frage der Dämmung. Oder weißt du, wie laut deine Kinder beim Nachbarn "ankommen"?
Aus der Wohnung werfen kann euch der Vermieter nicht, auf Eigenbedarf kündigen jedoch durchaus.

Bearbeitet von Fla.mingle
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Hallo natürlich ist lautes kindergeschrei sehr unangenehm. Aber leider auh nur bedingt zu vermeiden und hier sind die Kinder halt noch recht klein. Die Kinder sind ja auch bis 14.30 in der Kita und schlafen nachts durch. Also fürs arbeiten schonmal kein Problem. Es wird ja auch versucht für Ruhe zu sorgen. Die meisten Menschen versuchen Rücksicht zu nehmen. Allerdings lässt es sich kaum vermeiden das Kinder mal brüllen weil sie sih weh tun oder einen trotzanfall haben.
Die Kinder waren ja auh bereits or dem Mieter obendrein da und stören wohl dessen Kind der selbst 2 hat. Ich stelle mir gerade vor wie ich meiner 18 Monaten alten Maus erklären soll das sie jetzt nicht weinen darf weil das doch die Nachbar
Nachbarn stört. Darüber wird sie mit Sicherheit referieren und einen aufsatz schreiben. Mann muss sich nicht alles gefallen lassen, aber wenn jeder etwas Rücksicht nimmt und etwas tolerant ist wird das Leben viel leichter.

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Rücksicht und Toleranz sind eben keine Einbahnstraße. Deshalb ja die Frage, ob die TE um die Baubeschaffenheit des Hauses weiß. Möglicherweise lässt sich ja schon durch Teppiche o.Ä. ein bisschen Abhilfe schaffen.
Aber hier wollen manche ja auch garnicht verstehen können, dass man Kinderlärm auch nicht ewig tolerieren/abfeiern muss, wenn man selbst Kinder hat. Urbia halt...

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Mein Sohn ist Autist und hat Tourette, vielleicht wollen wir mal eine Woche Haus und Wohnung tauschen? Dann freut er sich wenn ihr wieder kommt....😬

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Hallo,

es ist doch so, dass für beide Seiten die Situation nicht schön ist. Da das Leben weder schwarz noch weiß ist, sondern in der Regel grau braucht man Kompromisse im zusammenleben.
Es ist rechtlich gesehen Kinderlärm "erlaubt". Das Wahrnehmen dieses ist aber extrem subjektiv. Man nimmt den Lärm seiner eigenen Kinder sehr viel gelassener wahr und an als Fremde und dieser Nachbar ist evtl. durch sein eigenes krankes Kind besonders sensibel. Ihr werdet nur mit Kompromissen weiterkommen. Übrigens auch in einem Eigenheim hat man keinen Freifahrtsschein zum Rumlärmen.
Viele Grüße

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Dann muss er wohl ausziehen. Sein Pech.