Hallo liebe Mamas,
ich suche Meinungen und Erfahrungen.
Wir überlegen ob wir erst mit 3 Jahren den Kindergarten starten und das Krabbelgruppen Jahr (vom 2ten bis zum 3ten Geburtstag) überspringen und sie noch zu Hause lassen.
Finanziell und wegen der Arbeit würde beides gut passen. Es geht mir eher darum, dass ich nicht möchte dass meine Tochter soziale Nachteile hat, wenn sie erst ein Jahr später unter so vielen Kindern kommt.
Privat sind wir viel mit meinen Neffen unterwegs, die nicht viel älter sind als sie.
Freue mich auf eure Antworten.
Krabbelgruppe Ja oder Nein
Das Wort Krabbelgruppenjahr kenne ich nicht, aber ich nehme an du meinst Betreuung im 3. Lebensjahr? Das ist eine der Fragen, wo die Meinungen sehr stark auseinander gehen. Hier im Forum scheint es viele Eltern zu geben, die ihr Kind erst ab 3 Jahren betreuen lassen während das in meinem Freundes- und Bekanntenkreis die absolute Ausnahme ist.
Ich kann nur von meiner Tochter (3,5) reden und sie hätte sich mit 2 Jahren fürchterlich gelangweilt, wenn sie den Großteil des Tages mit mir hätte verbringen "müssen". Sie ist immer gerne in die Kita gegangen und hat die dortigen Aktivitäten sehr genossen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sie dort sehr viel gelernt hat, wobei es natürlich schwierig ist zu sagen, was sie davon auch Zuhause gelernt hätte. Deswegen würde ich 2-jährige zumindest den Vormittag über in die Kita bringen.
Hi,
früher war es hier im Westen doch Gang und gäbe, dass die Kinder erst mit 3 Jahren in den Kindergarten kommen. 😀
Mein Sohn kommt nun auch erst mit 3,5 im August in den Kindergarten. Für ihn war es richtig so. Er ist nun vorher zum Spielkreis gegangen. Dort sind 7 Kinder + 2 Erzieher. Dort geht er 2x 2,5 Stunden hin die Woche. Und danach war er Grad am Anfang schon ziemlich müde und kaputt. Nun hat er sich gut eingegroovt, aber ich glaube trotzdem dass der Kindergarten extrem anstrengend wird. Es ist eben wie ein Arbeitstag für die Kinder.
Klar lernen die dort auch viel, haben Sozialkontakte. Aber das kann man natürlich auch zu Hause machen, man muss es eben auch wollen. Wir waren vormittags noch beim Kinder turnen, hatten regelmäßige Playdates, viel auf'n Spielplatz gewesen, in Tanzgruppen.
Und es reicht auch, wenn man das erst ab 3 Jahren macht. Es ist nicht schädlich, wenn man es vorher macht, aber eben auch nicht, wenns erst ab 3 ist. Für viele Kinder ist es wahrscheinlich schöner, wenn sie länger zu Hause bleiben könnten.
Meine Kinder sind mit 11 bzw. 14 Monaten in die Krippe gekommen. Das hätte nicht unbedingt gemusst. Aber ab zwei Jahren haben sie davon profitiert verschiedene Anregungen von außen zu bekommen.
Kann man mit Sicherheit zuhause machen, aber in dem Umfang ergibt es sich eher aus dem allgemeinen Miteinander und ist anders als sich mit denselben Kindern auf dem Spielplatz zu treffen.
Wenn ich Kinder, die erst ab drei Jahren in die Kita gehen, auf dem Spielplatz sehe, wirken sie auf mich nicht so gesund/fit/ausgelastet/sozial weniger kompetent. Gleichzeitig wirken die Mütter aber auch ziemlich gestresst.
Wie sich das mittel- oder langfristig auswirkt kann ich jetzt nicht beurteilen, aber zum jetzigen Zeitpunkt bin ich davon überzeugt, dass Kita ab 2 Jahren für die Kinder vorteiliger ist als mit einer gestressten Mutter zuhause zu sein und von Spielkreis zu Spielkreis durchgereicht zu werden.
"Wenn ich Kinder, die erst ab drei Jahren in die Kita gehen, auf dem Spielplatz sehe, wirken sie auf mich nicht so gesund/fit/ausgelastet/sozial weniger kompetent. Gleichzeitig wirken die Mütter aber auch ziemlich gestresst."
Soll ich dich Mal auf einen Kaffee einladen, damit du dir Mal ein Bild von meinem "extreeeeem gestressten Alltag" und meinen "sozial inkompetenten", zwei Sprachen sprechenden Kindern machen kannst, oder hast du dafür keine Zeit zwischen Kita Hetzen und Vollzeitarbeit?
Das ist ernst gemeint. Wie kann man dermaßen von Vorurteilen zerfressen sein?
Ich frage mich auch, woran man die Kinder auf dem Spielplatz erkennt, die erst mit 3 in den Kindergarten kommen/kamen.
Hallo,
da unsere kleine auch erst ab 3 oder besser später betreut werden soll, habe ich uns direkt mit 12 Monaten (vorher war es wegen Umzug echt schwierig einen Platz zu finden) zu mehreren Krabbelgruppen und dem Kinderturnen angemeldet.
Also wir haben 3x die Woche unsere Termine und Freundschaften geschlossen, die wir dann auch außerhalb pflegen.
Meiner Tochter hat es sehr gut getan, sie liebt es.
Hi,
es gibt eine amerikanische Langzeitstudie zur frühkindlichen Betreuung. Profitieren tun wohl in erster Linie Kinder aus prekären Elternhäusern, bei den anderen ist es wohl wurschtegal. Sehr wichtig ist aber die Qualität der Einrichtung, wenn die nicht stimmt, dann profitieren selbst diese Kinder nicht. In der aktuellen Fachkräftemangelsituation wird die Qualität sicherlich leiden.
Die Frage ist halt auch, wann sich der Benefit einstellt. Wenn ich so an unsere Jungs denke, der Große war in einer solchen Gruppe, der Kleine nicht, kann ich mich an keinen erkennbaren Unterschied erinnern, wenn, dann dem Charakter geschuldet. Unserem Kleinen hätten wir keinen Gefallen getan, der fand den KiGa immer nur semi-gut, war aber total integriert, aber gerne hingegangen ist er nicht. Der Große war da auch nicht sehr enthusiastisch.
Schau auf dein Kind, wenn‘s ein eher extrovertiertes Exemplar ist, hat es vielleicht so viel Freude daran, sodass es einen wirklichen Mehrwert erfährt, wenn nicht, isses ja sowieso wurscht. Es sei denn, du willst es zu Hause nur vor der Glotze parken😉.
vlg tina
Nein natürlich will ich sie nicht vor der Glotze parken 😅
nur ab und zu in den Laufstall damit ich auch mal zu ein wenig Haushalt komme
sie ist schon ein sehr extrovertiertes Kind.
Ich liebe es mit ihr unterwegs zu sein und das sind wir auch täglich.
Ich möchte ihr so viel Mama Zeit wie möglich schenken, weil es mir und ich denke auch ihr Spass macht. Deshalb die Überlegung sie bis zum 3ten Geburtstag zu Hause zu lassen.
Ich will aber natürlich nicht dass meine Freude auf ihre Kosten passiert. Ich möchte das Beste für mein Kind. Bin mir nur unsicher was das genau ist.
*mir und ihr
Naja, meine Meinung ist die, dass man ein Kind zu Hause Tausend Mal besser „fördern“ kann als in einer Krippe! Klar ist das Kind dort ständig unter Kindern, aber das fördert doch nichts! Es reicht völlig, wenn man sich privat viel mit Kindern trifft und ansonsten eine 1:1-Betreuung bieten kann (oder 1:2, wenn es noch ein Geschwister gibt). Die Kinder lernen so viel mehr einfach im normalen ALLTAG, mit Einkäufen z.B. auf dem Wochenmarkt, mit gemeinsamen Kochen und Backen, gemeinsamen Spielen, Spülmaschine ausräumen, Wäsche machen usw.
Nichts, aber auch gar nichts kann für ein kleines Kind die schöne Zeit zu Hause mit Mama, Papa oder Oma ersetzen. Oder auch Opa. Einfach Menschen, die es lieben und die gerne Zeit mit ihm verbringen.
In die Krippe werden Kinder doch nur abgeschoben, damit die Mutter arbeiten gehen kann. Die Kinder haben davon keinen einzigen Vorteil, im Gegenteil, nur Nachteile. Es werden Dinge von ihnen verlangt, die sie entwicklungspsychologisch noch gar nicht können.
Und es ist mir egal, was hier andere Frauen darüber denken, es ist so, wie ich es sage! Selbst Experten sind sich da einig, dass Kinder erst ab etwa 3 Jahren vom Besuch eines Kindergartens profitieren können. Allerdings natürlich nicht 8 Stunden am Tag, oder gar 9 oder 10, sondern ein paar Stündchen Vormittags. Der Rest ist doch nur Aufbewahrung, damit die Mutter Vollzeit schuften kann.
Wow..hier überschlagen sich die Vorurteile mal wieder…
Aufbewahrung, Abschieben, damit die Mutter wieder schuften kann…wow…soll doch tatsächlich Frauen geben, die gerne arbeiten gehen. Und warum geht es immer nur um die Mütter? Gibt es keine Väter oder dienen die nur zur Befruchtung?
Es soll doch tatsächlich gute Einrichtungen geben, wo es die Kinder mehr als ein paar Stündchen aushalten…
Ich kann im Übrigen auch der Gegenseite nichts abgewinnen, die meinen, dass Kind muss unter allen Umständen ab 1 in die Kita, weil es das braucht.
Meine Güte, statt froh zu sein, dass es zig verschiedene Modelle gibt, wie man sein Leben und das der Familie gestalten kann, bewirft man sich mit haltlosen Vorurteilen und meint dann noch die entwicklungspsychologische Schiene rausschmeißen zu müssen (wobei das meiste „Faktenwissen“ in diesem Forum vorrangig auf Insta und co erworben wird.)
Nein, ein Kind unter drei profitiert nicht zwingend von der Kita, es leidet aber auch nicht (wenn die Rahmenbedingungen Kind-Kita-Elternhaus passen).
Ach so…ich bin auch so eine furchtbare Rabenmutter, die ihre Kinder mit 1 in die Kita steckte…alle sind glücklich, alle ausgeglichen, keines meiner Kinder ist übermäßig erschöpft…im Gegenteil. Meine Kinder fallen morgens den Erzieherinnen in die Arme genauso wie sie mir oder meinem Mann in die Arme fallen, wenn wir sie abholen. Wir genießen die Nachmittage genauso wie die Wochenenden. Meine Kinder dürfen sogar mich und ihren Vater zu gleichen Teilen erleben. Wir sind in der glücklich Lage Beruf und Familie sehr gut vereinbaren zu können.
Und jetzt kommt’s: Trotzdem empfinde ich es nicht als falsch, wenn andere Familie es anders machen. Ich lebe mein Leben wie es mir und meiner Familie gut tut. Andere machen es anders. Nicht schlechter. Nicht besser. Einfach nur anders.
“Und es ist mir egal, was hier andere Frauen darüber denken, es ist so, wie ich es sage!”
Welches Studium, welche Erfahrungswerte befähigen dich, diese verallgemeinernde Aussage zu treffen?
Und warum nochmal nur Frauen?
Unsere Tochter ist in dem Alter sehr gerne in die Kita gegangen, es hat ihr Spaß gemacht. Ich wäre auch verblödet, wenn ich noch weiter zu Hause gehangen hätte.
ChatGPT sagt folgendes:
Hier sind einige Erkenntnisse aus der Forschung:
Soziale und emotionale Entwicklung: Eine Langzeitstudie aus Norwegen, die im Fachjournal "Child Development" veröffentlicht wurde, ergab, dass Kinder, die frühzeitig in die Kita gingen, im Alter von vier Jahren weniger Verhaltensprobleme und bessere soziale Fähigkeiten hatten als Kinder, die erst später in die Kita kamen.
Kognitive Entwicklung: Eine Studie der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) ergab, dass Kinder, die frühzeitig in die Kita gingen, im Alter von drei Jahren in einigen kognitiven Bereichen, wie z.B. Sprachentwicklung und kognitive Flexibilität, einen Vorteil hatten. Dieser Vorteil hielt sich bis ins Schulalter.
Langfristige Effekte: Eine umfassende Meta-Analyse von 26 Studien aus verschiedenen Ländern, die in der Zeitschrift "Child Development" veröffentlicht wurde, ergab, dass Kinder, die eine qualitativ hochwertige frühkindliche Betreuung erhalten, langfristig positive Effekte auf ihre schulische Leistung, ihre soziale Entwicklung und ihr Verhalten zeigen.
Aus Mamasicht:
Unser Kind ist mit 18 Monaten in die Kita gegangen, war vorher aber schon sehr regelmäßig in einem "Familienverband" aus Urgroßeltern, Cousins, Onkels etc. betreut. Er fand es gut, wir auch, schwere Schäden hätte er jetzt aber nicht erlitten wenn er erst mit 2 gegangen wäre. Er hätte aber auch keine Schäden erlitten wenn er mit 6 Wochen gegangen wäre, im Gegenteil. Mit 2,5 ca. haben wir aber gemerkt, dass keine Kita echt nachteilig wäre. Er forderte die richtig ein. Ich habe überhaupt gar nicht verstanden, wieso Eltern ihr Kind nicht mit 1-2 Jahre spätestens in die Kita bringen.
Dann ist er aber in eine neue Kita mit ca. 4 Jahren gekommen - und ganz ehrlich, da hätte ich ihn mit 2 Jahren definitiv nicht hingegeben (mit 1 schon 10x nicht), ich fand es schon mit 4 grenzwertig.
Ich würde, mit der Erfahrung eines sehr unkomplizierten, offenen Kindes sagen, dass bei einer guten Kita das Kind auch direkt aus dem Kreißsaal bringen kann und bei einer schlechten Kita auch komplett Kindergartenfrei machen kann. Manchmal ist es schwer, von außen zu erkennen ob die Kita gut oder schlecht ist oder man hat gar keine Wahl durch Kitamangel und co. .
Wenn die Krabbelgruppe eine schöne Einrichtung ist, wird sie auf jeden Fall profitieren und eine schöne Zeit haben. Wenn die Krabbelgruppe eher ne Betreuung als Förderung ist, würde ich es lassen.