Hallo liebe Community,
Ich habe eine Frage zur Integrationskraft in der Kita.
Unser Sohn geht seid 2021 in die Kita, bei ihm wurde eine Entwicklungs- und Sprachstörung diagnostiziert. Dadurch dass er sehr schlecht sprechen konnte und er leider, durch Corona bedingt, wenig Kontakt zu gleichaltrigen hatte, sich sehr schwer getan hat in der Kita Anschluss zufinden. Nach ca. 4 Wochen kam die Kita auf uns zu und meinte er bräuchte ein Integrationskraft und er könne ab sofort nur noch 2 Std. Hier betreut werden, weil er eine 1:1 Betreuung bräuchte, die Kuta dies wegen hohen Personslmangels aber nicht leisten könne.
Lange Rede kurzer Sinn, wir haben diesen Antrag gestellt, dieser wurde auch genehmigt.
Nächstes Problem war dann eine I-Kraft zumindest, was natürlich nicht gelang. Zwischenzeitlich durfte er dann doch auf einmal den ganzen Vormittag kommen, da er sich gut entwickle.
Nach ein paar Wochen habe ich mal nach gefragt ob eine I-Kraft komme? Da wurde mir dann mitgeteilt, dass die Stunden auf die Erzieherinnen auf geteilt wurden, da ja keiner zu finden wäre.
Sehr komisch, vorher ging es nicht ihn zu betreuen da zu wenig Personal da ist und kaum war der Antrag genehmigt ging es doch. Aber am Personalschlüssel hat sich nichts geändert.
So jetzt läuft der Antrag aus und es soll ein neuer gestellt werden. Nur sehe ich leider keinerlei Integration, gerade was den Sozialenkontakt angeht. Ich muss dazu sagen unser Kind hat einen enormen Sprung gemacht durch die ganzen Therapien.
Hat jemand Erfahrung damit oder kennt sich damit aus? Darf die Bezugserzieherin auch die I-Kraft sein? Was für mich schwachsinnig ist da sie sich ja nicht nur auf ihn konzentrieren kann. Momentan weigere ich mich nochmal einen Antrag zu unterschreiben.
Vielen Dank schon einmal.
Integrationskraft
I-Kräfte sind nicht nur da, um sich auf ein Kind zu konzentrieren. Das wäre das Gegenteil von Integration. Es kann sinnvoll sein, dass die Bezugserzieherin auch die I-Kraft ist, weil,sie ohnehin für Elternarbeit zuständig ist und Entwicklungsberichte schreibt.
Eine Kraft zu finden, die nur 15 Stunden die Woche arbeiten will ist bei der derzeitigen Marktlage nahezu unmöglich. Wovon soll die Erzieherin denn leben? Es kann deshalb sein, dass bereits vorhandene Erzieherinnen Stunden aufstocken. Es ist ein Glücksfall, wenn sie bereit sind, das für euch zu machen.
Ich weiß nicht, wie es in eurem Bundesland ist, aber hier werden in Gruppen mit Integrationskindern weniger Kinder betreut. Dein Sohn profitiert auf jeden Fall von der geringeren Gruppengröße, weil die Erzieherinnen mehr Zeit fürs einzelne Kind haben.
Was brauchst du denn, damit du den Antrag unterschreibst? Welche Lösung wünschst/erwartest du, damit du mit der Integration zufrieden bist?
Hallo Apfelkiste,
Danke für deine Antwort.
Ja das ist mir auch bewusst, dass es in der heutigen Zeit sehr schwer ist jemanden zufinden.
Ich weiß ja nicht ob sie überhaupt Stunden aufgestockt hat, da sie wie vorher auch, zur selben Zeit kommt und geht.
Bei unseren Kitas wird im offenen Konzept gearbeitet. Was bedeutet die Kinder können den ganzen Tag machen was sie wollen. Die einzige Zeit in der sie in Ihrere "Gruppe" sind ist wenn sie Morgenkreis abhalten, wenn er überhaupt gemacht wird... Also profitiert er schonmal nicht von einer geringen Gruppengröße.
Wünschenswert wäre wenn er mehr in die Kita integriert werden würde, mit anderen Kindern. Er ist ja auch nicht der einzige der viel alleien spielt. Im privaten Bereich haben wir dieses Problem nicht.
Weißt du denn genau, was die Erzieherinnen im laufe des Tages genau machen? Ob es zum Beispiel Kleingruppenangebote gibt, in die er integriert wird, ob sie sich mehr Zeit nehmen, um mit ihm zu sprechen, seine Achtsamkeit im Umgang mit anderen schulen, zeitaufwändig Streit schlichten…?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob im offenen Konzept die kinderanzahl verringert wird, ich lehne das für die meisten Kinder ab und würde so nicht arbeiten wollen.
Selbst wenn nicht, bedeuten 15 Stunden mehr, dass der Betreuungsschlüssel sich verbessert. Auch, wenn die vorhandenen Erzieherinnen sich die Stunden aufteilen und aufstocken. Die Bezugs/I-Erzieherin muss nicht die mit mehr Stunden sein. Es muss nur eine bestimmte Person als I-Kraft angegeben werden. Optimal ist es nicht, aber besser die Stunden verteilen sich auf mehrere als es wird niemand gefunden.
Hast du die Erzieherinnen schon mal gefragt, wie genau das mit den Stunden ist und was genau sie mit deinem Sohn machen?
Was genau ist dir denn gerade wichtig? Eigentlich lese ich heraus, dass du das Gefühl hast, dass der Integrationsantrag/Auftrag gerade nicht mehr nötig ist?
Solange die Chancen gut stehen, dass es mit dem neuen Antrag klappt und ihr keine Nachteile dadurch habt würde ich den neuen Antrag stellen. Die Kita hat dadurch Vorteile. Deinen Schilderungen nach gebe ich dir Recht, dass es sich nicht so anhört, als ob das alles bei deinem Kind ankommt. Aber das kann extern jetzt leider niemand beurteilen. Und irgendwelche Vorteile wird dein Kind dadurch sicher auch haben, dass insgesamt mehr Stunden zur Verfügung stehen.
Oder geht es dir darum, dass die Förderung nicht genug bei ihm ankommt? Auch dann solltest du den Antrag stellen und darüber in Dialog mit der Kita treten.
Hallo :) Frage mal nach einem Förderplan. In der Schule muss dieser Halb- oder Vierteljährlich erstellt werden und auch den Eltern mitgeteilt werden wie gefördert wird. Ich bin mir zu 90 % sicher, dass es dasselbe oder ein Äquivalent auch für den Kindergarten gibt, ja geben muss, denn ansonsten würden doch keine Gelder bewilligt. Da würde ich nachfragen und mal schauen, was sie wie gefördert haben.
Hi,
ich bin gefühlt bei dir. In einer Kita, in der eh schon Personalmangel herrscht, wird wahrscheinlich, wenn mal wieder Not am Mann ist (also quasi jede 2.Woche) nicht dein Kind priorisiert, sondern geschaut, dass keine Öffnungszeiten reduziert oder Gruppen geschlossen werden müssen. Ich kann mir da schon vorstellen, dass die Förderung des I-Kindes da als erstes wegfällt. Da wäre es mir persönlich auch lieber, wenn jemand externes kommt, der nicht in den Betreuungsschlüssel zählt.
Grüße
Hallo,
wie das genau bei euch im Landkreis gehandhabt wird, ist die Frage. Es gibt bundesweit zwar das Recht auf Inklusion, aber wie das umgesetzt wird, ist sehr verschieden. Um hier festzustellen, ob euer Kindergarten ggf. Fehler macht, musst du beim Amt nachfragen, welches das Ganze genehmigt hat.
Zu deiner Frage:
Ja, eine reguläre Erzieherin der Gruppe darf auch als I-Kraft der Gruppe arbeiten. Je nach Bundesland verändern I-Kinder nicht zwangsläufig den Personalschlüssel. I-Kräfte zählen nicht als Erzieher. Der Personalschlüssel wird in manchen Bundesländern dadurch geändert, weil in der Gruppe dann weniger Kinder sind.
Ein I-Kind darf auch mehrere I-Kräfte haben. Wie die Kita das umsetzt, ist ihre Sache. Habt ihr aber z.B. 15 Stunden genehmigt, muß in den 3 Stunden täglich auch eine zusätzliche Kraft in der Gruppe sein. Die 3 Stunden stellen aber keine 1:1 Betreuung dar. Das ist Inklusion, d.h. dein Kind wird in der Gruppe zusammen mit anderen Kindern, betreut.
Inwieweit dein Kind weiterhin auf eine I-Kraft angewiesen ist, musst du wissen. Ich würde die Unterschrift nicht verweigern. Das kann ganz schnell damit enden, dass du den Platz verlierst. Eher würde ich mit dem Amt sprechen und ganz blöd nachfragen, wie die Förderung aussehen sollte und ob das so, wie das bei euch läuft, ok ist.