Genervt von Verhalten vom 5 Jährigen, ist das so "normal"?

Hallo zusammen,

Ich bin gerade ein wenig genervt vom Verhalten unseres 5 Jährigen Sohnes und frage mich ob das normal ist.

Kommen wir zu den Situationen:

1. Es geht morgens los beim aufwachen/aufstehen los, da wird aus allen Rohren nach mir geschrien "Maaaaaamaaaaaaa", "Maaaaamaaaaa kommst du", "Maaaaamaaaaa kommst du endlich". Es kommt ihm nicht in den Sinn selber aufzustehen und vllt rüber in unser Zimmer zu kommen.
Papa rüber schicken geht auch nicht, dann fängt er an zu heulen wie am Spiess, wir haben das schon so oft probiert und Papa hat resigniert aufgegeben irgendwann...

Es wird permanent nach Mama geschrien bei jedem noch so kleinen Furz, manchmal ist auch gar nichts. Ich höre Mama bestimmt an die fast 1000 mal pro Tag und es kotzt mich mittlerweile richtiggehend an...

2. Telefonieren: Ich kann kein einziges Telefonat führen, ohne dass ich mehr als die Hälfte nicht mitkriege. Egal wie kurz es ist, es wird die ganze Zeit dazwischen gequasselt und irgendwann dann geschrien. Egal wie oft ich ihm sage, dass ich gerade telefoniere und gleich bei ihm bin mit meiner Aufmerksamkeit, es wird einfach komplett ignoriert und er wird immer lauter...

3. Gespräche mit Partner oder irgendjemandem:
Ich könnte hier so viele Situationen aufzählen, aber ich belasse es mal bei 2 Situationen die für mich äusserst belastend sind:
Egal ob wir Auto fahren, mit dem Hund gassi gehen oder sonst etwas machen, ich kann keinen Satz mit meinem Mann wechseln ohne 100x unterbrochen zu werden und nochmal von vorne anfangen zu müssen.
Selbst wenn er am Fahradfahren ist, sobald wir anfangen etwas zueinander zu sagen werden wir , wie beim telefonieren, konstant unterbrochen und er wird immer lauter.
Wenn wir nichts miteinander reden, dann passiert das nicht. Ich verstehe es einfach nicht und es macht mich traurig das wir von 6 Uhr morgens bis 8/9 Uhr Abends nicht 1x einen Satz austauschen können...


Das ist wahrscheinlich ein SiloPo aber ich musste das mal loswerden. Ich liebe meinen Sohn über alles, aber manchmal könnte ich ihm echt an die Gurgel springen.

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Guten Tag,

wie reagierst du denn auf diese Unterbrechungen? Lasst ihr euch dann immer unterbrechen und du beschäftigst dich mit dem Anliegen des Kindes oder lässt du ihn auch einfach mal "links liegen" und führst die Unterhaltung konsequent zu Ende?

Ich würde meinem Kind auch ganz klar sagen, das es unhöflich ist andere zu unterbrechen und dann konsequent mein Gespräch beenden.

Wichtig ist das du hier schon anfängst zu erziehen. Wenn er aus dem Zimmer ruft, dann ganz klar sagen "Mama bleibt jetzt aber noch 10min liegen" oder "Mama macht gerade was anderes, komm du bitte zu mir, wenn es wichtig ist"

Nicht jedes Mal springen, wenn er was möchte, dann schreit er eben mal rum, wenn er aber merkt Mama reagiert tatsächlich nicht und er muss eher auf Mama zu gehen, dann wird sich sein Verhalten auch ändern.

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Und bitte nicht von sich aus in der dritten Person sprechen, sondern "Ich" statt "Mama".

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Hallo,

Wie ist es denn im Kindergarten? Was berichten die Erzieher über sein Verhalten?

Normal finde ich sein Verhalten nicht, es scheint erlerntes Verhalten zu sein. Ich würde mal zur Erziehungsberatung gehen. Die können das gut einschätzen und oder Tipps geben. Fall es doch diagnostiziert werden muss gibt es dort auch Hilfe.

LG m.

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Hm, also bei gewissen formulierung, Redensarten die Kinder so drauf haben, hilft ja häufig, sich selber mal im Alltag zu reflektieren.
Meine Tochter ist ähnlich alt und ja, sie kann uns auch gut unterbrechen etc aber nicht so krass.
Ich würde da auch mal mit der Kita ins Gespräch gehen.
Ein stückweit bestimmt normal, die Kinder können mehr und besser reden und wollen teil des Familienalltags sein. Aber so stark kenne ich es nicht.

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Huhu,

ich denke es ist schon etwas mehr als ich es so aus dem Umfeld kenne. Unsere Tochter (6) hatte diese Phase auch.

Grundsätzlich haben wir ihr immer signalisiert, dass wir sie hören (zb Finger hoch gehalten und kurz angelächelt) und dann aber den Satz untereinander zu Ende gesprochen und sie dann direkt reden lassen. Sie kann sich nicht ewig gedulden wenn was raus muss in dem Alter, aber ein grundsätzliches Verständnis für ausreden lassen, Höflichkeit und Respekt untereinander sind uns dennoch wichtig. Wir haben ihr das auch immer wieder erklärt, dass wir einander aussprechen lassen egal ob Kind oder Erwachsener. Es dauerte einige Monate, aber inzwischen hat sie es verinnerlicht und auch gemerkt, dass sie immer kurz darauf wirklich reden kann und wir sie ernst nehmen und es ist kein Problem mehr.

Beim telefonieren bin ich übrigens schon immer aus dem Raum und hab auch die Tür zugemacht wenn nötig. Wenn ich ein wichtiges Gespräch führe, dann ist da auch meine Grenze dass ich in diesem Moment nicht noch diskutiere während ich einen Arzt oder so am Telefon hab…

Also mein Rat: thematisieren, besprechen, erklären und immer wieder konsequent vorleben, dass er ernst genommen wird und gleich verlässlich sprechen darf ☺️

Bearbeitet von hakunamatata2017
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Zum Telefonieren: Für kurze, wichtige Telefonate habe ich mich in der Küche eingeschlossen.
Ich hatte auch schon Telefonate mit Bekannten, die anscheinend nicht ohne ihr Kind telefonieren durften. Es war immer ein Dreier-Gespräch, weil alles für das Kind nochmal extra gesagt und erklärt werden musste. Aber das wollten wohl die jeweiligen Mütter so.
Es war auch manchmal der Fall, wenn man Bekannte auf der Straße traf, dass keine Unterhaltung möglich war, weil die Kinder, obwohl schon größer, dazwischen gegangen sind und an ihren Müttern herumgezerrt haben und herum genervt haben.
Ich fand das immer sehr anstrengend. Am erstaunlichsten fand ich aber die Mütter, die solches Verhalten resigniert und geduldig ertragen haben, als wäre es ein unveränderliches Schicksal, dass man als Mutter keinen Satz mehr mit jemandem reden kann.

Im Alltag würde ich dem Sohn deutlich sagen : „ Sei jetzt still, du bist jetzt nicht dran! Warte kurz, ich muss das jetzt klären. ´´
Und mich ihm danach zuwenden und fragen: Also….was wolltest du?
Er sollte lernen, zu warten, bis andere ausgesprochen haben und dann aber merken, dass ihm auch Aufmerksamkeit zuteil wird.
Spätestens in der Schule wird das Vordrängen sonst zum großen Problem.

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Ich würde das Kind mal konsequent anherrschen, dass es still zu sein hat. Für Telefonate zieh dich zurück. Und wenn das Kind euch ständig unterbricht, anherrschen "Ich unterhalte mich, du wartest, bis ich fertig bin" und das Gespräch weiterführen.

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Dem Anherrschen in diesen Situationen würde ich mich anschließen wollen! Der Ton macht wie so oft die Musik! Und wenn man immer nur lieb säuselt, kommt doch gar nix an.

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Meine Tochter (6) machte dieses unterbrechen oder nur nach mir schreien, obwohl es einfacher wäre, einfach zu kommen, auch gerne und ja, ich unterbinde das konsequent. Leider bin ich eben doch zu oft drauf angesprungen, habe Gespräche für sie unterbrochen usw. und es nahm irgendwann einfach Ausmaße an und sie wurde teils rotzfrech, wenn man nicht sofort reagiert hat.

Ich habe hier eine klare Regel eingeführt:
Wenn andere sich unterhalten, hält man den Mund und wartet, bis man dran ist. Punkt.
Und da dulde ich keine Ausnahmen. Einzige Ausnahme - es lässt sich nicht aufschieben. Bspw. bei Schmerzen, einer Verletzung, Sturz usw. kann sie immer und sofort kommen und ja, dann liegt meine/unsere ungeteilte Aufmerksamkeit auch sofort bei ihr.
Ansonsten - andere sprechen, ich habe zu warten.
Ist auch ein gutes Konzentrationstraining, immerhin muss sie sich merken, was sie erzählen will und sich in Geduld üben.
Auch wichtig - wenn das Gespräch beendet ist, dann auch wirklich dem Kind zu wenden und zuhören.
Es hat einige Zeit gedauert und war mit vielen Nerven und extremer Konsequenz meinerseits verbunden, aber mittlerweile hat sie es verstanden und hält sich auch daran.

"MAAAAAAAAAAAAAMMMMMMMMMMMMMMMMMAAAAAAAAAAA"
Nein, solange kein lebenswichtiger Notfall vorliegt, hast du zwei gesunde Beine und kannst zu mir kommen. Ich bin kein Hündchen, was auf Zuruf ankommt. Ich will nicht, das andauernd nach mir gebrüllt wird und ehrlich - wenn du die Zeit hast, Minutenlang nach mir zu rufen, anstatt selber zu kommen, dann kann es nicht so wichtig sein.
Ebenfalls durchgezogen und mittlerweile brüllt sie selten nach mir und kommt einfach, wenn etwas ist.
Letztens gab es eine Ausnahme - eine riesengroße Spinne in ihrem Zimmer, an welcher sie sich nicht vorbei traute. Hatte ich volles Verständnis für und wir haben dann beide nach Papa gebrüllt 😅

Da hilft nur klare Konsequenz, gemeinsam regeln aufstellen und diese auch durchziehen. Es wird einige Nerven kosten, aber mit fünf Jahren ist ein Kind in der Lage, solche zu begreifen.

Bearbeitet von Rapheli
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Nein, das ist nicht normal.

Meine Klekne ist auch jemand der nicht gerne wartet, sie ist gerade 5 geworden, aber auch sie musste da lernen.

Da das schlecht möglich ist bei einem echten Telefonat, hab ich so getan als würde ich telefonieren.
Hat sie dazwischen gequatscht, habe ich einmal ruhig gesagt, dass ich gerade telefoniere und mich gleich um sie kümmere. Hat sie es nochmal gemacht, gab es eine ernstere Ermahnung und die Ansage, dass sie jetzt warten muss. Danach hab ich es ignoriert. Egal ob sie dann geschrieben oder getobt hat. Das ist dann eben einfach die Frustration, die raus muss.
Am Anfang hab ich die "Telefonate" kurz gehalten, und dann immer verlängert. Inzwischen reicht es, wenn ich es sage. Telefoniere ich wirklich mal lange, dann fragt sie auch noch 2-3 Mal, das finde ich dann aber ok. Je nachdem was sie will, kümmere ich mich auch mal während dem Telefonat darum. Meist ist ja meine Mutter dann am anderen Ende.

Im akiga machen es die Erzieher genauso, die Kinder bekommen auch ein Zeichen dass sie einen Moment warten müssen.

Dass sie mich immer ruft und Papa wegschickt, war hier auch so. Irgendwann ist mein Mann morgens zum wecken immer rein und hat Blödsinn gemacht und jetzt ist es weitestgehend ok, manchmal muss es aber noch Mama sein. Seit dieser Woche haben wir auf ihren Wunsch kein Babyphone mehr, weil sie ja kein Baby mehr ist. Seitdem kommt sie raus, wen n was ist. Auch nachts und morgens, wenn sie aufwacht.

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Nicht normal. Erziehungssache, sorry.
Du kannst nicht mal mehr mit deinem Mann sprechen? Wow.