Aus Kita nehmen??

Hallo zusammen,

meine fast vierjährige Tochter besucht seit zehn Monaten einen Kindergarten. Die Eingewöhnung war keine gute, die zuständige Erzieherin lustlos bis abweisend. Fast hatte ich den Eindruck, dass diese Erzieherin meinen positiven offenen und freundlichen Umgang mit Kindern und meiner Tochter ablehnte. Sie war nicht bereit mit mir darüber zu sprechen, warum es meiner Tochter schwer fallen könnte,
rein zu kommen. Meine Tochter ist unser drittes Kind. Bei uns zuhause ist alles in Ordnung. Im Kindergarten herrscht ein angespanntes Klima: immer Personalknappheit wegen Krankheit, schlechte Stimmung, Leitungswechsel, normale Anfragen der Eltern werden nicht als aufrichtiges Interesse sondern als Angriff gewertet. Unsere Erzieherin hat aktuell gekündigt. Jetzt verstehe ich ihre Lustlosigkeit und Ablehnung während der Eingewöhnung nach der es kein kurzes Elterngespräch gab. Bis heute hätten wir kein Elterngespräch bekommen, hätte ich nicht mehrfach darauf gedrungen. Meine Tochter will nicht mehr in den Kindergarten, will in einen „schönen Kindergarten“.es findet gefühlt nur Freispiel statt, die Kinder werden in ihrer Wissbegierde nicht abgeholt. Nun überlege ich, sie ab sofort komplett aus dem Kindergarten zu nehmen und sie im Vorschulalter wieder zu schicken, in eine andere Kita natürlich. Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße

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Finde ich eine gute Idee. Wozu soll sie dahin gehen, wo es ihr nicht gefällt und sie keiner mag…

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Danke für die kurze und präzise Antwort. So geht’s mir und meinem Bauchgefühl auch. Darauf werde ich hören. Es bleiben halt immer noch Restbedenken, ob es eben doch ganz ohne Kindergarten für Kinder geht. Aber es gibt ja auch das Vorschuljahr, um den Eintritt ins Schulleben doch einfacher hinzubekommen, vor allem sozial. Und bis dahin haben wir genug Zeit, uns um eine neue Kita zu kümmern. Ob es dann allerdings für alle Kinder noch Plätze gibt… . Das ist ja jetzt schon nicht mehr gegeben, ganz von der Betreuungsqualität abgesehen. ..

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Ja, auf jeden Fall. Ich finde Kindergarten übrigens schon wichtig für die Kinder, ABER NUR wenn es auch ein guter Kindergarten ist, wo die Kinder liebevoll betreut werden und ALTERSENTSPRECHEND auch gefördert werden.
Ein Ort, an dem man Kinder nicht mag, sie sich selbst überlässt, unfreundlich und lustlos ist, den würde ich nicht als Kindergarten bezeichnen wollen, sondern als Verwahranstalt. Und das hat deine Tochter nicht verdient.

Wenn du sie im Vorschuljahr nochmal woanders anmelden willst, denke ich wird sie sicherlich bevorzugt ein Platzangebot bekommen, bevor der Platz an ein 3-Jähriges Kind geht, eben weil es das letzte Jahr vor der Einschulung ist.

Alles Gute für euch und vieeeeel Erfolg bei der Suche nach einem schönen und guten Kindergarten für deine kleine Maus.

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Gibt es keine Alternative? Ich würde die Stadt kontaktieren und nach einem anderen Platz fragen.
Und ich würde mal mit den anderen Eltern sprechen, wie die das so beurteilen. Wenn die das alle so sehen, kann man ja vielleicht auch mit der Stadt/dem Träger und der Leitung zusammen sprechen und versuchen, etwas zu ändern.
Kommt aber natürlich auf deine Motivation an. Wenn es dir am besten erscheint, das Kind zu Hause zu lassen, dann ist das natürlich auch eine Möglichkeit.

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Auf jeden Fall habe ich den Kontakt zu den Erziehern, zur Leitung schon regelmäßig und aufrichtig gesucht. Ich kann das Dilemma der Pädagogen unter den heutigen Bedingungen arbeiten zu müssen auch sehr gut nachvollziehen. Aber ich persönlich komme eben auch mit der heutigen Arbeitsmoral, die durch die Bank immer wieder zu bemerken ist, wenig klar. Da gibt es schon viele Defizite im menschlichen Umgang usw. Wenn in sozialen Einrichtungen unter den Angestellten Mobbing herrscht und die Leitungen wenig pädagogische Fähigkeiten mitbringen, wird es schwierig. Aber es gibt auch noch sehr engagierte Erzieher auf deren Ideen, deren Arbeit zum Ausruhen durchs restliche Team benutzt wird, bis diese auch keine Lust und Kraft mehr haben….
Ich habe das Gefühl man kämpft gegen Windmühlen. Und man muss auch dazu sagen, dass sich die heutige Elternschaft geändert hat. Hier gibt es eben auch von sehr interessiert bis interessiert mich gar nicht was mit meinem und den anderen Kindern ist ..
Danke für deine Nachricht :).

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Das ist eben die neue Realität.
Die Gruppengrößen sollen jetzt hier bei uns wieder angepasst werden, das heißt, die Gruppen werden noch größer.
Qualitätsstandards sollen gesenkt und auch unqualifiziertes Personal eingestellt werden.
Wer will da noch gerne und engagiert arbeiten ?
Kindergärten verkommen zu einer reinen Verwahranstalt. Wenn das Kind etwas lernen soll, müssen sich die Eltern darum kümmern.
Wenn du einen Kindergarten findest, in dem das anders ist und es genügend Personal gibt, das sich engagiert und freundlich um die Kinder kümmert und zudem noch Wissen vermittelt : Herzlichen Glückwunsch !!!

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Das klingt desillusioniert, aber du hast recht.
Den Gedanken habe ich auch, ob wir vielleicht nicht vom Regen in die Traufe kommen, wenn wir einen neuen Kindergarten suchen. Kann mit gutem Gewissen behaupten, dass ich keine überanspruchsvolle Mutter bin. Ich finde Freispiel, Langeweile usw, super. Wir sind auch kreativ, lieben die Natur, Backen, Kochen usw… alles ganz normal. Doch auch im Kindergarten brauchen Kinder intellektuelle Ansprache entsprechend ihres Alters , ihrer Fähigkeiten, ihres Willens. Wir sind der sog. Vorzeige-Akademiker-Haushalt. Unsere Kinder bekommen viel Ansprache, aber Freizeitstress machen wir uns auch nicht. Ich würde behaupten wir führen ein gutes Familienleben. Bin auch absolut dafür, nicht die Aufgaben und Pflichten der Eltern/ Familie überanspruchsvoll bei den fremdbetreuungen einzufordern. Das geht auch nicht. Bei uns ist es so, dass sie nicht mehr hin will, weil sie unterfordert und gelangweilt ist. Sie ist ein wissbegieriges sensibles Kind, kann sich auch gut in andere Kinder hineinversetzen. Aber auch zurückhaltend vom Naturell. Deswegen würde ihr ein ganz normaler Kindergarten gut tun.
Danke für deine Meinung.

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Ja, ich würde sie rausnehmen, wenn es dir möglich ist, sie zu Hause zu behalten.
Die Aussage macht mich traurig "sie will in einen schönen Kindergarten".
Kindergarten ist natürlich wichtig für die soziale Entwicklung des Kindes - aber da muss auch der Kindergarten passen, bzw sich das Kind wohl fühlen. In eurem Fall bin ich der Ansicht, dass sich deine Tochter bei euch zu Hause besser entwickeln wird, als in diesem Kindergarten.

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Lieben Dank für deine Nachricht. Ja, es macht mich auch traurig. Es sind in diesem Kindergarten auch keine positiven Änderungen in absehbarer Zeit erkennbar, in den jetzigen Konstellationen, so meine Einschätzung. Durch die Überforderung der Erzieher wegen des ständigen Personalmangels und der mangelhaften Leitung geht auch immer mehr das wohlwollende Verhalten gegenüber den Kindern verloren. Die Kinder spüren diese Disharmonien usw, Nach zehn Monaten ist unsere Tochter immer noch nicht richtig eingewöhnt, weil das Personal ständig krank und unterbesetzt ist. Das Gebäude, die Gegebenheiten neu und wunderbar, wie Kinderbibliothek, schöner großer Werkraum, Theaterraum, schöner großer Sportraum…, aber all dies wird einfach nicht genutzt. Außer dem Morgenkreis, wenn der überhaupt täglich gemacht wird, gibt es keine „Beschäftigung“ für die Kinder. Sie werden sich die gesamte Zeit außen im Garten oder im Gruppenzimmer/ Flur beim Freispiel beaufsichtigt selbst überlassen. Die Erzieher schaffen es nicht, die schönen Gegebenheiten strukturiert über die Tage der Woche mit überlegten Aktivitäten zu füllen. Es ist eine Lethargie vorhanden, die keiner durchbrechen kann. Meine Tochter sollte zu Beginn der Kindergartenzeit unter anderem auch einen Turnbeutel mit entsprechenden Inhalt mitbringen. Sie freute sich so sehr darüber auf die Zeit, in der sie diese Sachen auspacken und anziehen kann usw. Nach zehn Monaten liegt dieser Beutel unangetastet im Fach. Sie fragt inzwischen gar nicht mehr… traurig.
Danke für deine Entscheidungshilfe 💟.

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Ich würde schaun, ob ihr einen anderen Platz bekommt. Ganz raus und dann wieder einen Platz finden könnte schwer sein.

Falls bei euch die Gemeinde Plätze verteilt würde ich da mal nachfragen.

Bei unserem Kiga ist auch viel Personalmangel, trotzdem hören die Erzieher zu, es werden Sachen fürs Portfolio gemacht. Das Entwicklungsgespräch findet halt erst im August jetzt statt, statt im Mai, aber das ist mir relativ egal. Ich hab ja schon die Aussage, dass alles super ist und ist für mich jetzt auch nicht so wichtig. Mein Sohn hatte nur eins, weil dann Corona kam und nichtmal eine Einschulungsuntersuchung. Heute war sein letzter Schultag als 2. Klässler und alles ist Bestens.

Vielleicht wird es bei euch ja besser, falls eine neue Erzieherin kommt.

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Das ist sehr schön, dass Ihr so liebe und engagierte Erzieher habt, die trotz des Mangels ihr Bestes versuchen zu geben. Das solltet Ihr ihnen regelmäßig zeigen, wie schön das für eure Kinder und euch ist. Alles Gute für euch!

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Hallo,mir geht es ähnlich wie dir.Wenn du die Möglichkeit hast den Platz zu kündigen und etwas Neues zu bekommen,tu es auf jeden Fall!
Zu gerne würde ich unseren Platz kündigen,aber wir haben keine Alternative.Wir leben auf dem Land und haben den Platz gerade so und mit viel Ärger bekommen.Aus meinem Job kann ich nicht raus.
In unserer Kita ist das meiste Personal ständig krank und oder lustlos bzw. nicht mit dem Herzen dabei.Die Kleine geht meist nicht gerne hin.Die Leitung ist mit allem überfordert und nimmt auch selten Vorschläge der Eltern an.
Demnächst muss sie zu Ü3 ins offene System,mir graut es davor.Egal mit welchen Eltern man spricht.man hört nur negatives.Erst letztens wusste niemand wo sich mein Kind aufhält,geholfen bei der Suche wurde auch nicht wirklich.Sich dafür entschuldigen?Fehlanzeige.😡
Ich kenne die schlechten Arbeitsbedingungen,aber was sich dort abspielt ist unmöglich.
Mir bleibt nichts anderes übrig,als sie möglichst früh abzuholen,in den Ferien immer zu Hause zu lassen und Oma-Tage zu organisieren.
Ich hoffe auf die Grundschulzeit,die leider noch in weiter Ferne liegt.

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Wir haben gestern gekündigt, keinen neuen Betreuungsplatz in einem schönen Kindergarten in Aussicht, aber ich bin froh, dass wir die Reißleine gezogen haben. Unsere Tochter wollte überhaupt nicht mehr hin. Und ich bin froh, dass wir uns das alles nun auch ohne Fremdbetreuung einrichten können. Mir tut es sehr leid für alle Kinder, die unter solchen mangelhaften Betreuungsbedingungen ihren Kindergartenalltag verbringen müssen und auch für die Eltern, die darauf angewiesen sind und nicht anders können. Ich weis auch, wie schwer bis gar nicht man daran vor Ort selbst mit den besten Absichten unter Angeboten von Hilfe etwas ändern kann. Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe eine gute Tagesmutter? Auch wenn diese vielleicht nur fünf Kinder betreut und die Fülle an sozialen Kontakten weniger ist, könnte das eine viel bessere Betreuung und Entwicklung für dein Kind bringen?
Die Grundschulzeit bringt wieder neue andere Themen mit sich. Da kann man Glück, aber auch Pech mit der Sprengel-Schule und den Gegebenheiten haben. Auch an eigentlich bisher guten Grundschulen wird der Mangel an gutem erfahrenen Personal langsam sichtbar. Meine mittlere Tochter beginnt jetzt mit der vierten Klasse … . Unsere Jüngste, die wir jetzt wieder aus dem Kindergarten genommen haben, wird wohl diese Grundschule nicht mehr besuchen. Zuviel zum Negativen hat sich hier auch schon gewendet.
Ich wünsch euch alle s Liebe und Gute.

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Ich danke dir.
Freut mich,dass ihr diesen Schritt gehen könnt!Vielleicht bekommt ihr ja einen guten Platz in einer anderen Kita.
Tagesmutter möchte ich nicht in Anspruch nehmen,das hat viele Gründe.Ich bin leider misstrauisch.
Wir versuchen das Beste draus zu machen.

Ich bin selbst Lehrerin und kenne daher die Missstände zu gut.Unsere Grundschule hat zum Glück einen guten Ruf,hoffentlich bleibt es dabei.
Ich wünsche euch auch alles Gute.

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Nimm sie heraus. Ich habe nun 1,5 Jahre mit einem schlechten Kindergarten vertan. Habe mein Kind nun herausgenommen. Im September kommt er in einen neuen und da fühle ich mich schon jetzt total lieb und herzlich aufgenommen. Mein Kind hat sich im Kindergarten nicht weiterentwickelt. Warte nicht so lange wie ich, mit uns gehen viele weitere 4 Jährige und ich denke, wenn dein Gefuhl dich zu diesem Post veranlasst, dann solltest du wirklich wechseln.

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Danke für deine Antwort. Wir haben letzten Donnerstag gekündigt, siehe oben . Wir haben allerdings auch keinen neuen schönen Kitaplatz in Aussicht. Aber das macht nichts. Wir haben die Möglichkeit, unsere Tochter bei uns zu lassen und uns um sie kümmern zu können. Sie wollte einfach nicht mehr hin. Ich denke Kinder spüren sehr genau , wenn etwas nicht passt. Deshalb tut es mir auch für die Kinder und unsere Gesellschaft leid, wenn diese schlechte Betreuungsqualität immer mehr Einzug in der deutschen Kinderbetreuung Einzug hält . Denn es gibt eben nicht immer die Möglichkeit für Kind und Eltern, erstmal selbst weiter zu betreuen oder einen guten Betreuungsplatz zu bekommen. Ich wünsche euch ganz viel gutes Gefühl, positive Fürsorge, eine schöne ausgewogene Betreuung, so dass sich die Kinder in ihrem Tempo weiterentwickeln können, ein gutes konstruktives Miteinander zwischen Kindergarten und Eltern , … 💟