Sohn bald 5 trägt immernoch Windel! HILFE !

Vorsicht langer Text

Ich kann einfach nicht mehr. Ich habe es satt seit knapp 5 Jahren Windeln zu wechseln (01.09. wird mein Sohn 5 und Baby Nr 2 kommt bald auf dei Welt)

Mein Sohn weigert sich mit Händen und Füßen, wenn ich ihn auf die Toilette setzen will.
Er hat richtig Panik und schreit wie abgestochen, er wird sogar richtig aphatisch. Er ist garnichtmehr anwesend könnte man fast sagen.

Ich weis auch nicht woher diese Abgrundtiefe Panik kommt. Ich kann es mir nicht erklären. Ich hab auch Angst, dass er sich noch weiterhin verweigern wird. Er hockt nichtmal nur zum Spaß drauf. Garnix. Sobald man es nur erwähnt wird er richtig aggresiv, schreit einen richtig an und fängt an zu weinen.

Wenn er sein großes Geschäft verrichtet darf man ihn nichtmal angucken....wie soll ich das denn schaffen ihn auch noch anzufassen und auf die Schüssel zu setzen? Zumal er sich eh nicht drauf setzt.
Auch die KiTa hat nichts gebracht. Er geht seit einem Jahr in die KiTa. Ab Montag sogar in Vollzeit. Dort lässt er die Erzieher nicht mal die Windel wechseln. Und die machen mir auch ständig Druck, dass er es jetzt echt mal lernen muss. Ja ach? 😅
Ich bin so verzweifelt wirklich. Ich weine schon so oft deswegen weil ich mich selbst beschuldige und mich frage was ich falsch gemacht habe. Ich habs satt!!
Sorry für den langen Text musste mir das alles mal aus der Seele schreiben.

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Also erstmal ist er ja noch im Zeitrahmen.
Es ist lästig und "andere gehen schon mit 2 auf den Topf oder die Toilette", das kann ich mir alles gut vorstellen, aber er ist doch noch nicht mal 5.

Für mich sieht es so aus, dass dein Kleiner total unter Druck gesetzt wird:
Von der Kita, die werden auch nicht erbaut sein, und das merkt er natürlich.
Und massiv von dir - ich zitiere aus dem Gedächtnis: alles wurde versucht, belohnen, reden, schimpfen (!!!) usw.

Der Junge wird, seit er 20 Monate alt ist, "trainiert" wie du schreibst, also fast 3 volle Jahre lang. Das Sauberwerden ist täglich Thema, er soll aufs Klo gehen, unbedingt, jetzt mit 3 aber wirklich, jetzt ist er schon 4, jetzt schon fast 5.

Um ehrlich zu sein, ist da enorm viel Stress und Angst zu spüren.
Bei dir vor der Kita, die dich unter Druck setzt (die könnten mich mal, aber echt, und ich würde mir diesbezügliche Appelle schlicht verbitten...) und damit deine Angst befeuert als Mutter versagt zu haben (Spoiler: Hast du überhaupt nicht, du hast ein Kind, das das Sauberwerden halt später drauf hat als andere, das ist doch echt total wurscht) und bei deinem Sohn mittlerweile ohnedies vor allem, was mit den Ausscheidungen zusammenhängt.
Und ja, das finde ich tragisch für deinen Kleinen. Er tut mir sehr leid, wie muss es ihm damit gehen...?
Und du bist noch dazu schwanger.

Ich würde ab sofort mal mindestens ein halbes Jahr überhaupt nichts machen, nichts sagen, nicht genervt schauen, nicht seufzen. Nichts.
Nur gelassen und lieb sein. Wenn das Baby kommt, ist ohnedies anderes viel wichtiger als das leidige Windel-Drama.

Er braucht halt noch Zeit, ob das lästig ist oder nicht.
In ein paar Jahren lacht ihr drüber , das schwöre ich dir.

Bearbeitet von survived
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Ich muss da jetzt sagen für mich klingt das ebenfalls so als wäre da was dahinter.
Hast du schon versucht ihm das Töpfchen hinzustellen und ihm zu sagen dass er es nutzen kann ohne das jemand zusieht?
Ich meine du schreibst du setzt ihn auf Toilette.
Und gleichzeitig schreibst du, dass er auf gar keinen Fall angeschaut werden will wenn er das große Geschäft macht.
Ich würde das auf Toilette setzen etc erstmal lassen und ein Töpchen hinstellen oder einen Toilettensitz, den er selbstständig nutzen kann.

Wenn er schon so Probleme hat in den Becher zu pinkeln würde ich sexuellen Missbrauch auch nicht unbedingt ausschließen.
Wie ist es denn wenn du ihn umziehst? Bzw bei anderen Gelegenheiten wo er sich untenrum ausziehen muss vor anderen?

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Und er hatte noch nie Interesse an Toilette, Töpfchen, Pipi, kacka?

Habt ihr einen Garten? Habt ihr ihn mal nackig draußen gelassen?

Merkt er denn wenn er muss? Und hat einfach keinen Bock?

Was sagt der Kinderarzt?

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Haben leider kein Garten. Interessenist „eigentlich“ da. Die Erzieher sagen, dass er viel mit Toilettenspuelzeuge spielt und auch viel darüber redet. Aber an der Umsetzung hat er null Interesse.
Er merkt wenn er muss deswegen sag ich ja man darf ihn nicht mal ansehen wenn er sein großes Geschäft verrichtet. Er verkriecht sich dann in seine Ecke und drückt die Beine zusammen.
Wenn ich mit ihm rede sagt er, dass er Angst hat. Ich habe viel mit ihm geredet und gesagt, dass er keine Angst haben muss. Ich habe ihn immer mitgenommen wenn ich selbst auf die Toilette gegangen bin damit er das sieht. Aber nix. Null. Nada. Haben es mit „Windel einfach weglassen“ versucht da gab es nur Verstopfung und viel geschrei. Mit Belohnungen, mit Stempeln, mit Schimpfen usw aber nope…..
KiA sagt, dass organisch alles gut ist und wir kein Druck machen sollen aber der Druck von außen ist enorm …

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Abgesehen davon, dass es wirklich schon eher spät ist (um es höflich zu sagen), kann ich dir wirklich, wirklich, wirklich nur raten, auch wenn es sehr schwer fällt, den Druck nochmal komplett rauszunehmen.

Du bist jetzt schwanger, das heißt, bei euch steht demnächst die größte Veränderung eures Lebens an, vor allem für deinen Sohn.
Bald ist er der Große - aber vielleicht machtbihm das ja auch unbewusst Angst. Bald ist da ein neues Baby, das Mama lieb hat. Das die Flasche bekommt, das einen Schnulli kriegt, das Windeln haben darf.
Ich weiß nicht, ob das nicht ein Grund sein KÖNNTE, warum das bei euch so ein Drama ist, aber wer kann schon in die Köpfe von Kindern schauen…

Weißt du, bei uns war es damals so, dass wir sowohl Töpfchen als auch das große Klo mit Sitzverkleinerung hatten. Und mein Sohn mochte tatsächlich auch mit 5 das Töpfchen manchmal noch lieber als das große Klo. Ach ja, wir waren kurz vor dem 3. Geburtstag Windelfrei (tagsüber), wegen dem Start in den Kindergarten.

Aber um auf deinen Sohn zurückzukommen. Egal wie schwer es jetzt fällt, und ich verstehe das (!!!), lass das Thema jetzt nochmal komplett ruhen! Anreize von Außen KÖNNTE höchstens der Kindergarten setzen, und zwar, indem es „Lockangebote“ (abgesprochener Weise) geben KÖNNTE. Z.B. ein bevorstehender Ausflug, an dem nur die großen Kinder ohne Windel mitdürfen… aber wenn sowas zur Zeit nicht ansteht, dann halt nicht.
Dein Sohn kann seine Ausscheidungen kontrollieren, das steht ja schon fest. Jetzt braucht er noch etwas Zeit um den nächsten Schritt zu wagen

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Wenn er Angst vor der Toilette hat, schafft er es dann draußen im Gebüsch zu pinkeln? Wenn ja, wäre vielleicht ein Pissoir hilfreich für den Übergang (gibt's als Töpfchen).

Ansonsten: Unser Sohn hat mit 3 Jahren in der Kita gelernt seine Windel-Pants selbst zu wechseln. Mit fast 5 Jahren würde ich ihn das definitiv alleine machen lassen und nur bei Stuhlgang helfen.

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Nein auch das klappt leider nicht. Wir hatten auch schon riesige probleme beim Kinderarzt weil es mit dem „in den Becher pinkeln“ nicht geklappt hat. Dann wollten sie einen Beutel um den Penis kleben damit er da reinpinkeln kann und auch da gab es sehr viel geschrei und wehren mit Händen und Füßen. Die Schwestern meinten selbst, dass sie sowas noch nie erlebt hatten 😅

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Hast du es mal mit Billigwindeln probiert? Die bleiben nämlich nicht so flauschig weich und trocken wie Pampers und Konsorten und das Unbehagen könnte schon dabei helfen, dass er es jetzt mal langsam doch merkt, wie doof das eigentlich ist.

Es gibt Kinder, die muss man zu ihrem Glück zwingen, nicht fies, nicht mit offenem Druck, aber eben einfach austricksen.

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Ich weiss nicht ob man das als Billigwindeln bezeichnen kann aber wir nutzen von Anfang an die Babylove Windeln von dm
Habe niemals Pampers genutzt

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Wir hatten noch schlimmere 🤣 es war meinen finanziellen Mitteln geschuldet, aber man konnte wirklich sehen, wie unfassbar egal es dem Kind war, wenn es mal Pampers/Hipp ausgefasst hat, und wie schnell sie gejammert hat wenn sie ne no-name anhatte.

Prinzipiell, wäre ich in deiner Situation, würde ich noch viel drastischer agieren, Windeln aufbrauchen, keine nachkaufen und den Sturm stoisch aushalten. Möglichst viel auslagern, wenn er meint in die Hose pullern zu müssen leg ihm Wechselklamotten hin, aber lass ihn sich selber umziehen. Das wird irgendwann so lästig, dass das Klo zu bevorzugen ist. Nicht Schimpfen, gelassen hinnehmen, aber eben die Drecksarbeit selber machen lassen

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Was sagt der Kinderarzt?


Ich würde ihm erklären "du das ist die letzte Packung Windeln die wir haben" danach gibt's keine mehr.

Ab da würde ich ihn ohne Windel lassen, es wird vermutlich am Anfang riesige Wäscheberge geben aber da muss man durch, oder auch nicht, weil er sich mit nasser Hose unwohl fühlt und vielleicht doch die Toilette nutzt.


Hat er vielleicht Angst vor der Toilette (wie war das bei dir oder deinem Mann als Kind?)
Bekannte von mir hatte ähnliches Problem und unterbewusst scheint sie ihr eigenes "Toiletten-kindheitstrauma" auf ihren Sohn übertragen zu haben. Evt Psychologe hinzuziehen, zuvor aber bitte mit dem Kinderarzt nochmal thematisieren!

Was raten denn die Kita Erzieherinnen wie ihr das Problem angehen könntet?

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Hi,
ich bin eigentlich recht entspannt, was das Thema angeht, weil unser Großer bis fast 6 nachts noch eine Windel trug und nur im Schlaf in die Windel sein großes Geschäft verrichtete. Laut KiA war das vom Alter her noch im Rahmen, er hatte recht, das hörte plötzlich auf und er war nachts windelfrei. Allerdings war er mit knapp 3 tagsüber trocken und sauber. Es hatte sich also irgendwie verwachsen.
Bei eurem Sohn klingt das aber „pathologischer“ und ich würde das tatsächlich mal nachdrücklicher abklären lassen. Denn er ist ja in der Lage seine Blase und Darm zu kontrollieren, zumindest wenn er wach ist, auf diese Panik vor dem Klo sollte vielleicht dann doch mal ein Psychologe einen Blick werfen.

vlg tina

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Für mich klingt das auch danach, als ob zumindest ein Anamnese bei einem Psychologen richtig wäre.
Da er es körperlich könnte, kommen mir zwei Variangen in den Kopf.
a) irgendwo war auf dem Weg viel zu viel oder lange Druck im Spiel.
b) sexueller Missbrauch.
Das jetzt über Druck lösen zu wollen scheint mir äusserst schwierig.

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Unser erster Sohn war auch so ein Spätzünder. Er hatte auch Angst vor dem Klo. Wir haben es dann in mehreren Stufen geschafft.
1. Stufe
Windel nicht ständig. Er musste sagen wenn er pipi oder Stinki musste. Dann hat er Eine Windel bekommen.
2. Stufe
Das ging dann recht unproblematisch. Waren dann mit seinem besten Freund unterwegs. Und dann haben die beiden Pippi zusammen im Wald gemacht. Ich hatte halt die Windel vergessen. Dann ging es auch zu Hause. Dann wurde nur für das große Geschäft eine gebraucht.
3. Stufe
Zusammen ein Töpfchen ausgesucht und da hat er dann Stinki gemacht.
Da gab es dann auch einen großen legozug den er sich gewünscht hatte.
4. Stufe
Toilettensitz. Durfte er sich auch aussuchen.

Ein bisschen Druck hatver gebraucht. Er musste halt auch lernen seine Angst zu überwinden. Damit es besser klappt bekam er such lange Laxbene es war schon hart für alle seiten aber nur mit warten und der Herangehensweise jedes Kind hat sein Tempo wären wir nicht weit gekommen.

Wichtig bei jedem Schritt begleiten dann klappt das schon.