Der verstorbene Opa

Liebes Forum,
meine Tochter (3.5Jahre) realisiert langsam, dass der Opa gestorben ist und fragt ständig warum er nicht wieder kommt. Leider sagt sie aber auch sie will tod sein, damit sie ihn wieder sieht. Und sie weiss, dass Verletzungen und Krank zum Tod führen können...

Ich weiss nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Habt ihr Erfahrungen/Tipps?
Vielen Dank euch!

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Hallo

Meine Tochter war 2,5 Jahre als wir beim spazieren gehen eine tote Maus gesehen hat. Da wurde dann nur noch gefragt und der tot war ein sehr großes Thema für sie, bis ihr Oma gestorben ist (5,5 Jahre), danach ist sie verstummt was das Thema angeht, ich glaube sie will nicht drüber reden. Allerdings war gleichzeitig auch ein Kind nach langer Krankheit gestorben und sie sieht sich regelmäßig das sehr liebevoll gestaltete Grab des Mädchens an und sagt wie sie ihres gerne hätte wenn sie dann sterben sollte.
Mein mittlerer (4) ist jetzt grade in dieser Phase angekommen. Vor 1,5 Jahren die Oma, Anfang des Jahres die uroma sind gestorben. Seit kurzem weint er regelmäßig das wr nicut will das sie tot sind.

Die Themen "dann will ich auch tot sein dann bin ich bei oma" etc. Hatten wir auch. Auch viele andere Dinge, wie "wieso ist der Körper noch hier wenn xyz doch jetzt im Himmel ist" (wir sind katholisch und für uns sind die Toten halt im himmel), "Könnt ihr auch sterben, dann bin ich ja ganz alleine"

Wie lange ist bei euch der Opa den tot? War es plötzlich oder nach Krankheit? War es der erste Kontakt zum Thema Sterben?

Hier hat vor allem reden immer geholfen, offen die Fragen beantworten, aber nicht tiefgreifenden erklären wie die Fragen waren. Es gibt auch gute Bilderbücher zum Thema, da muss man aber ein bisschen schauen das es zur persönlichen Situation und der Art wie man mit Trauer und dem Thema tot umgeht passt.

Wichtig ist auch zu wissen das Kinder ganz anders trauern. Sie können in dem einen Moment tot traurig sein, und im nächsten Moment freudig durxh die Gegend springen.

Lg

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https://m.youtube.com/watch?v=yEFcMenNxeM&pp=ygUbdHJhdWVybmRlIGtpbmRlciBiZWdsZWl0ZW4g

Vielleicht findest du etwas, was ihr machen könnt.

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Ja mehr oder weniger der erste wirkliche Kontakt zum Sterben.
Ich weiss nur nicht wie ich im speziellen auf diesen ich will sterben weil ich dann Opa seh Wunsch reagieren soll. Das macht mir Sorgen. Sie versteht ja noch nicht, dass dann aus die Maus ist..... nicht, dass sie auf blöde Ideen kommt.

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Das ist schwierig. Bei uns kam es bisher nicht zu so einer Aussage. Meine Tochter sagt immer, sie will lange leben und ich würde mich auch nicht gut fühlen, wenn sie sagen würde, sie will sterben um bei Opa zu sein.
Sollte es sich doch ergeben, würde ich ihr versuchen zu erklären, dass sie dann nicht mehr zurück kommen kann. An dem Punkt kommt es drauf an wie du es machen möchtest, ihr sagen wie traurig du wärst (was dir auch Sorgen macht) und noch die anderen Familienmitglieder, ihre Freunde aufzählen. Und/oder ob sie nicht doch lieber noch eine Weile auf der Welt ihr Leben leben mag und dann aufzählen, was sie alles mag: Aktivitäten, Essen, etc. Meine Tochter möchte allerlei Dinge machen, wenn sie groß ist. Das würde nicht mehr gehen.
Du könntest ihr auch einfach sagen, dass es dich traurig macht, wenn sie das sagt und dass du gerne mit ihr mehr Zeit im Leben verbringen möchtest. Mehr auf diese Art.
Vielleicht hilft dir das irgendwie und du kommst auf was für euch passendes.

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eine idee: sag ihr vielleicht wenn sie lange lebt, kann sie dann ihren opa wieder sehen?

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Erstmal mein Beileid!

Wenn sie sagt, dass sie auch tot sein möchte, ist das glaube ich auch ein Ausdruck, dass sie ihn vermisst.

Ich würde wahrscheinlich so reagieren:
Oh, du vermisst ihn bestimmt gerade doll, oder? Mir geht es auch so.
Wollen wir eine Kerze für Opa anzünden/ein Bild für ihn malen/überlegen was Opa im Himmel gerade macht (je nachdem was zu euch und euren Vorstellungen passt).
Oder ihr erzählt euch tolle Geschichten über Opa.

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Hallo,
mein Beileid zum Tod des Opas!!
Das ist für kleine Kinder natürlich wirklich schwer zu verstehen. 🙁
Was wir gemacht haben, damit die Trauer jederzeit raus kann (unser Sohn ist allerdings 2 Jahre älter):
Ich habe ein Foto aufgestellt und gesagt, dass er das anschauen und was erzählen kann, wenn er gerade der Oma was zeigen oder sagen möchte und sie doll vermisst.
Wir haben ein Erinnerungsstück aus der Wohnung der verstorbenen Oma mitgenommen, was er dort sehr mochte. Damit spielt er dann schon mal, wenn er traurig ist.
Wir haben ein Buch zum Thema gekauft (Wieso? Weshalb? warum?) das haben wir 2x gelesen, er war sehr interessiert und hat viel gefragt.
Zum Thema ich möchte in den Himmel…ich weiß ja nicht, wie viel euer Kind mit 3.5 schon versteht, da muss man ja ein wenig schauen, dass man das Kind nicht überfrachtet. Aber ich habe unserem Sohn zB erklärt, dass der Himmel zwar ein toller Ort für verstorbene ist, man aber leider wenn man erst mal im Himmel ist, nicht wieder runter auf die Erde kann. Und da meinte er dann auch gleich, oh nein er möchte noch ganz lang hier unten auf der Erde bleiben.
3.5 und 5.5 ist natürlich ein großer Unterschied, aber ein Versuch wäre es ja wert.

Bearbeitet von Beebe.Bluff
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Danke für eure Antworten. Ich werde es mit den 2 Tipps probieren, dass wenn man im Himmel ist nicht mehr retour kann und die tollen Dinge nicht mehr machen kann, und dass sie dann ja bei der Mama auch nicht mehr ist. Hoffentlich vermisst sie mich dann auch so dass es klappt ;)

Danke für das Beileid. Ja er ist sehr jung gestorben mit etwas über 60. Und sie hat ihn immer gepflegt mehr oder weniger. Sie war immer so lieb zu ihm. Jetzt wird das ganze einem doch mehr bewusst :(. Er ist im Dezember verstorben. Aber dadurch, dass er oft und lange im KH immer war, hat sie scheinbar erst jetzt bemerkt, das es echt kein zurück mehr gibt. Ich kann das total nachvollziehen.

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Mein Beileid!

Vor einem guten Jahr ist mein Opa, also der Uropa meiner Kinder, gestorben. Die mittlere war da fast 3, und obwohl sie aufgrund der Entfernung und seinem Alter kein enges Verhältnis hatten, hat sie im Verlauf des letzten Jahres so viele Phasen, in denen sie sich auf unterschiedliche Art mit Tod beschäftigt hat. Was er jetzt macht, was mit seinen Sachen ist, ob er das noch auf den Bildern ist, wer in Haus wohnt, wo der Körper ist, Angst, dass wir auch sterben, dass sie stirbt, leichtfertige Aussagen... Eine Zeitlang hat sie mir immer wieder lächelnd erzählt, dass mein Opa leider tot ist, aber ich auch ihren haben kann...

Ich hab viel beantwortet und wir hatten gute Gespräche über Gott, Tod und den Himmel (sind evangelisch). Aber mir ist auch klar geworden, dass sie sich diese Absolutzeit nicht so richtig vorstellen kann und dieses Endgültige. Ich glaube nicht, dass du dir da Sorgen machen musst bei deiner Tochter, sondern dass sie dir einfach auf ihre Art erzählt, dass sie ihren Opa vermisst. Ich habe dann meistens gesagt, dass alte Menschen irgendwann sterben, junge aber nicht (oder ganz ganz selten, da muss man halt bisschen gucken, wie viel Ehrlichkeit da Ängste auslöst, die können ja nicht mit Wahrscheinlichkeiten umgehen) und dass sie dann im Himmel warten. Wenn wir mal alt sind, können wir auch in den Himmel gehen, aber jetzt noch nicht.