Der Text wird wohl länger, tut mir leid dafür..
Wir sind Grade seit 1 1/2 Wochen in der Kita Eingewöhnung und ich bin inzwischen schon so niedergeschlagen, dass ich mir einfach was von der Seele schreiben muss.
Vorab muss ich sagen unser Sohn (14 Monate) ist sehr eigen.. Er mag partout keine Menschen, findet nur sehr schwer vertrauen und braucht lange um mit jemandem warm zu werden. So ist es auch heute noch so, dass auch seine Großeltern (die ihn mindestens ein oder zwei Mal die Woche sehen) bei jedem treffen knapp zwei Stunden warten müssen bis sie ihn ansprechen oder anfassen dürfen. Er spielt auch hier zu Hause sehr viel für sich oder mit den Katzen und gibt uns auch deutlich zu verstehen ob wir mitspielen dürfen oder nicht.
Schon vor den Sommerferien durften wir mehrfach pro Woche zum spielen in der Kita vorbei kommen damit er die Möglichkeit hat da "warm" zu werden. Es gab da eine Erzieherin die auch die Eingewöhnung machen wollte und unser kleiner Sonnenschein war vom ersten Tag an ganz vernarrt in sie 😍 er wollte sofort auf ihren Arm und hat sich von ihr bespaßen lassen. Ich habe ihn noch nie so schnell irgendwo aufblühen gesehen 😍
Leider wechselt genau diese Erzieherin nun die Einrichtung und wird die Eingewöhnung nicht mehr machen damit er sich nicht zu sehr an sie gewöhnt.
Die Kita ist Personal technisch sehr gut aufgestellt, 3 Erzieherinnen sind fest in der Gruppe (10 Kinder), eine vierte ist regelmäßig dabei um für die Kinder schon bekannt zu sein und kommt im Krankheitsfall als Springerin hinzu. Nur leider mag unser Sohn niemanden von ihnen 😓 wenn wir morgens ankommen ist er glücklich und krabbelt direkt in den Raum und fängt an zu spielen aber sobald jemand versucht "Kontakt" mit ihm aufzunehmen kommt er sofort zu mir, klammert sich fest und drückt sein Gesicht in meine Brust. Keine der Frauen schafft es im Moment sein Vertrauen zu gewinnen und es tut mir so leid ihn so zu sehen.
Ich glaube das beste wäre einfach ihn in Ruhe zu lassen aber "braucht" er nicht dort jemanden vertrautes wenn ich weg bin? Wir werden wohl noch diese Woche die erste Trennung versuchen (5 bis 10 Minuten) weil er sich sonst zu sehr dran gewöhnt, dass Mama mit da ist. Aber mir graut es einfach davor wie er reagiert wenn Mal irgendwas ist (Streit um Spielzeug oder sowas) und er nicht freiwillig zu jemandem geht um sich trösten zu lassen. Dabei hatten wir doch vor den Ferien so ein gutes Gefühl dabei 😭
Tut mir leid für den langen Text.. das musste einfach raus 😓
Eingewöhnung ohne Bezugsperson.. Ausheulpost
Dein Sohn klingt genau wie mein Sohn in dem Alter.
Zum Glück haben wir mit den Schwiegereltern in einem Haus gewohnt, so hat er sie täglich gesehen und sie waren genauso Bezugspersonen wie wir, so dass sie ihn auch mal ins Bett bringen konnten.😅
Er ist erst mit 3 in den Kindergarten gekommen. Er hat 6 Monate gebraucht um zwei Freunde zu finden, davor hat er so vor sich hin gespielt. Mit den Erziehern wurde er erst so nach 1,5 Jahren dort warm und auch nur, wenn ich nicht dabei war. Sobald ich da war, hat er sich hinter mir versteckt und wollte das Mama das macht. Er hatte ein, zwei Erzieher mit denen er mehr aufgetaut ist, aber trösten hat er sich von allen gelassen.
Inzwischen ist er 8, kommt jetzt in die 3. Klasse. Auch in der Schule hat er wieder etwas Zeit gebraucht, Freunde zu finden, leider wurden seine besten Freunde später eingeschult. Aber er ist gut angekommen und wird immer mutiger. Er geht inzwischen alleine einkaufen, auch zum Bäcker, wo er selbst sagen muss was er will und mit Nachbarn, Freunden etc. erzählt er inzwischen auch.
Aber er braucht meistens auch immer so 15-20 Minuten um richtig aufzutauen, auch bei meinen Eltern, die wir nicht so oft sehen.
Von daher vertraue auf dein Kind. Mit etwas Glück ist das Trösten kein Thema, sobald du weg bist. Solange Mama verfügbar ist, ist es einfach was anderes.
Meine Kleine ist ein bisschen ähnlich. Sie würde nie mit fremden Kontakt aufnehmen. In der Krippengruppe klappte die Eingewöhnung trotzdem erstaunlich leicht und schnell. Ich war weg und sie musste sich eine Alternative suchen.
Vetraut hat sie letztendlich nur einer, die andere feste Erzieherin hatte nur das halbe Vertrauen. War ihre Bezugsperson krank klappte es zb mit der Toilette nicht.
Vertrau deinem Kind, das wird schon werden.
Hör auf dein Mama Instinkt. Mache keine Trennung, wenn du dich nicht wohlfühlst. Ich finde, die Beziehung ist die Basis, ist keine vorhanden, kann es nicht gut gehen. Dein Kind braucht jemanden, bei dem er sich wohlfühlt.
Vielleicht ist dein Sohn noch nicht soweit?
Du solltest versuchen, das ein bisschen lockerer zu sehen. Dein Kind ist gerade mal 14 Monate alt und ich finde, die Erwartung, dass ein Kind freudestrahlend in die Kita geht oder sich hingebungsvoll mit den Erziehern beschäftigt oder den ständigen Kontakt sucht, etwas überzogen. Gerade in dem Alter.
Unsere Eingewöhnung verlief wie im Bilderbuch, die erste Trennung nach ca einer Woche und 2-3 Tage später hat er dort geschlafen. Aber da war es auch nicht so, dass er sich in der Zeit, in der ich noch mit dabei war, hingebungsvoll an die Erzieher gewandt hat, so wie er es bei mir machen würde. Er hat dort herumgetüdelt, zwischendurch mal bisschen Kugelbahn mit einer Erziehern geguckt oder so...
Dazu kommt ja auch noch, dass Kinder in dem Alter noch gar nicht so richtig spielen im klassischen Sinne, mit anderen schon gar nicht.
Mein Sohn hat sogar am 2. Tag nen fetten Biss in die Wange von einem anderen Kind kassiert. So ist das eben. Hat er jetzt auch kein Trauma davon getragen. Mittlerweile sind sie 1,5 Jahre älter und Freunde.
Wenn du dich die ganze Zeit sorgst und die Situation mit Argusaugen beobachtest, analysierst, dieser "einen" Erzieherin hinterhertrauerst (dein Kind wird sich bereits wahrscheinlich schon gar nicht mehr an die erinnern) und eigentlich schon davon überzeugt bist, dass er sich nicht wohlfühlt, dann bist du tendenziell ein Grund dafür, dass das Ganze schwieriger verläuft.