Ich hab ein Kind was 5 ist, und eins was 16 ist.
In den letzten 10 Jahren ist es mit der Zuverlässigkeit der Betreuung durch Kita und Grundschule stark bergab gegangen, so meine Erfahrungen, ebenso mit dem was Kinder überhaupt noch lernen.
Vor 10 Jahren war die Betreuung noch zuverlässig, keine ständigen Kürzungen der Betreuungszeit, es gab auch noch Bildungsangebote und nicht nur sog Freies Spiel was nichts anderes bedeutet als die Kinder sich selbst zu überlassen. In der Grundschule gab es noch Unterricht und nicht nur Versuche des Lehrers Ruhe in die Klasse zu bekommen.
Also...die staatliche Betreuung und Bildung ist eine Sackgasse, trotzdem regt sich wenig Widerstand bzw Alternativen werden kaum überlegt.
Jeder wurschtelt vor sich hin, dass Väter und Mütter Familie und Beruf vereinbaren können ist so weit weg von der Realität wie nie zuvor.
Also was tun?
Was sind eure Ideen?
Meine Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule, aber die Betreuung dort ist auch wesentlich schlechter als noch zu Zeiten meiner Großen.
Nur noch Muttis die nachmittags die Kinder beaufsichtigen, keine fachliche Kompetente HA Betreuung mehr, bei meiner Großen haben das noch die Lehrer gemacht.
So wird das nichts mit der Bildung und es ist kein Wunder dass es immer mehr Kinder gibt die nach der 4.Klasse nicht lesen, schreiben und rechnen können.
Macht euch das auch Sorge?
Ich habe mich zu einem radikalen Schritt entschieden.
Meine Tochter geht nicht mehr zur Kita, sondern wird abwechselnd von mir , meiner Schwester, meinem Partner, der der Vater ist, und einem befreundeten Paar betreut, jeder einen Tag in der Woche,insgesamt sind dann 5 Kinder bei dem jeweiligen Betreuenden, denn die anderen haben auch Kinder Im Kita Alter.
Ich habe dafür meine Arbeitszeiten angepasst, so dass ich einen Tag in der Woche frei habe.
Mein Mann macht auch 4 Tage, bei meiner Schwester ist es so dass sie in Elternzeit ist und auch nicht arbeiten wird, beide sind Lehrer.
Das wollen wir beibehalten wenn die Kinder in die Schule kommen, also
HA zu Hause erledigen lassen bei dem jeweils zuständigen Elternteil. Keine Inanspruchnahme der Nachmittags Betreuung,.
Auf die staatliche Betreuung und die leeren Bildungsversprechen wollte ich mich nicht mehr verlassen.
Was habt ihr für Ideen oder stört euch das nicht dass eure Kinder die Verlierer sind wenn es so bleibt?
Habt ihr über Alternativen zu staatlicher Betreuung nachgedacht?
Ganz so dramatisch, wie du es darstellst, haben wir es in der Grundschule nicht erlebt. Da war zwar Corona und daher eh alles passè, aber als die Schue geöffnet war, hatte das ganz und gar nichts von "Lehrer versucht lediglich, Ruhe reinzubringen." Im Gegenteil. Die Lehrerin hatte die Klasse 1a im Griff, die Kinder waren im Großen und Ganzen sehr eigenmotiviert und bei der Sache.
Es wurde meist sehr projektbezogen gelernt, was ich nur befürworten kann.
Kinder, die nach der 4. Klasse nicht lesen, schreiben, rechnen können? Kann ich mir nicht vorstellen. dass das mehr als seltene Ausnahmefälle sein sollen.
Die Betreuung nach der Schule war in den ersten beiden Jahren sehr stark und toll, danach hat es sehr extrem nachgelassen. Die hatten aber auch arg zu kämpfen mit Kündigungen, Krankenasufällen, Schwangerschaften etc.
Dass die Betreuungen vor 10 Jahren noch zuverlässiger waren, kann ich dagegen nur belächeln. Das war die Kindergartenzeit meiner Tochter, die endete vor genau 10 Jahren - die war ein Witz.
Dennoch hätte ich meine Tochter niemals aus der KiTa genommen und finde den Beitrag allgemein sehr dramatisch.
Jo. "Nicht richtig,alterstypisch lesen können" ist für mich aber ein ganz entscheidender Unterschied zu "GAR nicht".
Genau sowas meine ich. ich kann diese Übertreibungen als Stilmittel so gar nicht ab.
Dass die Qualität immer schlechter wird, ist schon bekannt, da ist man (was ich ebenfalls nicht so 100%ig richtig finde) als Elternteil gefragt, gegenzusteuern.
Aber, und das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen, es steht und fällt ALLES mit dem jeweiligen Lehrer. Scheinbar hatten wir da in der Grundschule massives Glück. Nun hat die weiterführende Schule begonnen und ich bin gespannt.
Unsere Mädchen haben das mit ihren Kleinkindern, bevor sie einen Platz gefunden haben, privat organisiert. Jedes Mal war eine andere Mutter an der Reihe. Klar, keine ausgebildeten Pädagoginnen, sondern "nur" Mütter.
Den Kleinen hats nicht geschadet.
Wir haben drei Kinder. 4./7. und 9. Klasse und ich kann deine Schilderungen kein bisschen nachvollziehen.
Woher kommen diese Gedanken? Wo hast du diese Infos her?
Selbst im Lockdown wurden meine Kinder online super beschult. Selbst Sport stand auf dem Plan. Es gibt keinerlei Unterrichtsausfall (eine Lehrerin ist schwanger, mal
Sehen wie das wird), kein frei Spiel, keinen Rückstand.
Ach so, und nachmittags waren meine Kinder immer schon zu Hause. Sowohl zu kindergartenzeiten, als auch danach. Einfach weil wir die Betreuung nicht brauchen.
Dann gehört ihr aber zu den absoluten Exoten die keinen Unterrichtsausfall hatten. Im Lockdown hatte das eigentlich jeder. Und auch jetzt ist es so! Es sind von vornherein schon weniger Stunden im Stundenplan geplant (nämlich die mindest erforderliche Zahl). Da merkt man vielleicht nicht sofort das Stunden fehlen.
Nein darüber habe ich noch nie nachgedacht. Weder in der Krippe noch in der Kita noch im Hort ist jemals Betreuungszeit gekürzt worden.
Die Betreuung nach der Schule einschließlich Hausaufgaben erfolgt von Erziehern die mit der Schule eng zusammenarbeiten.
Die Lehrerin in der Grundschule ist super. Die Kinder lernen bei ihr, die Eltern hat sie im Griff und die Kids gehen gerne in ihren Unterricht.
Ich weiß dass das leider nicht die Regel ist.
An der Lehrkraft kann man nicht viel ändern.
Bei der Betreuung haben wir Eltern viel Einfluss. Dafür schlage ich mir 10-15 Std im Monat um die Ohren.
Sorry, aber dein Beitrag schreit nahezu ‚Dramaqueen‘
du regst dich darüber auf, dass die Nachmittag Betreuung ja von ungeschulten Eltern übernommen wird - was macht ihr denn? Ja da sind Lehrer dabei, aber ihr seid letztendlich auch ungeschulte eltern.
Ich würde vielleicht eher mal schauen, wo ihr da wohnt, denn deine Aussagen kann ich von hier null bestätigen.
Dass eine Lehrkraft in der Grundschule die Klasse nicht im Griff hat, das war hier, wenn überhaupt mal eine absolute Ausnahme.
Wenn ihr nicht möchtet, dass eure Kinder nach der Schule von anderen betreut werden, dann macht ihr das halt nicht. Sehe da keinen Grund so einen Text zu verfassen und sich so sehr darüber aufzuregen. Es gab schon immer Eltern, die ihre Kinder nach der Schule komplett selbst betreut haben. Nicht jeder arbeitet Vollzeit.
Meine Kids sind fast 16 und 9.
Beide waren im gleichen Kiga -- und es war -- bis auf die Zwangspause wegen Corona-- kein Unterschied in der Situation dort.
Allerdings ist der Kiga sehr klein -- 2 Gruppen und eine Krippengruppe am Vormittag - und sie haben eine feste Vertretungskraft gehabt für den Fall der Fälle.
Die Erzieherinnen arbeiten dort seit zig Jahren und es ist deshalb eine tolle Truppe , die den Job machen weil sie es wollen.
Bei den Praktikanten hat man eher gemerkt, dass die oft nicht so wirklich dabei waren, wo manchmal nicht klar war, warum sie in den Bereich gehen....
In der GS ist es hier so, dass es nur an 3 Tagen überhaupt die Möglichkeit gibt sein Kind bis 15 Uhr betreuen zu lassen.
Es wurde von Anfang an klar kommuniziert dass man das nur nutzen soll, wenn es anders nicht geht--- weil es eben für 1 Klässler sehr stressig werden kann. Und das es eine Betreuung ist -- keine Hausaufgaben werden auf jeden Fall richtig gemacht und kontrolliert.
Unsere Kids waren beide nicht in der Betreuung -- sie waren / sind dann halt nach 4/5/6 Std nach Hause gekommen.
Unterrichtsmäßig fiel bei der Großen sehr wenig aus -- vor Corona
Beim Kurzen (2020 eingeschult) war es wegen Corona etwas mehr. Trotzdem würde in jeder Klasse bisher das Pensum geschafft- sprich Arbeitshefte sind zu 96%ausgefüllt am Ende des Schuljahres.
Die Große ist in der 10 Kl/ Gym und auch dort ist relativ wenig ausgefallen - außer halt wegen Corona und den Schulschließungen. Allerdings hat das Gym auch eine Unterrichtsversorgung von 103% ....
In Klasse 5 und 6 fällt kein Unterricht aus-- jeden Tag 6 Std und ist ein Lehrer kann vertritt ein Fachlehrer in dem selben Fach halt
Ab Klasse 7 wird es so gehandhabt, dass bei Krankheit des Lehrers die 6 Std vorgezogen wird und dann die 6 ausfällt.
Ich finde deshalb nicht, dass sich die Betreuungssituation für unsere Kids in irgendeiner Weise negativ auswirkt oder ausgewirkt hat.
Ich habe unsere Kids während des Homeschoolings monatelang zu Hause gehabt
Und sowohl die Lehrer von Gym
Als auch die Lehrerin der GS
Haben sich super um die Kids gekümmert
Die Große hatte täglich Aufgaben und VK-- es wurden Referate per VK gehalten usw
Es gab zu jeder HA eine Rückmeldung bzw. Korrektur -- es lief sehr gut.
Der Kurze bekam seinen Wochenplan und Arbeitsblätter per IServ und die wurden auch täglich zurückgemeldet..
Also um auf deine Frage zu antworten
Nein, habe ich nicht, weil ich für uns keine negativen Folgen feststellen kann.
Unsere Kids werden ihren Weg zum Abitur gehen--- sie sind sicher nicht abgehängt.
Auch wenn die Aufmachung etwas von einem Aufmischpost hat, antworte ich trotzdem mal.
Was die Betreuungsausfälle, insbesondere in der Kita, betrifft, stimme ich zu (mein ältestes Kind ist auch im Teenageralter). Der Fachkräftemangel fällt in diesem Bereich sehr auf.
An unserer GS hat sich dagegen bisher personell nichts zum Schlechteren verändert, allerdings sind die Zahlen an Kindern mit Flüchtlingshintergrund gestiegen - das nimmt unweigerlich leider auch negativen Einfluss auf das Unterrichts- und Schulgeschehen und kann nicht zur Gänze von den Lehrkräften abgefedert werden.
Hier bräuchte es dringend mehr Sozialpädagogen.
Hausaufgabenbetreuung war hingegen schon immer nur Hausaufgaben machen in Anwesenheit eines Dritten. Wir haben nun einmal ein Schulsystem, welches viel auf die Eigeninitiative von Eltern baut.Unterricht nur bis mittags, Eltern (Mütter) die mit ihren Kindern nachmittags die Hausaufgaben machen, Lesen üben, bei Bedarf Stoff wiederholen, für Klassenarbeiten üben, Schwimmkurse besuchen usw.
Dieses veraltete System steht nun der Notwendigkeit gegenüber, dass zwei Elternteile erwerbstätig sind um die Lebenshaltungskosten zu decken, und dann kaum noch Ressourcen haben, um das alles zu leisten.
Eine befriedigende Lösung hat noch keiner so recht gefunden und solange wir akuten Lehrermangel haben, wird sich am bisherigen System auch schwer was ändern können.
In meiner Bubble, wie man das immer so schön nennt, bedeutet das konkret, dass ein Elternteil entweder gar nicht oder nur Teilzeit arbeitet, solange die Kinder in der GS sind. Auf den weiterführenden Schulen entspannt sich die Situation dann allmählich, bis dahin haben viele Kinder das Lernen gelernt und sind ausreichend selbstständig. Wir haben hier unmittelbar zwei recht ordentliche weiterführende Schulen, (Kleinstadt ländlich) und eine weniger gute. IdR ist es kein Problem, das Kind auf die Wunschschule zu schicken.
Und du bist dir sicher, dass es für ein Kindergartenkind toll ist jeden Tag von jemand anderen betreut zu werden?
Mama wer passt denn heute auf mich auf?
Nee, also da gibt es mehr Verlässlichkeit in der Schule.
An deiner Stelle würde ich mir eine bessere Schule suchen, denn die gibt es.
Bei uns läuft es so nicht ab. Die Hausaufgaben werden von Lehrern betreut und sind Nachmittags fertig. Betreut werden die Kinder anschließend von Erziehern und zwar immer von den gleichen. Wenn es bei euch so dermaßen schief läuft das ihr euch solche Konstrukte einfallen lasst, empfehle ich wirklich nach einer anderen Schule zu schauen.
Das die Situation im Allgemeinen eher schlechter wird ist bekannt. Aber eure Lösung ist meiner Meinung nach auch nicht das gelbe vom Ei.