Frustrationsgrenze steigern

Hallo zusammen,
Meine Tochter hat keine wirklich hohe Frustrationsgrenze!
Sobald was nicht klappt oder es nicht nach ihrem Willen geht, hat sie keine Lust mehr, fängt zu schmollen an, wird bockig, motzig & fängt zum weinen an.
Habt ihr Tipps wie ich die Frustrationsgrenze steigern kann?
Danke!

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Meine Kinder haben eine relativ hohe Frustrationstoleranz, aber ich hab natürlich keine Ahnung, ob das angeboren oder erlernt ist. Ich achte in erster Linie darauf, nicht noch zusätzlich Druck zu machen, also ihr Aufgeben nicht negativ zu bewerten, denn davon wird es ja vermutlich deutlich schlimmer. Die Motivation muss von innen heraus kommen. Ich versuche das zu fördern, indem ich, wenn etwas nicht klappt, einen kurzen Kommentar mache um zu verdeutlichen, dass es Übungssache ist und es dabei aber auch belasse.
Kommentare können sein:
"Hast du für heute genug geübt? Ich bin gespannt, ob es morgen schon besser klappt."
"Das ist echt frustrierend, dass das NOCH nicht klappt, oder? Ich versteh das. Ich musste als Kind auch ganz oft probieren, bis es endlich geklappt hat."

Genauso kommentiere ich dann oft neue Fähigkeiten mit ähnlichen Inhalten "Wow, das klappt ja jetzt ohne Probleme, da merkt man, wie viel du geübt hast!" Oder ich erzähle beim Familienabendessen vielleicht mal meinem Partner, wie fokussiert das Kind heute xy geübt hat. Die Message bleibt immer gleich: Üben ist sinnvoll, neue Fähigkeiten erfordern Übung, aber wenn man nicht mehr mag, wird das ohne Wenn und Aber akzeptiert.

Und wenn es darum geht, dass etwas nicht nach dem Willen des Kindes geht, begleite ich das einfach wie jede andere Frustration mit viel Verständnis, wie blöd das jetzt ist, bis die Emotion nachlässt. Die Zeit dafür muss bei kleinen Kindern halt soweit möglich eingeplant werden (klar, geht nicht immer). Und wenn die Emotion durchgearbeitet ist, geht es weiter.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich fühle mit dir. Mein Sohn ist 8 inzwischen und es wird jedes Jahr besser. Aber auch heute ist es oft noch so, dass er sofort motzig wird oder weint wenn was nicht klappt. Frag nicht was es für ein Theater war, als ich Schuhe binden mit ihm üben wollte.🙈
Gibt zum Glück auch in seiner Größe noch Klettschuhe. Irgendwann wird das. Motorisch könnte er es problemlos, aber wenn es nicht auf Anhieb klappt. Naja, du kennst es.

Wir haben es so gemacht, dass wir Gesellschaftsspiele gespielt haben, bei denen man zusammen gewinnt oder verliert. Das war als Übung gut, weil er uns als Vorbild hatte, dass es gar nicht schlimm sein muss. Dann haben wir ihn bei anderen Spielen immer 2 Mal gewinnen lassen und mal wieder verlieren. So konnten wir ihn motivieren, dass er ja auch schon gewonnen hat.

Größtes Thema sind bei uns Hausaufgaben, wenn da ein Buchstsbe mal quer gesessen war, puuuh.. wird aber auch besser, jetzt 3. Klasse.

Im Endeffekt sind wir immer an seine Grenzen gegangen und haben versucht sie positiv zu verknüpfen und natürlich, großes Lob, wenn was klappte. Schwimmen zum Beispiel, dieses Jahr ist er einfach losgeschwommen und hat direkt 50 Meter geschafft, vorher immer nach 5 Metern aufgegeben. Und er hat gemerkt, daß macht ja Spaß. Als Belohnung gab es eine Taucherbrille mit Schnorchel. Der Schnorchel funktionierte leider nicht richtig, aber fand er nicht schlimm, Die Taucherbrille ist dafür super. Das hätte vor 2 Jahren noch anders ausgesehen.😊