Langsam am Ende, Kita-Eingewöhnung

Ich hatte wirklich gehofft, dass wir nicht (wieder) in so eine Situation kommen, bin noch etwas traumatisiert von damals, als die Eingewöhnung von K1 so wahnsinnig lang und schwierig war.
Weiß auch gar nicht, was ich mir erhoffe, denke, es muss einfach mal raus.
Mini (14 Mo) ist seit 4 Wochen in der Eingewöhnung mit genau 5 Tagen Unterbrechung wegen Krankheit.
Die ersten beiden Wochen fand er alles dort super interessant, hat alles erkundigt, ging zu den Spielsachen, zu den Erzieherinnen, alles super, war sogar erstaunt, wie einfach ihm das gefallen ist.
Die Erzieherinnen hatten da aber ein Auge auf 2 andere Kinder, die schon seit knapp 4 Wochen da waren und wo es immer noch schwierig war.
Kann ich ja auch absolut verstehen, können sich auch eben nicht in x Personen aufteilen und x Sachen gleichzeitig machen.
Gruppe besteht regulär aus 15 Kindern und 4 Erzieherinnen.
Jetzt bin ich, wie gesagt, seit 4 Wochen mit dabei und es wird immer schlimmer! Es gab bis jetzt nur 2 Trennungsversuche. 1 mal 15 Minuten und 1 mal haben sie eine halbe Stunde geschafft, das war vor fast knapp 2 Wochen und seitdem darf ich gefühlt nichts mehr.
Wir haben keinen einzigen Fortschritt mehr, es gibt keine Trennungsversuche oä, weil immer noch das eine Kind fast 1:1 betreut wird, aber es gibt ja noch weitere Erzieherinnen?!
Mini hat sich jetzt wahrscheinlich gemerkt, Mama bleibt mit mir hier zum Spielen und so lange Mama da ist, ist alles super. Wechsel ich meinen Platz und er sieht mich nicht sofort, weint er direkt.
Das kann doch auch nicht von Vorteil sein, alles dermaßen in die Länge zu ziehen.
Bis jetzt habe ich kaum was gesagt, habe wirklich Verständnis für ihre Situation, bin selber Krankenschwester und kenne Personalnot, aber der Leidtragenden in der Geschichte wird hier gerade auch ua Mini. Es wird alles extremst in die Länge gezogen und je länger ich dabei bin, desto schwieriger werden die Trennungen werden. Ich werde wahrscheinlich jetzt Dienstag doch was sagen müssen.
Ich habe zu der ganzen Geschichte hier immer Nachtdienste und kann nicht noch x Wochen nach meinen Diensten noch x Stunden in der Krippe ohne jeglichen Fortschritt mit dabei sein. Mein Nervenkostüm wird immer dünner.

Was würdet ihr sagen oder machen? Normal ist das doch nicht, dass man die Eltern regelrecht dabeihaben will, ohne was zu ändern, oder bin ich einfach völlig falsch?

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Natürlich herrscht da auch ein Mangel an Fachkräften, aber diese Vorgehensweise halte ich tatsächlich für sehr kontraproduktiv. Dein Kind hat sich ja, wie du selbst sagst, jetzt eingeprägt, dass du immer dabei bist, wie eine Art Krabbelgruppe zB.. Ich würde das definitiv ansprechen

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Ich verstehe nicht wie man von 15 min direkt auf 30min verlängert um dann wieder komplett zurück zu gehen.

Also so läuft eine Eingewöhnung bei mir nicht. Und ja auch Tränen gehören dazu.

Im übrigen solltest du während der Eingewöhnung nicht mit deinem Kind spielen. Versuch im Hintergrund zu sein. Und wenn dein Kind zu dir kommt, dann schicke ihn zu der Erzieherin.

Dein Kind muss lerne sich in der Gruppe ohne dich zurechtzufinden.

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Wie soll es denn lernen, ohne mich in der Gruppe klar zu kommen, wenn ich permanent dabei bin.
Das ist ja eigentlich auch gar keine Eingewöhnung mehr, sondern regelrecht eine Eltern Kind Veranstaltung geworden.
Ziemlich blöd gelaufen, dachte, ich sag mal nichts, die können ja alle nichts dafür, aber jetzt wurde Mini ein komplett falsches Bild vermittelt.

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Ich durfte nach den ersten Trennungen die super liefen, auch nicht mehr weg. Ich habe mich dann aber nur in die Ecke gesetzt und nichts gemacht. Wenn der Kleine etwas wollte, habe ich ihn zu einer Erzieherin geschickt, egal was es war. Nach ein paar Tagen bin ich in den Flur gewechselt. Auch da kam er dann immer wieder und wollte was aber ich hab ihn zurück geschickt und gesagt, dass er das mit der Erzieherin machen muss.
Uns hat geholfen, ihm zu sagen dass ich irgendetwas holen muss worauf er sich total gefreut hat. Das war bei uns der Kinderwagen. Ich hab ihn morgens mit dem Auto zum Kindergarten gebracht und ihn dann gesagt, ich hol den Kinderwagen damit wir damit nach Hause gehen. Das hat gut funktioniert.
Bei der ersten Trennung hat er zwar auch kurz geweint aber das ging schnell weg. Wichtig war mir immer, dass er ja zur Trennung sagt, also dass ich erst gehe wenn er einverstanden ist. Das hat mit dem Kinderwagen immer gut funktioniert. Ich denke, du musst irgendetwas finden, womit du ihn überzeugen kannst da zu bleiben. Wir haben im August mit der Eingewöhnung angefangen und heute war der erste Tag, an dem ich mich gar nicht mehr hinsetzen musste sondern direkt fahren konnte.

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Ohne sich intensiver um dein Kind zu bemühen, halte ich es auch für schwierig. Evtl magst du in Ruhe ein Gespräch suchen?

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meine Schwägerin kam deshalb in ein ganz blödes "Fahrwasser". --- Von Anfang an war die Eingewöhnung zu vorsichtig und es wurde "gewohnheit" dass Mama mit dabei ist beim Spielen und immer die Ansprechpartnerin war und immer die Trösterin, Essensgeberin usw.....

DIe Kids müssen von Anfang an merken, dass es hier anders läuft und die Erzieherinnen sollten das auch versuchen so gut wie möglich von Anfang an auch spüren zu lassen. --- sprich; von Anfang an die Mama weg halten so gut es eben gut geht, -- nur am Rand oder Beobachtungsposten ausserhalb. Auch die Mama soll aktiv von Anfang versuchen, durch gespielte andere Tätigkeiten ganz arg bschäftigt zu wirken und in der Kita gespielt "keine Zeit" fürs Kind haben, weil man gerade Nase putzt, sich die Schuhe bindet, in der Handtasche kramt, die Spiele im Regal aufräumt und so oft wie möglich den BLickkontakt vermeidet, weil man voll beschäftigt ist etc.......
Bei uns in der Kita machen die Mamas bei der EIngewöhnung tatsächlich gespielte "hab zu tun" Tätigkeiten, - räumen auf dem Fensterbrett was auf, - Sortieren die Kisten etwas am Rand vom Zimmer etc.... das funktioniert bei älteren natürlich etwas besser als bei 14monatigen, klar, -- aber man kann sowas trotzdem auch in dem Alter im Hinterkopf haben....

Das Gefühl wird von Anfang an versucht zu vermitteln, dass hier Spielzeit "ohne die Mama" ist, heisst, auch die Mama so wenig wie möglich einzubinden und sie an die Wand zu stellen (also sinnhaft).

Meine Schwägerin war hier die, die nicht loslassen konnte, - das hat das Kind gespürt, allerdings haben die Erzieherinnen auch gar nicht versucht, hier aktiv mit ganz besonders tollen Spielsachen oder Glitzerdingen oder lecker Essen für mehr Abstand von Kind+Mama zu sorgen, leider. bei so kleinen ist halt schon ganz schön Einsatz an "ablenkarbeit" nötig und dafür braucht es Personal, ja ....

Mein Rat an Dich, wenn ihr gar keine Fortschritte macht: -- der Papa soll Urlaub nehmen und neu starten mit diesem "Abstand" und dem Gefühl; hier startet was neues?
Ganz kleine Kinder sind extreme Gewohnheitstiere und wenn die Eingewöhnung zu lange dauert, dann muss man irgendwie anders für einen Wechsel sorgen. --- diesen Punkt darf man am Anfang nicht unterschätzen.

Okay: 4 Wochen sind jetzt keine 3 Monate --- udn bissi Zeit habt ihr, -- aber irgendwann muss man auch zum Punkt gelangen, wo von Deiner Seite aus etwas mehr Abstand trotz jammern provoziert wird -- ich weiß jetzt ja nicht, wie Du so eingebunden bist da .... ich vermute nur, dass Dein Trauma von Kind1 tatsächlich schon auch ganz viel Einfluss auf Deine "Schwingungen" aufs Kind haben.
In 90% der Fälle wo die Eingewöhnung schwierig ist, liegt es leider an der Mama und deren Schwingungen. Kinder sind ganz feinfühlig. --- hast Du Dich selbst mal beobachtet, wie Du Dich gibst dort? Nicht böse gemeint, aber selbst unterschwellige Sorge oder Erinnerung an K1 können auf Deine Körpersprache oder Dein Handen Einfluss haben....

Eine fröhliche sorglose Mama, die auch bei entfernteren Bekannten oder halbfremden in einer Freizeitgruppe schon immer mal "halt mal kurz, ich muss aufs Klo" gesagt hat, selbst wenn das Baby dann auch mal kurz jammert, der hat schon immer sein Kind auf "alles okay, ich bin gleich wieder da" erzogen. Ein paar Sekunden jammern tun nicht weh und es wird gelernt, dass Mama wiederkommt. Das Kind ist sowas "gewöhnt" --- die Mamas, die immer besorgt sind, behüten, etc..., sich verbiegen, nur damit das Kind nicht mal 20 Sekunden jammert, die tragen auch bei der Eingewöhnung massive Schwingungen in diese Richtung mit. -- Kennt Dein Kind bei Verwandten oder Babytreffs solche: "bin gleich wieder da" Situationen, wenn Du mal auf die Toi gehst oder in die Küche was holen oder so? Habt ihr in den Vier Wochen auch öfter am Morgen solche Kurz-Mal-raus Übungen gemacht? -- wenn nicht, dann wirds dort und auch ausserhalb der Kita Zeit für sowas.

Bearbeitet von tr357
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Das Problem ist einfach, ich bin komplett eingebunden, auch so erwartet von Seen Erzieherinnen.
Ich gehe mit Hände waschen vor dem Frühstück bzw Essen, anschließend auch, ich sitze beim Essen komplett dabei. Ich soll wickeln...
Eigentlich mache ich einfach alles, nur in einer anderen Umgebung als Zuhause...
So kann es ja wirklich nicht weitergehen. Er hat sich das jetzt schon so eingeprägt, obwohl es noch keine allzulange Zeit her ist.

Edit, Mini kennt tatsächlich bereits Trennungen, wenn ich zum Arzt muss oder bei der Arbeit eingesprungen bin, sind Oma und Tante abgesehen von Papa direkte Bezugspersonen...

Bearbeitet von hey.du
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setz Dich durch, dass du dort keinen Handschlag mehr machst (eventeull anfangs das wickeln noch), --- und immer mehr Beobachter mit Abstand wirst. --- versuche das von Deiner Seite aus zu steuern mit so Sätzen, wie "machen SIe das bitte?" "wäre es nicht besser, sie würden das machen?" --- "ich geh mal an den Rand, dann kann sie sich dran gewöhnen, dass ich weg bin" etc.... --- dann nimm eben "Du" die Eingewöhnung (besser gesagt Entwöhnung) aktiver in die Hand und zieh "Du" dich immer mehr aktiv zurück

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Da würde ich auch das Gespräch suchen und fragen, wie die Eingewöhnung weiter laufen soll. Wenn sie dir einen „Plan“ präsentieren, wäre das ja wenigstens was. Statt einfach ohne Kommentar so weiter zu machen 😅

Dass ein Kind bei einer Trennung weint, ist ja normal. Aber bekommen sie es beruhigt? Wie aktiv geht eine Erzieherin auf ihn zu? Wie ist deren Einschätzung?

Personalnot kennen ja (leider) inzwischen viele Berufe. Trotzdem, oder grade deshalb, braucht man Struktur und „Pläne“.

Ich hoffe, ihr findet bzw habt eine Lösung gefunden ✊

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Hallo.
Wir hatten dann diese Woche ein Gespräch, wir konnten alles klären und es gibt fortan Strukturen.
Es wird dann hoffentlich so langsam besser
Danke

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Super! Das klingt gut :)