Eingewöhnung im Dilemma

1. Woche:
Die erste Woche der Eingewöhnung war für unsere 33 Monate alte Tochter denke ich ganz ok: Wir haben mit ihr in Ruhe die Kita erkundet, hätten uns - aus zeitlichen Gründen übernimmt meine Frau 3 Tage und ich 2 Tage - aber wohl etwas mehr zurücknehmen können. Es werden viele Kinder zeitgleich eingewöhnt: fünf Kinder, welche die Kita bereits von der Tagesbetreeung kennen und nun quasi nur Gruppe wechseln und ein Mädchen, Paulina, im selben Alter das ebenfalls ganz neu ist. Deshalb haben die Pädagogen alle Hände voll zu tun und sie konnten kaum eine Beziehung zu unserer Tochter aufbauen.

2. Woche:
Ab der zweiten Woche ging alles plötzlich sehr schnell. Paulina musste bereits alleine in den Gruppenraum, während die Mutter noch in der Garderobe saß. Einige Tage später fanden dann bereits die ersten Trennungen statt. Paulina weinte viel, wurde aber auch einfach abgegeben und ließ sich nach einigen Tagen von den Pädagogen beruhigen.
Wir wurden von dem ganzen mehr oder weniger mitgerissen. Wir spürten, dass die Erwartung da war es ähnlich zu tun. So fand auch bereits am Ende der zweiten Woche zweit Trennungen statt. Jeweils nur fünf bis zehn Minuten, aber unsere Tochter ließ sich nicht beruhigen. Hier haben wir einen großen Fehler begangen, denn eigentlich waren wir uns einig die Eingewöhung langsam nach dem Münchner-Modell zu gestalten.

Nach den Trennungen hat unsere Tochter in der Nacht ins Bett genässt, obwohl sie bereits seit einigen Monaten trocken ist. Wir haben dann mit den Pädagogen besprochen, dass wir nicht mit Trennungen fortfahren wollen, da es ein zu großer Stress für unsere Tochter ist und sie sich noch nicht sicher genug fühlt. Dies wurde von den Pädagogen zur Kenntnis genommen.

3. Woche:
Zum Beginn der dritten Woche hat sich unsere Tochter nur unter Geschrei in die Kita bewegen lassen. Dies hat sich rasch etwas gebessert und Sie sagt zwar noch, dass Sie nicht in die Kita möchte, aber es gibt keine Tränen mehr und wir haben ihr versichert, dass wir sie nicht mehr alleine lassen. Auch ins Bett nässt unsere Tochter nicht mehr. Wir sitzen nach-wie-vor in der Garderobe und bringen unsere Tochter nur mit viel Zureden (zumeist mehr als 30min) sich in den Gruppenraum zu bewegen und dort etwas zu spielen. Wenn sie mal in der Gruppe ist, ist es meistens gut. Sie kommt dann noch manchmal zu uns, lässt sich aber relativ schnell wieder dazu bringen in die Gruppe zu gehen.

Von den Pädagogen kommt relativ wenig. Wir haben das Gefühl, dass Sie nur darauf warten bis wir aufgeben. Am Ende der dritten Woche kam eine Pädagogin zu uns und sagte, dass der derzeitige Zustand nicht funktioniert und was wir gedenken nun weiter zu tun. Sie hat leider recht. Wir wissen nun nicht weiter. Insgeheim hoffen wir, dass sich unsere Tochter langsam einlebt und eine Beziehung zu den Pädagoginnen aufbauen kann. Aber nachdem von Ihnen relativ wenig Initiative kommt und sich der Morgen immer sehr mühsam gestaltet, wissen wir nun nicht weiter. Auch meine Frau und ich sind uns leider nicht einig, das macht die ganze Sache nur noch schlechter.

Fazit:
In nur drei Wochen haben wir sehr viele Fehler begangen und sind nun im Dilemma. Wir wollen nicht abbrechen, da wir überzeugt sind, dass Kindergarten eine wertvolle Erfahrung für unsere Tochter ist. Wir wissen aber auch nicht, ob es in dieser Gruppe noch weiter gehen kann.

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Mir scheint es, als ob ihr die Erzieher ihre Aufgabe nicht machen lasst, sondern ihnen eure Vorstellungen aufdrückt und nun feststellt, dass es nicht klappt.
Was schlagen die Erzieher vor?

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Ja, es ist wohl unbestritten, dass wir zu wenig mit den Erziehern zusammengearbeitet haben.
Die ersten Versuche der Trennung gingen von den Erziehern aus. Ein klärendes Gespräch steht nächste Woche an. Unsere Annahme ist, dass sie mit Trennungen weiter machen wollen, ähnlich wie sie dies bei Paulina getan haben. Dies wollen wir auf keinen Fall! Ich will aber nicht spekulieren, sondern erstmal das Gespräch abwarten.

Bearbeitet von Angela-G
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Mal angenommen sie wollen mit den Trennungen weiter machen: Bei der Paulina hat es doch geklappt, oder? Nach drei Wochen Stillstand ist es schwierig was zu machen.

Du könntest euer Kind auch 1-2 Wochen rausnehmen und dann erneut anfangen. Bedenke aber grundsätzlich, dass eine Eingewöhnung im Kindergarten anders abläuft als in einer Krippe. Deine Ansprüche scheinen mir eher in einer Krippe erfüllt zu werden. Dein Kind ist aber fast drei. Sie hat andere Ansprüche als ein Krippenkind. Der Ansatz der eher passiven Erzieher im Kindergarten ist eher üblich, denn Kinder in dem Alter beschäftigen sich auch alleine, wenn sie zum Beispiel draußen sind, während Kleinkinder noch deutlich mehr Bezug brauchen.

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Ich würde die Kita wechseln. Die Bindung ist das allerwichtigste. Wenn von den Pädagogen nichts kommt, wird nichts. Euer Kind muss dort wohlfühlen... aus meinen Augen wird es dort nichts. Tut mir sehr leid um eure Tochter. Ich finde die Münchner Modell klasse und nichts davon, was du geschrieben hast, wurde umgesetzt.

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Kita wechseln ist nur schwer möglich. Wir leben am Land und die nächste Kita ist weit entfernt. Die Kita im Ort hat auch eine angeschlossene Grundschule die unsere Tochter im Idealfall ebenfalls besucht.
Kita zu wechseln ist daher nur einer der letzten versuche neben einem Abbruch und Neuversuch in einem Jahr.

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Mhm, ihr müsst mir den ErzieherInnen ins Gespräch kommen, was eure Tochter braucht. Ihr seid die Experten für euer Kind und momentan kennen sie sie noch nicht. Wenn eure Tochter erstmalig fremdbetreut wird scheint es mir auch sehr plausibel, dass sie aktuell eine engere Begleitung braucht. Da geht es meiner Meinung nach überhaupt nicht um "wann können wir nun Trennungen machen", sondern zuerst "wie können wir mit ihr in Beziehung kommen". Du erwähnst mehrfach, dass du das Gefühl hast, sie kommt nicht gut in Kontakt mit den Erzieherinnen. Das wäre doch das allererste Ziel - dies klar mit den ErzieherInnen zu besprechen, dass euer Kind zumindest derzeit eine engere Begleitung und proaktive Kontaktaufnahme braucht. Jemand der sich kümmert, wo sie Vertrauen und Sicherheit aufbauen kann. Und dann kommt auch der Moment, wo ihr gehen könnt. Entweder weil es für euer Kind okay ist oder weil sie jemanden an der Seite hat, der ihren Abschiedsschmerz begleiten kann und ihr eine gute Unterstützung ist. Lasst euch nicht unter Druck setzen und steht für euer Kind ein, es hat nur euch :)

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Ich möchte noch ergänzen: für einen völlig neuen Lebensabschnitt sind drei Wochen einfach mal nix. Stell dir vor, du beginnst dein ersten Job und bekommst keine Einarbeitung - wie sicher fühlst du dich in drei Wochen? So ein kleiner Mensch im Kita-Alltag "allein" (wenn eben noch kein Beziehungsaufbau stattfand fühlt es sich eben genauso an) ist da ja nochmal hilfloser.
Die Eingewöhnung unserer ersten Tochter war quasi ab Tag 1 völlig unkompliziert, die unserer zweiten Tochter hat drei Monate gedauert - das lag m.E. nach einzig und allein an der Beziehungsqualität zwischen unseren Kindern und ihren jeweiligen Betreuerinnen (Liebe auf den ersten Blick vs. "es menschelt nicht ganz so")

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Wundervoll geschrieben! ♥️

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Hi,
eure Tochter ist fast 3 Jahre alt, 33 Monate ist schon schräg, das bedeutet für mich "kleinhalten und ich glucke herum".

Die 3 jährigen haben es oft am schwersten mit dem Kindergarten, wenn sie vorher noch in keiner regelmäßigen Betreuung, ohne Eltern waren.

Habt ihr die Möglichkeit ein Großelternteil mit der Tochter zu schicken?

Ich finde jetzt 3 Wochen noch nicht sooo lange, eine Freundin hat 8 Wochen im Kindergarten herum gesessen, bis der Sohn, auch 3 Jahre, endlich mal alleine geblieben ist. Die anderen 9 Kinder aus dem Jahrgang, gingen früher. Mit 9 Monaten, meiner und 1 Mädel, die anderen mit 15 bis 20 Monaten, und waren in der 3. Woche, alleine 4 Std. im Kindergarten.

Ich würde mal den Erzieher/innen die Chance geben und mit Ihnen abgesprochen, einen "Notfall" vortäuschen, um zu gehen, z. B. die Nachbarin hat sich ausgeschlossen, Du musst mit dem Ersatzschlüssel, der daheim ist, ihr die Tür öffnen. Und dann gehst du mal für eine Stunde aus dem Kiga. Und dann sieht man ja, fühlt sie sich absolut unwohl, oder hat sie das Bedürfniss "Dich zu bespaßen", damit Du nicht so verloren herumsitzt?

Ich finde Kindergarten sowas von wichtig, bin aber selbst auch sehr sehr gerne gegangen und meine Jungs, waren von Tag 1 bis zum aller letzten Tag, begeisterte Kindergarten Gänger.

Alles Gute

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"...eine Freundin hat 8 Wochen im Kindergarten herum gesessen, bis der Sohn, auch 3 Jahre, endlich mal alleine geblieben ist."

Endlich? Was sind denn 2 Monate aufgewogen gegen volle 3 Jahre zu Hause bei Mama sein dürfen? Das ist doch gefühlt ein Wimpernschlag für eine Trennung nach D R E I Jahren.

"Habt ihr die Möglichkeit ein Großelternteil mit der Tochter zu schicken?"

Wäre das nicht nur ein Wegducken? Vermutlich macht ein Kind bei Oma weniger "Theater" bei der Trennung, aber vielleicht nur, weil es die Gefühle runterschluckt, da viele Kinder sich emotional am ehesten bei der Hauptbezugsperson fallen lassen können.

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Der "Wimpernschlag", war aber für den Wiedereinstieg ins Berufsleben nicht so förderlich für die Freundin.........

Und wenn die Oma auch ne Fremde Person ist, wo sich das Kind nicht fallen lassen kann, dann muss ja wohl erst noch eine Eingewöhnung bei der Oma gemacht werden.............Probleme über Probleme

GsD kann es mir egal sein, sollte ja nur ein Tip an die TE sein

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Ich denke, dass es gerade zu festgefahren ist. Macht am besten mal eine Woche (oder zwei) Pause und startet neu.
Wenn eure Tochter weint und ihr dann einknickt und eurer Tochter versprecht, dass sie nicht mehr alleine bleiben muss, ist das kontraproduktiv. Euer Ziel ist doch, dass sie irgendwann alleine bleibt. Irgendwann werdet ihr euer Versprechen also brechen müssen und dann wird ihr Protest vermutlich noch größer.

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Sehe das genauso! Alleine dort zu bleiben ist nun mal das ZIel und ja auch kein schlechtes...

Wir sind auch noch in der Anfangsphase - Eingewöhnung würde ich es nicht mehr nennen, da ich nicht mehr dableiben soll... Mir hat man gesagt, das ewige Dabeisitzen würde alles nur in die Länge ziehen und auf was ich denn warten will, da mein Kind wohl nie sagen würde "Du kannst jetzt gehen ,Mama!" :( Wir machen also jetzt immer kurze Abschiede und ich erzähle ihm immer, wie toll Kindergarten doch ist und dass ich auf jeden Fall wiederkomme und dass Eltern nicht für immer dabeibleiben können blablubb.. Es klappt so mittel..