Hallo in die Runde. Eigentlich sind wir sehr zufrieden mit unserem städtischen Kindergarten mit offenem Konzept, allerdings hat mich jetzt doch was ins Grübeln gebracht. Wie seht Ihr das?
Meine Maus (4) hat mir gestern erzählt, dass einige Kinder beim Mittagessen wohl „zu laut“ gesprochen hätten und als Strafe keinen Nachtisch bekommen hätten.
Die Erzieherin, die das so entschieden hat, wirkt auf mich immer etwas gemein hinter ihrem Lächeln, sie wird auch mal sehr laut, wenn ihr was nicht passt. Das hat der ältere Sohn einer Bekannten erzählt, der vor Jahren in ihrer Gruppe war. Trotzdem scheint unsere Tochter sie gerne zu mögen. Sie meinte aber, dass eben diese Erzieherin sie mal „auf der Toilette geärgert“ hätte und irgendwie „weggetragen“ oder am Arm gezerrt, es war nicht so ganz klar.
Leider habe ich nichts Konkretes herausbekommen, später meinte unsere Tochter, sie sei doch nett und sie wollte nicht mehr darüber sprechen. Sie wirkte nicht eingeschüchtert, sie hat es mir so ganz normal erzählt.
Generell geht sie gerne und ohne Probleme in den Kiga und hat Freunde. Die anderen beiden Erzieherinnen sind lieb (zumindest die Ältere), aber können schon alle recht konsequent sein, wenn Mist gemacht wird. Die Atmosphäre im Kiga wirkt auf mich eigentlich immer entspannt, wenn ich abhole oder auch mal vormittags wegen was anderem dort war.
Ich frage mich nach dieser Erzählung, was in Kindergärten eigentlich so abgeht, wenn wir Eltern nicht dabei sind und was Kinder alles so für sich behalten…ich habe meiner Maus gesagt, dass sie uns immer alles sagen kann und niemand sie ärgern darf oder böse sein, aber ob sie das dann auch sagen würde, weiss ich nicht.
Bestrafungen im Kindergarten
Kinder denken im hier und jetzt. Wenn etwas Schönes war, wird das schlechte eher weggedrückt. Was natürlich nicht so ist. Leider steckt da Gewalt dahinter. 😭 Das darf niemals passieren.
Konsequent sein finde ich nicht schlimm. Aber Bestrafungen gehen in meinen Augen gar nicht vor allem körperliche. Am Arm ziehen finde ich auch schon grenzwertig. Dazu müsste man wissen was die Umstände waren. Wollte sie an irgendwas "gefährliches" - OK dann kann man ein Kind schon mal "wegzerren" um es eben zu schützen. Hört sich aber eher so an als wollte deine Tochter eventuell einfach nicht hören und die Erzieherin hatte auf Diskussion eben keine Lust - ist natürlich nur Spekulation.
Vielleicht einfach mal die Situation bei der er Erzieherin ansprechen? Dann kennst du ihre Sicht.
Ich würde das Gespräch mit der Erzieherin suchen. Wieso? Weshalb?
Ich habe heute übrigens auch das Mittagessen / Nachtisch abgebrochen. Die Kinder haben nach ständigem ermahnen immer wieder ihre Trinkflaschen auf den Tisch geknallt und immer wieder laut geschrien...nach dem 3 mal war es mir auch zuviel und ich habe den Nachtisch sein lassen. Wir sind Hände waschen gegangen und sind in den Garten raus. Irgendwo sind halt auch Grenzen mit 10-25 Kinder. Der Lärmpegel war heute z.B. unerträglich und irgendwo muss man die Grenze ziehen.
Unsere Tochter scheint generell ein hartes Leben zu haben. Weder im Kindergarten noch bei uns zuhause gibt's Nachtisch... Ich lese immer nur hier drin von Nachtisch, bei uns gibt's das allenfalls wenn Gäste da sind oder an Sonntagen. Das scheint irgendwie ein subtiler kultureller Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland zu sein.
Ich würde auch erst mal mit der Erzieherin sprechen oder vielleicht es auch bleiben lassen, wenn das eigene Kind ja offenbar gar nicht davon betroffen ist. Ich spreche jeweils nur über das eigene Kind oder allenfalls über das Verhältnis zwischen dem eigenen Kind und anderen Kindern, nicht über andere Kinder und allfällige Massnahmen, die diese betreffen. Man ist ja auch schnell in einem heiklen Bereich, der eigentlich dem Datenschutz unterliegt. Was ich schon gemacht habe, ist Dinge, die meine Tochter mir erzählt hat, an die betroffenen Eltern weiterzuleiten. Sie hat z.B. sinngemäss erzählt, dass beim freien Spiel mit anderen Gruppen die Situation aus dem Ruder gelaufen sei und am Schluss ein anderes Mädchen offensichtlich gegen ihren Willen gefesselt gewesen sei. So etwas leite ich dann an deren Eltern weiter, die können dann mit ihrem Kind darüber diskutieren und selbst entscheiden, was sie tun. Es ist ja auch gut möglich, dass die Situation mit den betroffenen Kindern schon geklärt worden ist, ohne dass meine Tochter als nicht Beteiligte dies mitbekommen hat, schon weil die Täter nicht zu ihrer Gruppe gehören.
So was Blödes… jetzt hatte ich umfassend geantwortet und es wurde trotz „senden“ gelöscht 🙄 Danke, App… also kurz: es gibt nur einmal in der Woche Nachtisch im Kiga, also schon eher was Besonderes. Die Strafe finde ich auch nicht so wild. Gedanken macht mir ihre Aussage mit dem „Ärgern auf der Toilette“ und sie greifen/tragen. Sie hat wohl auch Angst, dass es wieder passiert und geht seitdem „immer allein auf Toilette“. Was genau da nun los war, konnte ich nicht herausfinden. Ich vermute, dass die Kleine mit ihrem besten Freund im Bad rumgealbert oder getrödelt hat und diese Erzieherin dann nicht sehr sanft reagierte. Ich frage sie mal, es scheint aber eine Weile her zu sein.
PS Nachtisch gibt es in meiner deutschen Familie nie, aber mein Mann ist Franzose und dort isst man angefangen vom süßen Frühstück bis zum Dessert abends mehrmals süß… Kinder einbezogen. Ist mir viel zu viel, aber im Urlaub dort kann ichs nicht abwenden 🙈 Zuhause finden wir Kompromisse (Dessert ist dann Joghurt mit Marmelade zB).
Sicher ist das keine angemessene Bestrafung, würde ich persönlich nicht so handhaben, finds jetzt aber auch nicht dramatisch schlimm. Man kann auch nicht immer alles 100 % pädagogisch richtig machen, wie von manchen Eltern aber scheinbar erwartet wird.
Man darf gefühlt gar nichts mehr, soll aber zu 2 eine Gruppe von 25 Kindern betreuen ( davon die Hälfte mit Auffälligkeiten).
Ich persönlich kann also verstehen, das dadurch manchmal Maßnahmen resultieren, die vielleicht nicht nach Lehrbuch sind.
Ich nehme an ihr bezahlt das Mittag essen?
Meine Tochter bekam 2 mal kein Nachtisch was bei uns übrigens oft Joghurt oder Obst ist.
Weil sie nicht aufgegessen hat obwohl sie der Erzieherin deutlich sagt sie möchte ohne Soße und diese ihr Soße drauf getan hat.
1 mal dachte ich na gut ok beim 2 mal hab ich gefragt ob es hier irgendwelche erziehungsmethoden gibt von denen ich nichts weiß.
Deutlich gemacht das ich das komplette Essen bezahle also auch den Joghurt und sowas nicht mal mehr im Ansatz hören möchte.
Ich kann verstehen wenn es um gefährliche Situationen gehen würde jemand mit essen wirft o.ä aber so Kleinigkeiten essen zu verweigern da muss das Personal ja ganz schön überfordert sein