Hallo,
ich wollte mal fragen, wie ihr das schafft den Erziehern und Erzieherinnen im KiGa zu vertrauen. Mir persönlich grauts jetzt schon davor mein Kind dorthin zu geben. Muss ich ganz ehrlich zugeben. Das rührt von einem persönlichen Ereignis aus meiner Kindheit, welches einfach massiv grenzüberschreitend und pädagogisch total daneben war. Ich war als Kind super schüchtern und hab häufig nicht guten Morgen gesagt. Irgendwann als ich wieder nicht sprach, setzte mir eine der Erzieherinnen im Morgenkreis einen Putzeimer auf den Kopf und führte mich vor allen Kindern vor. Das passiere halt mit Kindern, die nicht guten Morgen sagen... Für mich war das ein schlimmes Erlebnis. Ich weiß nicht mehr genau, wie meine Eltern das damals regelten. Ich meine jedoch, dass sie es daneben fanden, jedoch nicht wirklich was gemacht haben. Naja die 90er. Ist natürlich total nach hinten losgegangen und ich hab bis ins Grundschulalter kaum gesprochen. Wenn ich daran denke, läufts mir kalt den Rücken runter. Ich bin deshalb so unglaublich skeptisch und weiß nicht, wie ich das überwinden soll. Ich muss aber vertrauen, ich finde es wichtig, dass meine Tochter in der Zukunft den Umgang mit anderen Kindern hat und ich will irgendwann auch mal wieder arbeiten gehen.
Wie vertrauen?
Wir haben mit Erziehern punktuell echt Mist erlebt und ich habe im Großen und Ganzen auch nicht mehr viel für den Berufsstand übrig.
Dennoch vertraue ich ihnen, weil..
... sie das 16 kg Kind dennoch herum tragen.
… um ein weinendes Kind zu trösten ihre Arbeit unterbrechen.
… sie Inhaltstoffe googlen, weil eine Unverträglichkeit vorliegt.
… sie jedes mal nachfragen, ob das mitgebrachte Kuscheltier auch ja im Rucksack ist und mit nach Hause kommt.
Vertrauensförderndes Verhalten fördert eben Vertrauen.
Die Erzieher sind nicht für das Fehlverhalten anderer verantwortlich.
Im Kindergarten sind die Kinder alt genug zuhause zu berichten was passiert ist. Und solche Sache wie mit dem Putzeimer hätte definitiv Konsequenzen. Die Qualitätsstandards sind andere.
Die Erzieher meiner Kinder legen übrigens gar keinen Wert auf eine Begrüßung. Gerade im Kindergarten haben sie ein sehr christlich-humanistisches Leitbild und handeln wirklich danach.
Unser Sohn kam mit zwei in die Kita. Er konnte da schon sehr gut sprechen. Wir hatten die Eingewöhnung, da bekommt man auch mit wie sie insgesamt mit den Kindern umgehen. Unser Sohn konnte zudem schon viel erzählen. Dann leben wir auf dem Dorf und hören auch Berichte von anderen Eltern.
Zusätzlich fördern die Erzieherinnen das Vertrauen durch bestimmte Vorgehensweisen:
- als sich unser Sohn anfangs nicht wickeln lassen wollte, war er einverstanden sich im Stehen wickeln zu lassen und das wurde dann gemacht
- wollte er sich nicht umziehen lassen, haben sie ihn gelassen und uns lieber angerufen
Das zeigte uns zumindest, dass seine Grenzen geachtet werden.
Hi,
naja. So wie man zu jedem Menschen vertrauen aufbaut: man lernt sie kennen.
Mein Sohn kam letzten Monat mit 3,5 in den Kindergarten. Wir waren am Tag der offenen Tür dort, im Februar. Mir hat der Kiga gut gefallen. Ich habe mehrere Leute ausm Umkreis gefragt, wie die den finden und nur positives gehört. Dann hatten wir noch einen Schnuppertag im Juli, wo ich auch die Erzieherin nochmal näher kennenlernen konnte und bei der Eingewöhnung, war ich die ersten Tage ebenfalls dabei und habe mir ein Bild machen können.
Auch jetzt sehe ich morgens noch, wie Kindern, denen es schwerer fällt mit der Trennung geholfen wird mit tragen, trösten, vorlesen, ein Spiel finden was es spielen will usw.
Zudem kann mein Sohn mir natürlich auch schon sagen, wenn er was doof findet. Aber bisher hat er noch nie was schlechtes über die Erzieher gesagt. Nur über andere Kinder, die mal ärgern. 😄
Schwierig, im Endeffekt weiss man leider nie, wie sie die Kinder behandeln, wenn die Türen zu sind und vor allem Kinder noch nicht gut sprechen können. Ich höre da auf mein Bauchgefühl und beobachte sie in der Eingewöhnung, da bekommt man schon mit, ob sie liebevoll sind oder eher nicht. Aber klar, Fremdbetreuung ist einfach immer auch ein Risiko, dessen muss man sich bewusst sein. Und es gibt doch sehr unterschiedliche Auffassungen von Erziehung. Gerade als unsere Tochter noch klein war, haben wir wirklich jeden Tag ausführlich berichtet bekommen, wie der Tag war, was gut und nicht so gut lief, ob und warum sie geweint hatte. Das haben sie bei jedem Kind der Gruppe so gemacht und ich fand es sehr hilfreich.
Jetzt ist sie 4 und im Kiga und man muss ihr schon eher die Antworten aus der Nase ziehen 🙈
Erzähl den Erziehern, wie du dich fühlst und erzähle ihnen vor allem auch von diesem Erlebnis. Ich denke, dass empathische Erzieherinnen sowas verstehen werden und dir dann nochmal mehr erzählen und zeigen, dass das anders läuft.
Ich muss ehrlich sagen, dass ist eine Gefühlssache.
Wir hatten großes Glück in eine Gruppe zu kommen bei der sowohl die Erzieherin und auch die Helferin sehr liebevoll, sympathisch und vertrauensvoll gewirkt haben.
Das hat sich in den ersten 3 Tagen in denen ich dabei war sehr bestätigt.
Es gibt noch einen zweiten Kiga der zur Auswahl stand, wo noch eher Erzieher(innen) der "alten Schule" beschäftigt sind, indem Fall hätte ich mit dem Kigastart noch zugewartet.