Kind zerkratzt

Hallo zusammen,

ich weiß nicht, ob ich mir zu viele Gedanken mache, aber mich lässt die Situation nicht ganz los.
Unsere Kleine (18 Monate) geht seit Anfang August in eine Art Kita. Hier sind 10 Kinder (U3) und 2 Betreuer. Die Eingewöhnung hat gut geklappt und unsere Tochter fühlt sich wohl.
Jetzt war es diese Woche so, dass sie an zwei Tagen hintereinander von einem anderen, etwas älteren Kind zerkratzt wurde. Am ersten Tag haben die Erzieher das mitbekommen und die Situation beendet und mit dem anderen Kind gesprochen. Am zweiten Tag haben wir aber neue Kratzer feststellen müssen, die sich die Betreuer scheinbar nicht erklären konnten, weil sie keine solche Situation beobachtet hätten. Zusätzlich scheint unsere Tochter auch von dem anderen Kind auch gekniffen zu werden.
Die andere Mutter ist sehr entrüstet und beschämt gewesen. Kann ja aber auch nichts machen, wenn sie nicht vor Ort ist.
Dass die Erzieher nicht ständig alles im Blick haben können, ist mir auch klar. Trotzdem frage ich mich, wie das an zwei Tagen hintereinander - und dann noch unbemerkt - passieren kann...
Uns wurde jetzt geraten mit unserer Tochter Nein-Sagen und Grenzen setzen zu üben. Zuhause klappt das ganz gut, aber ich glaube nicht, dass sie das in der Kita-Situation gegenüber einem größeren Kind schon anwenden kann.
Habt ihr Ideen, wie wir damit umgehen und vor allem unsere Tochter stärken können?
Danke vorab :)

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Ich finde den Betreuungsschlüssel zu hoch. 1:10 bei U3 Kindern entspricht nicht den Empfehlungen (eigentlich müsste es in eurem Bundesland eine Verordnung geben zu der Anzahl von Kindern bei Tagesmüttern).
Meine Freundin hatte vor 33 Jahren ihren Kleinen in einer Großpflegestelle (so hieß es, wenn sich 2 Tagesmütter zusammen taten oder eine Tagesmutter noch eine Erzieherin anstellte), Das waren damals 8 Kinder bei 2 ausgebildeten Erzieherinnen. Mehr als 8 Kinder durften sie nicht aufnehmen.
Ich würde den Betreuungsschlüssel in eurem BL mal recherchieren.

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Ist doch 1:5 bei 10 Kindern und 2 Erziehern, oder wird das irgendwie anders berechnet? 🤔

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'türlich - ist schon spät. Aber die Empfehlung ist 1:4, besser (wie in Skandinavien oder Kanada) 1:3.

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Au weh, das klingt etwas schmerzhaft 🥴 Kommt leider bei kleinen Kindern mal vor, da sollten die Erzieher ein Auge drauf haben. Mal eine ganz blöde pragmatische Bemerkung: die Eltern des kratzenden Kindes sollten dessen Fingernägel richtig kurz und glatt feilen, dann macht es nicht so starke Wunden (eigene Erfahrung, unsere Maus hat sich manchmal nachts gekratzt und das hilft wirklich).

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Meine Tochter wurde bei der Tagesmutter auch grade erst von einem anderen Kind ziemlich fies gekratzt, mitten auf der Backe. Eine Tagesmutter, vier Kinder, die in allerbester Stimmung gemeinsam im Kinderwagen saßen. Das geht so schnell, da kann man gar nicht reagieren. Ist uns auch schon auf dem Spielplatz oder in der Krabbelgruppe passiert, bei 1:1 Betreuung.

Finde es generell sehr gut, dem eigenen Kind beizubringen, sich zu behaupten und NEIN zu sagen. Auch, auf kurze Fingernägel zu achten. Aber mehr Gedanken würde ich mir bei Kratzern echt nicht machen.

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Wir hatten auch diese Woche den ersten Kratzvorfall. Ein Kind in der Krabbelgruppe ist ein bisschen Amok gelaufen.

Heilt wieder. Meine Tochter ist 10 Monate alt und war das einzige von vier "Opfern", die noch nicht sprechen kann. Während die großen heulend zu ihren Müttern gerannt sind, blieb meine sitzen und starrte die Kratzerin unter Tränen bitterböse an. Ich war dankbar, dass sie nicht zum Gegenangriff übergegangen ist.

Das einzige, was ich noch gemacht habe neben trösten, war, die Mutter in den Arm zu nehmen. Es ist ein verdammt mieses Gefühl, wenn das eigene Kind anderen weh tut und man nach viel erklären, schimpfen, etc am Ende mit seinem Latein ist.