Hallo, mein Tochter (3,5 Jahre) ist leider Einzelkind. Ob wir uns noch für ein Geschwisterchen entscheiden, wissen wir noch nicht.
Ich habe das Gefühl, dass sie als Einzelkind leidet.
In ihrer Kita haben alle Geschwister, bis auf drei Kinder, inklusive meiner Tochter. In ihrer Gruppe ist sie tatsächlich die einzige ohne ein Geschwisterkind.
Sie sieht wie ihre Kita Freundinnen deren Geschwister umarmen, ein Küsschen geben und teilweise sind auch die Geschwister in ihrer Kita und auch in ihrer Gruppe.
Sie ist umgeben von Geschwisterkindern. Ich habe das Gefühl sie fühlt sich dann alleine. Wenn sie dann mit einem Geschwisterkind spielen möchte, dann wird erstmal klar gestellt: Das ist MEINE Schwester. Oder: Das ist MEIN Bruder.
Es bricht mir das Herz, wenn ich meine Tochter so sehe.
Ist jemand in einer ähnlicher Situation? Ich weiß einfach nicht wie ich reagieren soll. Es mich so traurig.
Liebe Grüße
Einzelkind
Das ist halt ein Aspekt der Entscheidung wie viele Kinder man bekommt.
Wieso belastet dich das?
Mich belastet es, weil meine Tochter mir dann sagt, dass sie gerne auch eine Schwester oder einen Bruder hätte.
Achso, ich dachte es geht darum, dass sie nicht mit dem Kind spielen darf. Da finde ich keine politisch korrekte Formulierung für: „Wenn es das Stofftier wäre, dürfte sie damit auch nicht spielen.“ Denn der Ansatz die kleinen Geschwister als Eigentum zu betrachten ist falsch. 😅 Sagen da die Eltern nichts dazu?
Aber wenn das gar nicht das Problem ist, kannst du deiner Tochter auch sagen, dass es Familien mit nur einem Kind gibt und ihr unsicher seid, ob ihr ein zweites Kind wollt. Je nachdem welche Überlegungen dabei eine Rolle spielen, würde ich es meiner Dreijährigen erklären (Zeit, Gesundheit).
Es gibt grundsätzlich immer Wünsche, die nicht erfüllt werden. Und wir müssen damit umgehen, dass unsere Kinder traurig sind, weil wir uns für anderes entschieden haben. 🙂
Wir sind in der Situation. Wir haben uns ein 2. Kind gewünscht und es sollte nicht sein.
Unsere Tochter sagte letztens auch, dass sie sich so sehr eine Schwester wünscht. Ich habe mich mit ihr hingesetzt und ihr erklärt, dass sie geliebt wird und tolle Freundinnen hat, die gerne mit ihr spielen und es auch Vorteile hat, nicht immer aufeinander zu hocken. Wenn sie mit wem spielen möchte, muss sie das sagen und wir versuchen es zu ermöglichen.
Weh tut es mir natürlich trotzdem. Gerade auch weil wir uns immer ein Geschwisterchen gewünscht haben.
Ich finde ehrlich gesagt gerade die Freunde-Sache mit Einzelkind so mega einfach 😅 unser Kind hat super viele Einzelkindfreunde, die eben auch Zeit haben etc., ich habe das Gefühl, dass Freundschaften bei mehreren Kindern eher weniger sind (kenne ich auch von mir selbst: Mein Bruder war mein allerbester Freund, ich habe nie verstanden wieso meine Eltern noch andere Freunde für mich wollten wenn ich doch so toll mit meinem Bruder spielen kann😅 der immer da ist). Wenn die Geschwisterkinder in einer Gruppe sind, ist es natürlich klar, dass die sich dort aneinander halten. Aber das wird eure Tochter durch den Altersabstand ja so oder so nicht mehr haben.
Aber tatsächlich hat mein Sohn super viele Geschwisterfreunde, ist also sowohl mit dem großen als auch dem kleinen befreundet, lädt beide ein etc. (In unserem Umfeld ist der Abstand aber auch sehr selten über 22/23 Monate, daher "passt" das). Bist du dir denn wirklich sicher, dass deine Tochter da ausschlossen wird? Ich habe auch immer allen Stolz erzählt, dass das MEIN Bruder ist, aber natürlich haben wir das andere Kind mitspielen lassen bzw. hatten als Teenies dann später halt auch einen gemeinsamen Freundeskreis und haben eben gemeinsam Geburtstage, Übernachtungsparty, Treffen etc. gemacht. Im Kindergarten war "MEIN Bruder" eher immer als Drohung gemeint, wieso ich also 4-jährige dachte dass 2-jährige die Vorschulkinder beeindrucken können weiß ich aber nicht 🤣
Ok, sorry, lange Rede kurzer Sinn: Ich kenne die Situation, finde sie aber als Mama deutlich schlimmer weil ich eben weiß wie schön Geschwisterliebe ist als mein Sohn, der als Einzelkind den Hintergrund gar nicht richtig versteht als Kitakind und einfach glücklich mitspielt. Ich habe nicht das Gefühl, dass er mir da irgendwie leid tun muss.
"Ich habe das Gefühl, dass sie als Einzelkind leidet."
"Ich habe das Gefühl sie fühlt sich dann alleine."
Ist es denn so oder denkst du das nur? Hat sie schon mal geäußert, das sie traurig ist? Hatte sie schon nal einen echten Nachteil dass sie Einzelkind ist?
Zähl doch mal die Vorteile auf:
Sie hat euch ganz für sich alleine, sie muss keine Spielsachen teilen, sie muss nie urgendwo mit weil das Geschwisterkind einen Termin hat, sie muss nicht aufgetragene Kleidung tragen wenn sie kein großes Geschwisterchen hat, sie kann entscheiden welches Hörspiel im Auto gehört wird, es gibt nue Terminkonflikte mit den Geschwistern und und und
Es gibt nunmal mega viele verschiedene Familien:
Mit vielen Kindern, mit wenigen, sogar mit jeinen, mit adoptiv oder pflegekinder, mit 2 mamas, oder 2 papas, vielleicht wohnen Kinder bei Familienmitglieder, es gibt Familien wo mehr Generationen unter einem Dach wohnt oder es gibt Einzelkinder.
So ist es nun mal und das ist genau richtig so.
"Es bricht mir das Herz, wenn ich meine Tochter so sehe"
Das braucht es nicht! Dein Kind ist wunderbar und wundervoll und einmalig.
Sie wird ihren Weg im Leben gehen und wird tolle Freunde finden die genauso toll sind wie Geschwister!
Mein Einzelkind ist 5, wir wollten gerne mind. ein weiteres Kind aber es ging aus medizinischen Gründen nicht.
Sie ist auch weit und breit das einzige Einzelkind. Alle Freunde haben 1-2 Geschwister, kleinere aber auch größere.
Klar, irgendwann hat meine Tochter verstanden, dass jetzt alle noch Geschwister kriegen und hat sich das auch gewünscht. Wir haben ihr dann erklärt, dass leider nicht jede Familie so viele Kinder bekommen kann, wie sie gerne hätte und sie hat es verstanden. Mich hat es anfangs ebenfalls verletzt, weil ich es mir ja auch gewünscht habe. Seitdem ich selbst damit abgeschlossen habe, blicke ich da auch anders auf mein Kind.
Es gibt Situationen in beide Richtungen: Sie findet es mit uns in einem Ferienhausurlaub ohne anderen Anschluss irgendwann langweilig und vermisst Freunde. Gleichzeitig kommt sie auch manchmal von Freunden nach Hause und erkennt, dass alle anderen ganz schön viel Rücksicht nehmen müssen, sich die Aufmerksamkeit der Eltern teilen müssen, zwischen den großen Geschwistern untergehen,… Es hat alles Vor- und Nachteile.
Ich finde die erwachsenen Einzelkinder, die ich kenne, übrigens sehr sozial. Sie müssen nämlich Freundschaften eingehen und pflegen um nicht allein zu sein. Wenn man Geschwister hat, dann nimmt man es als selbstverständlich und bemüht sich weniger - kann ich zumindest von mir sagen.
Aber klar, als sagen es sei so einfach mit Einzelkind - ein Kind ist kein Kind und so. Aber das ist Unsinn. Natürlich macht es erstmal weniger Arbeit, aber man muss viel stärker fördern, dass das Kind Freundschaften pflegt, Hobbies nachgeht,… und im Zweifel halt auch mehr selbst bespaßen.
Was sozial angeht: Wenn ich die Situation bei meiner Frau ansehe, würde ich behaupten, dass 17 Jahre direkter von den Eltern angeheizter Konkurrenzkampf mit der Schwester mit 15 Monaten Abstand bis heute an Treffen nicht zwingend die besten Eigenschaften in den Menschen zum Vorschein bringen.
Und Zeug wie, dass man es mit Einzelkind einfach habe, ein Kind sei kein Kind etc. Man sollte Kinder ja nicht kriegen, um lästernden Nachbarn zu zeigen, dass man es nach ihren Massstäben ausreichend hart im Leben hat.
Wir haben auch ein Einzelkind, ich kann das nicht bestätigen. Ihre beste Freundin ist tatsächlich ebenfalls Einzelkind. Sicher, dass du da nicht zu viel rein interpretierst? Ansonsten ist sie gelegentlich auch mit einem Nachbarskind zusammen. Ich glaube, die ist ganz glücklich, auch mal etwas ohne ihre Schwester machen zu können. Die kleine Schwester hat sie ja sonst rund um die Uhr um die Ohren, ein Nachmittag unter "grossen" Kindern ist für sie dann etwas Spezielles. Frag doch mal die Erzieherinnen und Erziehern, wie deine Tochter in der Gruppe sonst so ankommt.
Da muss deine Tochter leider lernen, damit umzugehen.
Die beiden besten Freundinnen meiner Tochter haben jeweils noch zwei Urgroßeltern. Da war meine auch erstmal eifersüchtig, weil ihre alle schon verstorben sind. Bei einer anderen Freundin wohnt die Cousine nebenan und die Mädels sind ganz dicke, während die Cousine meiner Tochter eine Stunde entfernt wohnt. Auch da musste sie lernen, damit umzugehen.
Sehr gutes Beispiel. Meine Tochter ist z.b. auch enttäuscht, dass sie nicht so viele Großeltern hat wie andere, die dann auch noch weit weg wohnen, genau wie alle Cousinen,…
Sie findet es auch unfair, dass wir keine Haustiere haben.
Tja, that’s life.
Lebenssituationen sind nunmal unterschiedlich, damit muss jeder Mensch zurecht kommen. Die einen haben Geschwister, die anderen Großeltern, die dritten viele Cousins und Cousinen sowie Onkel, Tanten etc. die sich kümmern... Wir haben zwar zwei, bald drei Kinder, aber ob sie irgendwann Cousins und Cousinen haben werden, ist eher fraglich. Die einen Großeltern sind mehrere Stunden Fahrt entfernt, die anderen nichts, aber körperlich nicht mehr so fit.
Mein Mann und ich verdienen gut, dennoch werden nicht wahllos alle materiellen Wünsche erfüllt und noch wird die gebrauchte Kleidung aufgetragen, sofern sie passt. Die beiden haben 20 Monate Abstand. Draußen und wenn wir bei anderen sind, sind sie ein Herz und eine Seele und spielen einen ganzen Nachmittag zusammen, ohne sich zu streiten. Zu Hause ist regelmäßig Sodom und Gomorrha, ständig wird sich gekloppt und dauernd schreit einer nach Mama oder Papa. Würden Außenstehende wurden das wohl eher nicht vermuten.
Unser Wunsch waren immer mehrere Kinder, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es ausschließlich Vorteile hat. Mein Bruder und ich haben uns als Kinder und Jugendliche ganz heftig gestritten, wobei wir auch ungleich behandelt wurden. Als Erwachsene habe ich gemeinsam mit meinem Mann nun trotzdem fast alle familiären Verpflichtungen bzgl. Unterstützung von hilfsbedürftigen Familienmitgliedern, weil er sich da sehr vornehm zurück hält. Immerhin wissen die Personen, die unterstützt werden, das aber auch zu schätzen.