Hallo zusammen
Diese Frage richtet sich vor allem an die Schweizer*innen im Forum:
Habt ihr euch bei eurerm Kind für ein 3. Kindergartenjahr entschieden, anstatt es einzuschulen? Wenn ja, warum? Wenn ihr unsicher wart und eurer Kind doch noch eingeschult habt, wieso? Habt ihr es bereut? Würdet ihr heutzutage etwas anders machen? Hat die Entscheidung eurerm Kind gut getan oder eher nicht?
Ich weiss, Fragen über Fragen aber ich suche den Austausch, da es bei unserem Sohn gerade so 50/50 steht. Vom Wissenstand her wäre er absolut bereit für die Schule, könnte aber in seiner Entwicklung noch etwas weiter sein (ist der jüngste in seiner Klasse und die anderen halt schon etwas voraus).
Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen.
LG
3. Kindergarten jahr - ja oder nein?
Wenn es 50/50 steht würde ich mich gegen die Einschulung entscheiden. Der Wissensstand ist ja kein Kriterium für die Einschulung, sondern es kommt in erster Linie auf die sozialen, kognitiven Fähigkeiten an. Wenn due den Eindruck hast, dass die anderen Kinder deinem Sohn da etwas voraus haben, dann würde ich ihm noch das Jahr im Kindergarten gönnen. Er hat dadurch ja keinen Nachteil, also warum dann riskieren, dass er ggf. überfordert ist und weniger Freude an der Schule hat?
Wir sind in einer ähnlichen Situation. Wirklich weiter helfen werde ich dir nicht, aber ich kann beschreiben, wie bei uns die Lage ist. Dieses Frühjahr war das 3. Kindergartenjahr in meinem Kopf eigentlich so gut wie sicher, der Kindergartenlehrer hat gemeint, sie mache zweifellos erkennbare Fortschritte, aber halt langsam. Seit sie bei der Heilpädagogin ist, platzt ein Knoten nach dem anderen, der neue Kindergartenlehrer, der zwischenzeitlich übernommen hat, ohne die Kinder vorher gekannt zu haben, hat gemeint, würde er nicht die Akte kennen, hätte er nicht gedacht, dass ein 3. Kindergartenjahr überhaupt in Erwägung gezogen werde. Die individuelle Förderung bringt ihr zweifellos sehr viel, man weiss halt nicht genau, wie lange dieser rasante Fortschritt weiter geht. Arbeitsblätter der Art "welcher der abgebildeten Gegenstände passt nicht zu den anderen?" oder "welcher Schatten passt zum abgebildeten Gegenstand?" löst sie schnell durch, Buchstaben schreiben klappt ganz ordentlich, das offizielle Lernziel des 2. Kindergartens wird sie bestimmt erreichen, das Sozialverhalten ist auch nicht das Problem. Das Problem ist, was passiert, wenn sie etwas nicht so sehr interessiert. Daran, die Konzentrationsspanne in dieser Situation zu erhöhen, arbeiten sie im Moment gerade, keine Ahnung, wieviele Früchte das tragen wird. Zeitdruck jeglicher Art prallt völlig an ihr ab. Stand jetzt und davon ausgehend, dass wir die individuelle Förderung auch im nächsten Semester weiterhin kriegen und sie weiterhin gerne dorthin geht und gut mitmacht, würde ich sie für die Schule anmelden. Definitiv entscheiden müssen wir das voraussichtlich nächsten Februar oder März.