Unsere älteres Kind (knapp 4 Jahre) fragt momentan vermehrt nach, was den Krieg im Nahen Ost betrifft, und ich merke, wie schwierig Erklärungen sind. Man will es nicht zu genau erzählen, damit das Kind keine Ängste bekommt, aber natürlich auch nicht marginalisieren. Hat vielleicht jemand eine gute Buchempfehlung? Oder gibt es einen guten kurzen Film für die Altersklasse?
Mit Kindern über den Krieg sprechen
Hi,
Ich schicke dir mal einen Screenshot.
Bei ihr auf der Seite bei Instagram (Vielfalt im Kinderzimmer) findet man eigentlich zu allen Themen tolle Bücher und Impulse.
Aber Grad bei Krieg ist es so, dass kinder vor dem Grundschulalter noch von solchen Nachrichten abgeschirmt werden sollten.
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Danke, ich schau mal rein! Wir können das Thema leider nicht komplett aussparen, deswegen bin ich auf der Suche nach Literatur für das Alter, weil ich etwas an meine Grenzen komme.
Wir mussten unserem großen Sohn leider auch früh erklären, was Krieg ist und warum es ihn gibt und warum zum Teufel der Papa da hin muss, um den Menschen zu helfen...
Es ist schwer... sehr schwer...
Am besten geht es über Gespräche und mit Vergleichen aus der Lebenswelt der Kinder.
Wir haben viel über Streit und Angst gesprochen, über das Thema "helfen" usw.
Jetzt mit 6 Jahren ist er in einem Alter, indem wir ihn von aktuellen Nachrichten und Bildern noch immer probieren abzuschirmen, aber es gelingt einfach nicht immer und die Angst um Papas Kollegen ist einfach noch immer da, auch wenn unser Papa kein Soldat mehr ist seit wenigen Wochen.
Beantworte die Fragen ehrlich, aber zurückhaltend und erzähle nur so lange, wie gefragt wird.
Unser Problem ist ähnlich wie eures. Wir reden nur darüber, wenn sie fragt, aber sie fragt eben leider oft und viel und detailliert. Auf jede Erklärung kommt eine neue Frage, und man merkt, dass sie sich eben nicht mit unseren zurückhaltenden Antworten zufrieden gibt. Deswegen dachte ich, dass es vielleicht Bücher gibt, die bisschen tiefer gehen, aber trotzdem kindgerecht sind. Eben weil ich selber an vielen Stellen ins Straucheln komme - ist es zu viel, ist es zu wenig, wann sollte ich abbrechen, obwohl sie weiter fragt, sage ich vielleicht irgendwas Ungünstiges...
Es gibt einige Bücher über die Arbeit von Soldaten. Richtet sich aber explizit an die Ninder von Soldatenfamilien, a la "Mama/Papa ist Soldat und im Auslandseinsatz".
Es hilft tatsächlich nur im Gespräch bleiben, zuhören, Ängste nehmen und Vergleiche anstellen... und ablenken...
Unsere Söhne fragen auch viel darüber.
Wir erzählen nur, wozu sie fragen und wir sagen nicht was genau alles passiert.
Wir sagen: Die Hamas ist sehr böse, sie hassen alle Juden und deshalb haben sie viele Menschen getötet, die nichts böses gemacht haben. Sie wollen noch mehr Juden töten, deshalb kämpfen viele Menschen jetzt, damit sie nichts Böses mehr machen können (sie wissen, dass viele von unserer Familie kämpfen).
Wir sagen auch, dass es viele Menschen in Gaza gibt, die nichts schlimmes machen, oder die im Herz nicht böse sind, aber glauben, was die Hamas sagt, weil es niemand gibt, der die Wahrheit sagt.
Unser 1. Sohn (er ist schon 8 Jahre alt) weiß auch, dass wir finden, dass die Regierung schlecht ist und dass es Siedler gibt, die Land von Palästina stehlen.
Einfach beantworten und zwar alle Fragen. So habe ich bei allen Beiden gemacht und es hat immer gut gepasst
Was ist Krieg? Warum gibt es Krieg? Was passiert mit den Menschen dort? Was mit den Soldaten?
Kann das hier auch passieren? Das waren so die großen Fragen.
Opa hat von seinem Vater erzählt, der in Kanada in Gefangenschaft war und als Holzfäller dort arbeiten musste. Das Menschen sterben, war leider für meine Kinder nichts Neues, das haben sie schon verstanden, Flüchtlinge kennen sie aus Kiga und Schule als Freunde.
Es war kein zu großes Thema, kam immer mal wieder auf. Der Große hat sich ein, zwei Kindersendungen dazu angeschaut. Eine war glaube ich von Logo.
Vielleicht nicht ganz was du suchst: aber ich schreib es mal rein. Bei der ard gibt es in der Audiothek kurze Erklärungs-Audios extra für Kinder zu. Israel-Hamas-Krieg. Das hier war glaube ich das erste:
https://www.ardaudiothek.de/sammlung/aktuelles-oder-das-passiert-in-unserer-welt/87115908/
Meine Tochter ist 5 und hat überhaupt nichts davon mitbekommen. Für vierjährige ist das meiner Meinung nach sowieso nicht zu verstehen
Also ich denke logo ist noch zu viel für euer Kind das hat und ab 5 während Corona sehr geholfen. Man kann die Beiträge einzeln abrufen. Schaut sie euch an, auch wenn ihr sie für euer Kind noch nicht geeignet finden solltet, gibt das nen Rahmen, wie man drüber sprechen kann. Kurze knappe Infos und dann auf die nächste Frage warten. Unser Kind hat dann abgebrochen wenn es zu viel info wurde. Logo macht übrigens immer nur 2 Minuten pro Thema und immer 1 kritisches und 2 positiv oder neutrale Themen pro Sendung. Auch privat wäre es wichtig, due kurve zu bekommen, bewusst im Anschluss was positives zu besprechen. 'Wiss ihr, was ich heute tolles gehört habe ...' auch da gäbe logo Ideen.