Wie bekomme ich meinen 3,5 Jährigen sicher nach Hause?

Mein Sohn ist eigentlich ziemlich clever und wusste schon mit knapp 2 Jahren, dass man an einer roten Ampel warten muss.
Jetzt ist er im Kindergarten und dreht auf dem Rückweg gerne auf, so dass er auf die Straße läuft. Ich schnappe ihn wenn er Richtung Straße rennt. Das Problem ist, dass ich da meinen 1,8 Jährigen, den ich an der Hand habe kurz unbeaufsichtigt loslassen muss. Wenn ich den Kleinen auf dem Arm habe, erwische ich den Großen nicht rechtzeitig. Wenn ich beide an der Hand habe, schubst der Große den Kleinen um und zieht in die andere Richtung, so dass ich Schach matt bin.
Ich fürchte ich bin an dieser Eskalationsspirale mit „Schuld“ da er rausbekommen hat, dass er mich so aus der Reserve locken kann. Normalerweise schaffen wir einen entspannten Tag ohne Schimpfen, bei der Straße kommt von mir erst der Warnschrei und dann die Erklärung. Das findet er anscheinend faszinierend. Habt ihr Tipps?

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Gibt es bei euch direkt am Kindergarten einen Ort, wo er mal kurz überdreht in der Gegend herumrennen kann, ohne dass es gefährlich wird?
Mein Schwager hat das mit seiner Tochter immer gemacht. Sie sind immer einen Umweg nach Hause gegangen, durch einen Wald, der direkt an den Kindergarten grenzte. Dort konnte sie dann immer überdreht rumrennen, toben, etc. und wenn es dann an die richtige Straße ging, war genug Dampf abgelassen, dass sie es gut nach Hause geschafft haben.

Ich habe auch einmal den 3,5 unter sehr viel Gezeter in den Kinderwagen vom kleinen Bruder gesetzt. Denn wer wie ein kleines Kind nicht hören kann, der muss wie ein kleines Kind im Kinderwagen sitzen und wenn der damals einjährige Bruder besser hört, dann darf der halt laufen. (Das war natürlich nicht meine erste Reaktion, aber irgendwann hatte ich lieber ein brüllendes Kind als ein Totes und das war wirklich meine Angst.)
Danach hatte ich nie wieder Drama.

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Den kleinen in den Kinderwagen/Buggy setzen und der Große muss dir die Hand geben oder eine Hand am Kinderwagen haben

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"Den kleinen in den Kinderwagen/Buggy setzen und der Große muss dir die Hand geben oder eine Hand am Kinderwagen haben."
Genau. Oder solch ein gewisses Brett - auf "Neudeutsch" soweit ich weiß, "Kiddyboard" genannt, wo er sich dann draufstellen muss.

Oder auch sowas:
https://www.google.com/search?q=gro%C3%9Fer+bollerwagen+f%C3%BCr+kinder&rlz=1C1GCEA_enDE1046DE1048&oq=gro%C3%9Fer+bollerwagen+f%C3%BCr+kinder&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUyBggAEEUYOTIHCAEQIRigATIGCAIQIRgVMgoIAxAhGBYYHRgeMgoIBBAhGBYYHRgeMgoIBRAhGBYYHRgeMgoIBhAhGBYYHRgeMgoIBxAhGBYYHRgeMgoICBAhGBYYHRgeMgoICRAhGBYYHRge0gEINjI2M2owajeoAgCwAgA&sourceid=chrome&ie=UTF-8

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Entweder ein Kind in den Buggy/Kiwa oder ne Leine um den Großen, wenn er nicht hören kann. Dann kann er nicht weglaufen.

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Kleines im kiwa, gtoßen an die hand, mit laufraf/roller/ fahrrad neben her (sofern er da hört).
Oder auf ein buggy board. Vielleicht genießt er due Fahrt auch während ihr euch unterhaltet.

Bearbeitet von dasier
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So wie die anderen sagen: Kleinen in den Kinderwagen, großen an die Hand oder so nen Trittbrett am KiWa.

Alternativ, falls du das Auto da hast, solange er nicht hört, hin und zurück Fahren.

Zu guter Letzt: Bestechung: "Wenn du bis zu Hause lieb bist und nicht wegrennst, dann" sei es mit: "Darfst du eine Folge XYZ gucken" oder "Kannst du zuhause [lieblingssüßigkeit] essen" vielleicht auch: "machen wir beim Bäcker halt und du kannst dir was schönes aussuchen", falls einer in der Nähe ist.

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"Zu guter Letzt: Bestechung: "Wenn du bis zu Hause lieb bist und nicht wegrennst, dann" sei es mit: "Darfst du eine Folge XYZ gucken" oder "Kannst du zuhause (Lieblingssüßigkeit) essen" vielleicht auch: "machen wir beim Bäcker halt und du kannst dir was schönes aussuchen", falls einer in der Nähe ist."
Auch eine gute Idee. :-) Auch wenn das ja nicht immer als super pädagogisch wertvoll gilt, aber sei's drum... manchmal muss es halt sein... Und es schadet ja auch nicht und außerdem: Der Zweck heiligt die Mittel - gilt auch hier.

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Das würde ich nicht machen. Am Schluss zahlst du fürs Anziehen, fürs anständig über die Ampel gehen, fürs Zähneputzen, fürs Wegräumen der Spielsachen und für alles, was aus deiner Sicht möglicherweise langsam selbstverständlich werden sollte. Man soll sich an Verkehrsregeln halten, weil sonst gerade an der Ampel das Risiko besteht, einen Unfall zu haben, man soll Zähne putzen, weil sie sonst kaputt gehen, was zu schmerzhaften Entzündungen führen kann usw. Nicht, weil es einen Bonus gibt.

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Zwei Möglichkeiten fallen mir spontan ein, warum er das macht, obwohl er die Regel kennt, sie lange eingehalten hat und weiß, dass du das auch weißt.

1. er braucht mehr Feedback. Wenn du sagst "normalerweise schaffen wir einen entspannten Tag ohne Schimpfen", dann fordert er ja genau das heraus. Vielleicht solltest du deutlicheres Feedback geben, auch emotional.

oder

2. du hältst ihn zu klein, bist zu (über)vorsichtig und traust ihm nicht genug zu. Bitteschön - kannst du haben: dann benehme ich mich aber auch wie ein ganz kleines Kleinkind.

Ich finde es absolut faszinierend, dass es für die Verhaltensweisen von Kindern immer einen Grund gibt, sie selbst den aber nicht benennen können. Das macht Eltern zu fantastischen psychologische-Rätsel-Knackern via Try and Error.

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wie alt ist man mit 1,8?!

zur Frage: an die Hand nehmen und zwar schon vorher, den 1,8 ;) jährigen in den Buggy.