Bedenken bzgl Betreuung über Mittag - wie in KiTa ansprechen?

Hallo,

Ich brauch mal ein paar Kommunikationstipps von Ellis, die schon etwas KiTa erfahrener sind. Mein Sohn wird im Februar 3, seit August in der KiTa. Aktuell geht er von 7:30 bis 12:15 Uhr. Er ist Late Talker. Logopädie startet jetzt, aber er äußert seine Bedürfnisse noch nicht wie Hunger, Müde etc. Nur wenn er Pipi muss. Immerhin.
Heute z.b. kam er mir wieder völlig aufgelöst entgegen. Aussage der Erzieherin "seit 15 Minuten etwa ist er so aufgelöst. Scheinbar grundlos."
Ich gucke in seine Frühstücksbox. Noch völlig unangetastet. Ich setz ihn ins Auto und er inhaliert sein Frühstück. Laune direkt wieder besser. Kind hatte nur massiv hunger. Ist auch nicht das erste Mal, dass das passiert. Was mich etwas nervt. Wem geht's schon wirklich gut, wenn er super hungrig ist? Die haben da für jede Altersgruppe feste Frühstückszeiten, danach werden deren Brotdosen weg geräumt. Ist das bei euch auch so? Dass die dann da auch einfach keinen Zugriff mehr drauf haben nach Punktschlag 9 Uhr z.b.? Muss doch noch andere Kinder geben, die zur Frühstückszeit noch nicht essen wollen, dann aber später Hunger bekommen?
Anderes Thema ist schlafen. Zuhause schläft er spätestens von 13 bis 14 Uhr. Manchmal wird er aber eben auch schon früher müde. Auch oft der Grund warum ich ein Rotz und Wasser heulendes Kind abhole. Ich setz ihn ins Auto und hab den Parkplatz noch nicht Mal verlassen, da ist er schon eingeschlafen. Die haben da zwar einen Ruheraum, aber er kommuniziert halt noch nicht, was er braucht. Man müsste ihn da quasi rein schicken und ihm vorschlagen sich hinzulegen. Kann ich das irgendwie "verlangen"? Eigentlich haben wir Anspruch auf 35 Stunden, also bis 14:30 Uhr. Und das müssten wir ab Januar auch eigentlich in Anspruch nehmen berufstechnisch. Aber ich sehe es noch nicht, dass das tatsächlich klappt. Mit essen schon eher, da es ab 12:30 Uhr Mittagessen gibt, aber schlafen? Das ist so das Thema. Wie kann ich das ansprechen? Welche Vorschläge kann ich da machen? Ich hab keine Ahnung. Ich versteh ja, dass man bei X Kindern nicht jedes einzelne ganz individuell betreuen kann, aber muss es immer so weit kommen, dass er völlig fertig ist und förmlich zerfließt? Keine Ahnung. Wie gesagt, ich bin noch KiTa unerfahren und über jeden Tipp dankbar.

LG

Bearbeitet von Emlea
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Obwohl unsere Tochter wirklich hervorragend spricht, konnte sie lange nicht äußern warum ihre Welt gerade zusammenbricht. Sie hat halt geweint und gewimmert und im Endeffekt hatte sie einfach Hunger. Wir haben das von Anfang an im Kindergarten so kommuniziert: wenn sie ohne ersichtlichen Grund weint, könnte sie Hunger haben. Es gab in zwei Jahren vielleicht 2x die Situation und da haben sie dann eine Lösung gefunden. Ansonsten gibt es im Kindergarten so regelmäßig Mahlzeiten, dass die Erlösung meistens nicht weit ist. Und dazwischen sind die Kinder ja auch normalerweise gut abgelenkt.

Ich finde schon, dass Kinder lernen müssen sich in den Tagesablauf zu integrieren. Denn wenn jedes Kind zu unterschiedlichen Zeiten essen möchte, dann kommt nur Unruhe rein bzw sind dann gewisse Aktivitäten nicht möglich, weil ja ein Erzieher dann bei dem essenden Kind bleiben muss. Für die anderen 24 reicht dann aber der übrige Erzieher nicht um in den Garten/Turnhalle zu gehen usw. Und wenn ein Kind erst um 11 essen will, hat es beim Mittagessen keinen Hunger mehr usw.
Und wenn jeden Tag eine Ausnahme gemacht wird, gewöhnt sich ein Kind ja auch nicht daran. Wie gesagt, bei uns gab es 2x eine Ausnahme. Die anderen Male musste sie eben warten.

Ich persönlich finde es immer ungünstig wenn man gewisse Situationen erst zulässt, wenn es nicht mehr anders geht. Meiner Meinung nach ist es besser sowas frühzeitig zu üben, damit man noch flexibel ist. Soll heißen, Trau deinem Sohn zu, dass er es bis zum Mittagessen schaffen kann. Wenn er merkt, dass es jeden Mittag zum gleichen Zeitpunkt was zu essen gibt, kann er das ganze ja auch besser einschätzen. Im Moment kann er diese Erfahrung ja nicht machen.
Vielleicht kannst du die Erzieher auch bitten, dass sie zumindest jetzt am Anfang noch ein bisschen darauf achten, dass er zumindest etwas vom Frühstück isst. Dann schafft er die letzte halbe Stunde vielleicht noch.

Auch wenn es uns Mamas (und Papas) oft schwerfällt, wir müssen unseren Kinder auch was zutrauen. Wenn wir es nicht tun, werden sie es auch nicht tun.

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Hey, ich würde tatsächlich um ein Elterngespräch bitten und das ganze ansprechen, ohne Vorwürfe. Klar, du kennst dein Kind am besten und weißt seine Zeichen ganz genau zu deuten. Ich glaube nicht, dass die Erzieherinnen das mit Absicht vernachlässigen. Ich würde an deiner Stelle deine Bedenken äußern, den Erziehern erklären woran sie erkennen können dass dein Kind Hunger hat, aber auch mit deinem Kind darüber sprechen, wie es sich vielleicht klarer, auch ohne Sprache, äußern kann.

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Ich verstehe, dass die Situation für dein Kind schwierig ist. Aber ich möchte ehrlich sein: Es gibt viele Kinder, die betreut werden ohne, dass sie sprechen können, und da klappt es auch. Kinder gewöhnen sich in der Regel an Essenszeiten und äußern auch non-verbal, dass sie müde sind. Die Probleme würde ich daher nicht darin sehen, dass dein Kind eine Late-Talker ist. Dann wären solche Probleme verbreiteter.
Ehrlich gesagt beschreibt dein Text für mich ein Kind, welches eine persönliche Assistenz benötigt Das Problem scheint umfassend zu sein und eigentlich bräuchte dein Kind eine 1 zu 1 Betreuung. Wenn du es ansprichst (zurecht!) wäre das also mein Vorschlag.

Aber bei uns ist es auch so, dass nach der Essenszeit die Brotdosen weggepackt werden. Das ist aber auch schon in der Krippe so. Dort gehen Kinder ab 9 Monaten hin. Wenn ein Kind müde ist, legt es sich selbst hin oder zieht sich zurück. Dein Sohn scheint seine Bedürfnisse aber gar nicht zu äußern oder zu fühlen. Daher meine Frage: Geht ihr nur zur Logopädie oder habt ihr es umfassend abklären lassen (SPZ)? Geht es deinem Kind im Kindergarten ansonsten gut/fühlt es sich wohl?

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Das ist um ehrlich zu sein ziemlich Standard, dass Kinder, besonders so klein, ihre Bedürfnisse wie Hunger, Müde, Pipi, Kaka, erst wirklich wahr nehmen, wenn's schon aller höchste Eisenbahn ist. Jedenfalls wenn ihre Umwelt stimulierend ist. Was im Kindergarten vermutlich der Fall ist. Laut. Troubelig. Viel zu spielen. Viel zu entdecken. Das betrifft JEDES Kind. Kein Grund für 1 zu 1 Betreuung.

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Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. 🤷‍♀️ Das Kind wird drei.

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Hallo,

ich habe mittlerweile das 4. Kind in der Kita (die anderen 3 sind in der Schule bzw. fertig). In jeder Kita gibt es Regeln hinsichtlich des Essens. Meist gab es feste Essenszeiten (zur Zeit frühstückt die Gruppe meiner Kleinen von 9.00 Uhr bis 9.30 Uhr gemeinsam), für mich die beste Lösung. Bei der größeren Tochter gab es ein Essensfenster. Da meine Tochter leider auch durch das tolle Spielen das Essen "vergaß", bat ich die Erzieher freundlich, sie bitte anfänglich daran zu erinnern. Wenn sie dann trotzdem nicht gefrühstückt hat, hatte sie einfach Pech und musste bis zum Abholen warten. Nach kurzer Zeit hat sie das aber begriffen und es funktionierte gut. Wenn 20-25 Kinder jederzeit frühstücken können, sind die Erzieher nur damit beschäftigt. Daher kenne ich es auch nur so, dass es entweder feste Zeiten oder einen Zeitraum gibt. Verhungern tut kein Kind in den drei Stunden bis zur nächsten Mahlzeit.

Meine Tochter wird im Januar 4 und ist auch um 12.00 Uhr nach 3-4 Kindergartenstunden durch und müde. So ein Tag ist sehr anstrengend und wenn die Mama oder der Papa kommt, dann muss man sich nicht mehr so zusammenreissen und kann seinen Emotionen freien Lauf lassen.

In ein paar Wochen klappt das bestimmt mit dem Essen, die Kleinen lernen so schnell.

Liebe Grüße
Delenn

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Der ist halt nicht erst so, wenn ich auf der Bildfläche erscheine, sondern schon vorher.

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Hm, du kannst der Erziehrin sagen, warum er so aufgelöst war. Wer nicht frühstückt, für den wird die Zeit bis zum Mittag länger und gefrühstückt wird in einem bestimmten Zeitfenster.
Du kannst der Erziehrin sagen, das er vermutlich zwischendurch mal "schlapp" macht, aber noch nicht genau weiß, das er dann in den Ruheraum gehen kann. Und das war es aus meiner Sicht auch schon.

Dein Kind ist jetzt Teil einer Gruppe, diese Gruppe ist Teil einer Einrichtung mit eigenen Abläufen. Die Kinder lernen recht schnell, das die Abläufe sind, wie sie sind. Und sie lernen schnell, das es anders als Zuhause ist.

Ab Januar wird er eben dort mehr Zeit verbringen, als bisher. Nimm dir also in der ersten Zeit nachmittags nichts weiter vor oder schau spontan, was möglich ist. Ja, es ist anstrengend für die Kids, aber auch das ist eben so. Sage deinem Kind, das es nur frühstücken kann, wenn seine Gruppe frühstückt, mach dir aber bewußt das dort (hoffentlich) kein Kind zum Essen gezwungen wird...die volle Dose kann also noch öfter mit zurück kommen. Passe du deinen Ablauf an die Kitaabläufe an....gerade beim Frühstück, lieber morgens nur einen kleinen Snack...dann hat er auch beim Frühstück in der Kita Appetit. Bedenke auch,d as die Logo Termine

Du wirst die Abläufe nicht ändern können, da er noch nicht spricht kannst du aber sein Sprachrohr sein und man wird ihn anders und leichter lesen können. Aber trau deinem Kind bitte diese Veränderung im Januar (und generell) zu und fange ihn auf, wenn die Anspannung nach der Kita abfällt.

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Glaub nicht, dass das mit dem späten Spracherwerb zutun hat. Das passiert auch bei Kindern, die einem die Ohren abquasseln.
Bis unsere Älteste und die war schon immer ne Quasselstrippe, in der KiTa geäußert hat, dass sie müde ist,... viel Zeit. Sehr viel Zeit. Die ist teils vor Erschöpfung eher irgendwo einfach verendet und im Malraum auf dem Stuhl eingedöst. Schlafen ist halt nicht unbedingt das tollste was man in der KiTa machen kann.
Natürlich hat sie dann an manchen Tagen gezetert und war anstrengend aufgrund der Müdigkeit, aber ganz ehrlich, hab das nie als mein Problem gesehen. War ja nicht da und musste mit dem anstrengenden Kind nicht umgehen. Die Erzieherinnen werden das schon irgendwann checken, dass dein Junge Schlaf braucht, wenn er ihnen den letzten Nerv raubt.

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Ja. So kann man das auch sehen. Ist dann nicht mein Problem. Hmmm... aber nur weil ich mich dann nicht mit einem Rotz & Wasser heulenden, übermüdeten, hungrigen, kleinen Mann rumschlagen muss, macht das mein Gefühl als Mutter nicht besser, zu befürchten, dass er da jetzt vielleicht wieder aufgelöst hocken könnte, während ich in aller Ruhe im Büro Excel Tabellen ausfülle. Aber klar, Mittagsschlaf ist Zuhause ja schon nicht das coolste, wieso sollte es in der KiTa plötzlich zum Interesse werden mit noch mehr Spiel- und Spaß Optionen.

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"Ellis"?? Echt jetzt? Sachen gibt's... 🤔

Mein Kind ist 11 Monate alt. Gestern erst hat die Erzieherin gesagt, dass für sie ganz klar ist wenn sie Hunger hat weil sie dann direkt zum Tisch kommt und ruft.
Dafür braucht es keine Sprache. Sondern Erzieher:innen, die auf die Signale der Kinder achten.

Und nur weil das einmal (!) Misslungen ist würde ich da noch lange nichts anzweifeln.

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Lesen. Mehrfach. Nicht einmal. Mehrfach. Also mehr so wöchentlich ein, zwei, drei Mal mehrfach. Von 5 Tagen ist das dann oft Mals schon 25% - 50% oft.

Bearbeitet von Emlea
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Hallo,

Grade zu Beginn der Kita Zeit gibt es viele Kinder, die fix und fertig sind, wenn sie abgeholt werden.
Bis zum Abholen ist alles super, aber sobald die Mama um die Ecke kommt, bricht das Kind zusammen.
Müde, zu viele Eindrücke, alles anstrengend....

Trotzdem würde ich, da du unsicher bist, das Gespräch zu den Erziehern suchen.

Eine Idee wäre mit Zeichen zu arbeiten. Es gibt Kitas, die bewusst Kinderzeichensprache einsetzen. Eure macht das anscheinend nicht. Aber ihr könntet zu Hause Zeichen für Hunger, Durst, Müde einführen. Wichtig ist, dass diese die verbale Sprache nicht ersetzen, sonder beides parallel gemacht wird. Denn das Ziel ist ja durchaus die verbale Äußerung.
Wenn ihr die Zeichen zu Hause geübt habt und er das annimmt und Spaß dran hat, könntet ihr diese gemeinsam der Erzieherin zeigen.
Vielleicht hast du eine einfühlsame Erzieherin, die sich drauf einlässt.
Einigen Kindern fällt es leichter in der "fremden" Umgebung Kita erstenmal Zeichen einzusetzen.

LG
Mari

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Hab ich auch schon überlegt, ob wir sowas einführen wie den Bauch reiben, wenn man Hunger hat. Muss das aber erst Mal mit der Logopädie abquatschen. Nicht, dass das noch nach hinten los geht.

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Also ich finde das mit den festen Essenszeiten gut, die Kinder lernen das relativ schnell und Kinder können meiner Meinung nach lernen, dass Essen nicht immer und durchgehend zur Verfügung steht.
Was den Mittagsschlaf angeht, mit 3 machen viele keinen Mittagsschlaf mehr. Meine Kinder haben in der Kita nie geschlafen. Es wurde alles probiert, aber nichts hat geholfen. Also habe ich eine Zeitlang völlig übermüdete Kinder aus dem Kindergarten abgeholt und bin erstmal ne Runde im Kreis gefahren und sie haben ihren Mittagsschlaf im Auto gemacht, bis der Mittagsschlaf dann endlich wegfiel.