Kita mit 2,5 Jahren - hin- und hergerissen

Hallo zusammen,

ich versuche möglichst kurz mein "Dilemma" zu schildern: Mein Sohn, 9 Monate alt, sollte ursprünglich ab November 2024 in die Kita. Aus privaten Gründen und so kurz vor Weihnachten (inklusive Krankheitswelle im Winter) wollten wir ihn dann doch erst im Januar 2025 anmelden.
Jetzt bin ich am überlegen ihn ab September 2025 in den Kindergarten zu bringen.
Finanziell würde es bei uns gut funktionieren, weil mein Mann sehr gut verdient und ich genug für die Elternzeit auf die Seite gelegt habe, dass ich locker alle meine eigenen Rechnungen zahlen kann.
Nun bin ich aber am überlegen, ob es für den Kleinen gut ist, so lange mit mir daheim zu bleiben. Gefühlt gehen im Bekanntenkreis alle Kinder mit ca. einem Jahr in die Kita. Aber auf der anderen Seite hört man immer nur, dass die ganz kleinen Kinder in der Kita nur überwacht werden, damit (grob gesagt) keiner stirbt - weil es einfach nicht genügend Personal gibt.
Mir würde es nichts ausmachen länger daheim zu bleiben.
Ich weiß, dass es ein Luxusproblem ist. Aber ich hoffe, dass ich nicht alleine bin mit meinen Gedanken 😅
Hat jemand von euch das Kind erst so "spät" in die Kita gegeben?

LG

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Da gibt es doch ganz klare Expertenmeinungen dazu, die lautet Kita unter 3 kann man machen ( wenn die Qualität stimmt) muss man aber nicht. Es gibt keine negative Folgen davon wenn dein Kind erst mit 2,5 in die Kita kommt.

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Bei uns wird oft von Einstieg mit 2,5 abgeraten weil es sich nur für ein halbes Jahr im U3 nicht wirklich für das Kind rentiert. Es kommt quasi erst gerade an nach 1-2 Monaten Eingewöhnung und wird dann wieder aus dem gewohnten Umfeld gerissen.

In unserer Kita wird entweder mit 1- 2 gestartet oder erst mit 3 im Kindergarten.

Wenn er genügend anderen Kontakt zu Kindern im gleichen Alter hat (diverse Spielgruppen, Freundeskreis,..) fehlt ihn der Kontakt sicher nicht.

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Wieso ein halbes Jahr ? Ich habe noch nie gehört das alle Krippenkinder die 3 werden sofort in die Kita wechseln. Meistens wechseln die 3 jährigen Krippenkinder auch zum September, sind dann halt schon z.B. 3,5 J.
Unter dem Jahr wechselt hier in der Stadt keiner, da die Kindergartengruppe auch keine freien Plätze haben.

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Hier ist es ein laufendes Kommen und Gehen :-)

Erst heute wurde sich von einem Kind verabschiedet und 2 neue haben die erste Woche im Januar begonnen. Bei uns ist U3 und Ü3 in einem Haus, da wird schon der direkte Wechsel mit den Plätzen eingeplant.

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Bei uns bekommt man eher einen Platz schon mit 1 oder 2. Die Ü3 sind schwerer zu bekommen.
Trotzdem habe ich mich gegen einen U3 Platz entschieden. Beim Großen hatten wir dann Pech. Er ist erst nach seinem 4.Geburtstag in die Kita gekommen nachdem ein anderes Kind die Eingewöhnung abgebrochen hatte.
Die Zwillinge haben einen Platz mit 3 Jahren bekommen.

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Meine Tochter war 2 Jahre und 2 Monate alt, als sie in den Kindergarten kam.Die Einrichtung nimmt ab 2 Jahren auf, ab 1 Jahr hatten wir keinen Platz irgendwo bekommen und es war möglich, die Betreuung so lange zuhause zu halten.

Es war wunderbar. Im zweiten Jahr passierte so viel mehr, da konnten wir die Zeit genießen und hatten eine Menge Spaß. Auch die Eingewöhnung war fix durch (wenige Tage), obwohl sie keine Fremdbetreuung kannte. Man konnte ihr erklären, was Kindergarten ist und wie toll es ist, dass sie auch hingehen darf. Sie konnte erzählen, was gemacht wurde am Tag, was es zu Essen gab usw. Ich würde es immer wieder so machen. Mit einem Jahr sind sie wirklich sehr klein und ich persönlich fand es gut, sie noch nicht in eine Einrichtung geben zu müssen. Sie ist nun dreieinhalb, liebt den Kindergarten, geht seit meinem Berufseinstieg wirklich sehr lange hin und es ist wunderbar so.
Bei euch passt es finanziell? Dann würde ich das Kind länger zuhause lassen und die Zeit genießen. Es hat keine Nachteile, wenn er "erst" mit 2,5 in den Kindergarten geht.

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Also bei uns gehen im Bekanntenkreis tatsächlich alle Kinder erst mit 3 in die Kita. Wir hatten ursprünglich gedacht unseren Sohn mit 1 in die Krippe zu geben, haben uns dann aber doch unentschieden. Im Nachhinein finde ich es auch genau richtig. Zwischen dem 1. Und 2. Geburtstag tut sich noch so viel, hauptsächlich sprachlich können die Kinder sich mit 2 einfach viel besser verständigen und ihre Bedürfnisse kommunizieren. Von daher, wenn es bei euch möglich ist wie du sagst würde ich mein Kind bis 2,5 zuhause lassen.

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Unsere Tochter wird sogar erst mit 4 Jahren in den Kindergarten kommen.
Finanziell passt es und für sie sehen wir keinen Mehrwert, wenn sie früher geht.

Sie ist jetzt 2,5 Jahre alt.
Sie spielt gerne mit anderen Kindern - auf dem Spielplatz, hier bei uns im Haus mit den Nachbarskindern, mit den Kindern von anderen Freunden und Bekannten, mit ihrer gleichaltrigen Tante. Und wir achten auch darauf, dass sie regelmäßig mit anderen Kindern in Kontakt kommt.
Aber es fehlt ihr nicht, das nicht täglich zu haben. Und von allem, was ich in meinem Umfeld aus dem Kindergarten höre, bin ich auch ganz froh, dass wir das noch länger aufschieben können.

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Ich denke es hängt von den Ressourcen der Eltern ab und von den individuellen Persönlichkeiten der Familienmitglieder. Meine Kinder sind sehr extrovertiert und aktiv. Mit mir alleine zu Hause war es ihnen schon mit 1 Jahr langweilig. Wenn ich die Ressourcen gehabt hätte mehrmals die Woche andere Familien zu treffen, oder Kurse bzw. Spielgruppen zu besuchen und zusätzlich jeden Tag stundenlang auf den Spielplatz zu gehen, hätte es ihnen sicher nichts geschadet, noch eine Weile zu Hause zu bleiben. MIR als introertiertem Menschen ist das aber zu viel und meine Nerven liegen dann blank, ich werde ungeduldig und kann die Kinder nicht mehr gut betreuen. Dank Kita freue ich mich nachmittags auf die Kinder und bin dann auch gerne stundenlang mit ihnen draußen unterwegs.

Wenn ich Kinder hätte, die gerne mit mir zu Hause sind, vielleicht auch mal eine Weile malen oder kneten und nicht jeden Tag neuen Input und Kontakt zu anderen Kindern brauchen, oder wenn mein Sohn mehr Schlaf gebraucht hätte und ich eine richtige Mittagspause oder einen Feierabend gehabt hätte, wäre es vielleicht anders gewesen. Oder wenn ich selbst extrovertiert wäre und gerne immer mit den Kindern auf Achse wäre, wäre es auch wieder anders. Wobei in unserer Gegend trotzdem das Problem wäre, dass alle anderen Kinder ab 1,5 Jahren vormittags in der Kita sind und dann nachmittags vielleicht eine Pause brauchen und nicht für Spieltreffs zur Verfügung stehen.

Fazit: Wenn es euch mit eurem Alltag zu Hause beiden gut geht und ihr eine Möglichkeit findet, ab 1,5 oder spätestens 2 Jahren mehrmals wöchentlich Kontakt zu anderen Kindern herzustellen, schadet es sicher nichts, das Kind zu Hause zu lassen.

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Es gibt doch nicht nur hop oder top. Starte doch mit 2,5 Jahren und mache 25 Stunden in der Woche.
Es sagt doch keiner, dass dein Kind mit 2,5 Jahren von 7:30-16:00 Uhr täglich bleiben muss.
Meine Tochter wird im April 3 und seit August also mit 2 Jahren und knapp 4 Monaten geht sie erst 1 Stunde, dann 2…. Dann bis zum Mittagessen, dann bis 13 Uhr und nun final von 9-13:45 Uhr in den Kindergarten. Klappt gut 👍🏻

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Ich finde de es faszinierend wie heutzutage alle auf Kita getrimmt sind, dass man sich ernsthaft fragt, ob es dem eigenen Kind schadet bis 2,5 Jahren bei der Mutter zuhause zu bleiben. Und irgendwie auch total traurig.

Solange du dich mit deinem Kind bis Kitaeintritt nicht im Keller einsperrst, wird er keinen Schaden davon tragen, noch irgendwelche Dinge verpassen oder irgendwie hinterher hängen.

Meiner kommt im April mit 3 1/4 in den Kindergarten. Besuchen eine Kinderspielgruppe alle zwei und einmal Kinderturnen. Dann kommt mal Spielbesuch zur großen Schwester und ab und an mal ne Freundin mit Kind im gleichen Alter.

Er ist ein pfiffiges kleines Kerlchen und ich kann keinen Unterschied zu anderen Kindern, die in die Kita gehen, im Sozialverhalten feststellen. Er ist sehr sozial und freundlich und geht auf andere Kinder zu, ist aber halt sein Charakter.

Genieße die Zeit, sie werden so schnell groß. Und wenn sie dann in der Kita sind, hat man seine feste Struktur und Zeiten. Ich habe es sehr genossen, diese Freiheit und einfach das zu unternehmen was man möchte mit dem Kind.

Edit: Ich sage nichts gegen Kita, ist jedem selbst überlassen. Oft ist ja aus finanziellen Gründen auch einfach nötig. Aber dass sie einen so hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat, dass man meint es gereicht dem Kind zum Nachteil, wenn es „erst“ mit 2,5 Jahren in die Kita kommt, finde ich schon interessant.

Bearbeitet von miemmel