Krippe- Was sind Aufgaben einer Erzieherin?

Hallo Zusammen,

mein Sohn, der im Februar 2 Jahre alt wird (3 Kind) ist seit August 23 in der Kita. Die Eingewöhnung war sehr schwierig, da von ihm erwartet wurde, dass er von alleine Neugierig wird und die Initiative ergreift (was ich schon bedenklich fand). Am Ende des Tages sollte ich einfach für eine Stunde gehen und er hat geweint. Es wurde dann immer weniger, bis er gar nicht mehr weinte und sich sogar freute. Die Gruppe leiten 2 Erzieherinnen (ca. Anfang 40 es sind die alt). Er ging immer beim bringen zu der Auszubildenden auf dem Arm, er brauchte es zum übergeben. Jetzt war er lange krank+ Ferien und hat beim bringen extrem geweint. Was mich stört ist, dass die Erzieherinnen im Flur gesehen haben, wie ich mit meinem Sohn gekämpft habe und nicht einmal gekommen sind um zu fragen, ob Sie helfen können!? Die eine Erzieherin, mit der ich nicht so gut klar komme ging aus der Gruppe raus und brachte nur ein kurzes Morgen heraus. Ich fühlte mich irgendwie im Stich gelassen. Sie weigert sich auch die Kinder auf den Arm zu nehmen, auch bei der Übergabe wegen Rückenschmerzen. Sie sagt, Sie würden dann Rückenschmerzen bekommen!? Die Kinder sind alle unter 3, ist es dann nicht irgendwie Voraussetzung, dass die mal auf den Arm kommen? Sie zog ihm dann am Arm rein!? Jetzt nicht extrem ruppig aber auch nicht gerade herzlich. Wie würdet ihr damit umgehen? Ist es nicht Ihre Aufgabe? Oder verlange ich zu viel!? Ich kenne es bei den anderen so nicht! LG Janine

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Was genau da die „Aufgaben“ sind und wie jede Kita das regelt, weiß ich nicht. Aber bei uns wird kein weinendes Kind bei der Abgabe ignoriert. Da wird auf den Arm genommen oder zum Kind runter auf den Boden gegangen, umarmt, gemeinsam der Elternzeil verabschiedet, etc.
Rückenschmerzen kann ich verstehen, aber dann gibt es andere Möglichkeiten da zu unterstützen.

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Hey, ich kenne das so nicht.
Bei meinen Kids in der Kita wird jedes Kind, egal wie alt, bei Bedarf 1:1 übergeben.
Die kleinen bei Bedarf auch von Arm zu Arm. Die Großen an der Hand. Alles immer auf Augenhöhe, liebevoll und geduldig.
Ein Schoß wird bei Trennungsschmerz auch immer Angeboten.
Bei uns langt dann ggf. auch mal die Ablenkung mit dem Lieblingsspielzeug oder sowas.
Der kleinste ist im September zwei geworden und geht seitdem.

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Ich hab keine Ahnung und auch kein Krippenkind.

Aber mein erster Gedanke dazu: wenn ich z.b. Handwerker bin und meine Arbeit wegen Rückenschmerzen nicht ausführen kann, melde ich mich krank.

Wäre das besser? Gar keine Erzieherin statt einer, die ihre eigene Gesundheit achtet?

Ich lese und höre an allen Ecken und Enden von Erziehermangel...

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wenn alle wegen Rückenschmerzen zuhause bleiben gibts keine Erzieher oder Pfleger mehr. ist leider so

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Aber es gibt ja auch Möglichkeiten ein Kind herzlich und mit Körperkontakt zu begrüßen ohne es auf den Arm zu nehmen.
Eine unserer Erzieherinnen sitzt morgens immer auf so einem rollbaren Bürostuhl und nimmt die Kinder die es brauchen dann auf den Schoß.
Eine andere hockt sich daneben und umarmt.
Und gerade wenn es mehrere Erzieherinnen gibt, kann man sich das auch aufteilen.
Bei uns werden die ganz kleinen sogar in der Trage rum getragen. Würde ich nie erwarten, finde ich aber extrem lieb.
Das machen natürlich nur die mit guten Rücken.
Die anderen Kuscheln zum Beispiel in der Kuschelecke und lesen vor.

Aber eine Erzieherin, die nicht bereit ist Kinder (sich körperlich) zu trösten? Das klingt für mich wirklich suboptimal.

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Also meiner geht seit er 2 ist zur Kita. Er läuft immer alleine rein in die Kita/Kiga. Das Alter der Erzieherinnen ist von 20-62. Die können die Kinder nicht alle Tragen. Die weinenden Kinder werden auch nicht auf den Arm genommen, sie werden zum Umziehen begleitet, umgezogen und wenn die Erzieherin Zeit hat und das Kind es will, dann kommt es zu ihr auf den Schoß.
Das machen sie auch wenn die Kinder kränkeln. Mein Kleiner hat wohl gekränkelt und hat den halben Tag auf dem Schoß der Bezugserzieherin verbracht. Ich hab auch keine der Erzieherinnen bisher die Kinder tragen sehen.

Die Eingewöhnung ging bei uns über 3 Tage. Die ersten zwei waren wir zusammen eine Stunde da. Am dritten bin ich für 45min raus und er war da alleine und ab da ist er da alleine gewesen.

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Es geht mir vielleicht nicht primär darum, dass das Kind getragen wird, sondern dass ich mich mit der Situation alleine fühle! Er will im Flur davon laufen und die sehen dass ja und warten aber bis ich ihn zur Kitatür (Eingang der Gruppe gequält habe). Ich sehe nicht, dass die Erzieherin die ich meine überhaupt ein Kind umarmt! Aber danke für die Info ☺️

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In unserer U3 Krippe haben die Erzieherinnen oft 3 Kinder gleichzeitig (die ganz kleinen in der Trage) und jeweils eines am Arm. Ob das die Aufgabe ist oder nur ein Bonus? Keine Ahnung.

Es muss aus meiner Sicht nicht Tragen sein, aber eine Form von Nähe (auf den Schoß sitzen, umarmen, kurz halten,..) würde ich mir erwarten, wenn das Kind gerade Nähe benötigt. Wir haben ein offenes Konzept mit Spielflur und deshalb ist sowieso immer eine Erzieherin direkt dort anwesend für die Übergabe falls Hilfe benötigt wird.

Das nach langer Krankheit und Ferien, wieder eine kurze Eingewöhnung notwendig sein kann, ist ja auch normal und diese sollte begleitet werden mMn.

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Wie alt sind denn bitte eure Kinder, wenn ihr sie noch in einer Trage steckt 😳

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Die meisten Tragen sind bis ins Vorschulalter geeignet, dann aber meistens auf dem Rücken.

Die kleinste hier ist soweit ich mich erinnere 10 Monate alt. Ab 6 Monate wird hier aufgenommen soweit ich weiß. Die meisten starten mit 1 Jahr mit der Eingewöhnung.

Bearbeitet von MissionBaby
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Warum sagst du nicht, dass du Hilfe brauchst? Ich würde auch erst nach mehreren Tagen, wenn ich immer wieder beobachte, dass die Eltern von der Bringsituation überfordert sind, nachfragen. Zum einen ist es durchaus Aufgabe der Eltern, auf Dauer mit solchen Situationen klarzukommen. Ich gehe also erstmal davon aus, dass die Eltern sich damit auseinandersetzen WOLLEN. Zum anderen haben wir gar nicht die Kapazitäten, dauerhaft die Kinder bereits an der Garderobe in Empfang zu nehmen. In Ausnahmesituationen ist es okay, aber das zu beurteilen, wann es unbedingt nötig ist, ist natürlich schwierig. Siehe oben: vielleicht wollen die Eltern das auch allein lösen.

Meine Kollegin nimmt auch keine Kinder auf den Arm, sie hat dabei Schmerzen. Wenn sie die Kinder in Empfang nimmt, nimmt sie sie an der Hand - vielleicht meinst du das mit „reinziehen“? Das trifft auf ziemliche viele Erzieher:innen zu, besonders umso länger sie im Beruf sind. Dagegen kann man natürlich nichts machen. Ich finde auch, dass man trotzdem liebevoll und zugewandt sein kann, Körperkontakt anders anbieten kann, vielleicht hat sie das ja dann im Zimmer getan.

Generell legt die Einrichtung, manchmal auf der Träger, fest, welche Aufgaben eine Erzieherin hat. Das nennt sich Stellenplatzbeschreibung und umfasst meist ziemlich ausführlich, was alles in den Aufgabenbereich der Erzieherin fällt. Dazu gehört natürlich auch die Übergabe morgens, allerdings kann die Einrichtung natürlich nicht vorschreiben, ob die Übergabe auf dem Arm erfolgen muss etc…

Bearbeitet von kleinbuchstabe1
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Sorry, ich glaube es wird hier falsch verstanden! Meine Erwartungen sind nicht, dass er immer in der Garderobe empfangen wird, aber wenn ich doch gerade sehe , dass eine Mama extrem Probleme hat und diese Erzieherin gerade aus der Gruppe geht, kann man dann nicht mal irgendwie fragen, ob man helfen kann? Oder einem irgendwie versuchen der Mama Sicherheit zu geben? Ich bin keine Erzieherin aber sind denn nette Worte wenn man schon in einem sozialen Beruf arbeitet zu viel verlangt? Ich habe ihn dann zur Tür gebracht und die andere Erzieherin mit der ich gut kann, die nimmt ihn auch und gibt Tipps aber die andere Erzieherin sagt nie etwas. Da kann man auch ab einer Maschine arbeiten im Keller. Nur morgen und Tschüss. Dann habe ich wohl zu hohe Erwartungen und wahrscheinlich bei den anderen 2 Kindern immer tolle Erzieher gehabt. Ich denke schon, dass Empathie nicht zu viel verlangt ist.

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Genauso kann es als übergriffig empfunden werden, zu fragen, ob man helfen soll. A la „denkt die echt, ich krieg das nicht allein hin??“. Oder „Sie schaffen das schon“ wird als spöttisch empfunden oder oder oder. Ich wüsste nicht, welche „lieben Worte“ du erwarten würdest, die nicht in eure Situation eingreifen.
Wie gesagt, bitte um Hilfe, dann weiß die Erzieherin beim nächsten Mal, dass ihre Tips willkommen sind, und ihr nicht negativ ausgelegt werden. Wenn du sie eh so doof findest, kann sie vielleicht in deinen Augen auch nichts richtig machen?
Ich sehe da auch nicht, dass grundsätzlich keine Empathie da ist. Andere Erzieher haben vielleicht andere Erfahrungen mit (ungefragten) Ratschlägen. Deswegen würde ich einer Fachkraft, die eben wartet, bis jemand äußert, dass er Hilfe braucht, nicht raten, dass sie bei Maschinen besser aufgehoben wäre.

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Hallo,

ob es die Pflicht ist von Erzieherinnen, die Kinder morgens auf den Arm zu nehmen und rein zu tragen, weis ich nicht aber ich bezweifle es.

Warum kämpfst du morgens mit deinen Sohn? Das ist doch kein schöner Start in den Tag und dann wird es schwierig für ihn, die Kita als schönen Ort zu erleben. Nimm dir etwas Zeit. Vielleicht lest ihr noch ein Buch. Vielleicht is es besser, wenn du ihn rein bringst.

Hast du die Erzieherin angesprochen und um Hilfe gebeten? Vielleicht wollte sie sich nicht einmischen? Vielleicht wusste sie nicht, ob ihr soweit seid?

Ich würde die Erzieherin ganz entspannt und freundlich ansprechen und ihr einfach sagen, was du dir wünscht. Vielleicht kann sie sich einen Stuhl dazu holen, wenn sie nicht mehr tragen kann (das sie für ihre Gesundheit sorgt ist ja nicht verwerflich!).

Grundsätzlich werden bei uns keine Kinder aus den Armen der Eltern weggenommen. Die Eltern müssen das Kind aktiv übergeben. Das finde ich auch sehr gut.

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Rede mit den ErzieherInnen. So wie du es wahrnimmst, klingt es alles etwas lieblos, aber da geht es natürlich um Nuancen.

Ich finde es ganz gut, wenn die Aufgaben von Eltern und ErzieherInnen klar getrennt sind, denn wenn beide mitmischen, geht es meistens schief. Ich bin froh, dass die ErzieherInnen sich raushalten, während ich meinen Kindern morgens in der Garderobe beim Umziehen helfe. Wenn sie zufällig vorbei kommen und das Kind bereits umgezogen ist, versuchen sie es natürlich mit rein zu nehmen und das ist oft gar nicht gut, weil wir uns noch nicht verabschiedet haben und das Kind sich unter Druck gesetzt fühlt. Wenn wir dann aber in den Tür stehen und das reingehen nicht klappt, kommt jemand und hilft. Das finde ich super, war nämlich im alten Kindergarten Ü3 oft nicht der Fall (U3 wird in beiden Einrichtungen bei der Trennung unterstützt).

Auf den Arm nehmen hat bisher jeder bei Bedarf mitgemacht, ist für mich aber kein Muss. Alternativ fände ich es gut, halbwegs mit dem Kind auf Augenhöhe zu gehen und es anderweitig aktiv in Empfang zu nehmen.

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Hallo,

in unserem Kindergarten werden die Kinder sehr liebevoll behandelt. Meine Tochter wird jeden Morgen umarmt, weil sie das möchte und sie war anfangs auch öfter bei einer Erzieherin auf dem Arm, obwohl sie schon über 3 war, als sie in den Kindergarten kam. Die Aufgabe ist es wohl nicht, aber für die Frauen anscheinend selbstverständlich. Wenn jemand aber wirklich Rückenprobleme hat, kann man das nicht verlangen.
Wir hatten auch einen schwierigen Start. Sie hat Monate lang gebrüllt beim Abgeben. Wenn da keine Erzieherin „geholfen“ und sie mir abgenommen hätte, hätte ich sie nie da lassen können. Sie wäre mir dann immer hinterher gerannt. Ich musste oft schnell heim, weil ich den Kleinen meinem Mann abnehmen musste, damit der weiter arbeiten konnte.
Mir tat das im Herzen weh, aber je mehr ich nachgegeben hätte, umso schwerer wäre es für sie gewesen. Nach 5 Minuten war dann auch immer alles gut und ich hab ein fröhliches Kind abgeholt.
Von Anfang an wurde aber auch nicht eingegriffen. Wenn jemand aber gemerkt hatte, dass ich nach 20 Minuten immer noch da war, wurde mir angeboten, meine Tochter zu übernehmen. Irgendwann hat man gemerkt, dass ein kurzer Abschied viel sinnvoller ist, als ewig lang rum zu machen, sie von mir zu lösen.
Ich wurde sogar hin und wieder angerufen, dass jetzt alles gut ist.
Nach den Sommerferien ging sie dann gerne hin und mittlerweile liebt sie den Kindergarten.

Bearbeitet von sandrinchen2986