Unglücklich im Kindergarten

Hallo!
Mein Sohn 3,5 Jahre geht seit Anfang Oktober in den Kindergarten. Zuhause ist er ein aufgewecktes, fröhliches Kind.
Die Eingewöhnung verlief relativ gut, es gab keine Tränen, aber morgens fing er bereits in der zweiten Woche an zu jammern, dass er nicht hin mag. Dort angekommen hat's aber gepasst, er ging problemlos hinein und ich durfte gehen.
Laut Pädagogin ist er dort ruhig, zurückhaltend und beobachtend, sie meint aber er wirkt dabei nicht unglücklich.
Leider wurde es mit der Zeit, bzw besonders jetzt nach den Ferien mit dem Abgeben immer schlechter. Er will nicht von mir weg, klammert, meint ich soll da bleiben. Die letzten Wochen hab ich ihn der Pädagogin in den Arm übergeben weils nicht anders ging. Lt. Aussagen der Pädagogin gibt's keine Probleme mehr sobald ich draußen bin. Trotzdem geht das Spiel jeden Tag von vorne los und ist derzeit für mich fast nicht mehr auszuhalten, er tut mir so leid. Andererseits gab's in letzter Zeit auch mehrere Tage an denen er sagte er will länger bleiben, als ich ihn abholen kam.
Wenn ich ihn fragen warum er nicht hin mag sagt er 'weil ich bei dir bleiben will' und 'weil a, b,und c so wild sind'. A, b und c sind drei 5 jährige Jungs die wohl tatsächlich über die Stränge schlagen. Von denen ist er wohl sehr eingeschüchtert. Die Pädagogin meint auch er hat noch keinen richtigen Freund, auf den er sich freuen würde, wohl aber Interesse an den Kindern. Ich finde die Geschlechteraufteilung nicht sonderlich gut, bis auf ihn 2 weitere Jungs in seinem Alter, die drei 5 jährigen Jungs und sonst nur Mädchen.
Er geht derzeit von 8 bis halb 12 Uhr, wir haben ganz langsam gesteigert.
Er hat sich auch zu Hause verändert seither, seit Weihnachten hat er eine extreme Trotz- und Mamaphase, alles darf nur Mama und wenns Mal nicht nach seinem Kopf geht kommt ein kleiner Wutzwerg zum Vorschein. Was mich aber am meisten irritiert ist, dass sein taffes Auftreten anderen Kindern gegenüber weg ist, er ist gleich eingeschüchtert und geht den Kindern aus dem Weg.
Ich bin einfach so am am Zweifeln ob das alles gut für ihn ist, ob er da durch muss, ob er noch Zeit braucht um anzukommen, ob die Einrichtung die richtige ist, usw.
Kann mir jemand etwas raten?
Liebe Grüße Pia

1

Ich denke, es ist für manche Kinder einfach richtig anstrengend.
Je nachdem, wie groß der Kindergarten ist, sehr viele Kinder, sehr laut.
Wenn es ein offenes Konzept ist, gibt es vielleicht wenig gemeinsame Beschäftigung und jeder muss selber schauen, was er macht.
Und manche Kinder sind auch aggressiv, klar.
Sicher wäre so manches Kind zuhause glücklicher.
Aber das ist nun mal nicht vorgesehen.

Nun geht er ja nur wenige Stunden.
Vielleicht könntet ihr mal das eine oder andere von den Kindern zum Spielen zu euch einladen, damit er mit den Kindern warm wird.

4

Danke für deine Antwort. Ja, da sind wir bereits dran, am Wochenende kommt ein Mädchen aus seiner Gruppe zu uns.
Ich denke auch dass es sehr anstrengend und laut für ihn ist, er hat keine Geschwister, somit ist er den Trubel nicht wirklich gewohnt.

2

Das einzige woran du etwas ändern kannst, ist die Ansicht, dass dein Sohn nur gleichgeschlechtliche Freunde haben kann. Mein Kind hat vier Spielfreunde, zwei Mädchen und zwei Jungen. Kann sein, dass du deine Ansicht in irgendeiner Art auf deinen Sohn überträgst?
Die lauten Kinder würde ich ansprechen. Wie reagieren die Erzieher, wenn du sagst „Mein Sohn hat mir gesagt, dass er sich etwas unwohl fühlt, weil die Großen so wild sind.“ Bei uns würde er dann betüdelt werden, um ihn von den Großen abzuschirmen und ihm Sicherheit zu geben. Und ihn gezielt mit einem Spielpartner matchen. Bei uns werden alle Kinder wechselweise gepaart, um etwas besonderes gemeinsam zu erleben. So werden auch die Berührungspunkte abgebaut.
Mir scheint auch, als würde er sich nicht wohl fühlen. Zu entscheiden, wo die Ursachen liegen, ist schwer. Ich finde nämlich deinen Anspruch an gleichgeschlechtliche und gleich alte Spielpartner schon stark einschränkend. Nur ein Kind, mit dem bei uns Spielverabredungen am Nachmittag stattfinden, ist gleich alt und desselben Geschlechts.

3

Danke für deine Antwort! Bezüglich der Geschlechteraufteilung ist da eventuell was falsch rübergekommen. Ich möchte meinen Sohn da keinenfalls einschränken, natürlich befürworte ich Freundschaften mit Mädchen genauso wie mit Jungen. Dieses Wochenende kommt auch ein Mädchen aus seiner Gruppe zum Spielen zu uns. Was mich zu dem Gedanken bewegt, dass er eventuell mehr Jungs brauchen könnte ist, dass ich da (zu viel ?) von mir selbst ausgehe. Ich hatte schon in der Kindergartenzeit nur gleichgeschlechtliche Freundschaften, einfach weil ich mit Jungs wenig anfangen konnte. Woran das gelegen hat - keine Ahnung.

5

Dann wird es das nicht sein. Schade, denn das zu ändern wäre ja einfach. 🙂

Wie handeln die Erzieher denn? Haben sie ein Bewusstsein dafür, dass es deinem Sohn nicht gut geht? Kann dein Sohn verbalisieren, was anders sein müsste, damit es ihm dort besser geht?
Ist es das erste mal in Fremdbetreuung?

Mein Kind rennt strahlend in den Kindergarten, seitdem er dort eine Freundin hat. Aber das wurde von uns Eltern und den Erziehern forciert, nachdem sie gehört haben, dass wir Eltern dies auch im privaten forcieren. Ich weiß nun nicht was vorher da war, aber die Kinder haben im Kindergarten Sympathie bekundet, sind aber etwas umeinander herumgeschlichen, wir Eltern haben das spitz bekommen, uns verabredet, was sehr gut geklappt hat, und haben dies im Kindergarten fallen gelassen. Dort haben unsere Erzieher das sofort aufgegriffen und die beiden Kinder häufiger gepaart. Wir haben aber auch sehr offene Erzieher. Meiner Erfahrung nach ist das nur selten gegeben (kenne das aus der Krippe anders).

Mein Sohn hat, bis er seine Freundin gefunden hat, auch immer gejammert und gemeckert und sich gewehrt. Dennoch hatten wir zuhause immer das Gefühl, dass er gerne hingeht und es ihm dort letztendlich (wenn er endlich da war..) besser gefällt als zuhause. Daher hatten wir kein schlechtes Bauchgefühl. Das von dir beschriebene Gefühl kenne ich aus den zwei Einrichtungen, in denen er vorher war. Da hat es gar nicht gepasst.

Wartet mal die Spieleverabredung ab. Wenn das harmoniert, kann das schon einen Wendepunkt markieren.

weiteren Kommentar laden
6

Weißt du, es ist ja eine Sache, wenn ein Kind beim Abgeben anfngs Schwierigkeiten hat. Aber in eurer Situtation wäre ich auch etwas beunruhigt.
Pädagogisches Fachpersonal hin oder her: die Personalausstattung derzeit ist so dünn, dass oft Kinder (gerade die etwas angepassteren und schüchternen) oft untergehen.
Hast du evtl. die Möglichkeit, unauffällig die Situation einmal zu beobachten? Ich muss gestehen, ich war dann erfinderisch. Hab gefragt, wann sie auf den Spielplatz oder in den Garten gehen und bin dann früher aufgetaucht und hab mir unauffällig die Situation angeschaut. Wenn er vor den 3 Jungs Angst hat, er aber sonst offen und selbstbewußt war, würde ich mir das doch mal anschauen.
Vielleicht kannst du auch noch einmal früher kommen (hach, hab einen Termin ganz vergessen, oder irgendein Notfall o. ä.) und evtl. mal im Gruppenraum beim Spielen unauffällig zuschauen?
Ähnliches bei der Abholzeit. Frag doch mal, wann die die anderen Kinder abgeholt werden und versuch gleichzeitig dabei zu sein, um einen Eindruck zu bekommen.

Bei uns in der Kita war es einfacher. Ich kannte vielen Eltern mit Kindern der jeweiligen Gruppen meiner Kinder, außerdem wurde häufig bei schönem Wetter nachmittags im Garten abgeholt, da konnte man noch mit anderen Eltern oder Erziehern plaudern und bekam auch einen Eindruck.

7

Die Angst vor den großen Jungs betrifft nicht nur ihn, darüber berichten die Mütter aller neu dazu gekommen Kinder. Die Pädagogin ist auch erst seit diesem Jahr hier, müsste sich also selbst erst in die Gruppe einfinden u die Kinder kennen lernen. Sie weiß über das Problem bescheid, wir sind immer wieder im Gespräch, und sie sagt die Situation bessert sich. Die Kinder sind zur Abholzeit fast immer im Garten, ich habe also ein wenig Einblick. Manchmal spielt er allein, manchmal sitzt er im Sandkasten dabei, manchmal wartet er schon auf mich, manchmal möchte er noch bleiben. Auch das mit den großen Jungs könnte ich besonders anfangs oft beobachten, da würde geärgert, geschubst usw, tatsächlich fiel mir das in letzter Zeit nicht mehr auf.

9

Dann würde ich auch Freundschaften fördern. Egal, ob Mädchen oder Jungs.

Meine Kinder fanden es immer toll, wenn Freunde da waren oder sie dorthin gingen.
Gleichzeitig war es für uns Eltern auch entlastend.

10

Hallo :)
Ich kann das völlig nachvollziehen, dass es einem selbst sehr schwer fällt, wenn das Kind morgens klammert oder weint. Wir hatten diese Phasen auch - morgens möchte sie mich nicht loslassen, abgeholt will sie dann aber auch nicht werden. Sie hat auch mit 3,5 Jahren begonnen. Sehr einfache Eingewöhnung, nach ein paar Wochen war das Abgeben morgens etwas schwieriger. Aber das hat sich schnell wieder gelegt, dann ging es ein paar Monate gut und dann gab es wieder so eine Phase. Zuhause hab ich auch eine Veränderung bemerkt - sie war eben müde, manchmal launisch, hatte stärkere "Mama-Phasen". Aber so ein Vormittag kann ganz schön anstrengend sein, das ist völlig normal. Prinzipiell hat sie sich aber immer auf den Kindergarten gefreut und war recht schnell beliebt unter den Kindern, trotz (oder gerade wegen) ihrer ruhigen, schüchternen Art.
Dass es nur wenige Jungs in seinem Alter gibt, finde ich gar nicht schlimm. Zum einen spielen die Kinder auch gern mit dem anderen Geschlecht und zum anderen gibt es ja 2 Jungs in seinem Alter. Unser Kindergarten ist sehr klein - es gab schon immer 2 Mädchen in dem Alter meiner Tochter (sie ist jetzt schon 5,5). Sie spielt aber auch mit den Jungs, mit den beiden jüngeren Mädchen und die letzten Jahre mit den älteren Mädchen.
Sich auch mal durchzusetzen, etwas selbstbewusster aufzutreten, das hat sie erst mit der Zeit im Kindergarten gelernt.
Ich denke, dein Sohn braucht noch Zeit und es wird besser werden :)
Alles Liebe

11

Hallo meine lieben

Ich bin in der gleichen Situation nur das mein kleiner erst 2,5 ist.

Eingewöhnung alles gut dann wollte er nicht mehr gehen.
Bei und ist es ein auf und ab. Er hat 2 Freunde dort die morgens schon auf ihn warten, und die nachbraskinder mit denen wir uns den Garten teilen und der ältere Coseng ist auch dort in der kitagruppe.

Trotzdem geht er nicht gerne.
Was und geholfen hat war das dort eine holzeisenbahn ist.
Die liebt er.
Ich habe dem Kindergarten Zubehör gespendet und er spielt gerne damit und freut sich darauf.
Er hat extra eine solche Bahn nur dort und bei Oma aber nicht zuhause.

Vielleicht dpielt drüber auch mit etwas besonders gerne und du kannst dem Kindergarten das als Tipp geben. Das dein Kind was dort hat worauf er sich freut.

Ein holzparkhaus Werkzeugbank Küche egal vielleicht haben das dann sogar und dein kleiner hat es noch nicht entdeckt oder du kannst es spenden uns hat es geholfen. Auch mir persönlich etwas für ihn getan zu haben.