Hallo Mädels, vielen Dank für eure vielen Erfahrungen. Es ist tatsächlich scheinbar nicht so einfach zu beantworten, viele machen meine Erfahrung und es gibt schlüssige Argumente. Am schönsten liest es sich aber, wenn es ohne das klappt. Ich spüre den Druck bei den Erziehern, die bald schon die nächste Eingewöhnung haben und mir damit auch permanent drohen (obwohl uber eine Woche für mein Kind draufging weil die beiden krank waren). Wir sind insgesamt erst den 6. Tag am Freitag da gewesen.
Meine Idee wäre nun, dass ich sage ich rudere einen Gang zurück. Ich gehe nur wieder 10 Minuten und für mich ist es nur ok das zu verlängern, wenn er aufhört auch zwischendurch zu weinen und anfängt aktiv zu werden, denn das zeigt ja vertrauen. Was haltet ihr davon? Ich bin bereit einen weinenenden weg mitzugehen, aber eben nur diesen Anfangsschmerz.
Noch eine Idee: sein Bruder ist in der Gruppe gegenüber, der steht schon täglich bereit und will seinem Bruder helfen. Ich möchte vorschlagen, ihn wirklich bis luki den Erziehern vertraut ihn helfen zu lassen. Bisher sagen die, der Kleine soll sich nicht an den Bruder gewöhnen, aber wenn wir so einen Zeitdruck haben, könnte dies doch funktionieren. Wie denkt ihr über diese Idee? Der Bruder liebt diesen Kindergarten, hatte vorher auch Probleme, er liebt auch seinen Bruder und das Konzept ist danach ausgelegt, dass man in andere Gruppe geht.
Ich darf auch nicht die Gruppe noch wechseln. Habe mich für getrennte Gruppen entschieden, weil der Große endlich glücklich ist und nicht auf den kleinen dauernd aufpassen muss.
Eingewöhnung weinen lassen Nachtrag Idee
Bitte bloß nicht den Bruder den Job geben! Das ist auf vielen Ebenen unfair. Ich habs häufig genug erlebt, dass Eltern ihren älteren Kids genau das aufgetragen haben. Anfangs fanden die Großen das natürlich toll, weil sie Eine verantwortungsvolle Aufgabe bekommen haben. Aber das wird ziemlich schnell ätzend! Die Großen können sich nirgends mehr ohne Geschwisterkind bewegen, ständig hängt es am rockzipfel... also definitiv nein!
Manche Kinder weinen mehr, andere weniger. Man muss kontinuierlich dabei bleiben, dem Kind auch versichern, dass alles in Ordnung ist und der Kiga ein sicherer Raum ist - der große Bruder ist ja auch da und hat eine tolle Zeit. Das Kind stetig ermutigen, selbst auf Entdeckung zu gehen, es gibt anderes Spielzeug, neue Kinder mit neuen Spielideen und so vieles mehr. Und sich selbst nebenbei komplett zurück halten. Mit dem Kind nicht spielen, am besten in der Garderobe sitzen, einfach uninteressant fürs eigene Kind sein.
Wir hatten auch schon Kinder, die ihr Weinen bewusst eingesetzt haben - Kinder sind schlau, sie wissen genau, was sie tun müssen, um das Herz von den Eltern zu erweichen, wenn sie diese Möglichkeit bekommen. Und natürlich ist es immer schöner bei Mama und Papa. Das streitet auch niemand ab. Aber wenn man möchte, dass das Kind in den kiga geht, dann darf man das Kind auch herausfordern und von ihm ein Stück weit einfordern, was eben im Rahmen eines 3jährigen liegt.
Eine normale Eingewöhnung für 3jährige im kiga geht in der Regel eine Woche, nicht länger. Die ersten zwei, maximal drei Tage sind Mama oder Papa noch anwesend. Am spätestens vierten wird das Kind morgens gebracht und sich verabschiedet. Nach 2 1/2 bis 3 Stunden wird es wieder abgeholt. Und die Woche darauf sollte die Eingewöhnung abgeschlossen sein. Dass es dennoch mal zu Tränen kommt m, egal wie lange das Kind schon im kiga ist, kann immer passieren, das hängt dann auch viel damit zusammen, was das Kind am Tag davor erlebt hat oder was die Familie gerade bewegt.
Längere Eingewöhnungen gibt es nur in der Krippe für die Kids unter 3 Jahren, die brauchen wirklich mehr Zeit. Ein Kind über 3 Jahre braucht eigtl keine mehrwöchige Eingewöhnung.
Also viel Sicherheit geben, aber auch klar kommunizieren, dass Kind nun selbständig losgehen muss und auch der Bruder keine Verantwortung dafür hat, dass er ins Spiel kommt - das kann er alleine machen. Der große Bruder ist kein Elternersatz im Kiga.
Dass Eingewöhnungen eine Woche dauern, ist ziemlich veraltet. Zum Glück sind die meisten Kindergärten da mittlerweile kindorientiert.
So pauschal gilt die Aussage nicht.
Allerdings hab ich schon Eingewöhnungen gesehen, wo die Mamas am ersten Tag weggeschickt wurden, am zweiten kam das Kind allein. Eine andere Erzieherin hat die Mütter wochenlang mitlaufen lassen. Das war genauso blöd.
Nein, das ist nicht veraltet. Das ist der Unterschied zwischen UNTER 3 und ÜBER 3 Jahren.
In der Krippe dauert eine Eingewöhnung immer mehrere Wochen. Das sind Kleinkinder und die brauchen viel mehr Zeit.
Im Kindergarten sind die Kinder über drei und sind kogitiv so weit, dass eine Eingewöhnung innerhalb einer Woche absolut realistisch ist.
Wie gesagt, selbst wenn man parallel eingewöhnt, (was ziemlich krass ist bei zwei Fachkräften auf eine Gruppe gesehen, denn eigtl kann nur einer eingewöhnen, während die andere Fachkraft sie Gruppe managt) und da jedes Kind so viel Zeit in Anspruch nimmt, ist das kindergartenjahr schnell gelaufen.
Wie gesagt, wenn es dich persönlich so fertig macht, bist du auch nicht bereit, dein Kind loszulassen und das wird es unbewusst ganz genau wissen.
Wir Fachkräfte stehen natürlich immer unter Stress, denn während dein Kind gerade eingewöhnt wird, fragen drei andere Familien, wann es bei ihnen endlich los geht, da sie arbeiten müssen. Nebenbei ist jetzt auch die Zeit für Entwicklungsbögen, die Vorschulkinder legen jetzt richtig los mit Vorschularbeit, nebenbei starten jetzt auch die meisten Einrichtungen mit ihren Jahresprojekten, bald ist fasching, nebenbei will man noch Angebote mit den Kids machen und obendrauf kommen die gefühlt 1000 infektionswellen, von normaler Erkältung über Magen darm, Hand mund fuß, scharlach, ringelröteln und was es sonst noch alles tolles gibt. Und wir Fachkräfte werden dann irgendwann auch mal krank. Und versuchen dennoch alles mögliche, um den Kindergarten trotzdem am Laufen zu halten und das qualitativ hochwertig.
Die Fachkräfte sind darauf angewiesen, dass du ihnen bei der Eingewöhnung deines Kindes in die Hände spielst, ihnen Möglichkeiten gibst, dein Kind von dir abzunabeln. Wenn du das aber nicht zulässt und erwartest, das sie dich wochenlang mitlaufen lassen, wird das nichts.
Du blockierst den Betrieb dadurch. Der personalschlüssel gibt solche Dinge im Kindergartenbereich nicht her. Für eine solche Eingewöhnung hättest du mit ihm in der Krippe starten müssen.