Sohn 3 1/2 lehnt Papa ab

Hallo,

unser Sohn war immer schon sehr auf Mama bezogen.

Es gab noch nie eine Papa Phase - teils war es ausgewogen , aber eher selten.

Mein Mann arbeitet Vollzeit, ich 20 Stunden. Wir bringen beide abwechselnd ihn in den Kindergarten, mein Mann bringt ihn 2-3 x die Woche ins Bett. Dies klappt meistens gut.

Trotzdem ist unser Sohn oft sehr böse und verletzend zu meinem Mann.

Fängt an morgens mit „Papa geh weg“, ohne Grund.
Unser Sohn will immer kuscheln nach dem aufstehen. Darf auch nur ich.

Mein Mann darf oft nicht mal das Zimmer betreten.

Nach dem Kindergarten kommt mein Mann oft runter um zu fragen wie es geht etc. , fängt unser Sohn an zu schreien er soll wieder arbeiten gehen (Homeoffice).

Abends soll Papa nicht mitessen (lassen wir natürlich nicht zu).

Sind nur ein paar Beispiele.

Oft haut mein Sohn auch nach meinem Mann.

Wir verstehen einfach nicht wieso.

Wenn ich nicht da bin sind die beiden ein Herz und eine Seele.

Ich kann doch nicht immer weggehen?

Wann hört das endlich mal auf ?

Mein Mann ist natürlich verletzt und muss dauernd einstecken.

Ich versuche immer meinen Sohn zu erklären, wie es für meinen Mann ist, habe aber das Gefühl das macht es nur schlimmer.

Was habt ihr für Erfahrungen/ Tipps?
Teils wissen wir auch nicht wie wir richtig reagieren sollen ?

Laut werden, beruhigend reden, erklären, bringt alles nichts.

Ist ja keine Phase mehr.

Bearbeitet von KathiWi
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Ich hatte jetzt schon öfter gelesen dass mit 3 Jahren auch noch mal eine Mama-Phase kommen kann.

Bei uns lief es aber anders. Mit 2 Jahren wurde mein Großer mit der Geburt des Geschwisterkindes vom Mamakind zum Papakind. Im Alltag ohne Papa war alles gut, aber wenn Papa da war war ich die "Doofe Mama", "Geh weg!" Usw. durfte ich mir anhören. Ich durfte nicht mehr trösten und wurde unter einem riesigen Trotzanfall weggeschiben. Gehe ich nachts zu ihm wenn er jammert schreit er richtig wild, wenn ich zu ihm gehe.
Ich habe es einfach (haha, naja nach viel Frust in mir und Recherche) akzeptiert und meinen Mann dann machen lassen. Aber immer mal wieder mich auch angeboten, aber nicht aufgedrängt. Und insgesamt habe ich kein großes Thema draus gemacht. Also nicht mit ihm beredet dass mich seine Ablehnung verletzt, sondern eher ok klardann kommt Papa. Jetzt mit 3,5 Jahren kommt er wieder freiwillig zu mir und kuschelt viel. Nur nachts muss es noch Papa sein.

Also ich habe auch keinen super Tipp, außer geduldig sein und am Ball bleiben.

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Diese Phasen kommen immer wieder. Mein Sohn will nur Papa, meine Tochter Mama. Aber so extrem war es mit 3,5 dann nicht mehr.

Ich empfehle Papa-Kind Nachmittage oder Tage. Geht ja am Wochenende. Das heißt du verdünnisierst dich. Denn wenn Nummer 1 weg ist, dann wird der andere akzeptiert. Und dann können sie was schönes unternehmen. Das hat bei meiner Tochter total geholfen. Sie war auch extremes Mama Kind. Natürlich blieb ich bis heute Nummer 1. Aber die Ablehnung wurde deutlich weniger. Das müsst ihr unbedingt jede Woche so einführen ❤️ Das wird schon

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Bei meinem 4-jährigen ist das genauso. Er ist schon immer auf mich fixiert, hatte noch nie eine Papa-Phase, von daher kann man wohl kaum mehr von einer Phase sprechen. Wenn wir beide da sind, darf Papa nix machen, alles nur die Mama! Mein Mann unternimmt auch oft was mit den Kindern alleine. Wenn ich nicht da bin, ist das alles auch kein Problem. Aber sobald ich da bin, ist Papa abgemeldet (nicht nur beim 4-jährigen, genauso bei seiner 2,5-jährigen Schwester). Das ist echt blöd für meinen Mann, eine Lösung haben wir noch nicht gefunden..

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Unser Sohn (6) ist und war auch schon immer ein absolutes Mamakind.
Er vermisst seinen Papa auch nicht großartig, wenn der zum Beispiel auf Geschäftsreise oder so ist.
Meine Theorie ist, dass wenn Elternteile sehr viel Arbeiten und eher weniger Zeit für Kinder haben, es meistens so ist, dass die Kinder eine ganz besonders enge Beziehung zu dem Elternteil aufbauen, das einfach meistens für sie da sind und sich kümmern.
Macht ja auch evolutionsbedingt absolut Sinn.
Auch bei uns läuft es ganz gut zwischen beiden, wenn ich mal nicht da bin. Ich merke auch immer eine Veränderung in der Qualität der Beziehung, wenn mein Mann viel Zeit alleine mit ihm verbracht hat, wenn sie zum Beispiel miteinander den ganzen Tag beim Skifahren oder in der Stadt waren.
Also gemeinsame Zeit schweißt zusammen.

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Dieser Theorie möchte ich klar entgegen treten:

„Meine Theorie ist, dass wenn Elternteile sehr viel Arbeiten und eher weniger Zeit für Kinder haben, es meistens so ist, dass die Kinder eine ganz besonders enge Beziehung zu dem Elternteil aufbauen, das einfach meistens für sie da sind und sich kümmern.„

Es kommt für die Beziehung zwischen Eltern und Kind nicht auf die Quantität der Zeit an. Ich bin, wegen meiner Selbständigkeit, bereits 2 Monate nach der Geburt mit Notkaiserschnitt, wieder arbeiten gegangen, während mein Mann in Elternzeit gegangen ist. Auch nach der Elternzeit hat er große Teile der Care-Arbeit übernommen. Bis heute arbeite ich mehr und bin auch immer wieder mehrere Tage unterwegs. Meine Zeit zuhause verbringe ich dann aber intensiv mit meiner Familie und bin dann für alle da. Aber unser Sohn ist ein Mama-Kind durch und durch und damit ein Gegenbeispiel zu Deiner Theorie.

Ich habe keine Ahnung, warum manche Kinder Mama- und manche Papakindwr sind, aber rein am Zeitfaktor kann es eher nicht liegen.

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Da stimme ich zu. Ich war 1 Jahr komplett zu Hause und betreue jetzt unseren Junior die meiste Zeit und dennoch ist Papa irgendwie immer die liebere Wahl. 🤷
Klar, phasenweise durfte hier der Papa auch nix machen, aber im Normalzustand wird Papa immer etwas mehr bevorzugt.

Ich glaube es liegt einfach ein bisschen im Naturell eines jeden Kindes.

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Mein Sohn ist auch ein Mama-Kind und hatte auch so in dem Alter Phasen, wo Papa nichts durfte. Generell habe ich den Eindruck, dass die zwei sich öfter reiben und diskutieren bis streiten.

Unser Sohn ist aber auch ein Einzelkind und da habe ich zumindest die Idee, dass er deshalb übliche Geschwisterkonflikte stellvertretend mit meinem Mann austrägt. Steckt für mich keine böse Absicht hinter und es gibt natürlich ein klares Gefälle. Aber während ich zum Kuscheln gebraucht werde, ist es mein Mann, um mit Konflikten umgehen zu lernen.

Die Phase alles abzulehnen haben wir damit überbrückt, dass ich die Beteiligung aktiv eingefordert habe und ich meinen Sohn vermittelt habe, dass es mir wichtig ist und es schön ist, wenn der Papa auch dabei ist. Da war das dann auch relativ schnell vorbei…

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Wie habt ihr das denn seit Geburt gehandhabt?

Hat der Papa schon immer alles 50/50 gemacht - abseits der Arbeit natürlich?
Also füttern, umziehen, Baden, wickeln etc.

Meine Tochter ist noch sehr jung, aber bis auf winzige Ausnahmen geht sie Tunika beiden gleichermaßen. Hier wurde aber auch seit Geburt ALLES geteilt, zusammen gemacht, ich war auch einige Male über Nacht weg etc.

Bei Freunden (Kind gleiches Alter) ist es ganz anders.
Da hat der Papa von Anfang an nicht viel gemacht (die Frau hat es auch nicht wirklich zugelassen muss man sagen) und alles was das Kind betraf macht schon immer Mama.
Außer ins Bett bringen.
Der Kleine klebt jetzt extrem an der Mama und Papa ist abgemeldet sobald sie dabei ist.

Kann natürlich Zufall sein. Mich würde es aber mal interessieren, wie das bei euch war/ist

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Ist bei uns in geringerer Ausprägung auch so. Sohn, 3 Jahre, will für die meisten Tätigkeiten mich, schickt Papa manchmal lautstark weg, haut ihn manchmal, mich nie usw.

Bis zu einem gewissen Grad ist da glaube ich die Gewohnheit schuld. Meistens gehe ich morgens zu ihm und kuschel nach dem Aufwachen, weil mein Mann morgens schwer aus den Federn kommt. Also wird eben kräftig protestiert, wenn wider Erwarten doch mal Papa kommt. Andersherum genauso: In der Regel bringt mein Mann ihn morgens in die Kita, ich eher selten. Deshalb will mein Sohn auch nicht, dass ich ihn bringe, da wird mein Mann bevorzugt.

Bei anderen Dingen gibt es aber trotz felsenfester, seit Ewigkeiten bestehender 50/50-Aufteilung weiter eine klare Mama-Präferenz, zum Beispiel beim Insbettbringen. Das nehmen wir einfach so hin und thematisieren es eigentlich gar nicht. Phasenweise wird dann eben vergeblich protestiert, phasenweise ist es für ihn in Ordnung, auch wenn er es anders lieber hätte.

Also ich denke, zum Teil kann man dem durch mehr Papazeit entgegenwirken, aber an manchen Dingen ist einfach nicht zu rütteln.

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Danke für eure Beiträge.

Wir versuchen jetzt mehr Papa Zeit einzuführen - regelmäßig.

Heute gleich angefangen , 2 Stunden waren die beiden heute alleine auf dem Spielplatz - hat Ihnen gut getan.

Erst durch eure Beiträge bin ich darauf gekommen, dass wir dies schleifen haben lassen.

Hoffe es hilft , nicht nur heute sondern auf lange Sicht.

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Klingt für mich nach Eifersucht. Du sagst, wenn du weg bist, sind die beiden ein Herz und eine Seele. Der Sohn will dich für sich alleine haben. Papa muss weg.

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Ja war auch mein Gedanke. Leider für keinen von uns einfach.