Hallo,ihr Lieben
Meine Tochter demnächst 6, wurde bei der Untersuchung im Gesundheitsamt für schulfähig befunden. Jetzt kam noch eine Lehrerin in die Kita zur Überprüfung. Meine Tochter ist leider sehr schüchtern das es beim 1. Termin Tränen gab und es erst möglich war mit ihr zu arbeiten als ein Freund aus der Kita mit ging. Jedenfalls soll es jetzt ein Gespräch mit der Schulleitung geben und die Erzieherin deutete schon an, das man uns eine Rückstellung ans Herz legen wird aufgrund der Schüchternheit, da auch die Klassenstärke bei ca 25 Kinder liegen wird und sie dann wahrscheinlich untergehen wird. Was wirklich schade wäre. Eigentlich habe ich mir immer gewünscht das sie noch ein Jahr zurückgestellt wird,eben weil sie so schüchtern ist, aber jetzt wo es im Raum steht bin ich doch etwas erschlagen. Vielleicht ist hier jemand bei dem es ähnlich ist/war und kann eventuell ein paar Tips geben wie wir dran arbeiten können das sie mehr aus sich raus kommt.
Vielen Dank schonmal und LG
Rückstellung wegen Schüchternheit
Unsere Tochter kommt auch dieses Jahr in die Schule, wir haben das (in Schweizer Version) gerade hinter uns. Bei Schüchternheit als Grund würde ich zumindest nicht einfach blind einer Rückstellung zustimmen, sondern im Kindergarten genau nachfragen, wie die Situation ist. Z.B., ob es sich nicht (wie z.B. bei unserer Tochter, ihrer besten Freundin und vielen anderen Kindern) nach einer Auftauzeit von einigen Stunden legt. Unsere Tochter ist ein völlig anderer Mensch, wenn sie in einer Gruppe mal angekommen ist. Bei uns wurde das im Kindergarten von einer Person gemacht, die regelmässig da ist und den Kindern darum bekannt war.
Ich würde an deiner Stelle einfach Freundschaften unter gleichaltrigen fördern, schauen, dass sie regelmässig zu Freunden kann oder Freunde einladen kann.
Vielen Dank für Deine Antwort. Eigentlich legt es sich meist nach einer Weile allerdings ist es so das wenn man sie abgibt es manchmal doch tränenreich ist,kommt halt auf die Erzieherin an. Auch bei ihrer eigentlichen Erzieherin ist es so,das wenn diese im Urlaub war und wieder da ist,sich meine Tochter erstmal hinter mir versteckt wenn ich sie abgeben muss. Freunde hat sie in der Kita und auch zu Hause. Letztens war ihr Freund bei uns und seine Mutti meinte auch sie könne ihn auch gern mal besuchen aber da meint sie dann gleich aber nur mit Mama.
Ok, doch heftiger, als ich es aus dem ersten Post herausgelesen habe. Mit sowas habe ich leider keine Erfahrung, hoffentlich findet ihr die richtige Lösung. Ich würde mich auf jeden Fall vorher beraten lassen oder auch gleich fragen, an wen ihr euch wenden könnt. Was ich an eurer Stelle sicher nicht tun wollen würde, wäre einfach ein Jahr alles so weiter laufen zu lassen, und nächstes Jahr ist die Situation dann völlig unverändert. Eine Rückstellung käme für mich nur in Frage, wenn es einen klaren Plan gäbe, was im zusätzlichen Jahr genau erreicht werden soll, wie und durch wen. Mit Therapien, Zielen, geeigneten Aktivitäten, usw. was auch immer Fachleute für richtig erachten.
Das schreibe ich, weil eine gute Freundin von mir selektiven Mutismus hat/hatte. Den hatte sie (damals unbehandelt) mit 27 immer noch, d.h. man hätte noch lange warten und darauf hoffen können, dass es sich rauswächst. Wenn die Massnahmen schon ergriffen wären und ich sähe, dass es etwas bringt, aber dass mein Kind einfach noch mehr Zeit benötigt, wäre es etwas anderes. Dann wüsste ich, dass das zusätzliche Jahr gut investiert ist und meinem Kind etwas bringt.
Hat sie Hobbies?
Sonst Theatergruppe, wenn sie das mag.
Ihr könntet auch zu Hause mal sowas spielen-- ggfls am WE
So dass du bspw sagst:
" Heute bin ich mal jemand anders--- ich bin eine Maus und habe Angst hier in deinem Zimmer ..." Und dann verhälst du dich so und bittest deine Tochter " um Hilfe" ...
Dann ist sie in vertrauter Umgebung, aber hat eine neue Rolle...
Oder gibt es etwas was sie super kann und dir beibringen kann?
Bei unserer Großen war übrigens damals auch ein Mädel in der Klasse ( wurde am Einschulungstag 6-- Stichtag ist hier 30.9 und sie hat am 12.9 Geburtstag)
das ganz schüchtern war, dass hat sich erst in der 3/4 Klasse langsam gelegt-- sie brauchte halt etwas bis sie von sich aus mal was gesagt hat ..
Wenn ihr zurückstellen würdet- wer sagt euch denn, dass die Klasse nächstes Jahr nicht genauso groß oder größer ist?
Das weiß man ja erst mit Schulbeginn...
Deshalb wäre das für mich gar kein Argument, wenn sie sonst fit ist.
Gehen ihre Freunde aus dem Kiga hin?
Wie würde sie sich fühlen, wenn sie zurück bleibt.
Bei der Großen war ein Junge zu Schulbeginn, den musste die Oma bis Weihnachten in die Klasse begleiten - heulend - der war nicht schüchtern, der hatte im Kiga eine große Klappe- aber der wollte einfach nicht alleine in die Schule gehen.
Auch Dir danke für Deine Antwort. Hobbys hat sie,sie malt und bastelt sehr gern. Sie besucht auch einen Sportverein aber auch da manchmal Kopf runter und sich verstecken. Wenn der Papa sie bringt ist es eher nicht so. Die Idee mit dem spielen werde ich Mal versuchen. Ein großer Teil ihrer Kitagruppe wird eingeschult,einige an anderen Schulen und ihre beste Freundin wird zurückgestellt. Wo ich ganz baff war,war letzte Woche zum Fasching,wir hatten etwas vergessen und waren somit die letzten und meine Tochter ist dann wirklich allein in diesen Raum rein wo doch viele und vor allem auch fremde Kinder waren. Da ging es und sie musste auch durch den ganzen Raum um zu ihren Freunden zu kommen
Sie hört sich tatsächlich sehr schüchtern an. Geht sie denn mal alleine zu Freunden nach der Kita oder am Wochenende? Ohne Dich als Begleitung? Was schafft sie denn gut alleine?
Generell würde ich auch nicht "nur" wegen Schüchternheit zurückstellen. Es ist ja gut möglich (oder wahrscheinlich), dass sich in 1 Jahr nichts daran geändert hat.
Hallo oena,
lief vorher die Untersuchung beim Gesundheitsamt ganz normal und deine Tochter hat mitgemacht?
Vielleicht war es an dem Tag, als die Lehrerin kam, einfach zu viel oder sie kränkelt etwas? Bei uns sind die Kinder nicht allein mit der Lehrerin, wenn sie in den Kindergarten kommt. Das wird immer in kleinen Gruppen gemacht, somit wäre deine Tochter bei uns im Kindergarten nicht aufgefallen und hätte wohl auch nicht geweint.
Möchte deine Tochter auf die Schule? Wenn ja, würde ich sie nicht zurückstellen lassen oder gibt es noch andere Gründe als die Schüchternheit?
Schüchternheit ist ein Charakterzug. Die Aufgeregtheit bei unbekannten Dingen oder Personen ist individuell. Du könntest versuchen, dass sie sich Dinge traut, vor denen sie Angst hat. Z.B. Irgendwo runterspringen, was andere Kinder können, sie sich aber nicht traut. An der Bäckertheke was kaufen oder Kugel Eis bei der Eisdiele. Je nachdem was passt. Damit sie vielleicht innerlich gestärkt wird, weil sie merkt, sie schafft das und am Ende gibt es keinen Grund Angst zu haben. Damit sie selbstständiger wird und solche Situationen mit fremden Menschen alltäglich werden.
Sicher ist es gut, wenn sie normalerweise sich von fremden Menschen nicht ansprechen lässt, aber mit der Verkäuferin und einer Lehrerin sollte das gehen, auch wenn sie sie nicht kennt.
Alles Gute.
Danke für Deine Antwort.Die Untersuchung im Amt war Anfangs super.Sie hat alles gemacht was verlangt wurde als wir wir aber dann zur Ärztin rein mussten war es vorbei,wir müssten viel zureden. Es lag vielleicht auch an mir da ich selbst erschrocken war,da es eine "ältere"Ärztin war.
Leider ist es bei uns so das die Kinder von der Lehrerin einzeln überprüft werden,ich hätte mir das auch lieber in der Gruppe gewünscht. In die Schule möchte sie schon gern allerdings dann gleich in die große Schule(Oberschule)😂
Es gibt schon Sachen die sie gern selbst machen wollen würde aber eben immer so,das ich dann bei ihr bin,ganz allein geht garnicht. Vielleicht sollte der Papa das dann Mal übernehmen und ich mich ein klein Stück weit zurückziehen.
Hallo!
Ich selber war bis ins späte Jugendalter extrem schüchtern und bin tatsächlich auch erst mit 7 eingeschult worden - allerdings war ich schlichtweg ein paar Tage nach dem Stichtag geboren und meine Eltern wollten mich nicht vorzeitig einschulen.
Natürlich brauchte ich eine Weile um in der Schule anzukommen, aber sobald mir die Lehrer nicht mehr fremd waren, war ich eine zwar ruhige, ansonsten aber ganz normale Schülerin. Tatsächlich war ich sogar eine der besten in der Klasse (gut, auf dem Gym dann nicht mehr ganz, aber immer noch im oberen Drittel).
Ich denke, Schüchternheit wäre für mich kein Grund für eine Rückstellung - die legt sich ohnehin nicht in einem Jahr (bei mir hat es bis ins Teenager-Alter gedauert, bis ich mich auch nur getraut hab, auf der Straße jemanden nach dem Weg zu fragen, und noch als junge Erwachsene hab ich ansonsten selten von mir aus jemanden angesprochen). Und auch schüchterne Schüler können gute Leistungen bringen. Wenn also sonst alles in Ordnung ist, würde ich sie nicht zurückstellen.
LG
Was wäre denn schlimm daran, wenn sie ein Jahr später eingeschult wird? Sieh es positiv, so kann sie noch ein Jahr Kindergarten genießen und gehört in der Klasse dann schon eher zu den großen.
Der Tochter von Freunden hat Klettern einen großen Selbstbewusstseins-Schub gegeben. Bei uns im Ort gibt es eine Kindergruppe mit einer wirklich tollen Trainerin. Keine Ahnung ob es so eine Gruppe bei euch in der Nähe gebe oder ihr das liegen würde.
Sonst kannst du aber auch sicher in den anstehenden Gesprächen fragen, was sie euch empfehlen würden. Sonst fallen mir noch SPZ oder Frühförderstelle ein.
Ich würde das nicht einfach von Vornherein positiv sehen. Wenn sie sonst schulreif sein sollte, könnte es genauso gut auch sein, dass sie den Kindergarten als unterfordernd und langweilig empfindet. Und wenn sie nächstes Jahr dann mit Abstand die Grösste ist, aber immer noch schüchtern, macht das ihre Position auch nicht leichter. So sehe ich das zumindest in meinem Umfeld. Von denen ältesten erwarten viele, dass sie die Dinge als erstes können, die jüngeren anleiten, Verantwortung in der Gruppe übernehmen usw.
Deswegen ja die Rückfrage ob /warum es schlimm wäre.
Geht sie nur noch super ungern in den Kindergarten weil sie sich langweilt? Würde sie sämtliche Bezugspersonen verlieren? Will sie selbst unbedingt in die Schule? Wenn nein, dann kann eine Rückstellung eben schon besser fürs Kind sein.
Auch wenn die kognitive Reife vielleicht da ist, das sozial-emotionale ist (mindestens) genau so wichtig und inzwischen scheinen da 2 voneinander unabhängige Fachleute plus die Eltern Bedenken zu haben
Hallo,
Ich würde erst Mal das Gespräch abwarten, was man dir wirklich vorschlägt.
Grundsätzlich finde ich Schüchternheit aber nicht wirklich ein Grund für eine Zurückstellung. Wenn sie so ein Charakter ist, wird das in einem Jahr nicht wesentlich anders sein.
Mir hat damals meine Grundschullehrerin empfohlen trotz guter Noten lieber nur die Realschule zu besuchen, da ich zu schüchtern sei und mich nicht durchsetzen könne. Im Gymnasium würde ich untergehen, das Abi würde ich nie schaffen. Da alle meine Freundinnen aufs Gymnasium gewechselt haben, wollte ich das auch unbedingt und meine Eltern haben mich unterstützt.
Ich würde die Lehrerin gerne Mal auf der Straße treffen. Ich würde ihr ganz freundlich meine Visitenkarte überreichen und Mal abwarten was sie zu dem Doktortitel sagt. Man wächst mit seinen Aufgaben. Trau deine Tochter was zu und bestärke sie wo immer du kannst. Übt vorher den Schulweg und spielt "Einschulung" und "Schule" damit sie sich darauf vorbereiten kann was auf sie zu kommt und die Situation nicht zu neu und beängstigend ist.
Ich verstehe die Logik der Lehrerin nicht ganz, aber vielleicht ist es in Deutschland anders. Für mich war der Wechsel ans Gymnasium quasi der Schritt ins Paradies. In der Schweiz kamen damals 20-25% der Schüler ans Gymnasium, alle Typen, bei denen man aufpassen musste, dass man nicht Stress mit ihnen kriegt, waren auf einen Schlag weg. Sich an der Schule zu behaupten, wo die dann alle hin kamen, war sicher deutlich schwieriger als am Gymnasium. Schüchterne Menschen mit schulischen Leistungen, die fürs Gymnasium sprechen, waren damals am Gymnasium sicher besser aufgehoben.
Da erschließt sich mir die Logik auch nicht. Ich war auch super schüchtern und ein Kannkind, ein Jahr länger im Kindergarten zu bleiben hat mir unheimlich gut getan und viel für mein Selbstbewusstsein ausgemacht (und das ganz ohne weitere Förderung).
Und gerade wegen der Schüchternheit war das Gymnasium die beste Wahl, eben weil all die Typen, die ich gruselig und laut und stressig fand, nicht ans Gymnasium gekommen sind, sondern nur die Kinder, mit denen ich auch selbst befreundet war.
Würde sie denn mit ihren Freunden aus der Kita in die gleiche Klasse kommen? Das wäre ja dann vielleicht für sie deutlich stressfreier, als ein Jahr später mit weniger bekannten Kindern...?
Bei uns hat da nur Üben im Sinne von "immer wieder kleine Dinge probieren" geholfen. Als sie zum ersten Mal selber beim Bäcker gesagt hat, was sie will, war das ein Meilenstein Immer wieder versucht, probiert und gesagt, dass es nicht schlimm ist, wenn sie sich wieder nicht getraut hat. Das Thema ist auch jetzt noch präsent, aber es ist deutlich besser geworden.
Wir hatten tatsächlich das gleiche Problem. Mein Sohn ist kognitiv sehr weit, zu weit für sein Alter. Sozial- emotional eher ein halbes Jahr hinterher. War bis vor einem Jahr sehr zurückhaltend, unsicher, klammerte noch beim abgeben im kiga. Wenn die bekannte Erzieher Urlaub hatten oder krank waren, ging er nur absolut ungeen. Erzieher rieten im März zur Rückstellung, mein Gefühl sagte mir das schon seit September.
Im Schulspiel hat er geweint, bei der Schuleingangsuntersuchung war aber alles top. Wir waren dann bei der Beratung beim Schulpsychologen in der Grundschule - auch hier kein Problem gesehen. Aber es waren ja auch nur 30 Minuten...
Mir hat aber das Gespräch sehr geholfen vor allem die Aussage: was schadet mehr: ein Jahr mehr im kiga mit evtl. Langeweile oder ein schwerer Start mit viel Bauchweh auf allen Seiten?
Wir haben ihn zurück gestellt und er hat davon profitiert. Ist gewachsen, selbstsicher geworden. Im September kommt er in die Schule und freut sich inzwischen auch