Spielbesuche alleine

Hallo zusammen,

mein Kind (3,5) ist nun ordentlich dabei Spieleverabredungen auszumachen. Das sind bislang immer Familien gewesen, bei denen wir die Eltern kurz kennen gelernt hatten (1-2x jeweils dabei geblieben) und bei denen man einfach Vertrauen hat.
Nun hat ein Kind (5) angekündigt, dass es unser Kind gerne zum Geburtstag einladen möchte. Ich gehe nicht davon aus, dass tatsächlich eine Einladung kommt, aber es hat bei uns das Gedankenkarussel in Gang geworfen. Folgende Punkte würde es uns schwer machen das Kind dort hin zu lassen:
- ihr Kind erweckt bei mir auf den ersten Blick einen vernachlässigten Eindruck. Ich kann es nicht beschreiben, und es auf ungekämmte Haare zurück zu führen, würde bei euch viele Argumente hervorrufen, dass jedes Kind Mal ungekämmte Haare hätte. Mein Eindruck geht aber darüber hinaus. Es spielt in der Kita vor allem auch mit den jüngeren Kindern, steht gespenstisch/verlassen herum, beobachtet viel, Kleidung ist nicht zerschlissen, sieht aber wirklich alt/ausgeleiert und unpassend aus. Die Haare sind ungekämmt usw. Das Kind sticht in vielem aus der Gruppe heraus.
- Die Eltern halten sich nicht an die Bringzeiten und stören dadurch den Ablauf. Auch haben wir sie mal privat mit ihrem jüngeren Kind getroffen und in der Ausstellung waren die dort geltenden Regeln egal, Hauptsache sie kamen durch. Die Begegnung war bevor unser Kind in den Kindergarten gekommen ist. Wir kannten sie also nur vol Sehen aus der Nachbarschaft. Der Eindruck ist aber hängen geblieben.
- Die Eltern sind immer gestresst und es wirkt so, als würden sie die Kinder viel abgeben, um viel frei zu haben. Der Ton mit den Kindern war bei einer einmaligen Begegnung auf dem Spielplatz auch eher fragwürdig. Zumindest hinterlässt ein ständiges „Wallah!“ und lautes sprechen bei mir doch einen eher negativen Eindruck, v.a. in Kombination mit einem Kind was eher verschreckt wirkt und quasi nur mit jüngeren Kindern spielt.

Hier wären wir ordentlich am Nachdenken, ob das ein passendes Umfeld ist und ob ein Kind den Umgang unbeschadet übersteht und ehrlich gesagt auch was dort noch so abgeht. Vorurteile habe ich.
Auf der anderen Seite kann ich auch nicht die nächsten 10 Jahre immer die Eltern kennen lernen. In der Schule kenne ich wahrscheinlich nicht einmal die Kinder. 😅 Ab wann war es für euch OK euer Kind in eine unbekannte Umgebung zu lassen? Ab wann konntet ihr auch ein Umfeld, was für euch nicht so passt, zulassen?

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Ich verstehe deine Sorgen.
An erster Stelle musste ich allerdings denken "der arme Junge" ; er ist noch so klein und wird schon als potenzielle Gefährdung für "gutsituierte" Kinder wahrgenommen.
Dein Kind wird das sicher unbeschadet überstehen, Kontakt zu einem Kind aus einem anderen Milieu zu haben.

Andererseits habe ich auch ein Kind im Alter deines Kindes und könnte mir nicht vorstellen, ihn bei jemandem zu lassen, den ich nicht kenne. Unabhängig davon, wie derjenige sich oder sein Kind kleidet oder wie derjenige sich ausdrückt. Mein Kind würde auch nie alleine bei jemandem bleiben, der noch nicht vertraut ist

Warum gehst du denn davon aus, dass die Eltern nicht mitkommen dürfen? Wenn doch, ein oder zwei Stunden "wallah" wird dein Kind weder schädigen noch irgendwie beeinflussen.

Wenn ihr doch schon merkt, dass der Junge kaum Anschluss im Kiga findet, warum schlagt ihr nicht mal ein kurzes Treffen auf dem Spielplatz vor? So könnt ihr die Eltern vielleicht doch etwas kennenlernen und der Junge würde sich sicher freuen, wenn er dein Kind schon einladen möchte

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Es ist dasselbe Milieu. Beide Elternteile sind promovierte Wissenschaftler. Das ist doch kein Grund etwas zu fördern oder abzubrechen. 🤷‍♀️

Aber interessant ist, dass du davon ausgehst, dass die Familie einem anderen Milieu zuzuordnen ist. 🤪

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Wir hatten diesbezüglich etwas Glück -- bei den Kids, die sich indem Kigaalter mit der Großen verabredet haben, kannten wir zumindest immer 1 Elternteil.

Beim Kurzen kam uns zur Hilfe, dass ein bestimmtes Kind im Kiga zwar sich immer mit ihm verabreden wollte, der Kurze das aber nicht wollte.
Ich hätte es sonst auch abgebogen, einfach weil ich bei der Familie kein gutes Gefühl hatte.
Und als es um Geb Einladung ging kam COVID dazwischen-- ich hätte sonst aber das auch höflich entschuldigt. Es bringt ja nichts, wenn das Kind nicht möchte und ich kein gutes Gefühl habe.


In der Schule ist es übrigens leichter- die Kids suchen sich aus, was passt...ohne das man die Eltern kennt.

Die Große ist 16 -- sie geht nur zu den Feiern, wo sie weiß dass es vernünftig läuft-- also nicht zu den Feiern wo Drogen und Alkohol angesagt sind.... Einladungen zu den Feiern lehnt sie höflich ab....

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Mit 3,5 rechnet hier niemand damit, dass das Kind alleine kommt, wenn es noch nie da war.
Ich würde erstmal abwarten ob überhaupt eine Einladung kommt und wenn ja, dein Kind fragen, ob es hin möchte. Wenn ja der Mutter mitteilen, dass du gerne mitkommen möchtest,

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Meine Tochter ist in dem Alter nur bei dem besten Freund allein zum Geburtstag geblieben. Sonst war ich dabei, war gar nicht ungewöhnlich. Ich kenne auch jetzt in der Schule noch alle Kinder und die meisten Eltern.

Das mit dem "passenden Umfeld" und "Umgang unbeschadet übersteht" halte ich erstmal für an den Haaren herbeigezogen. Es geht um einen Kindergeburtstag. Du kannst ja die Eltern auch erstmal kennenlernen, wenn dir das ein besseres Gefühl gibt.

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Es sind unsere Nachbarn und alle Begegnungen haben bei und ein „Nein, Danke!“ hervorgerufen.

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Also hast du dein Urteil schon gefällt, ohne sie näher kennenzulernen?

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Ich kann dich gut verstehen.
Warte erstmal ab, ob da tatsächlich eine Einladung kommt. Falls ja und das Kind möchte hin, würde ich die Eltern ansprechen und ankündigen kurz dabei zu sein.

In dem Alter habe ich bei Unbekannten mich selbst eingeladen.
"vielen Dank für die Einladung. Xy hat sich sehr gefreut und kommt gern. Ist es ok, wenn ich beim Bringen kurz bleibe und wir uns kennenlernen?"

Nach zwei solcher ersten Treffen habe ich tatsächlich zwei Einladungsfreundschaften nicht weiter unterstützt.
Bei dem einen Mädel saß der Vater die ganze Zeit im Hintergrund und spielte PC (nicht jugendfreies Spiel) und die Kinder wurden direkt vor den Fernseher gesetzt.
Bei dem anderen Mädel (3Jahre alt und im Besitz von 40 Kinderfilmen) wurde nur beraten was nun geschaut wird und kamen die Kinder zu uns, wurden sie mit "was nervst du denn jetzt schon wieder?!" abgespeist.
Beide Treffen habe ich etwas laufen lassen und dann beendet.

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Blöde Frage, aber wie läuft so eine Verabredung ab? Das Kind sagt einem anderen Kind auf dem Spielplatz "ich möchte mal dass du zu mir kommmst?" und die Eltern wechseln sofort die Handynummern?
Mein Kind ist fast 4,5 und war noch nie irgendwo komplett allein. Solche ausgesprochene Einladungen wie oben gabs bei ihm auch schon, aber ohne Folgen. Ich wüsste auch nicht wie ich Kontakt zu den anderen Familien aufnehmen soll (obwohl sie teilweise in die gleiche Kita gingen), bzw wäre es mir peinlich, uns gleich aufzudrängen, sozusagen.

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Wir haben in unserem Dorf drei Kinder, von denen wir unsere Kinder fern halten. Auch die Familien machen nicht den Eindruck, als wenn ich eines meiner Kinder da sorglos dalassen könnte. Zwei Kinder sind sehr impulsiv und hochgradig übergriffig, das hat hier einem Kind bereits eine blutige Hand eingebracht und das andere hat mal ein Messer mit in den kiga genommen. Das dritte Kind ist ein absoluter schrei nach Aufmerksamkeit und bekommt zuhause praktisch nur die kalte Schulter gezeigt, es wird nicht wirklich auf das Kind geachtet, sondern nur von oben herab auf das Kind gemeckert.

Niemals würde ich meine Kids dort lassen. Meine Kinder sind noch nicht in einem Alter, wo sie sich wehren könnten gegen sowas oder wo sie selbst erkennen können, dass sie nicht sicher sind. Daher fallen Kontakte außerhalb der Schule und dem Kiga absolut aus.

Lediglich das letzte Kind würde ich höchstens bei uns willkommen heißen, es kann nichts für die Ignoranz und Kaltherzigkeit seiner Familie.

Bearbeitet von Hase16