Teilen lernen - Teilen müssen

Hallo,

Nachdem meine gestrige Frage im Kleinkind-Forum ja bereits rege diskutiert wurde, hab ich heute direkt die nächste Frage, weil mich die Situation nicht mehr los lässt.

Wir waren heute auf dem Spielplatz, winziges Dorf und man kennt quasi alle, zumindest hat man sich des Öfteren schon gesehen.
Meine Jungs sind 2 und 3 Jahre alt und haben mit mehreren Freunden im Alter von 2-5 Jahren gespielt, ihr Sandspielzeug auf einen Haufen gepackt und untereinander geteilt und gemischt. Gar kein Thema.

Es waren noch andere Kinder da, 2 Mädchen in ähnlichem Alter wie die Jungs, gemeinsam mit ihrer Mutter. Wir kennen uns nur vom sehen auf Veranstaltungen oder Spaziergängen hier im Dorf, die Kinder haben auch kein gegenseitiges Interesse bisher. Dazu noch Großeltern mit einem Mädchen um die 3 Jahre, die wir nicht kannten.
Das „fremde“ Mädchen hat unsere Gruppe nicht interessiert und umgekehrt. Irgendwann, als die Jungs am andere Ende des Platzes am klettergerüst zugange waren, setzten sich die Großeltern an den Sandkasten mit der kleinen und sie bediente sich fleißig am Spielzeug der Jungs. Ich und die anderen Mütter haben sie machen lassen, wir sehen das alle gleich und denken, dass die Kinder das unter sich klären sollen wer ihr Spielzeug nutzen darf und wer nicht (sofern das nicht in einen Streit ausartet und ein Erwachsener eingreifen MUSS). Nach einer Weile kamen die Jungs zurück und 2 - einer davon mein älterer Sohn - forderten das Sandspielzeug zurück. Wir waren in der Nähe, sie waren dabei ganz ruhig und höflich, aber eben bestimmt. Sie zeigten dem Mädchen sogar Alternativen aus ihrem „Repertoire“, aber sie wollte nicht. Die Großeltern wirkten sehr pikiert, aber naja…Ich zwinge meine Kinder nicht, ihre Sachen zu teilen, wenn nicht explizit vorher gefragt wurde ob das ok ist und schon gar nicht mit Fremden.
Versteht das nicht falsch, es geht hier gar nicht um Fremd im Sinne von „kommt nicht aus dem Dorf“ sondern weil man sich nicht kannte, keinerlei Beziehung zueinander hatte und dann wird ungefragt das Spielzeug anderer genutzt und man ist pikiert, wenn es zurück gefordert wird.

Natürlich lernen meine Jungs zu teilen, Kompromisse zu finden, und so weiter. Aber genauso wichtig finde ich es, dass sie selbst Grenzen ziehen - freundlich, höflich, ja - aber eben deutlich und sie zu nichts gezwungen werden, schon gar nicht von Fremden. Umgekehrt lernen sie, dass sie auch nicht einfach an die Spielsachen anderer Kinder gehen, egal ob sie gerade ungenutzt dort liegen oder nicht. Und in der Gruppe bei uns eskaliert es wirklich so gut wie nie, sie fragen alle gegenseitig oder mischen von Beginn an ihr Sammelsorium an Schaufeln und Co. so dass sich die Frage, wer was benutzen darf, dadurch schon Klärt.

Nun ist die Mutter dieser anderen Mädels eingeschritten, hat das Mädchen angesprochen und ihr ihre ganze Tüte an Spielzeug präsentiert mit dem lauten Zusatz „MEINE Kinder können ja teilen“.

Sowas ärgert mich ja wahnsinnig. Soll sie es so machen, ist mir egal. Aber wir sind nun die Rabenmütter mit den Kindern, die nicht teilen wollen 🙄

Ist meine Denkweise da so falsch?
Meine Jungs lernen das teilen, aber sie müssen ihre Spielsachen nicht teilen, wenn sie es nicht wollen, sie müssen andere Kinder um Erlaubnis fragen aber dürfen verlangen, ebenso gefragt zu werden was Ihre Spielsachen angeht und sie dürfen auch nein sagen und müssen natürlich auch mit einem Nein von anderen Kindern rechnen. Das passiert in ihrer Gruppe an Freunden auch, das gibt i.d.R. auch kein Drama.

Ist das denn wirklich so egoistisch?
Mir geht’s es auch gar nicht darum, dass etwas kaputt oder verloren gehen könnte. Wir besitzen einfaches Sandspielzeug, mir tut der Euro nicht weh wenn es ersetzt werden muss. Es geht rein um das Fragen und Grenzen setzen.

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Ich finde es immer etwas blöd, wenn auf dem Spielplatz Spielzeug ohne dazugehöriges Kind herumliegt, aber nicht angefasst werden soll. Den etwas impulsiveren Kindern macht das Spielen weniger Spaß, wenn sie nur noch damit beschäftigt sind, etwas haben zu wollen, was sie nicht haben dürfen. Ich verlange von meinen Kindern, dass sie Sachen, die sie nicht teilen wollen, entweder gar nicht erst mitnehmen oder direkt nach der Nutzung verräumen, um es den anderen Familien leichter zu machen.

Wenn Spielzeug herumliegt und man weiß/ahnt wem es gehört, fordere ich meine Kinder auf um Erlaubnis zu fragen und die wird dann meistens auch erteilt. Wenn niemand da ist, den man fragen kann, dürfen die Kinder vorsichtig an Ort und Stelle damit spielen.

Wenn Kinder Spielzeug liegen lassen und dann völlig wutentbrannt auf das andere Kind losstürmen und die Sachen aus der Hand reißen, dann fände ich das problematisch. Aber das haben deine Kinder ja nicht getan. Sie sind ja anscheinend freundlich geblieben und haben sogar Ersatz angeboten. Das finde ich total legitim. Besonders, falls sie die Sachen selbst wieder brauchen, dann ist es eh klar. Meine Kinder reagieren auch empfindlich, wenn sie das Gefühl haben, dass ein anderes Kind unvorsichtig mit ihren Sachen umgeht oder sich zu weit damit entfernt und die Sachen dann vielleicht verloren gehen. Dann fordern sie das Spielzeug auch zurück. Finde ich auch total okay.

Ich hätte in der Situation erwartet, dass die Bezugspersonen des Mädchens ihr Kind dazu auffordern das Spielzeug auszuhändigen, wenn sie es nicht von alleine macht. Aber vielleicht hatten sie Großeltern darin nicht so viel Übung oder sehen das Mädchen nur sehr selten und hatten Angst vor einem Konflikt mit ihr, keine Ahnung.

Völlig daneben ist natürlich der Kommentar der anderen Mutter. Die Jungs haben sich völlig normal und altersgemäß verhalten, da braucht es keine passiv-aggressive Kritik. Das hätte mich auch sehr geärgert. Wenn sie es in ihrer Familie anders handhaben, ihre Sache. Und es gibt auch Kinder, denen das Teilen besonders leicht oder besonders schwer fällt. Das muss man doch nicht immer gleich bewerten. Stell dir vor jemand schuppst sein Kind auf der Schaukel an und dann kommt eine andere Mutter und kommentiert "MEIN Kind kann ja schon alleine schaukeln". Das ist doch völlig absurd. Was geht es diese Mutter an, ob andere Kinder teilen, Schaukeln oder irgendwas anderes können.

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Den Punkt mit dem herrenlosen Spielzeug hab ich bisher nicht bedacht, danke für den Einwand. Stimmt, das hatten wir auch schon aber ich hab die Kinder bisher immer anderweitig versucht zu beschäftigen bis ich herausgefunden hatte, wem das Spielzeug gehört und gefragt werden konnte. War da nichts herauszufinden, dürfen sie ran aber müssen es eben sofort herausgeben wenn der Besitzer zurückkommt bzw eben dann nach Erlaubnis fragen (und ggf mit einem Nein rechnen).

In unserem Fall aber war klar, wem das Spielzeug gehört. Das Kind war bereits da, als wir kamen und weil der Spielplatz nicht allzu groß ist, haben alle anderen durchaus gesehen, wer sein Spielzeug in diesem Eck des Sandkastens ausgebreitet hatte. Mich stört es ja auch wie gesagt gar nicht, dass das Kind es genutzt hat. Ginge es mir darum, wäre ich ja schon eingeschritten bevor die Jungs zurück kamen.
Mich hat lediglich das Verhalten der anderen Erwachsenen geärgert. Die Großeltern saßen quasi gegenüber von uns, sie haben das Kind machen lassen, haben uns Mütter nicht gefragt, die Kinder nicht gefragt aber sind dann beleidigt, dass unsere Kinder ihre Sachen (ruhig und höflich!) zurückfordern.

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Ich hab jetzt schon mehrmals erlebt wie ein Trettraktor, ein extra cooler Bagger oder worst case so ein elektronisches Kinderauto den meisten Familien den Spielplatzbesuch kaputt macht, weil die Kinder alle sehnsüchtig um das Fahrzeug herumstehen, dieses aber nicht geteilt wird, aber natürlich frei herumsteht, während der Besitzer auf dem Spielplatz unterwegs ist. Ich schwanke immer zwischen "die Kinder müssen damit umgehen lernen" und "kann die andere Familie nicht einfach Rücksicht nehmen und damit nicht zum Spielplatz fahren, wenn es dann immer bei den anderen Kindern in Tränen endet". Oft ja auch Tränen des eigenen Kindes, wenn sich dann doch jemand dem heiligen Fahrzeug zu sehr nähert. Normales Sandspielzeug ist natürlich eine andere Kategorie, aber auch bei einem kleinen Radlader oder einer besonders schönen großen Schaufel kann es schon schwierig werden, wenn die da einfach liegt und nicht genutzt werden darf.

Aber ja, darum geht es bei euch nicht. Den Großeltern würde ich es wie gesagt nachsehen, vielleicht haben sie keine Ahnung von Spielplatz-Ettikette und denken die Kinder klären alles unter sich. Die andere Mutter wäre mein einziges Problem.

Und die Jungs waren definitiv in der geschilderten Situation nicht das Problem!!

Bearbeitet von Memory
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Du hast ja eigentlich nur ein Problem mit der Oma und der Mutter, oder?

Wir hatten gestern eine ähnliche Situation, als meine zweijährige Tochter einen etwa 4-5 Jahre altem Jungen erklärt hat, er solle nicht mit dem Sandspielzeug spielen. Was war mir das unangenehm, aber was war ich beeindruckt von Ihrer Selbstverständlichkeit, in der sie das dem fremden und viel älteren Kind erklärt hat. Toll fand ich, dass er darauf gehört hat.
(Seine Mutter saß neben mir uns hat geschmunzelt.)

Ich bin also eigentlich ganz bei dir. Aber ich finde nicht, dass Kinder fragen müssen, weil die Besitzer meistens ganz woanders sind, so wie in eurem Beispiel ja auch.

Schüttele den Kommentar der anderen Mutter ab. Das sollte dich nicht jucken.

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Genau, mich stört eigentlich nur die Reaktion der Großeltern und der anderen Mutter.
Sie dürfen es ja anders handhaben, das geht mich nichts an. Aber ich fand dieses Kommentar einfach daneben und es war klar, dass das darauf folgende Gespräch sich um uns und unsere Kinder drehte, zumindest den Blicken nach zu urteilen.

Dass ein anderes Kind das mit dem fragen nicht so genau nimmt - sei es drum. Sie war ja auch noch klein. Doof finde ich aber die Erwartungshaltung der Erwachsenen, dass die Kinder unbedingt teilen müssen.
Ja, sie müssen wenn es um die anderen Dinge wie Schaukeln und Co. geht. Da wird brav gewartet und niemand von der Schaukel gejagt oder gestichelt und gequengelt, bis das Kind auf der Schaukel aufgibt. Und man selbst nimmt das Spielgerät auch nicht ewig in Beschlag wenn andere Kinder warten.
Aber bei eigenem Spielzeug sollen meine Kinder Grenzen setzen dürfen.

Finde ich von deiner Tochter auch wahnsinnig toll, dass sie sich einem (älteren) Kind gegenüber so durchgesetzt hat - und das dessen Mutter das unproblematisch fand.

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Wir sind hier auf allen Spielplätzen sehr einig, das macht es einfach.

Denke dir die Situation anders herum: Gehe den beiden Mädchen einfach aus dem Weg. 🤷‍♀️ Sollen sie denken, was sie wollen.

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Vorab, ich finde es super, wie die Jungs versucht haben, das Problem zu lösen. Mit drei Jahren dem anderen Kind anderes Spielzeug anbieten und nicht einfach aus der Hand reißen, ist top.
Ich hätte - zum einen aus Ärger über den Spruch der Mädchenmama, zum anderen aber auch aus ehrlicher Anerkennung- die Jungs extra laut gelobt für ihre freundliche Vorgehensweise :-)

Ich war jetzt in den letzten drei Jahren auf sehr vielen Spielplätzen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Kinder ihr Spielzeug nicht teilen möchten bzw auch, wenn sie es zunächst zulassen und dann zurückfordern. Ja, es ist schön, wenn Kinder teilen und alle jedes Spielzeug ausprobieren können. Aber ein Muss ist es nicht.

Schwierig ist bei uns tatsächlich, dass in vielen Sandkästen komplett herrenloses Zeug liegt, also nicht nur vorübergehend liegen gelassen, sondern einfach für die Allgemeinheit.
Wenn daneben ein Kind mit seinem Lieblingssandelzeug sitzt, weiß ich oft nicht, was da alles dazu gehört und was schon vorher im Sandkasten lag.
Und ich frage dann einfach oder mein Kind fragt selbst. Entweder sitzen die Eltern sowieso in der Nähe oder das Kind kann sich selbst äußern.

Also ich finde, die Großeltern haben schon versäumt nachzufragen, ob es ok ist, wenn die Enkelin sich bedient.
Das allein wäre für mich jetzt auch kein großes Thema, kann man so oder so sehen. Was aber gar nicht geht, ist diese Pikiertheit, wenn die Sachen zurückgefordert werden. Natürlich hätten sie es ihrer Enkelin erklären und ggf die Sachen selbst zurückgeben müssen. Richtig dreist ist dann die Reaktion der Mädelsmama.

Also ich sehe es wie du. Hier handhaben das soweit ich mitbekomme auch alle Eltern so. Lass dich nicht ärgern, dein Sohn hat das ganz toll gemacht.

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Für mich gibt es da einen grundlegenden Unterschied
Teilen KÖNNEN vs. Teilen WOLLEN!

Mein Sohn möchte auch nicht mit jedem Kind teilen, auch wenn es das vielleicht kennt. Oder es kommt darauf an wie er gerade drauf ist. Ebenso muss er aber auch akzeptieren wenn andere Kinder nicht teilen wollen.
Die Frage ist eher wie man damit umgeht -> "Du MUSST teilen!" oder "MÖCHTEST du teilen?"

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Hallo,

ich bin da bei dir! In dem seltenen Fall, dass wir mal spontan zum Spielplatz gehen und keine Sandsachen dabei haben, gehen wir folgendermaßen vor:
- ist der Besitzer oder dessen Eltern ersichtlich wird selbstverständlich gefragt, ob man die Sachen benutzen darf
-ist kein Besitzer ersichtlich, dann lass ich es das Kind zwar benutzen aber bereite es direkt darauf vor, dass es die Schaufel ggf. zurück geben muss, wenn der Besitzer zurück kommt
-wenn das Kind dann zurück kommt und seinen Besitz zurück möchte, muss es mein Kind selbstverständlich zurück geben, evtl. kläre ich auf, dass wir es nur ausgeliehen haben und später wieder zurücklegen, falls es dem Kind nur darum ging und eigentlich nicht damit spielen möchte

Da die Jungs hier lediglich ihren Besitz zurück gefordert haben, ohne das Kind anzuschreien oder ihm das Spielzeug aus der Hand zu reißen und noch dazu Alternativen angeboten haben, habt ihr euch da null vorzuwerfen. Und der Kommentar der anderen Mutter würde ich schnell vergessen, ich finde das schlimm wenn man da immer eingreifen muss. Man kann vielleicht zum eigenen Kind sagen: „ He, schau mal, du hast doch auch so eine Schaufel, wie die mit der XY gerne spielen wollte, möchtest du ihr die vielleicht ausleihen?“ Oder falls das eigene Kind grad irgendwo anders spielt wegen mir fragen, ob sie gerne unsere Schaufel haben mag, solange meine Tochter nicht damit spielt. Aber das völlig wertfrei und ohne erhobenen Zeigefinger einer anderen Familie gegenüber.

Liebe Grüße

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Ich finde, ihr bzw. eure Söhne haben völlig richtig reagiert.

Bei uns auf dem Spielplatz (Großstadt aber mit vielen bekannten Gesichtern) bedienen sich die kleinen Kinder auch einfach so an fremdem Spielzeug, da steht aber normalerweise immer ein Erwachsener dabei, der dann die anderen Eltern fragt, ob das ok ist, mache ich auch so, weil ich es einfach höflicher finde und man nie weiß, ob es den anderen auch recht ist. Die großen Kinder selbst.

Sich ungefragt zu bedienen kommt mir daher sowieso zwar noch nicht schlimm aber etwas ungewohnt vor. Dass deine Kinder ihr Spielzeug zurück fordern finde ich gerade deswegen völlig ok.

Wären wir in einer ähnlichen Situation, würde ich bei meinem Sohn eventuell eingreifen, wenn ich weiß, dass er das Spielzeug nur zurück will, weil das andere Kind es hat und nicht weil er es selbst nutzen will. Ich würde vielleicht auch sowas sagen wie: Das Mädchen hat gerade so schön gespielt, komm, wir lassen sie noch kurz fertig spielen. Dabei kommt es aber total auf die Situation an. Wenn die Jungs z.B. voller Eifer zurück kommen und unbedingt ne Sandburg mit tiefem Graben bauen wollen, würde ich ihn sogar darin unterstützen, die nötigen Werkzeuge zurück zu bekommen.

Der Spruch der anderen Mutter war natürlich total unnötig. Generell finde ich beide Reaktionen (von den Großeltern und der anderen Mutter) irgendwie daneben. Gerade beim Thema Teilen gibt es soo große Unterschiede in der Erziehung, ich würde nie auf die Idee kommen, da jemanden schief anzuschauen, nur weil er es anders macht als ich. Auch die Erwartungshaltung finde ich total schräg. Es ist super schön, wenn jemand teilt, erwarten darf man das aber (finde ich) nicht.

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Hm, ich sehe das hier anders.

Das Spielzeug lag "verlassen" da rum, das Mädchen mit den Großeltern hat vorher sicherlich beobachtet, das jeder sich daran bedient hat und als die anderen weg waren hat sie sich getraut, auch etwas zu nehmen.

Keines der beteiligten Kleinkinder kann kognitiv dazu in der Lage sein, das aufzudröseln. Aber das hätten die Erwachsenen (also auch ihr!) locker und freundlich klären können, beosnders wenn es keine bekannten Gesichter auf dem Spielplatz sind. Es ging hier überhaupt nicht ums Teilen, es ging hier um was ganz anderes, auch wenn du es abstreitest. Gerade weil du es so betonst, wird es ja richtig auffällig.

Für mich war das einfach nur Reviergehabe deinerseits, welches du auf dein Kind übertragen hast, denn auch die andere Mutter gehört nicht zum Inner Circle. Deswegen bist du so angepiekst, wie sie reagiert hat. Die "fremden" Großeltern hast du auch auflaufen lassen.

Ich lebe selber auf dem Land, zum Glück in einem Dorf, wo man auf dem Spielplatz ins Gespräch kommt, auch wenn die Gesichter "fremd" sind. Ich könnte mich über deine Reaktion echt schlapplachen, weil sie wirklich jegliches Klischee eines mürrischen Dörflers erfüllt.

Aber ganz grundsätzlich...richtig, Kinder lernen teilen, sie müssen nicht immer teilen und dürfen auch ihr Spielzeug zurückfordern....alles kein Thema. Aber das ist eben auch Erziehung, Begleitung und die Grenzen der kognitiven Fähigkeiten erkennen udn sehen wollen. Und man sollte nie den Blick auf die Gesamtsituation verlieren. Und die gab für mich nun mal kein stumpfes auf der Bank sitzen und sich danach aufregen her.

Bearbeitet von Butterstulle
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Nur um das Thema „fremd sein“ nochmal klar zu stellen: wir sind selbst erst vor ein paar Jahren zugezogen und weeeiiit davon entfernt, vollständig in der Dorfgemeinschaft aufgenommen zu sein. Meine Kinder haben glücklicherweise ein paar wenige Freunde gefunden, mit deren Müttern ich mich verstehe. Aber im Großen und Ganzen sind auch wir „fremd“. Ich Grenze also definitiv nicht Ortsfremde aus, schon gar nicht wegen so einer Lappalie.
Ich hab das in Bezug auf das Mädchen und deren Großeltern nur betont, weil mein Sohn eben deshalb absolut keinen Bezug zu dem Kind hatte und auch das Mädchen nicht daran interessiert schien MIT den Jungs zu spielen. Die Einladung an sie erfolgte ja dann im selben Zug, als sie ihr Spielzeug wieder einforderten, es wurde ja eine Alternative geboten.
Es gab kein heulen, weinen, schreien auf einer der Seiten oder gar „aus der Hand reißen“. Da wäre definitiv jemand eingeschritten.

Witzigerweise gab es auch von der anderen, ortsansässigen Mutter bis zu diesem Punkt keinerlei Interesse an Interaktion mit der anderen Familie und umgekehrt auch nicht. Erst diese Situation hat ihnen Gesprächsstoff geboten.

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Aber es ist doch für dich keine Lapalie, wenn ich das richtig verstanden habe, dann stellst du das Thema sogar in zwei Unterforen zur Diskussion. Wenn es eine Lapalie für dich wäre, dann würde diese Beitrag überhaupt nicht existieren.

Ja gut, vielleicht habe ich meine erste Anwort an dich etwas überspitzt, es waren meine ersten Gedanken die mir dazu durch den Kopf gingen. Du mit deiner Truppe, die andere Mutter mit der keiner was zu tun hat und die ganz fremden Großeltern....das Bild bleibt aber in meinem Kopf.

Ich bin ja so ziemlich alleine mit meiner Meinung, wie ich das so querlese. Vielleicht waren die Großeltern auch nicht pikiert, sondern etwas ratlos, unsicher. Grundsätzlich bin ich ja bei den anderen Antworten, aber hier passt eben das Gesamtszenario nicht ganz zusammen. War die andere Mutter eigentlich schon öfter zur selben Zeit auf dem Spielplatz, wenn ihr als Trupp da wart? Falls ja, kann es auch sein, das du und sie da völlig unterschiedliche Wahrnehmungen haben? Konnten die Großeltern dein Kind wirklich gut verstehen? War es von der anderen wirklich der Wortlaut, oder ist er frei zitiert, weil er so bei dir angekommen ist? "Ach Kleene, komm, kannst dir von uns was nehmen, meine Mädels teilen." (weil ihre Kinder evtl sich nicht an das neue Kind rangetraut haben, aber doch Inetresse hatten) ist doch etwas ganz anderes als ein zickiger Spruch.

Wobei ich bleibe, das wäre für mich eine Situation gewesen, wo ich einfach auch aufgestanden wäre, in eine höfliche Interaktion mit den Großeltern gegangen wäre und nicht in meiner Truppe verharre. Hätten die Großeltern auch auf ner Bank gesessen, dann hätte ich abgewartet, aber sie standen jetzt ja genau daneben. Das ganze Szenario hätte komplett anders enden können, aber leider kam von dir nix (keine Erklärung, keine Interaktion unter den Erwachsenen).....nur die Aufregung im Nachgang. Das finde ich einfach auch schade und unfair.

Bedenke bitte, das du dein Kind sehr gut kennst, du verstehst alles...auch non verbal und (das kann man ja nicht abstreiten) der Spielplatz auch dein Safe Space geworden ist. Diesen Vorsprung hatten anderen nun mal nicht.

Und ganz ehrlich, ihr lebt auf dem Dorf, seht ihr euch das nächste Mal, dann würde ich die andere Mutter einfach ansprechen, das mir der Tag irgendwie nachhängt und ich sie mal fragen wollte, wie sie das Szenario wahrgenommen hat, weil sie drauf reagiert hat. Es kann nämlich sein, das ihr (wenn es der Zufall will) noch viele Jahre auf Elternabenden aufeinandertreffen werdet. Wer weiß, vielleicht lacht ihr da in ein paar Jahren gemeinsam drüber.

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Hi,

nein, es war ja ok, dass sie damit gespielt hat, wobei ich als Mutter da bei euch schon nachgefragt hätte, ob es ok ist, wenn sie die Sachen nutzt, vor allem wenn ich selbst welche dabei habe (aber fremde Sachen sind ja immer interessanter :D ).

Und ja, meine Kinder haben dann auch gelernt, wenn der Besitzer die Sachen zurück will, dann gibt man die zurück, auch wenn es schwer fällt.

Also nein, ich finde ihr habt nichts falsch gemacht, das Verhalten der anderen ist egoistisch.

Man stelle es sich immer mal andersherum vor.

Es gibt ein Meeting und alle verlassen das zur Pause und lassen ihre Sachen, Kulis, Notizblätter, Laptops stehen. Es kommt jemand fremdes dazu und nutzt die Sachen, weil sie ja rumstehen. Man kommt zurück und will weiterarbeiten und der Fremde will einfach nicht vom Laptop weg, oder den Kugelschreiber rausrücken oder, oder..

Da wäre es ja gar keine Frage, dass man gefälligst die Sachen zurückzugeben hat, aber wenn Kinder "arbeiten" dann sollen sie gefälligst die Sachen nicht zurückwollen? Macht keinen Sinn :D

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Eigentlich müsste man ja in solch einer Situation an die Taschen der Erwachsenen und etwas herausnehmen, wenn etwas so selbstverständlich wie das Teilen ist.‘
Ich käme nie auf die Idee mit fremden Sachen zu spielen, ohne zu fragen.
Nicht ärgern: abschütteln!
Ich nehme immer Spielzeug mit und teile auch gern, wenn gefragt wird, sonst nicht. Und wenn mein 2,5 jähriger seine Schippe nicht hergeben möchte, muss er das nicht.