Mein Sohn wird im Sommer 6 Jahre alt und wird dieses Jahr eingeschult. In seiner Kita sind zwei Jungs (sind Zwillinge) die mein Sohn des Öfteren beleidigen und ihn als AA oder Penis bezeichnen, statt seinen Namen zu sagen. Es geht so weit, dass wenn ich ihn abhole, beim Vorbeigehen zu hören ist "Tschüss AA". Mein Sohn geht ihnen aus dem Weg und sagt, dass sie böse sind und sehr gemein zu ihm sind.
Gestern beim Abholen geht mein Sohn an einen der Beiden vorbei und sagt höflich: Tschüss Jonas. Der Andere schaute ihn sehr böse zurück, sagte langsam aber bestimmend Tschüss Duu Penis. Es war meinem Sohn so unangenehmt und verletztend. Ich stand daneben und sagte einfach, dass es nicht nett ist. Leider stand seine Mutter etwas hinten und ich traute mich nichts mehr zu sagen bzw. sie direkt anzusprechen. Sie hat auch nichts mitbekommen.
Zudem wird er von einem der beiden des Öfteren geschubst. Die Erzieher bemerken nichts und mein Sohn beschwert sich auch nicht. Er geht ihnen einfach aus dem Weg.
Heute habe ich erfahren, dass ein guter Freund von meinem Sohn auch die beiden zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hat. Mir ist ganz schlecht geworden. Was soll ich nur tun? Mein Sohn nicht hinschicken? Er freut sich total auf die Einladung, weiß aber nicht, dass die beiden auch eingeladen sind.
Was könntet ihr mir raten? Bis jetzt sprach ich mit niemanden darüber, weder Erzieher noch die Mutter, die selbst Erziehering ist (andere Kita). Ich will einfach mein Sohn beschützen. Ich bestärke ihn, aber er sagt einfach: ja, das weiß ich schon.
Oder übertreibe ich nur? Ich weiß, viele Kinder bezeichnen sich gegenseitig als AA oder Penis und finden es lustig. Aber die beiden, sagen sowas nicht aus Spaß, meistens mit einem ernsten oder bösen Blick. Und mein Kind findet es auf keinen Fall lustig.
Ist das schon Mobbing?
Ich finde das fürchterlich!
Geh trotzdem zum Geburtstag - und bring deinem Sohn bei sich zu wehren! Das fängt dabei an dass du dich selbst traust was zur Mutter zu sagen!
Und er auch mal den Mund auf macht...
Klingt hart aber er muss lernen nicht das perfekte Opfer zu sein.
Vielleicht mag er ja auch mal einen Selbstabfertigungskurs machen. Das braucht er nie anwenden aber man wird das Selbstvertrauen ihm ansehen und er wird nicht so schnell zum Opfer...
Mögliche Antworten deines Sohnes:
"Ich hab einen Penis - und bin keiner. Bist du zu dumm den Unterschied zu erkennen?"
"Hast du keinen Penis? Sonst wüsstest du wie einer aussieht."
"Wenn du meinst es riecht nach AA dann schau mal ob in deiner Hose was drin ist"
"Frau XYZ - können Sie mir Jonas mal aufs Klo gehen der muss ganz dringend. Er begrüßt hier draußen schon sein AA!"
"Ein Penis ist ja was gutes - insofern danke fürs Kompliment"
"Kannst du noch was anderes außer nerven?"
"Rede mit der Hand denn ich höre nicht zu"
"Stopp! so redest du nicht mit mir"
Wichtig ist er muss wissen dass er das nur nach Attacken verwenden darf und nicht so. Das ist Gegenwehr und nicht für Angriffe geeignet. Ihr müsst das daheim üben dass er das richtig überzeugend und stark rüber bringt.
Sowas darf man nicht einmal dulden...
Ich würde direkt mit dem Kind zur Mutter gehen und sie darauf ansprechen, damit dein Kind sieht, dass man sich verbal wehren kann. Mobben würde ich es nicht nennen, sondern ärgern. Mobben hat auch noch eine zeitliche Komponente, ich glaube ca 6 Wochen. Ich würde diesen Begriff nicht im Kindergarten nennen.
Ich schätze, dass aber die richtigen Ansprechpartner die Erzieher sind- die sind ja täglich dabei. Auch so lernt dein Kind, wie man Erwachsene auf eine Situation aufmerksam macht. Dein Kind wird auch dich beobachten, wie du auf seine Botschaft reagierst- und sehen, dass du schweigst. Aber nur Sprechenden kann geholfen werden.
Liebe Grüße
Schoko
(Deren Sohn "tschüss Bubu" zur Verabschiedung zu einem Freund sagte, der dann "tschüss Kaka" antwortete. Vielleicht ist es den Jungs auch nicht klar, dass sie dein Kind treffen)
Ganz ehrlich, warum fragt man sowas in einem Forum, anstatt dass man einfach mal die Erzieher anspricht und das ihnen mitteilt. Dafür sind sie ja da. Das sind die, die vor Ort sind. Das sind die, die während dem Geschehen eingreifen können. Natürlich müssen sie aber davon wissen, damit sie ein Auge darauf haben können.
Danke, dass du es so nett ausgedrückt hast! Viel mehr kann man seinem Kind doch gar nicht in den Rücken fallen!
Ja 🫣 es geht hier ja nicht um einen 25jährigen Sprössling, zu dessem Chef ich ins Büro stürme um dort mal auf den Tisch zu hauen.
Sondern um ein Kindergartenkind, dass mit der Situation überfordert ist. Zudem die Mutter sich ja auch nicht traut, zu dem „Übeltäter“ was zu sagen oder zu dessen Mutter. Und das bekommt das Kind ja auch mit.
Liebe TE,
wenn du das live mitbekommst, musst du eingreifen. Ehrlich. Du sagst, du bestärkst deinen Sohn, aber du traust dich nicht, was zu sagen, wenn ein Kindergartenkind in deinem Beisein "Tschüss, du Penis" zu deinem Kind sagt. Die können deinen armen Jungen schikanieren, während seine Mama direkt daneben steht und absolut nix dazu sagt.
Da würde ich mal anfangen.
Und natürlich solltest du das Thema auch mit den Erzieherinnen besprechen. Aber wenn eine erwachsene Frau sich nicht traut, was zu sagen, wieso erwartest du das von deinem Sohn? Der wird deine "Bestärkung" wohl als leeres Gerede abtun.
Also trau dich!
LG
Hallo und danke für deine Antwort.
Da hast du vollkommen recht. Ich ärgere mich jetzt auch, dass ich nichts unternommen habe. Und ein Vorbild bin ich nicht damit. Ich möchte gerne jetzt doch was unternehmen und zeigen, dass ich hinter meinem Kind stehe. Ich weiß aber nicht wie? Ist es nicht zu spät? Ich hätte ja in den Moment was sagen sollen.
Für diese konkrete Situation ist es zu spät, aber vermutlich wirst du ja noch weitere Gelegenheiten bekommen😅.
Überleg dir einfach schonmal, wie du dann reagieren möchtest.
Und versuch es nicht zur sehr mit dem moralinsauren Zeigefinger, meistens bringt eine freundliche, aber deutliche Ermahnung mehr.
Diese Pipi, Kaka, Penis-Phase inklusive "du bist ein..." durfte ich bisher bei jedem meiner Kinder direkt oder indirekt beobachten und auch wenn ich es nicht so toll finde, ist das im Kigaalter wohl recht normal.
Meine Jüngste wurde vor kurzem mit "Tschüss, du Pups" verabschiedet. Sie überlegte kurz und konterte dann mit "Tschüss, du Kakapups"....🙈.
Nur mal so als Einordnung, weil in anderen Beiträgen schon Zeter und Mordio geschrien wird.
Trotzdem darf und soll dein Sohn natürlich (zur Not mit Hilfe von Erwachsenen) klarmachen, dass er nicht do genannt werden möchte.
LG
Warum verabschiedet sich dein Sohn noch von denen, wenn er weiß welche Reaktion kommt?
Ich würde ihn darin bestärken, zu den beiden Kids nichts mehr zu sagen.
Denn dann haben die auch keinen Anreiz zu reagieren.
Wenn du ihn abholst, könnt ihr beide euch unterhalten und die beiden einfach ignorieren - egal ob da was kommt - nicht drauf reagieren.
Und im Kiga - dein Sohn sollte sich sofort Hilfe holen wenn er geschubst wird oder ganz laut sagen " Nein Jonas hör auf mich zu schubsen"
Er kommt in die Schule, er muss lernen sich Hilfe zu holen - auf dem Schulhof ist er der " Kleine"-- da ist es wichtig das er es kann.
Denke zu den Antworten ist nicht viel mehr hinzuzufügen. Ich hatte die gleichen Gedanken.. dass ich zum einen deine Reaktion viel zu passiv und schwach finde.. und zum anderen das Kind für meine Begriffe nicht richtig gestärkt wird, wenn es der Meinung ist, er müsse immer noch freundlich "Tschüss Jonas" sagen und "darauf hoffen", dass der Junge freundlich antwortet.
Es ist doch völlig egal, ob man das nun offiziell Mobbing nennen kann oder nicht. Auch ich würde für Kindergartenkinder diesen Begriff nicht verwenden. Aber wem bringt das denn was? Es geht doch um die Frage, ob das schon länger, kontinuierlich so ist und ob dein Kind da merklich drunter leidet. Offenbar hast du ja diesen Eindruck. Und da finde ich es auch nicht okay, dass du dabei zuschaust und keiner auf die Idee kommt, zumindest mal mit den Erziehern zu sprechen.
Ja und dann bitte auch gleich die Erzieher fragen warum sie so ein Verhalten nicht gleich unterbinden.
Also schon das erste Mal wenn ich in der Kita so eine Bezeichnung für mein Kind höre und mein Kind erzählt dass diese Kinder ständig so gemein zu ihr/ihm sind, würde ich direkt zur Gruppenleitung gehen. Sowas geht gar nicht, egal ob die Kinder 6, 8, 10 oder 15 sind.
Ich bin ja dafür, dass Kinder lernen sich zu wehren und zu behaupten, aber 2 oder mehr gegen einen ist extrem.unfaur und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man da keine Chance hat. Auch als Kindergartenkind nicht.
Wenn du deinem Kind eine Reaktion beibringen willst, würde ich EINEN Satz üben. Zu Hause. Unter Entspannung, Lachen etc., also nicht so, dass er den Satz mit der Stresssituation verbindet.
Ich würde vermutlich sagen, "Ah, Jonas/ Xyz muss mal ganz schnell auf Toilette!" Oder "Jonas/ Xy muss mal wieder auf Toilette!"
Und dann IMMER das gleiche sagen! Bis es langweilig wird.
Ich würde: Die Erzieher ansprechen,
die Mutter des Jungen über die Erzieher informieren lassen, was ihre Kinder da treiben und
die Mutter des Geburtstagskindes informieren.
Wenn du sowieso auf der Feier dabei bist, könnt ihr beide, die Mutter des Geburtstagskindes und du, da ein Auge drauf haben. Und du kannst dir dann überlegen, was du in dem Fall sagst. Ich würde in dem Fall auch immer wieder nur sagen "musst du dringend auf Toilette?"
Sollte es auf der Feier mehrere solcher Aussagen geben, würde ich mir die Nummer der anderen Mutter geben lassen bzw. diese kontaktieren und das einfach mal neutral so formulieren: "Ihre beiden Söhne bezeichen meinen öfter als AA und Penis, das haben Sie ja vermutlich auf der Geburtstagsfeier von Xyz mitbekommen. Könnten Sie mit ihnen mal über einen freundlicheren Umgang reden? Man muss ja nicht jeden mögen, aber deswegen trotzdem niemanden beleidigen."
Andere denkbare Reaktionen wären:
AA! - "BB! Oder: Oh, weh!" "Ieh, ieh!""Dada, baba, nana, lala...." (schön langgezogen, so, als würde er es als Aufforderung zum Reimen verstehen.)
Penis! - "Hintern!" "Bauch"! "Füße!" (Das Ganze durch Nennung weniger zweideutiger Körperteile ad absurdum führen.)
Wenn das IMMER so ist, sollte es unbedingt die Erzieherin wissen und dann mal kommentieren. Eine Möglichkeit wäre auch, dass er einfach stumm zur Erzieherin geht, wenn das passiert und sie dann jedes Mal etwas zu dem jeweiligen Kind sagt.
Eine etwas anspruchsvollere Möglichkeit wäre, das Geburtstagskind, also den Freund, zu fragen, ob der sich hinter ihn stellen kann und einfach mal sagen kann:"Das ist mein Freund, lasse den in Ruhe!" Vielleicht hört es auf, wenn die Zwillinge wissen, dass er nicht mehr alleine dasteht.
Die Mutter war sogar auch in den Moment anwesend und du nutzt die Chance nicht mal Erzieherin und Mutter ranzupfeifen? 🫠