Vor Kindergarten nochmal zur Tagesmutter

Hey,

Ich würde gerne eure Meinung dazu hören:

Meine Tochter ist gerade 2 geworden und ist für 3 Jahre auf der Warteliste für den Kindergarten eingetragen.

Allerdings wird das höchstwahrscheinlich nichts werden da die Plätze hier so gut wie nicht verfügbar sind. Wenn dann wird es höchstwahrscheinlich viel später. Wir sind in einer Großstadt in RLP, kinderreicher Stadtteil. Kreisgemeinden haben genug Plätze aber man darf von außerhalb nicht kommen. Ich stehe auf 5 stadtinternen Einrichtungen auf der Warteliste. Unsere kommunale Kita mit 150 Plätze ab 3 hat dieses Jahr nur fünf Kinder aufnehmen können.

Meine Tochter ist allerdings super aktiv, kommunikativ, unerschrocken, voll auf Kinder fanatisch, in allen Spielgruppen und Krabbelgruppen und Turnverein wo wir hingehen vergisst sie mich förmlich. Ich habe null Sorgen wegen Eingewöhnung und so. Sie braucht einfach Kinder und Sozialkontakte zum glücklich sein. Deswegen hätte ich sie schon gerne früher als 3 unter, aber naja,siehe oben.


Jetzt hat mir die Tagesmutter, mit der wir in der Freizeit oft auf den Spielplatz gehen mit ihren Tageskindern, angeboten meine Tochter ab Dezember diesen Jahres zu nehmen. Kosten sind unerheblich,da es bezuschusst wird.

Seht ihr Vor- und Nachteile wenn mein Kind vor dem Kindergarten nochmal zur TM geht? Es kann 7 Monate sein oder auch länger.

Liebe Grüße

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Ich war bei beiden Kindern lange und gerne in Elternzeit, Betreuung ab 1 war keine Option. Und dennoch fand ich selbst es ab etwa 2 1/4 langsam aber zunehmend eintönig und auch die Kinder wurden unzufriedener allein mit mir.
Mein Sohn startete mit 2 1/4 mit einer kleinen Gruppe für 3 Vormittage pro Woche, meine Tochter mit 2 3/4 bei einer Tagesmutter. Bei beiden fing ich dann auch wieder zu arbeiten an.
Uns allen tat dieser Schritt unheimlich gut und auch die Eingewöhnungen liefen jeweils absolut problemlos.

Ihr habt den Vorteil, dass ihr die Tagesmutter schon kennt, das ist ein großer Pluspunkt. Deine Tochter wird sich schnell an sie gewöhnen und du vertraust ihr sicher auch.
Für 2 Monate würde ich es nicht machen, aber es wird ja länger sein.
Ich selbst würde es also machen, aber letztlich müsst ihr als Familie den für euch richtigen Weg gehen.

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Wenn du den Eindruck hast, dass dein Kind davon profitiert, würde ich es an deiner Stelle wohl versuchen. Meine beiden Großen sind ähnlich wie du deine Tochter beschreibst. Meine gingen eh früh in die Krippe, da ich schnell wieder arbeiten ging, aber auch anders wären beide irgendwann zu Hause total gelangweilt gewesen. Sie sind offen und kontaktfreudig und haben schon vergleichsweise früh aktiv mit anderen Kindern gespielt und nicht nur nebeneinander. Das mittlere Kind hat bereits mit 2 Rollenspiele mit dem großen Kind gespielt (natürlich in Punkto Komplexität einfacher als bei Dreijährigen, aber es wurden bereits Absprachen untereinander getroffen).

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Klingt super! Es gäbe für mich nur einen Grund es nicht zu machen: bei uns bekommen Tagesmütterkinder nachrangig einen Kindergartenplatz weil sie sind ja schon untergebracht... Wenn ihr also unbedingt mit 3 in den Kindergarten wollt würd ich mich da erst schlau machen.
Und klar die Räume der Tagesmutter würde ich mir auch erst nochmal ansehen.

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Bei uns würde man auch den Anspruch auf Betreuung bei der Tagesmutter verlieren, würde man sich auf einen Kindergartenplatz bewerben. Aber hier ist die Platzsituation deutlich besser und aufgrund des Anspruches könnte man auch einfach auf Lohnersatz klagen. Mache dich schlau, wie das bei eich geregelt ist. :-)

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Dein Kind klingt wie meine Kinder und dann wäre ich ganz klar dafür. Meine Kinder sind schon früh sehr, sehr gerne in die Fremdbetreuung gegangen, weil sie nichts lieber mögen als andere Menschen und vor allem Kinder zu treffen. Wenn du die Tagesmutter sympathisch findest und sie dein Kind ja anscheinend auch gerne nehmen möchte, klingt das doch sehr gut. Klar ist es für Kinder auch hart, dass es dann nach 7 Monaten einen Beziehungsabbruch gibt. Aber das ist auch nach 1 bis 2 Jahren hart. Und vielleicht könnt ihr sie weiterhin manchmal auf dem Spielplatz antreffen.

Und ich denke ihr könntet Glück haben und diese stufenweise Gewöhnung an Fremdbetreuung (erst die bekannte Tagesmutter mit wenigen Kindern und dem gewohnten Spielplatz, dann die größere Gruppe in der Kita) könnte hilfreich sein.

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Wenn ich die TE richtig verstanden habe, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass das Kind mit 3 einen KiTa-Platz bekommt. Es wird daher vermutlich deutlich länger als 7 Monate bei der Tagesmutter bleiben.

Für mich spricht hier alles für die Tagesmutter: Das Kind ist gerne unter Kindern und vergisst die Mutter in den Situationen, das Kind kennt die Tagesmutter bereits und das Kind wäre zum KiTa-Start bereits an eine Fremdbetreuung gewöhnt. Was will man mehr?

Meine Kinder sind beide recht früh zur Tagesmutter gegangen und waren bis kurz nach ihrem 3. Geburtstag da. Bei der Großen war lange vorher klar, dass sie wie alle 3jährigen nach den Sommerferien in den Kindergarten gehen wird. Da hat die Tagesmutter die Kids super auf den Kindergarten vorbereitet - eine Eingewöhnung wurde quasi nicht gebraucht. Am ersten Tag hat sie ein paar Minuten gebraucht, bis das Eis mit den Erzieherinnen gebrochen war, am 2. Tag ist sie in den Gruppenraum marschiert, hat mir noch einmal zugewunken und gerufen "Tschüss, Mama, Du kannst jetzt gehen!", am 3. Tag hat sie gemosert, weil ich sie nach dem Mittagessen abgeholt hab, ab dem 4. Tag blieb sie im Kindergarten.

Beim Kleinen war der Kindergartenstart deutlich spontaner, er sollte eigentlich auch nach den Sommerferien gehen, wir bekamen aber im Januar einen Anruf, dass der Kleine ab Februar in seine Wunschgruppe aufgenommen werden könne (er war im Dezember 3 geworden). Da haben wir direkt zugesagt, und der Kleine konnte nicht so sanft von der Tagesmutter entwöhnt werden. Bei ihm hat die Eingewöhnung eine Woche gedauert - aber eher, weil die Erzieherin das so wollte. Der Kleine hatte am 2. Tag kein Problem damit, dass ich erst ihn in seiner Gruppe abgegeben hatte und dann seine Schwester in die Gruppe gebracht hab (ca. 5 Minuten Fußweg, da Sohn in der Waldgruppe), und am 3. Tag hab ich der Gruppenleiterin beim Räumen geholfen, während unser Sohn an einer ganz anderen Stelle mit den anderen Kids und dem 2. Erzieher gespielt hat...

Meine Erfahrung ist darum, dass Kinder, die Fremdbetreuung gewöhnt sind, im Kindergarten schneller ankommen. Und wenn das Kind die künftige Tagesmutter und die anderen Kinder schon kennt, braucht es vermutlich auch bei der Tagesmutter deutlich weniger Zeit für die Eingewöhnung.

LG

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Würde ich machen.

Ein Kollege von mir wohnte auch in RLP (Ludwigshafen) und sein Sohn hat letztendlich mit 5 einen Kindergartenplatz bekommen. Das jüngere Kind hat dann auch erst mit 4 einen Platz bekommen, aber immerhin.
Ihm war es eigentlich wichtig, dass die Kinder früh gehen, er spricht zwar gut deutsch, aber eben nicht perfekt und er wollte, dass sie es dort dann richtig lernen.
Ihm wurde ein Mal ein Platz angeboten, da hätten sie fast 1 Stunde mit den öffentlichen einfach fahren müssen, weil es wohl ganz am anderen Ende war.

Also wenn ihr schon die Möglichkeit habt, dann lasst sie zur Tagesmutter gehen und wenn ihr einen Kiga Platz habt, dann wechselt dahin. Es ist ja keine Garantie, dass es dann nur 7 Monate sind.

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Wir sind auch aus LU 😮‍💨

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:D ich hatte die Vermutung. Dort ist es wohl besonders schlimm. Habe ich jetzt schon von einigen gehört und freue mich immer ein paar Kilometer weiter weg zu wohnen in Ba-Wü. Bei uns in der Gemeinde ist das zum Glück gut geregelt und zumindest einen Kindergartenplatz bekommt hier jeder, das organisiert die Gemeine selbst mit den Kindergärten zusammen.

Ich bin aber trotzdem froh, dass meine Kleine jetzt auch eingeschult wird und das Betreuungsthema dann für uns durch ist, da ich 100% HO arbeite und die Kinder somit immer heimkommen können wie eben Schule aus ist oder morgens auch mal zur 2. Stunde erst gehen können.