Ich brauche eure Hilfe, ich weiß gerade gar nicht mehr was richtig ist aber mein Bauchgefühl schreit förmlich Alarm.
Mir ist regelrecht schlecht von dieser Zerrissenheit.
Meine Tochter ist 1 1/2 Jahre.
Sie ist eine aufgeweckte und extrovertierte Persönlichkeit...nur nicht im Kindergarten.
Wir waren letzte Woche Montag das erste Mal in der Kita. Meine Tochter war schon anhänglich aber kam nach einiger Zeit ins Spiel und ist sogar alleine in einen Nachbarraum obwohl sie mich von dort nicht sehen konnte. Der zweite Tag war ähnlich. Dann wollte die Erzieherin eine kurze Trennung von nicht mal einer Minute (nach ihrer Aussage macht sie das, damit die Kinder nicht denken man bleibt dort immer mit Mama). Am dritten Tag hing meine Tochter schon fast nur noch an mir, spielte fast gar nicht mehr. Trotzdem wurde eine Trennung von 5 min gewünscht. Ich bin jedoch nach 3 min wieder rein weil ich hörte das meine Tochter sich nur kurz ablenken ließ und dann immer weiter weinte. Jetzt waren wir 4 Tage wegen Feiertag, Brückentag und Wochenende nicht da.
Heute hat meine Tochter nur noch geklammert, wollte förmlich in mich rein, wollte null Kontakt zur Erzieherin. Hat Ansprechen und Berühren sofort abgelehnt. Trotzdem sollte eine Trennung laut Erzieherin erfolgen. Ich sollte vor die Eingangstür und warten bis mich eine Kollegin holt. Sprich ich bekomme nichts mit und kann auch von alleine nicht früher zurück weil die Haustür zu ist. Habe ich nicht eingesehen, ich weiß ja gar nicht wie lange lassen sie meine Tochter weinen bis ich geholt werde. Bin in den Flur um die Ecke sodass ich aus der Sicht bin aber etwas mitbekomme. Sie hat sich zwischendurch beruhigt, immer mal wieder angefangen zu weinen, als ich nach 5 min zurück geholt wurde war sie auf dem Arm der Erzieherin und weinte nicht. Sie war mit ihr raus gegangen, dort ließ sie sich von Tieren (Katze und Kühen) ablenken. Mir wurde jetzt gesagt, da meine Tochter so klammert bringt es ja nichts wenn ich lange mit ihr dort bin. Sprich sie wollen jetzt weiter Trennungen machen obwohl meine Tochter ja nicht mal mehr dort spielt.
Mein Gefühl sagt mir, die ersten Trennungen waren zu früh. Am Anfang hat sie sich etwas aus sich heraus getraut und jetzt klammert sie nur noch. Ich empfinde es so, dass die Bindung jetzt erzwungen wird. Meine Tochter spielt dort ja nicht mehr, sprich ich muss meine Tochter gegen ihren Willen der Erzieherin jetzt in den Arm drücken. Das kann doch nicht der richtige Weg sein. Die Erzieherin meint aber es würde gut laufen weil sie sich ja zwischendurch beruhigt.
Bin im totalen Zwiespalt ob ich es laufen lassen soll weil ich falsch denke oder morgen die Notbremse ziehen und sagen, dass wir so nicht weiter machen.
Was meint ihr zu der bisherigen Eingewöhnung?
Liebe Grüße
Sarah
Kite Eingewöhnung - Trennungen trotz Klammern
Ich finde das ist völlig normal. Deine Tochter will das du bleibst schön für dich. Aber sie lässt sich ja langsam beruhigen. Zu den ErzieherInnen kann sie aber mit dir in Raum keine Beziehung aufbauen. Deswegen müsst ihr weiter trennen. Ich würde die nicht lang machen. Aber ein paar Minuten müssen sein. Damit sie lernt dass die ErzieherInnen auch da sind und sich toll kümmern und auch trösten können.
Du kannst schauen dass du dich lieb von ihr verabschiedest. Zum Beispiel sagst du du gehst kurz arbeiten, aufs Klo, ... Und bis gleich wieder da. Führe gern ein Ritual ein (bei uns ein Kuss). Und nach dem kurzen Ritual gehst du zügig.
Ich weiß das ist hart. Aber ich glaube anders kann es nicht klappen.... Sonst gewöhnt sie sich dran dass du da bist und klammert noch mehr..
Natürlich können die Fachkräfte auch in Anwesenheit von den Eltern eine Beziehung aufbauen. Das machen Oma, Opa, Tante und Onkel, doch auch!
Die Eltern geben Sicherheit!
Wichtig ist, dass die Eltern Raum lassen, damit die Fachkräfte die Möglichkeit haben, wenn das Kind möchte!
Ja... EM.. bei Oma und Opa hat das halt sehr lang gedauert. Die erste Trennung von uns und bei ihnen bleiben... Die war heftig... Weil Junior halt gewohnt war dass wir auch da sind
Du musst gar nichts.
Du bist die Mutter, du entscheidest!
Ich habe meine Tochter damals mit 2 in die Kita geben wollen. Hat nicht funktioniert- sie blieb bis zum Kindergarten zu Hause.
In der ersten Kita hat es wieder nicht funktioniert. Es war ein sehr begehrter Kindergarten, wir haben den Platz über Vitamin B bekommen.
Dann habe ich einen kleinen schnuckelig Kindergarten im Nachbarort gefunden. Schon beim Besichtigungstermin hat sich meine Tochter nach 20 Minuten von mir gelöst und ist schnurstracks zu den Kindern in den Garten gelaufen.
Wir hatten Glück , der Kindergarten hatte noch einen Platz.
Es gibt viele Gründe warum Kinder in der Kita nicht bleiben wollen.
Ich würde auf meine Intuition als Mutter vertrauen.
Je nach Lebenssituation und eigenen Sichtweisen muss man entscheiden.
Wir haben auf teure Autos, teure Urlaube usw verzichtet, dafür aber die Kinder lange zu Hause gehabt.
Mein Bruder hat es etwas anders gemacht, Kinder früh in die Kita, beide Arbeiten, Urlaube usw.
Aber alle Kinder sind toll geworden, seine und meine.
Hallo,
ich kann dich gut verstehen!
Nein, bei uns würde in dieser Situation keine Trennung stattfinden! Wir hätten aber auch grundsätzlich keine erste Trennung am zweiten Tag gemacht, außer das Kind hat sich am ersten Tag völlig frei im Raum bewegt und Kontakt zu Kinder und Fachkräfte aufgenommen.
Wir würden auch keine Trennung machen, wenn sich Eltern sich damit akut unwohl fühlen. Ihr hattet ja erst 4 Tage Eingewöhnung!!!
Hast du denn klar gesagt, dass du keine Trennung möchtest?
Wie ist allgemein die Kommunikation zwischen dir und den Fachkräften?
Ich würde mein Kind auf jeden Fall nicht dalassen, wenn es so überhaupt nicht will. Denn Vertrauen kann es noch nicht aufgebaut haben.
Rede mit der Erzieherin! Wenn das nicht hilft, dann mit der Leitung!
Alles Gute!
Ich kenne das Gefühl. Die Eingewöhnung mit meinem ersten Kind verlief genauso. Ich hatte das Gefühl es wurde viel zu früh getrennt und dann durfte es laut Erzieherin keine "Rückschritte" geben. Ich hatte auch soo ein schlechtes Bauchgefühl. Nach Woche 3 hätte ich fast meinen Job gekündigt und alles abgebrochen. Ab Woche 4 ging es dann aber aufwärts und ab Woche 6 ist das Kind immer gerne in die Kita gegangen und hat sich dort sehr wohl gefühlt. Also die Eingewöhnung war erfolgreich aber schmerzhaft für das Kind und für mich.
Beim zweiten Kind (andere Kita) lief es anders. Ich durfte an den ersten 3 Tagen (+ vorher 1 Schnuppertag) solange das Kind Spaß hatte mit dabei bleiben (2 bis 3h) und das Kind konnte gut ankommen. Die erste Trennung am 4. Tag war problemlos und in der zweiten Woche auch noch. Irgendwann kam eine Phase mit ganz kurzem Weinen bei der Trennung und dann aber zufrieden spielen.
Aber das Konzept dieser zweiten Kita klappt auch nicht bei jedem Kind. Viele Kinder orientieren sich am Anfang mehr an den Eltern und dann wird dort teilweise erst nach 2 Wochen die erste Trennung gemacht. Und dann akzeptieren die Kinder oft einfach nicht, dass sie nicht beides haben können, Kita MIT Eltern. Dann dauert die Eingewöhnung eventuell sehr lange (oft über 2 Monate). Dafür fehlt natürlich oft die Zeit.
Es gibt Gründe, die für und gegen beide Vorgehensweisen sprechen. Wenn ihr zum jetzigen Zeitpunkt beschließt wieder mit dabeizubleiben, wird es vielleicht Wochen dauern, bis das Kind sich entspannt und von dir löst. Und wenn ihr dann das Trennen wieder versucht, weiß das Kind ja "wenn ich die Trennung nicht akzeptiere, bleibt Mama da und wir können hier zusammen spielen".
Also ich würde sagen es wurde zu früh getrennt, aber jetzt wieder bei Null anzufangen würde euch seeehr viel Zeit kosten und ich weiß nicht, ob ihr und die Kita die habt. So wie es bei euch läuft, ist das durchaus ein ganz normaler Ablauf und deshalb würde ich davon ausgehen, dass die Eingewöhnung klappen wird, aber der Prozess für euch hart wird.
Das Weinen ist nicht schlimm, sondern sie muss sich von der Erzieherin trösten lassen. Das macht sie, Also alles okay.
Eingewöhnung dauert nach Berliner Modell übrigens 1-3 Wochen. Eine Streckung über mehrere Wochen, so 6-8 wie hier gelesen, ist Quatsch
Wir hatten eine Eingewöhnung von 6 Wochen und mit 6- 8 hat man in der Kita auch gerechnet
Das hat zwar nicht jedes Kind benötigt, aber einige Kinder und unser Jüngster schon.
Zudem sind bei meinen beiden Jüngsten die Bezugsbetreuerin für einige Stunden zu uns nach Hause gekommen damit das Kind sie kennenlernt und schon in ihm vertrauter Umgebung eine Beziehung zum Betreuer aufbauen werden kann.
War übrigens Standard in dieser Kita.
Nicht ganz günstig, aber allemal sein Geld wert.
Jedes Kind ist halt anders und benötigt mehr oder weniger Zeit.
Ich finde Eltern gehören da mit einbezogen, denn auch für sie bedeutet es Trennung von ihrem Kind.
Das stecken Eltern unterschiedlich weg.
Ich finde es ist kein Grund ihnen Vorwürfe zu machen. Es ist für sie auch ein Prozess den sie meistern müssen und auch den eben in ihrem Tempo.
Ich weiß die Berliner gehen da zackiger durch.
Liebe Grüße
Bei uns wird auch nach dem Berliner Modell eingewöhnt. Und da wird aber individuell auf jedes Kind eingegangen und nicht nach Schema F. Zum Glück, ein Kindergarten der das anders handhabt wäre für uns auch nie in Frage gekommen.
Jeder Mensch ist individuell und heute ist Individualität gefragt und anerkannt wie noch nie. Aber hier, bei einem so entscheideten Abschnitt in einem so jungen Leben plötzlich nicht mehr? Wie traurig für die Kinder, die eine Eingewöhnung nach irgendwelchen theoretischen Modellen durchmachen müssen, obwohl es nicht zu ihnen passt.
Du hast schon viele Beiträge bekommen, ich denke auch, dass du noch nicht soweit bist, dein Kind anderen anzuvertrauen.
Ich habe damals einen Kurs nach Pickler besucht, dessen Konzept es war, sein eigenes Kind in einer Gruppe zu beobachten ohne einzugreifen. In den 90 Min. sollten die Eltern nur beobachten, wie die Kinder umherkrabbelten über Hindernisse usw. Bei Problemen griff die Kursleiterin ein. Man sollte nicht sprechen.
Das war der Babykurs, meine Tochter lernte gerade Krabbeln, der mir am meisten gebracht hat, obwohl er mir am wenigsten gefiel.
Er prägte meine gesamte Elternschaft.
Noch heute beobachte ich meine Kinder ausschließlich dabei, wie sie ihr eigenes Ding machen. Und auch bei den Eingewöhnungen konnte ich gut darauf zurückgreifen.
Der Schritt in die Kita ist der erste Schritt ins eigene Leben. Sie lernen andere Kinder kennen, essen Anderes als man selbst, erfahren andere Verhaltensweisen, Werte usw. Meine Zwerge haben das geliebt.
Wenn sie richtig sprechen kann, kannst du wieder an dieser Welt deiner Tochter teilnehmen. Bis dahin, heißt es aushalten.
Ich bin ein Freund davon zu sich selbst ehrlich zu sein. Wenn du dein Kind in die Kita gibst, steh dahinter. Sei klar, ansonsten gibst du zu unterschiedliche Signale. Kinder haben unheimlich feine Antennen für ihre Bezugsmenschen und tun alles, von dem sie denken, dass sie es sollen.
Wenn es für dich nicht passt, lass sie zu Hause. Ich finde es gibt nichts schlimmeres als die ambivalenten Gefühle der eigenen Mutter aushalten zu müssen.
Ich sehe das anders als Du.
Du klingst, wie wenn DU eingewöhnt werden musst. --- es geht hier nur um Dein Kind. Und ja: bleibt man in der EIngwöhnung zu lange "dabei", dann gewöhnen sich die Kinder an diesem Ort "mit Mama" und nicht "ohne Mama". -- so kannst du eine EIngewöhnung total verhunzen. Extremfall meine schwägerin, die immer dabei war und nie aktiv signalisiert hat, dass das hier ein Ort ist, der zum "trennen" vorgesehen ist, --- nach 4 Monaten ist sie dann raus aus der Einrichtung und hat nochmal 3 Monate das selbe Spielchen mit einer Tagesmama druchgezogen.... -- ein extremer Fall von nicht loslassen können und das Kind hat die "Schwingungen" aufgenommen.
-- Den Vertrauensvorschuss an die zugeilte Bezugserziehrein musst Du schon geben. Du musst deutlich ausstrahlen, dass du so schnell wie möglich "weg musst (willst)" -- Dein Kind spürt die Schwingungen, Zögern wird sofort gespiegelt.
Ich finde auch, dass Du dem "weinen" zu viel Gewicht beimisst. -- weinen und jammern ist nicht schlimm und kein Grund, dass du gleich wie die Feuerwehr einschreitest. -- Wichtig ist, dass Dein Kind sich ablenken lässt und trösten lässt. -- Also alles Gut.
Ich verstehe dich.
Die erste Trennung waren in meinen Augen auch zu früh. Sie hat nach einem Tag keine Bindung zu einer Erzieherin aufbauen können, sodass am zweiten Tag schon eine Trennung statt finden hätte dürfen. Ihre Sicherheit vom ersten Tag wurde von der Trennung am zweiten Tag zu nichte gemacht. So sehe ich das.
Ich verstehe die anderen Antworten auch... Aber nur wenn es eine richtige Eingewöhnung mit Bindungsaufbau von mind. vollen drei Tagen gegeben hätte seitens der Erzieherin.
ICH würde auf keinen Fall weiter trennen... Suche das Gespräch mit den Erzieherinnen und notfalls der Leitung.
Ansonsten würde ich vermutlich (wenn möglich) erstmal abbrechen und in ein paar Wochen/Monaten neu starten.