Kita möchte keine I-Kraft für Sohn bewilligen

Guten Abend zusammen,

Mein Sohn fast 4 Jahre alt besucht seit ca. 5 Monate einen Intergrativen Kindergarten.

Er hat eine globale Entwicklungsstörung laut der Frühföderung, hinzu kommt das er auf einen Ohr nicht richtig hört. Diesen Sommer wird er auch operiert.

Nun zu meinem Problem! Der Kindergarten möchte trotz erhöhten Förderbedarf keine I-Kraft für meinen Sohn bewilligen Bzw. Sie gehen mir bei diesem Thema aus dem Weg.


Der Grund scheint mir nicht ausreichend zu erklärt zu sein. Laut der Leitung und den Erzieherinnen würde das den Tagesablauf in der Gruppe stören. Es wären zu viele Erwachsene in der Gruppe, das würde zu Chaos führen!?

Dafür habe ich absolutes Verständnis, aber mein Sohn braucht diese zusätzliche Unterstützung, da es auch einen Verdacht auf Autismus gibt und er sehr schnell eine Reizüberflutung bekommt. Er fängt mittlerweile an die Erzieherinnen zu beißen und auch die Kinder zu attackieren (schubsen, beißen und schlagen ..) Seine sprachentwicklung hat sich sehr gut entwickelt. Bedürfnisse kann er problemlos kommunizieren, aber braucht sehr viel Bewegung und besonders Führung durch den Alltag. Er kommt jeden Mittag sehr zerstreut nach Hause und ist einfach fix und fertig mit der Welt. Ich musste ihn jetzt auch eine Woche zuhause lassen, weil ich er Zuhause sehr rastlos war. Mittlerweile gehts im besser wieder …

Ich kenne mich leider mit dem Thema sehr wenig aus bezüglich einer Intergrationshilfe. Ich bin aber der Überzeugung das ihm eine zusätzliche Kraft besonders für den Anfang ganz gut tuen würde.

Die Leitung vom Kindergarten sagte auch ich sollte erstmal 6 Monate abwarten um zu gucken wie er sich entwickelt. Ich weiß nicht so genau was ich davon halten soll ..

Ich habe dieses Thema schon zig mal angesprochen. Mittlerweile fühle ich mich auch nicht ernst genommen als Mutter oder mach Ich mir zu viele Sorgen?

Ich habe auch das Gespräch zu den Pädagogen gesucht bei der Frühförderung und die wollen mit den Erzieherinnen einen runden Tisch vereinbaren, aber das kann weitere Zeit in Anspruch nehmen.

Habt ihr einen Ratschlag für mich wie ich mich verhalten soll? Ich möchte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bin schon am überlegen ob ich mich auf die Suche nach einer neuen Kita machen soll :S

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Der Sinn einer integrativen Kita ist ja eigentlich dass man dann keine spezielle I-Kraft braucht, da die Gruppe ja schon kleiner ist und der Personalschlüssel besser. Kenne das nur so dass in diesen I -Gruppen nur Kinder eine I Kraft haben die wirklich ganz spezielle Pflege benötigen, also auch körperlich ( z B. bei Schwer und Mehrfachbehinderung) .
Die Erzieher scheinen ja mit deinem Kind aktuell klar zu kommen, weswegen sollten sie sonst eine I Kraft "verweigern"?

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Ich würde mich da mal bei Caritas oder Diakonie beraten lassen, die haben viel Erfahrung damit und wissen, welche Wege man gehen kann.

Inwiefern das den Tagesablauf der Gruppe stört, kann ich nicht einschätzen. Unser älteres Kind ist in einer I-Gruppe und wir finden das total super. Unsere Wahrnehmung ist, dass alle sehr davon profitieren. Es gibt da aber auch keine zusätzliche Kraft, die Gruppe ist einfach kleiner und eine der Erzieherinnen ist eben Heilpädagogin mit weiteren Qualifikationen im Bereich der Integration. Das bringt natürlich deutlich weniger Unruhe in die Gruppe als eine zusätzliche, externe Kraft, die nur für dein Kind da ist. Wenn es bei euch ein integrativer Kindergarten ist, wäre ja eigentlich genug Fachpersonal vorhanden...?

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Ich verstehe dein Anliegen nicht so ganz. Die Kita sieht noch keinen Bedarf für eine zusätzliche I-Kraft und es handelt sich ja auch um einen integrativen Kindergarten. Da ist ja schon ein anderer Personalschlüssel und Gruppengröße vorhanden und eben auch Erzieher mit entsprechender Erfahrung.

Ich kenne es nur so, das die Kita selber auf die Eltern zugeht, wenn es nicht mehr ohne zusätzliche I-Kraft geht oder das schon im Vorfeld komplett klar ist, das ein Kind sonst nicht durch den Tag kommt, bzw die Erzieher das nicht auffangen können.

Eine I Kraft kann auch nicht dafür sorgen, das er nicht "fix und foxi" aus der Kita kommt. Und das, denke ich, sollte eher dein Thema mit der Kita sein. Ob die Betreuung grundsätzlich zu lang ist, was da deren Eindruck ist. War es die Idee der Kita, das Kind jetzt eine Woche rauszunehmen oder deine?

Die Kita sieht jetzt einen Weg, dem du nicht vertrauen kannst und ich denke, das ist das Problem.

Bearbeitet von Butterstulle
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Ich hatte jetzt ein Elterngespräch mit dem Kindergarten. Sie wollen für meinen Sohn eine zusätzliche I-Kraft einstellen, da mein Sohn mehr Betreuung benötigt als gedacht.

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So eine Komplettänderung innerhalb 13 Stunden?
Du hast beim Eröffnen des Threads gar nicht erwähnt, dass du heute ein Gespräch hast.
Irgendwie klingt das alles seltsam...

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Die integrativen Kitas, die ich kenne, haben auch Schwerpunktgruppen. Da sind dann 3 Erzieher auf 8 Kinder oder so. Da sind dann die besonders Pflegebedürftigen (Mehrfachbehindert) drin bzw die einen erhöhten Bedarf haben.
Falls es bei euch so etwas gibt, würde ich vielleicht erst einmal den Wechsel in eine solche Gruppe anstreben.

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Simpel.
Der Kindergarten hat recht. Er hat weder die Möglichkeit noch die Befugnis die I-Kraft zu bewilligen oder auch abzulehnen. Du kaufst doch auch nicht beim Fleischer Schwimmwindeln.

Anträge müssen in Deutschland einer gewissen Form folgen. Die I-Kraft im Kindergarten zahlt nicht der Kindergarten, sondern die Eingliederungshilfe. Entsprechend muss das auch bei der Eingliederungshilfe beantragt werden - schriftlich, ein simpler Zweizeiler reicht. Die Eingliederungshilfe sagt dir dann schon, welche Unterlagen du noch einreichen musst und fordert auch die Mitarbeit des Kindergartens ein. Den Antrag dürfen grundsätzlich nur die Sorgeberechtigten stellen. Hast du ein Gutachten von SPZ/KJP, in dem die I-Kraft klar gefordert wird, kann der Kindergarten diese nicht verneinen. Andersrum wird es nahezu unmöglich eine I-Kraft zu erhalten ohne ein entsprechendes fachärztliches Gutachten, in dem diese I-Kraft befürwortet wird.

Kann euer Kindergarten euer Kind dann NICHT mehr als I-Kind führen, folgt die Kündigung. Dein Kind hat dann Anspruch auf einen anderen Platz in einer anderen Einrichtung. Derzeit ist dein Kind ein Regelkind. Die Einrichtung hat X Plätze für Regelkinder und Y Plätze für I-Kinder. Das kann nicht irgendwie umgewandelt werden. Das ergibt sich aus den jeweiligen Landesgesetzen. Du kannst dir das gern anschauen, wieviel I-Kinder in einer Gruppe sein dürfen und was das zur Folge hat bei euch.

Bearbeitet von kati543