Mädchen drangsaliert Tochter meiner Freundin im Kindergarten. Was tun? Ist es richtig, dass dann die Tochter meiner Freundin gehen muss?

Hi!

Es geht um die Tochter einer Freundin. Das Mädchen geht in den gleichen Kindergarten wie meine Tochter (nur andere Gruppe), deshalb würde ich ihr gerne einen Rat geben aber weiß nicht so recht was da sinnvoll ist bzw. realistisch umsetzbar ist.

In der Gruppe ist ein Mädchen, dass - wie die Eltern sagen - "Spezialeffekte" hat.Was genau das für "Spezialeffekte" sind wissen meine Freundin und ich nicht und die Kita darf aus Datenschutzgründen auch nichts sagen. Meine Freundin meinte, dass sie die Eltern auch mal gefragt hat, aber die da eher ausweichend und schwammig geantwortet haben - jedenfalls wusste sie danach genauso viel wie vorher. Dieses Mädchen ärgert die Tochter meiner Freundin anscheinend sehr oft, piesackt sie richtig und hat es sogar laut den Erzieherinnen regelrecht auf die Tochter meiner Freundin angesehen (wenn die Tochter was spielt, rennt das Mädchen quer durch den Raum zu ihr hin und reißt ihr das Spielzeug aus der Hand, wenn die Tochter gerade malt kommt das Mädchen an und kritzelt auf dem Blatt rum oder zerreißt es, beim frühstücken hat das Mädchen ihr auch schon mal die Brotdose weggerissen und samt Inhalt auf den Boden geworfen usw.). Was das Mädchen alles zu der Tochter meiner Freundin sagt will ich hier mal nicht ausführen (waren aber schon üble Schimpfworte dabei). Natürlich gab es schon Gespräche mit den Erzieherinnen und die meinen, dass es oft so schnell geht, dass sie das Mädchen in dem Moment gar nicht aufhalten können. Also nach dem Motto: das Mädchen spielt ganz normal in der Bauecke, springt plötzlich auf und rennt zum Tisch um die Tochter meiner Freundin vom Stuhl zu schubsen - also es ist keine Situation, die in diesem Moment in irgendeiner Weise vorhersehbar wäre. Weder für die Erzieherinnen noch für die Tochter meiner Freundin!

Die Erzieherinnen sorgen schon dafür, dass das Mädchen beim Frühstück oder im Morgenkreis nicht in unmittelbarer Nähe von der Tochter meiner Freundin sitzt. Dennoch können sie halt im Freispiel nicht so Situationen zu 100% vermeiden, vorallem weil das Mädchen auch nicht richtig auf die Erzieherinnen hört (also wenn sie sagen, sie darf gerade nur in der Bauecke spielen, hält sie sich nicht daran). Es war wohl auch schon mal im Gespräch, dass dieses Mädchen die Gruppe wechselt, aber die Eltern wollen dies nicht. Argumente waren wohl, dass ihre Tochter auf Grund dieser "Spezialeffekte" diese Beständigkeit braucht und sich die Situation bei einem Gruppenwechsel nur verlagern würde. Sprich: das Mädchen würde sich in der neuen Gruppe halt ein neues "Opfer" suchen. Nun ist im Gespräch, dass die Tochter meiner Freundin die Gruppe wechselt, aber diese fühlt sich halt in der Gruppe (außer mit diesem Mädchen) sehr wohl, hat dort Freundinnen und mag die Erzieherinnen - als man ihr einen Gruppenwechsel vorschlug und auch erklärte, hat sie geweint. Meine Freundin möchte nicht, dass ihre Tochter einen Wechsel in irgendeiner Weise als "Strafe" empfindet oder gar denkt, es würde an ihr liegen, sie hätte etwas falsch gemacht oder sie wäre das "Problem". Aber welche Alternative haben sie denn??? Und selbst wenn die Tochter meiner Freundin dann in eine andere Gruppe wechselt, besteht das Problem ja weiterhin, da sich das Mädchen dann halt ein anderes Kind aussucht (sagen ja selbst die Eltern!).

Die Eltern des Mädchens scheinen laut meiner Freundin irgendwie resigniert zu haben - sie streiten es gar nicht ab, dass ihr Mädchen sowas tut wenn sie sie anspricht, aber zucken dabei regelrecht nur mit dem Achseln und nehmen es wohl hin. Sie vermutet, dass sie einfach damit überfordert sind und nicht wissen was sie tun sollen?! Aber meine Freundin erfährt halt auch nichts genaueres was unternommen wird um die Situation zu verbessern, ob z.B. eine I-Kraft Sinn machen würde etc.- die Eltern blocken ab, die Erzieherinnen und die Kita-Leitung dürfen nichts sagen (Datenschutz). Es heißt immer nur "wir passen auf", "wir versuchen sie voneinander fernzuhalten" usw. - trotzdem gibt es halt immer wieder Vorfälle.

Ich weiß da leider keinen Rat. An Stelle meiner Freundin würde ich die Tochter die Gruppe wechseln lassen, auch wenn diese das eigentlich nicht möchte. Aber sie hat halt dann noch ein ganzes Jahr in dem Kindergarten und das soll ihr doch nicht zur Hölle gemacht werden, oder?! Aber irgendwie kann ich die Tochter auch verstehen - dass sie gehen muss wirkt auf so ein kleines Mädchen schon so, als ob sie das Problem wäre und deshalb weichen muss.

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Am Ende des Tages ist es völlig egal was das für „Spezialeffekte“ sind.

Auch finde ich nicht das deine Freundin mit den Eltern reden muss. Es ist Sache der Kita das zu regeln und wenn es nicht funktioniert muss das Kind gehen. Entweder in eine andere Gruppe oder in einen i-Kindergarten. Ich würde da viel mehr Druck als Eltern machen und immer wieder mit Gruppenleitung und Leitung sprechen.

Bei uns gab es schon 2 solche Fälle in den letzten 4 Jahren. Am Ende mussten immer die Kinder gehen.

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Sehe ich auch so.

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In welcher Häufigkeit passieren diese "Übergriffe" denn?

Und wie fühlt sich die Tochter der Freundin aktuell dabei? Also erzählt und "beschwert" sie sich darüber oder bekommt man es nur auf Nachfrage oder von den Erzieherinnen erzählt? Wie stark ist der "Leidensdruck"der Tochter? Und wie alt sind die Kinder? Und wie groß ist die Gruppe?

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Meine Freundin meint, dass es schon ca. 2x wöchentlich vorkommt. Ihre Tochter erzählt es ihr, die Erzieherinnen natürlich auch. Ihre Tochter halt eher in die Richtung "x hat mir heute auf den Rücken gehauen. Das hat wehgetan, aber das macht sie immer." Also für die Tochter meiner Freundin scheint es wohl in Richtung "normal" zu gegen was ich ehrlich gesagt schon ein bisschen bedenklich finde

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In der Gruppe meiner Tochter gab es einen Jungen, der alle Kinder gebissen hat, immer wieder, mehrfach am Tag und zwar richtig, als bis es blutete.

Der Junge bekam nach jedem Angriff eine "Auszeit", da wurde er für xy Minuten in ein Gitterbett gestellt, dass Mitten in der Gruppe stand.
Damit konnten alle gut leben....

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Ganz tolle Methode🙄

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Was wäre besser und machbar ?

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dann soll Deine Freundin doch direkt die Eltern ansprechen - und nicht zwischen Tür und Angel sondern mit Zeit oder bei denen. -- warum über Ecken und die Erzieher? ...

Die Eltern können die Spezialeffekte ja dann persönlich erklären oder man kann manche Dinge ja dann besser verstehen und anders reagieren, falls möglich.
Zum Streit gehören immer zwei. Und wenn NUR die Freundin einer Tochter angegriffen wird, dann wird es einen Grund haben. - Bzw. bei den anderen gibt es keinen Grund und es funktioniert. -- genau deswegen wäre ein GEspräch mit den Eltern am zielführendsten.

Mein Patenkind ist gehandicapped. - Es gab Zeiten da musste man sie richtig laut und fies und knapp anschreien, wenn man was von ihr wollte. -- wenn das "Fremde" gesehen haben, wurde man ganz schön blöd angeschaut.
Mit jedem Problemkind kann man passend umgehen, wenn man redet und drum weiß. -- also soll Deine Freundin sich die Info von den Eltern holen und dann passend mit den Erzieherinnen was abmachen, weil sie ja dann bescheid weiss.

Bearbeitet von tr357
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"Meine Freundin meinte, dass sie die Eltern auch mal gefragt hat, aber die da eher ausweichend und schwammig geantwortet haben - jedenfalls wusste sie danach genauso viel wie vorher."

Die Freundin der TE hat die Eltern doch drauf angesprochen.

"Die Eltern können die Spezialeffekte ja dann persönlich erklären oder man kann manche Dinge ja dann besser verstehen und anders reagieren, falls möglich.
Zum Streit gehören immer zwei. Und wenn NUR die Freundin einer Tochter angegriffen wird, dann wird es einen Grund haben."

Ist das dein Ernst? Das grenzt ja schon an Victim-blaming.

Bearbeitet von Inaktiv
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naja: wie geschrieben: nicht zwischen Tür und ANgel im Kindergarten "mal ansprechen" .... klar gehen die da einem schwammig aus dem Weg... man sollte sich damit nur einfach nicht abspeisen lassen, wenn es eine wichtige Situation ist -- mit "Termin" und offziell, weil es zwischen den beiden Kindern ein Problem gibt.

Und nein: das ist nicht Victim Blaming, wenn man versucht, damit umzugehen und pro aktiv versucht rauszufinden, "warum" nur die Tochter angegangen wird. Reicht ja, dass die den einmal gepiesackt hat und man zwischen den beiden einfach mal Frieden machen müsste....
-- das is ganz einfaches "reagieren auf zwei Zankbolzen", (die Behinderung des anderen Kinders jetzt mal nicht beachtet).

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Ich glaube, dass ist einer dieser Fälle, wo es keine Lösung gibt, die für alle passt. Einer muss nachgeben. Auch wenn es schwer fällt. Ich würde da auch seitens der Kita um ein Gespräch mit den Kind bitten. Aber auch für sie Tochter deine Freundin wäre es ja wahrscheinlich besser, wenn sie wieder in Frieden in die Kita gehen kann.

Unsere Tochter hat auch einen jungen in der kita, der sie immer wieder körperlich angreift (er geht generell auf nahezu alle Kinder los). Es war irgendwann mal so schlimm, das es Kinder gab, die nicht mehr in die Kita wollten. Unsere Tochter gehörte dazu. Sie hat dann zeitweilig die Gruppe gewechselt, ihr hat es gut getan. Sie wollte dann irgendwann selber wieder zurück. Es hat zwar nicht aufgehört, aber irgendwie kommt sie besser damit klar. Wir mussten da aber auch viel Arbeit am Selbstbewusstsein unserer Tochter leisten und sie ermutigen sich stark zu machen.

Es muss aber eine Lösung her, damit die Tochter deiner Freundin auch in Frieden in die Kita gehen kann.

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würde ein paar regelmässige Treffen auf WE oder Abend vorschlagen unter Aufsicht der jeweiligen Eltern. 🤷‍♀️ Vermute eher das „mobbende“ Kind hat im Grunde wohlwollende Interessen an den Kind deiner Freundin und zeigt dies auf höchst destruktive Art. Und wenn nicht - gibs eben mal von Erziehungsberechtigten in der Situation eins auf Deckel.

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Also ich weiß ja nicht ob das so eine super Idee ist. Da wird die Tochter meiner Freundin unter der Woche schon dauernd geärgert, gehauen, gepiesackt und dann soll man das Kind auch noch zu sich nach Hause einladen, damit es dort eventuell weitergeht?

Die Beiden sind ja keine totalen Kleinkinder mehr, welches Signal gibt man der Tochter meiner Freundin wenn das Mädchen nun auch noch zu ihr nach Hause eingeladen wird? Also mich würde niemand dazu bringen ausgerechnet das Kind zu uns einzuladen, von dem meine Tochter ständig drangsaliert wird...

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Perfekt - Beste Einstellung um Fronten zu klären 😂👌🏻 (von zuHause sagte ich nix 🤫)

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Also nur aus Sicht der Eltern von dem Mädchen mit Spezialeffekten: Was im Kiga passiert können sie von außen leider nicht steuern. Sicherlich reden sie darüber, sicherlich ist das Kind bereits in Behandlung. Aber was vor Ort passiert, ist Aufgabe des Kigas. Was sollen die Eltern auch von außen noch mehr machen? Schön ist es sicherlich nicht für die Eltern, was ihr Kind macht. Aber es hat eben gewisse Defizite. Auch dass sie das Kind nicht freiwillig wechseln lassen möchten verstehe ich sehr gut. Es wird sicher in der nächsten Gruppe ein anderes Kind geben. Das finde ich nachvollziehbar. Ebenso dass sie nicht erzählen wollen was das Kind hat. Es geht niemanden was an.

Aber: Ärgert das Kind nur ab und zu und dann ist es auch wieder gut? Oder wird das Mädchen permanent geärgert und hat dam ihr richtig Probleme? Wenn letzteres, muss der Kiga sich eben kümmern. 1:1 Betreuung. Integrationsgruppe für das Kind, dann ist der Gruppenwechsel eben nicht freiwillig. Da gibt es Möglichkeiten. Aber vlt kommt die Tochter auch ganz gut damit zurecht. Die Situation ist vlt nicht super, aber eben auch nicht belastend genug. Dann würd ich es laufen lassen…

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Wenn ich Mutter dieses Spezialeffekte-Mädchens wäre, würde ICH mich höchstpesönlich dafür einsetzen, dass das Kind jede Art von möglicher Hilfe bekommt. Sei es eine I-Kraft oder einen Platz in einem entsprechenden anderen Kindergarten.
Ich würde die Kiga-Leitung zwar mit ins Boot holen und um Unterstützung bitten. Aber nicht von ihnen erwarten, dass SIE das machen und mich zurücklehnen und abwarten während mein Kind andere schikaniert.

Zudem würde ich nicht schulterzuckend dastehen, wenn ich auf die Defizite meines Kindes angesprochen werde.
Ich würde mit den anderen Eltern REDEN und ihnen erklären, was Sache ist und ob und wie bereits Hilfe organisiert wurde.
Nur so kann man demonstrieren, dass einem nicht alles am Hintern vorbei geht und nur so kann man Verständnis von den anderen erwarten.

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So hab ich das nicht ganz gemeint. Also ich erwarte ehrlich gesagt, dass die Eltern bereits alle Hebel in Bewegung setzen und das Kind entsprechend therapiert wird. Ich weiß ja nicht in welcher Gruppe ihr seid. Vielleicht sagt der Kiga auch, dass eine 1:1 Betreuung nicht benötigt wird. Keine Ahnung was da intern läuft.

Bezüglich des Austauches: ich habe kein Kind mit Spazieleffekten. Aber ich kenne Muttis. Und diese haben eben auch keine Lust permanent Auskunft zu geben über ihr Kind. Also man muss die Diagnose nicht raus hauen oder oder. Ich würde grundsätzlich nur erwähnen, dass bereits alles angelaufen ist um dem Kind zu helfen. Aber ganz ehrlich? Es ist auch ihr Recht es nicht zu tun. Das kannst du nicht von denen erwarten.

Vielleicht machen sie auch nichts diesbezüglich. Das wäre schade. Aber auch dann würde ich vom Kiga erwarten, dass sie den Gruppenwechsel erzwingen bzw. wenn es zu doll wäre können sie das Kind aus ablehnen. Hier gab es einen Fall: Entweder 1:1 Betreuung oder es darf nicht mehr in die Einrichtung. Da das alles nicht erfolgt, vermute ich einfach, dass die Situation gar nicht so schlimm ist wie du sie darstellst. Das kann man wirklich schlecht über ein Forum erlesen.

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Hi,

ich verstehe euer Dilemma. Ich denke ich würde nochmal das Gespräch mit den Eltern suchen und denen auch klar machen, es kann nicht sein, dass eure Tochter jetzt für das Verhalten derer Tochter bestraft wird. Special Effects hin oder her.

Dann müssen sie eben eine I-Kraft akzeptieren und beantragen mit dem Kiga zusammen. Sonst würde ich den Eltern sagen, dass ihr sonst verlangt, dass das Kind die Gruppe wechselt, dein Kind braucht auch Sicherheit und kann nichts für die Special Effects des anderen Kindes. Die Trennung von den Freunden ist eine sehr hohe Strafe für etwas, für das sie nichts kann.
Evt. hilft das, dass der Kiga auch aktiver wird oder sich noch eine andere Lösung einfallen lässt, bzw. die Eltern des anderen Kindes unter Druck setzen.

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Da diese Übergriffe nicht auf Gegenseitigkeit oder Streit beruhen würde ich hier ganz anders reagieren als sonst.
Eigentlich sind Konflikte selbst mit Hauen oder Beissen in der Kita ja je nach Alter fast " normal" .
Sehe ich generell auch nicht so eng.

Hier gibt es aber IMMER nur ein Opfer.
Und sorry da bin ich für Opferschutz vor Täterschutz! Kita-Leitung informieren und richtig Alarm machen!
Was lernt das kleine Mädchen denn sonst ? Man hat selbst alles richtig gemacht und niemand hilft sondern man selbst muss die Freunde verlassen.

Nee sorry. Ich würde das auch nicht mehr mit den Eltern diskutieren. Da muss die Kita sich drum kümmern.