Erzieherinnen, welche Eltern findet ihr schwierig?

Liebe KollegInnen,

aus aktuellem Anlass würde ich mich gerne mal erkundigen, welche Eltern ihr schwierig findet. Bei mir sind es 2 "Typen".

Und zwar die "Hach, Kinder sind eben Kinder" Eltern. Die, die auch noch schlimme Übergriffe ihrer Kinder mit besagtem Satz abtun. Beispiel, die Mutter eines Jungen, der ein jüngeres Inklusionskind gequält hatte. Ich habe ihr den Vorfall beschrieben, der wirklich heftig war und dann höre ich in der Garderobe, wie sie zu ihrem Kind sagt "Ach Süßer, ich habe gehört, dass Du nicht so nett zu einem Mädchen warst. *Bussi, Bussi" Das ist nicht so gut, vielleicht entschuldigen wir uns da morgen ein bisschen, gell?". Im Elterngespräch wurde sich dann komplett auf die Haltung "Kinder sind halt Kinder, da kommt das vor" zurückgezogen. Da ist jetzt ein extremerer Fall, aber so ähnlich erlebe ich das öfter. Da werden Handlungen des eigenen Kindes extrem bagatellisiert vollkommen ohne Problembewusstsein.

Und zweitens die "Nur mein Kind ist wichtig, was machen die anderen Gören hier?"-Eltern. Beispiel: Meine Kollegin hat eine Eingewöhnung, ist aber gerade mit ihrem vorigen Eingewöhnungskind auf dem Klo. Ich unterhalte mich mit einem kleinen Kind, das ich auch gerade erst eingewöhnt habe, da tritt besagte Mutter an mich heran mit den Worten "Theresia, der X hat jetzt eine Frage an dich". Vollkommen egal, dass ich gerade mit einem anderen (kleinen) Kind im Gespräch bin, das wird einfach rüde unterbrochen. Oder ich sitze am Basteltisch, das Kind besagter Mutter kommt und will was basteln, gerne, klar, mache ich. Nach einigen Minuten setzt sich noch ein kleines Mädchen auf den anderen Platz neben mich. Ich habe sie auch erst vor 3 Monaten eingewöhnt, sie hatte Ärger mit ihrer Freundin und in solchen Situationen sucht sie meine Nähe als Rückversicherung. Was vollkommen normal und okay ist. Ich unterhalte mich abwechselnd mit beiden Kindern, reiche Stifte an. Das Gesicht der Mama wird immer sauertöpfischer, bis es endlich aus ihr heraus bricht "Also Theresia, der X ist ja nun noch ganz neu hier und da erwarte ich schon, dass Du dich vor allem mit ihm unterhältst und nicht noch Nebengespräche führst!" Bitte was? Es sind noch andere Kinder in der Gruppe, die auch Zuwendung brauchen. Niemand kann erwarten, dass alle Betreuungspersonen in der Gruppe sofort nur und ausschließlich für ein einzelnes Kind da sind.

Wie geht es euch da?

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Ich bin Lehrerin und keine Erzieherin, allerdings möchte ich mich trotzdem gerne zu deinem Beitrag äußern.

Am schlimmsten finde ich persönlich die „Nur mein Kind ist wichtig, was machen die anderen Gören hier?"-Eltern. Diese Eltern scheuen sich leider auch nicht davor uns Lehrkräfte des Öfteren aufgrund Kleinigkeiten und Belanglosigkeiten anzurufen. Viele dieser besagten Eltern begleiten ihr Kind täglich, trotz Verbot, bis zum Klassenzimmer. Die Elterngespräche mit diesen Eltern gleichen manchmal einem Albtraum. Es zählen nur die Bedürfnisse ihres Kindes, die Bedürfnisse aller anderen Beteiligten erscheinen völlig irrelevant zu sein.

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... und diese Eltern sind der Grund, aus dem ich keine Telefonnummer rausgebe.

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Ich habe nicht so furchtbar viel mit Eltern zu tun, weil ich keine Klassenleitung mache. Aber ich finde Eltern, die sich melden, auch wenn es oft sein sollte, wesentlich angenehmer als diejenigen, von denen man nie etwas hört und an die man auch nicht herantreten kann. Denn wenn ich mit jemandem ins Gespräch komme, kommt in aller Regel etwas Konstruktives dabei heraus; und wenn das Ergebnis nur ist, dass auf beiden Seiten Verständnis geweckt wird.

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Ich bin zwar keine Erzieherin, "nur" Mutter, aber beide Typen gehen mir echt auf die Nerven und ich kann bei den leider immer mehr werdenden Exemplaren dieser Art (zumindest gefühlt) jede Erzieherin und jeden Erzieher verstehen, der lieber Florist/in oder Steinmetz/in wird. ❤️ Also danke, dass du noch durchhältst.

Bei uns fällt gerade die Waldwoche aus, weil es zu viele I-Kinder und zu viele nicht I-Kinder gibt, die nicht alleine mit Pfeife im Wald unterwegs sein können. Also klar sind Erzieherinnen dabei, aber die Kinder sind da halt weniger unter permanenter Aufsicht als im Kindergarten. Sehr schade für alle anderen, wie meine Räubertochter (sie hat bitterlich geweint), aber dann ist das eben so.
Schade ist sowas nur für die Kinder, deren Eltern nie mit ihnen in den Wald gehen.

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Ich bin Erzieherin, bei uns vereinen die anstrengenden Eltern durchgehend beides in sich - und wir verstehen nicht warum. Es gibt natürlich auch normale Familien, aber so viele anspruchsvolle Eltern, die gleichzeitig nicht bereit oder fähig sind, sich erzieherisch mit ihren Kindern auseinanderzusetzen, hab ich noch nie erlebt.
Sie wollen alles zur Zufriedenheit ihrer Kinder, geben uns morgens vor, welche Themen wir mit ihrem Kind heute besprechen sollen, weil sie ihn es beschäftigen, oder sagen, Ihr Kind geht nicht gern turnen, und erwarten, dass wir dann eben alle nicht turnen gehen. Das Kind braucht ne Extrawurst im Bezug auf Essen, Anziehen, Konsequenzen (!!!) - Hauptsache besonders. Auf Mitteilungen über grobe Konflikte reagieren sie mit Schulterzucken und „aber es ist ja nicht nur mein Kind so.“ Nee, leider wirklich nicht. Ändert aber grad nichts an der Situation.
Ich erlebe selten Eltern, deren Kind auch für uns das Zentrum des Universums sein muss, UND ihrem Augenstern Konsequenzen anzugedeien lassen, daher entschuldigen sie alles.

Ich wiederhole noch mal: es gibt total normale, kooperative Eltern, denen muss man aber selten über Entgleisungen der Kinder berichten - weil es keine gibt.

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Wie sollten Eltern denn auf Mitteilung grober Verstöße reagieren? Uns werden oft Sachen mitgeteilt und wir müssen immer fragen, ob ein Appell dahinter steht oder reine Information ist. Wenn es Information ist, zucke ich auch mit den Schultern. Ich wüsste nicht, was ich sonst tun soll, wenn ich ehrlich bin. Wenn mir gesagt wird, das Kind klebt Sticker auf den Boden, während eine erwachsene Person daneben steht, ist ein Schulterzucken aus meiner Sicht sogar das höflichste, was ich ihnen entgegen bringen kann. 😅

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Ich mache schon deutlich, welche Absicht ich habe, wenn ich Eltern anspreche. Meist ist es nur ne Info - den Willen zur Ursachenforschung oder Veränderung nehme ich bei den wenigsten wahr. Die, die den haben, fragen eh nach. „Ihr 6-jähriges hat heute Steine gegessen“ ist ne Info für die Eltern. Ich hab’s gesehen, ich muss es ihnen sagen. Schulterzucken wär mir da ganz recht als Reaktion. Bei Antworten wie „das hat er sich beim Babybruder abgeschaut“, zucke ich gleichfalls mit den Schultern. MIR würde so ein Verhalten bei meinem Kind Unbehagen verursachen, den anderen Eltern aber nicht. Also abgehakt.

Sowas wie Aufkleber kleben, im Morgenkreis nicht mitmachen wollen etc… kommuniziere ich gar nicht. Das sind Dinge, die in der Einrichtung passieren und genauso behandelt werden sollten. Wir sind auch keine Kinderkrippe, die detailliert darlegt, wie der Tag war. Ich finde, Kinder im Kindergarten dürfen genau dort auch einen Raum haben, in dem Eltern nicht bis ins kleinste Detail informiert sind. Wenn ich das Gefühl habe, dass das Kind mit seinem Verhalten dauerhaft vor Herausforderungen gestellt wird, bespreche ich das in einem Gespräch.

Das Anstrengende ist: „Ihr Kind hat gerade zwei Kinder ins Gesicht gebissen, daher musste es jetzt im Garten an meiner Hand bleiben.“ - „Ah ok, aber die Anderen haben ja sicher vorher was gemacht, oder? Haben Sie das mit den anderen Kindern besprochen? So ganz ohne Anlass macht er das doch sicher nicht. Hat er bestimmt auch vom Babybruder. Naja, dann Tschüssi!“ Gerne gepaart mit der Nachfrage am nächsten Tag, ob wir die anderen Kinder jetzt schon angesprochen haben, „mein Hasipupsi sagt nämlich, dass die ihn nicht mitspielen lassen wollten. Ach, könnten Sie in dem Zusammenhang noch gleich mit Kind XY reden, mein Kind sagt, der hat ihn letzte Woche auch geärgert.“ Da überlegt man sich, worüber man überhaupt noch informiert, wenn man in sowas verstrickt wird. Wenn ich aber nichts dazu gesagt hätte, hätte ich mich am nächsten Tag rechtfertigen müssen, warum das Kind im Garten nicht spielen durfte. Darüber hat es sich nämlich beschwert.

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🙋‍♀️ hier auch Grundschule, aber da uns die Kitas "ihre" Kinder (mit ihren Eltern) in einem Übergabegespräch übergeben, kann ich sagen, da sind die Probleme mit den Eltern deckungsgleich.

Schwierig sind die gut betuchten Eltern, deren Kinder mit 5 Jahrem schon einen Schwimmkurs und einen Englischkurs besucht, sowie und mindestens schon ein Instrument gelernt haben. Diese Kinder können schon lesen, etwas schreiben und rechnen und sind, natürlich, in der ersten Klasse unterfordert. - Was zum Teil auch stimmt, wenn Eltern, anstatt ihren Kindern wichtige soziale Kompetenzen beizubringen, sich mit schulischen Themen beschäftigen. 🤦‍♂️

Auch schwierig sind die dumm dreisten Eltern, die wenig Weitsicht oder Einblick haben, dass ihr Handeln ihren Kindern mittelfristig schadet. Diese Eltern arbeiten zu Hause aktiv gegen die Schule, gegen die Lehrerin und wissen garnicht in welche Konflikte sie ihre Kinder damit bringen, weil Kinder- wenn alles richtig läuft- ihre Lehrerin lieben und für sie alles tun. Wenn sie aber zu Hause ständig hören, wie doof ihre Lehrerin ist, dann weiß sich ein Kind nicht mehr zu verhalten.

Leider, leider werden die "normalen" Eltern immer weniger.

Ich wünsche mir manchmal eine eigene private Schule, aus der ich dann doofe Eltern " rauswerfen" könnte 😁.....

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Ich denke auch häufig darüber nach welche Gründe dahinter stehen, wenn ein Kind in der Schule „schwierig“ ist. Dabei bin ich auch auf die gut betuchten Familien gestoßen. Aber wenn ich darüber nachdenke, dann sind die Kinder nicht schwierig, sondern maximal eigenwillig und die Eltern eigentlich auch nur anspruchsvoll. Welche sozialen Defizite siehst du? Verwachsen die sich, bis die Kinder bei uns in der weiterführenden Schule ankommen? Denn die sozial wirklich schwierigen Kinder sind eher die aus den (materiell-) vernachlässigten Elternhäusern. Die Kinder aus betuchten Familien würde ich zwar tendenziell auch als eher nervig bezeichnen, aber sie pflegen sich in das Sozialgefüge der Klassen doch auf der eher positiven Seite ein.

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Im Grunde stimme ich dir zu, aber man kann sich auch extreme Egoisten heranziehen. Ich kenne da ein paar Fälle, in denen alles über Mamis und papis Geld geregelt wurde und Kind nie gelernt hat, anders zu agieren...🥲

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Ich melde mich mal als Mutter dazu! Mir gehen diverse Mütter so dermaßen auf den Sender, dass ich überlege das Rauchen anzufangen um bei Elternabenden Pausen machen zu können. Wie fast alle Kitas hat unsere auch Brandschutztüren und da unsere doppelstöckig ist jeweils oben und unten Tore an den Treppen. Mutter beschwert sich über beides,durch die Tore, kann ihre Große nicht hoch während sie unten die Kleine macht, sie komme dadruch zu spät zur Arbeit,außerdem sind diese Brandschutztüren viel zu schwer und die Kids können sich verletzen ob man die nicht abbauen könnte....Irgendwann reichten mir die Diskussionen zwischen ihr und der Leitung und ich funkte wie folgt ein:,, Die Tore sowie die Türen sind Pflicjt und Voraussetzung, dass die Kita laufen darf, deine Tochter ist 5 Jahre alt, da wäre es Zeit ,sie langsam mal auf die Gefahren draufhinzuweisen, desweiteren kommen wir morgens fast gleichzeitig an, da ist es oft kurz nach 8,wenn du also ab Morgen deine Kinder um viertel nach 7 ablieferst kommst du auch nicht zu spät zur Arbeit!" Diskussion war dann endlich erledigt, seitdem grüßt sie mich nicht, lässt mir die Tür vor der Nase zuknallen, absolut kindisches Verhalten. Boah oder diese Eltern die wegen jeden Pups beim Erzieher sind, weil Uhr Kind von XY geärgert wurde, da würde ich natürlich sagen, es sind halt eben Kinder. Zu mir kamen die Erzieher auch mal, weil meine Tochter einen Jungen so geärgert hat, dass er geweint hat. Zu Haude gab es eine richtige Ansage und am nächsten Tag musste sie zu dem Jungen und sich entschuldigen, eher wäre ich nicht gegangen. Mich nerven ja schon manchmal andere Mütter so dermaßen, weil sie alles besser wissen,zumindest ist es bei uns hier und da sehr stark. Wenn es etwas Relevantes gibt frage ich on kurz Zeit ist, ansonsten lasse ich mir einen Termin geben. Dann wird sich aufgeregt ,weil die Kinder beim schlechten Wetter draußen sind, dann weil sie zu wenig draußen sind. Letztes Jahr wurde zu wenig Aktion mit den Kindern gemacht, zudem weil die Kita keine Zahnprophylaxe macht und weim kein Sport stattfindet, war auch Kritik beim Elternabend. Da wurde ich wütend und habe auch da gesagt, dass sehr wohl super viel mit den Kindern gemacht wurde Wandertage ,Osterwanderug, Elternbasteln usw, Zahnprophylaxe ist Sache der Eltern(meiner Meinung nach) und zum Thema Sport: die Oberschule und 3 Kitas nutzen die Sporthalle,nach den Sommerferien (letztes Jahr) wird es sicherlich losgehen und wenn sie der Meinung wären ihre Kids hätten zu wenig Bewegung, dann sollen die Eltern bitte selbst aktiv werden.


Liebe TE selbst mir als Mama geht's aufn Keks. Trotzdem Danke für deinen Einsatz. Liebe Grüße von der anderen Seite (Pflegekraft)

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Ivh musste ein bisschen lachen. Mein Mann war beim ersten elternabend. Und ich hab ihn zu Hause noch mal eingetrichtert. Bitte nicht elternvertretung zu machen. Das schaffen meine Nerven nicht! Bei uns haben sich nämlich Mütter schon über so viel Mist beschwert.
Zb 1. gibt es nur Wasser und Tee sonst nichts. Das ginge gar nicht
2. Die Kinder gehen viel nach draussen
3. Kind war dreckig nach dem Spielen im Sandkasten. Ect
Da bekomm ich echt Mitleid mit Erzieherinnen und LehrerInnen.

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Also letztens war auch besagte Mutter auf dem Weg zum Sport und geht über den Parkplatz bzw woll die Einfahrt zum Parkplatz überqueren und ließ ihre mittlerweile 6 Jahre alte Tochter halt einfach laufen... Beschwerte sich dann über diese Raserautos...Ich bekam echt ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln

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Sprichst Du die Eltern denn auch auf Fehlverhalten an, oder wird das dort dann nicht thematisiert?

Ich sehe das auch eher aus Elternsicht. Wir haben nur ein Kind. Wir haben keine Erfahrungswerte und erleben solche Phasen zum ersten Mal. Wenn man Dinge falsch macht oder sich unangemessen verhält, ist man da auch auf entsprechende Rückmeldungen von Erzieherseite angewiesen, um vielleicht auch Dinge im eigenen Verhalten ändern zu können, die man einfach noch nicht besser weiß...

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Also ich weiß nicht, aber dass bei 24 Kindern nicht wochenlang eine Erzieherin exklusiv für nur 1 Kind abgestellt werden kann, sagt einem doch eigentlich der gesunde Menschenverstand. Und dass man nicht in ein Gespräch einfach reingrätscht, ist doch auch nichts fundamental Neues.
Klar, ich sage dann, dass auch andere Kinder meine Hilfe benötigen. Aber sowas sollte doch eigentlich einem erwachsenen Menschen nicht mehr gesagt werden müssen.

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Naja, man könnte sich wochenlang drüber ärgern, dass die Eltern immer wieder dieses Verhalten zeigen, oder sie vielleicht einmal in nem längeren Gespräch drauf ansprechen, was unter Umständen eine Verhaltensänderung bewirken könnte. Sicher nicht bei allen, das ist klar. Aber immer nur dieses Hoffen auf plötzliches Einsetzen von "Menschenverstand" bringt da sicher am allerwenigsten. Wenn Menschen keine Rückmeldungen bekommen, gibt es für sie wenig Grund, ihr Verhalten als unpassend zu erkennen...

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Hallo,

ich bin Logopädin, ausgestiegen aus der Kindertherapie. Aber eigentlich ist es wurscht, die Menschen die Verantwortung tragen wollen nehmen zu und diese Verantwortung, dann auch wahrzunehmen nimmt stetig ab. Dazu kommt dann Googlelitis und der Willen nicht nachzudenken.

- Eine Mutter kommt regelmäßig eine viertel Stunde zu spät zur Therapie und beschwert sich über die gekürzte Therapiezeit. Das Angebot die Therapiestunde zu verlegen wird abgelehnt. Die Begründung für das zu spät kommen, waren Angebote der Discounter. Ich sollte doch bitte Verständnis haben, dass sie diese Annehmen muss.

- Bitte keine therapeutischen Hausaufgaben, da keine Zeit diese auszuführen, wegen Kinderzahl, Berufstätigkeit etc..

- Kranke Kinder in der Therapie

- Telefonat mit einem Betreuer wegen fehlender Kleidung und Kulturbeutel. Frage des Betreuers:" Was kommt in den Kulturbeutel?" Ich alles aufgezählt und die Zahncreme vergessen. Was war wohl nicht dabei? Genau, die Zahncreme, Zahnbürste hatte ich ja erwähnt.

- Die frisch geduschte und wohlgenährte Patientin erklärt ihren Angehörigen, dass sie seit Tagen nichts zu essen bekommt und nicht gewaschen wird. Angehöriger führt sich am Stützpunkt auf wie Nachbars Lumpi.

- Eltern bringen ihre Fünftklässler zu spät zum Tutorenprogramm (Neuntklässler), diese dürfen sich dann beschimpfen lassen

- Eltern bitten die Schulleitung (Gymnasium), den Notenschlüssel anzupassen, da ihre Kinder nachdem Wechsel demotiviert sind mit den schlechteren Noten in Klasse fünf

- Lehrer sollen die Hausaufgaben bitte nicht nur an der Tafel notieren, sondern auch in jedem verwendeten Portal, am Besten auch den Eltern direkt übermitteln (Gymnasium fünfte Klasse)

Ein kleiner Auszug aus meinem erleben.

Viele Grüße

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Hallo,
zum Thema Hausaufgaben übermitteln an die Eltern: Mein Sohn hat ADS, der bekommt es nicht hin, regelmäßig die Hausaufgaben abzuschreiben. Vielleicht hat er auch keine Lust dazu, möglich. Ich kann ihn aber nicht an die Aufgaben erinnern, wenn ich nicht weiß, ob und was er aufhat.

Also kann ich die Lehrerin um einen Plan bitten, oder ständig die Eltern -WhatsApp Gruppe fragen… Was auch alle anderen Eltern nervt.

Denn von alleine fällt meinem Sohn garantiert erst wieder in der nächsten Stunde ein, dass es Hausaufgaben gab.
Wann Klausuren sind, hätte ich auch gerne gewusst. Meistens erfahre ich es am Vortag (ist schon früh!), am gleichen Tag, oder hinterher.

Und selbstständiger wird er nicht von den ständigen negativen Erfahrungen. Er bekommt ständig Stress mit den Lehrern deswegen und es ändert sich nichts daran. Weil er nicht daraus lernt.

Bearbeitet von lovelike
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Es sollte auch bei einem ADS/ADHS Kind Ziel sein, sich eine Strategie zu erarbeiten mit den Eltern/Therapeuten zusammen, wie man an die Hausaufgaben kommt. Z. B. im Klassenchat danach fragen, darum geht es. Davon ab sprechen wir von Klasse fünf an einem Gymnasium und nicht von der Grundschule.
Über das Elternportal bin ich informiert und über das Schülerportal, der Junior bzgl. anstehender SA etc..
Junior hat ADS .

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Da ich beide Seiten kenne, wäre ich sehr oft für einen Elternkurs vor Krippe/ Kiga, weil ja scheinbar grundlegende Sachen nicht zu begreifen sind...

Bspw: Kind in der Krippe hat Rock und Strumpfhosen an -- trotz mehrmaliger Aufforderung inklusive Zettel hat das Kind auch 3 Wochen nach Start immer noch keine Matschhose und keine Gummistiefel im Fach ( alle anderen Kids sehr wohl)...also kommt also das Kind ohne besagte Sachen mit raus - im September...

Wer beschwert sich dann, dass Schuhe nass sind und Strumpfhose?

Also höflich gefragt, was sie denn erwartet hätte? Das das Kind von drinnen zu guckt ?

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Ist jetzt das Problem, dass das Kind Rock und Strumpfhose trägt oder, dass keine Matschhose vorhanden ist? Mein Kind trägt immer Rock und Strumpfhose und dann eben noch eine Matschhose drüber. Die Krippe steckt ihr einfach dauerhaft den Rock in die Strumpfhose. Warum? Das stört sie zuhause und auch auf dem Spielplatz nicht. Warum wird das also gemacht?

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Ich bin zwar Lehrerin (Mittelschule), aber hie sieht man dann ja bereits, wo die Probleme einer solchen Erziehung beginnen, denn dann ab der 5. Klasse Mittelschule haben die Kinder eines gelernt: ich wehre mich durch Schlagen und Treten, wenn mir was nicht passt. Und ständig muss man dann vermitteln, dass man sich eben nicht durch Gewalt wehrt. “Aber meine Eltern sagen mir, ich soll zurückschlagen, treten usw.” Natürlich, denn nur du bist wichtig, hau dein Gegenüber doch bitte blutig, wenn dir was nicht gefällt! Und das sind auch wirklich genau die Eltern, die ihre Kinder in den Himmel hoch loben und jede Handlung verteidigen. Also deine Problemfälle, die Eltern so heranziehen, landen irgendwann bei mir und die Probleme schnüren sich immer weiter zu. Kein Witz, Kinder kriegen nur noch recht und werden verteidigt. Ich habe bei einem Kind eine Testung auf ADHS vorgeschlagen, bzw. Vorschläge, wie man das Kind zunächst etwa durch Sport auslasten kann, da Bewegung fehlte. Der Vater hat so böse reagiert, obwohl ich für dieses Kind nur das Beste wollte und vor allem Hilfe, das man sie endlich verstehen lernt. Keine Chance. Alle Eltern haben schon fertige Prinzen und Prinzessinnen, die absolut nichts falsch machen.

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„Alle Eltern haben schon fertige Prinzen und Prinzessinnen, die absolut nichts falsch machen.“

Schade wenn das die allgemeine Wahrnehmung sein soll. Ich persönlich erwarte von Lehrern und Erziehern Feedback über mein Kind, zusammen mit Handlungsvorschlägen. Und zwar auch dann wenn es noch deutlich anstrengendere Kinder oder Eltern gibt für die ich nichts kann, die aber natürlich dazugehören.

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Nein, natürlich gibt es auch genauso diese Eltern, die Feedback annehmen, aber diese Kinder sind doch meist auch nicht die, die Probleme machen.