Kein Kita-Platz bei Umzug - was tun?

Hi liebe Alle,

Vielleicht kann mir jemand Mut machen - oder zumindest beim Jammern zuhören.

Wir wollen umziehen, da unsere 2,5-Zi-Whg für uns vier (Kinder sind 1,5+4,5) langsam zu klein wird. Wir hätten jetzt ein schönes Häuschen im Grünen gefunden, in einer kleineren Stadt (knapp 10.000 Einwohner) etwa eine Stunde von unserem jetzigen Wohnort. Alles wäre perfekt.

Nun hab ich heute alle Kitas in der neuen Stadt/Umgebung abtelefoniert. Tenor: keine Plätze frei, alles ausgebucht, nur Wartelisten.

Ich könnte heulen, echt. Scheitert unser Traum vom Eigenheim an der miesen Betreuungssituation in Deutschland? Das darf doch nicht wahr sein…

Natürlich weiß ich, dass man den Anspruch über das Jugendamt geltend machen kann bzw am Ende auch klagen kann. Aber was wenn es schlicht keine Plätze gibt? Schadenersatz hilft mir nicht, ich muss/will ja trotzdem weiter zur Arbeit. Ich liebe meinen Job.

Wie machen andere Leute das? Wir sind doch nicht die einzigen berufstätigen Eltern, die umziehen. Bin grad echt ein bisschen hoffnungslos…

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Hallo!
Sobald ihr umgemeldet seid, könnt ihr euren Bedarf anmelden. Es werden normalerweise für euren Fall Plätze geschaffen. Eine Tagesmutter wäre zumindest vorübergehend auch eine Option. Klärt das mit der Verwaltung (Stadt oder Kreis). Wenn die Ausgleich zahlen müssen, z.B. anderes Bundesland, oder anderer Kreis, dann wird oft doch noch ein Platz geschaffen.

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Übrigens muss man erstmal gar keinen Anwalt haben, um seinen Platz einzuklagen - das wusste ich auch nicht 😅 also ich würde da schon den Mut aufbringen und auf mein Recht hinweisen…

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Hallo.

Das tut mir sehr leid für dich - aber eigentlich war nix anderes zu erwarten, oder?
Wohnst du nun näher an deinem Job? Oder pendelst du täglich ne Stunde pro Strecke?

Hast du schon nach Tagesmüttern gesucht?

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Zumindest hier wäre es ein denkbar schlechter Zeitpunkt für einen Umzug. Die Anmeldungen für das neue KiTa-Jahr (startet ca. ab August) werden meist im Januar-März verteilt. Da ein KiTa-Platzmangel herrscht, werden auch keine Plätze für zugezogene Kinder freigehalten.

Dh. optimal wäre es, sich am Ende des Jahres eine Wohnung zu suchen (so Oktober bis Dezember) und sich schnellstmöglich bei den KiTas vor Ort anzumelden. Dann würde man einen Platz für nächstes Jahr bekommen.
Wobei man auch hier noch Glück haben muss, dass man für beide Kinder in der gleichen KiTa einen Platz bekommt.

Die Zeit dazwischen, muss man leider mit pendeln zur alten KiTa verbringen, falls möglich.

Ich kenne das Problem bei Familien (inkl. uns) die im Stadtgebiet umgezogen sind bzw. zugezogen sind. Wir haben über 2 Jahre gebraucht bis wir alle Kinder in einer Kita vor Ort hatten. Bei der ersten Bewerbungsrunde haben wir keinen einzigen KiTa-Platz bekommen (da wir schon im Stadtgebiet versorgt waren), ein Jahr darauf war Kind 2 in KiTa A und Kind 3 in KiTa B. Kind 1 war dann schon in der Grundschule. Später kam Kind 4 hinzu und war erstmal in KiTa C.
Erst das KiTa-Jahr darauf kamen Kind 3 und Kind 4 gemeinsam in KiTa B. Kind 2 war dann ebenfalls in der Schule.

Eine andere Familie hat keinen KiTa-Platz für ihr einziges Kind bekommen und hat den beim Jugendamt eingefordert. Dieser lag dann 8 km außerhalb der Stadt. Keiner der beiden Eltern kam dort auf dem Weg zur Arbeit vorbei. ÖPNV-Anbindung nur mäßig und sie hatten nur ein Auto. Außerdem hatte die KiTa gewisse Defizite (Öffnungszeiten wurden zum Plaudern genutzt, und Kinder erst eine halbe Stunde später entgegen genommen).
Bei zwei Kindern kann es dann passieren, dass ihr zwei entfernte KiTas bekommt, die überhaupt nicht zu euren Arbeitswegen passen.

Nachtrag:
Schau mal wie vor Ort die Anmeldezeiten sind. Gibt es noch eine Chance für das nächste KiTa-Jahr einen Platz zu bekommen.
Ist es euch möglich in der alten KiTa zu bleiben und zu pendeln? Wie lange schafft ihr das?
Wird möglicherweise eine neue KiTa eröffnet?

Bearbeitet von JenniferNRW
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Falls geografisch machbar (also einer von Euch sowieso zu dem alten Wohnort pendeln muss):
Erkundige Dich doch mal bei Eurer bisherigen KiTa / Eurer momentanen Kommune, ob die Kinder weiter in ihre alte KiTa gehen können, solange sie keinen Platz in der neuen Kommune haben. Falls es da irgendwelche Abkommen gibt, könnte die Wohnortkommune eine Abgabe an die KiTa-Kommune zahlen und ihr behaltet die KiTa - Plätze, bis in der Wohnortkommune was frei ist. Die Pendelei ist mit Kindern natürlich ätzend, aber normalerweise rückt ihr damit sehr schnell auf die vorderen Plätze der Wartelisten ;).

Grüsse
BiDi

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Hier in der Stadt gibt es Notplätze, die im Falle eines Zuzugs dann die Kids bekommen.
Allerdings muss man dazu umgemeldet sein.
Und man bekommt halt den Platz zugewiesen.

Kann also sein, dass jedes Kind in einer anderen Kita landet, wenn's blöd läuft.

Mach dich mal schlau auf der Homepage von der Stadt, was dort steht für " Neubürger" in Bezug auf Umzug.

Unsere Kleinstadt sucht bspw auch aktuell in bestimmten Bereichen Personal -- mit Garantie auf einen Ganztagsbetreuungsplatz.
( Hier gibt es zu 90 Prozent nur 1/2 Tags Plätze)

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Meine Bekannte ist auch umgezogen (3 Kita-Kinder). Sie bringt die Kinder jetzt noch bis zum nächsten Kitajahr (1 Stunde Fahrtzeit pro Strecke). Sie hatte mit der Kita gesprochen und sie war einverstanden, dass die Kinder noch bis zum Ende des Jahres bleiben dürfen.

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Wir waren vor exakt 2 Jahren in exakt der gleichen Situation mit 4-jährigem Kind.
Für unseren Traum vom perfekten Eigenheim geht unser Sohn nun in der Nachbarstadt in einer Aufbewahrungsanstalt und wir sitzen knapp 2 Stunden jeden Tag im Auto.

Man kann halt nicht alles haben, unsere Wohnung war leider keine Option mehr, das ging gar nicht.
Trotzdem bin ich sehr froh, dass er nun eingeschult wird.

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Danke für deine Antwort. Darf ich nachfragen wie du zu dem Platz dann gekommen bist? Einfach rumtelefoniert oder bist du über eine höhere Instanz gegangen?

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Beides. Die Stadt hatte aber nur eine Kita im Angebot, die noch weiter weg war und ich aus beruflichen Gründen definitiv nicht wollte.
Ich habe in den umliegenden Städten angerufen und in der einen wurde gerade eine Kita neueröffnet.

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Hallo liebe alle,

Danke für eure Antworten! In den bisherigen Einrichtungen könnten die Kinder wohl nicht bleiben. Der Große ist kn einer städtischen Einrichtung, bei Wegzug verliert man tatsächlich den Platz. Der Kleine ist in einer privaten Einrichtung. Da würde es klappen, aber die Gebühren würden sich verdoppeln und ich müsste jeden Tag eine Stunde pendeln. Der Plan ist eigentlich, dass ich max. 2x pro Woche an meine Arbeitsplatz am jetzigen Wohnort fahre, Rest Homeoffice. Man Mann würde max. 1x pro Woche pendeln.
Also alles ungünstig.

Ich werde jetzt wohl erstmal beim zuständigen Jugendamt anrufen und fragen, inwieweit die Plätze zuweisen können bzw wie das im Klagefall aussehen würde. Bis zu 10km pro Tag und Kind fahren würden wir hinkriegen, wir werden zwei Autos haben, das sollte klappen.

Ich finde es halt einfach krass, wie grottenschlecht das Betreuungsangebot in hier in DE (oder konkreter: Bayern) ist. Ich dachte, in ländlicheren Gegenden wärs zumindest ein bisschen besser…

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Ich denke es ist noch nicht die Spitze vom Eisberg. Personalmangel lässt Plätze weiter schrumpfen.

Mit Homeoffice und eventuell freier Zeiteinteilung
könnte es sich gut überbrücken lassen.

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Ich komme auch aus Bayern. Bei uns war es bisher so, dass die Kids auf dem Land irre Probleme mit Ganztagesplätzen hatten, wir hier in einer Stadt nie.

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Wollte dir noch ein bisschen Glück schicken...

Unser Sohn hat damals zu Feb einen Nachrückplatz in einer Krippe bekommen, weil jemand anders umgezogen ist ...

Vielleicht habt ihr ja auch Glück


Ich hatte bei der Anmeldung damals angegeben " flexibel auch im laufenden Krippen/ Kigajahr und spätestens zum Sommer xxx--- das hat uns damals den Vorzug gegeben, weil alle anderen wohl immer fixe Daten hatten - zum Sommer wegen AG ....

Evtl hilft euch das auch, wenn ihr das ggfls angeben könnt....