Hallo zusammen,
ich bin langsam echt am Verzweifeln. Unser Sohn ist zur Zeit unausstehlich. Seit April geht er in den Kindergarten und das muss ich sagen klappt echt gut. Er hat schnell Anschluss gefunden und geht auch gerne hin. Dass Kinder nach dem KiGa immer sehr müde und auch quengelig sind, wissen wir. Ich versuche die Nachmittage mit ihm auch immer eher ruhig zu gestalten. Bei schönem Wetter gehen wir bisschen nach draußen, ansonsten sind wir daheim. Es ist aber aktuell so, dass er sich null im Griff hat. Er testet aus, er tobt, er wütet und was mich am allermeisten beschäftigt, er schlägt. Wenn ihm etwas nicht passt, oder auch wenn ich mal mit ihm schimpfen muss weil ich ihn 2 mal freundlich auf etwas aufmerksam mach und er nicht hört, schlägt er. Das macht er zu 90 % auch nur bei mir 😔 Er ist ständig mit mir am Kämpfen. Egal um was es geht. Wenn er mich fragt ob ich bisschen mit ihm spiele und ich sage ja, geht das genau 10 Minuten gut. Bis ihm dann irgendwas an meiner Spielweise nicht gefällt und dann wird alles durch die Gegend gepfeffert. Heute früh war auch wieder eine volle Katastrophe. Beim Frühstück und Mittagessen für den KiGa richten, hat er gefragt ob er denn ein paar von den trockenen Flakes fürs Müsli so essen darf. Hab ihm dann ein paar aus der Verpackung raus und hingestellt. Plötzlich aus dem Nichts, nimnt er sie und wirft sie quer durch die Küche und schreit "Ich will die gar nicht." So geht es Tag ein, Tag aus. Ich kann euch nicht sagen wie leid ich es bin. Ich bin müde, verzweifelt und ja, mein Kind nervt mich aktuell sehr. Ich versuchs ruhig und verständnisvoll, aber das macht es bei ihm nur schlimmer. Konsequent sein bringt bei ihm irgendwie auch nichts. Mittlerweile denke ich wirklich es liegt an mir. Er nimmt mich gar nicht ernst. Bei meinem Mann macht er solche Sperenzien nicht. Da ist er gut drauf, hört und spielt schön. Bei mir, Fehlanzeige. Und wir sind beide gleich viel zu Hause, da mein Mann im Homeoffice ist. Jeden Morgen hab ich Bauchweh, weil ich nicht weiß was mich erwartet. Es ist auch nicht nur unter der Woche so, sondern auch am Wochenende... Dass er mal für sich ein wenig spielt, klappt auch nur bei Papa. Wenn ich da bin, also zu Hause, dann folgt er mir auf Schritt und Tritt. Versteht mich nicht falsch, ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinem Jungen und spiel auch gern mit ihm, aber halt nicht rund um die Uhr. Zumal ich ja auch noch Hausarbeit usw. hab. Verlasse ich kurz den Raum, wird mir direkt jammernd hinterher gelaufen. Mit fast 3,5 Jahren? Ich bin langsam einfach gefrustet 😔 sorry für den langen Text.
Sohn fast 3,5 macht mich wahnsinnig
Das liest sich für mich ziemlich deutlich so, dass dein Kind die gesamten aufgestauten Emotionen aus dem Kindergarten bei dir rauslässt. Ich kenne das von meinem Kind auch. Die ersten 3 bis 6 Monate nach einer Eingewöhnung oder Umzug oder Wechsel von U3 zu Ü3 können für die Kinder sehr herausfordernd sein. Klar gefällt es ihnen auch, aber sie sind trotzdem in einem neuen komplexen sozialen Gefüge, müssen ihren Platz in der Gruppe finden, versuchen gleichzeitig zu beachten, welches Verhalten bei den anderen Kindern gut ankommt und welches bei den ErzieherInnen und wo da die Schnittmenge ist. Dazu die vielen neuen Eindrücke, Reize, Entscheidungen. Dein Kind macht das scheinbar toll, im Kindergarten funktioniert es gut, und zu Hause bei dir in seinem Safe Space braucht er den Ausgleich und kann keine Erwartungen mehr erfüllen. Im Gegenteil, der runtergeschluckte Frust aus dem Kindergarten will raus und wenn du ihm keinen Anlass dazu gibst, werden die völlig aus der Luft gegriffen (z.B. bei den Cornflakes). Das sind natürlich keine bewussten Strategien deines Kindes, sondern es weiß selbst nicht wirklich, warum es sich so benimmt.
Es hat keinen Sinn da jetzt erziehen zu wollen. Dein Kind lernt gerade durch den Kindergarten sozial so viel, dass für zu Hause eh keine Lernfähigkeit übrig ist. Ich würde mich tatsächlich darauf verlassen, dass sich das Verhalten von alleine wieder bessert, wenn das Kind dann ganz in der Gruppe angekommen ist (also wie gesagt meist 3 bis 6). Das einzige was vermutlich helfen würde, wäre eine vorübergehende Verkürzung der täglichen Kindergartenzeit. Aber das ist vermutlich organisatorisch nicht möglich?
Das hört sich wirklich nach dem Grund an, den ich anfangs auch vermutet hatte. Aber er ist auch so am Wochenende, eben auch wenn er nicht im Kindergarten war. Aber klar, sie bekommen ja da nun ganz andere Eindrücke und müssen sich "anpassen". Mir ist das auch bewusst wie anstrengend das in der Anfangszeit sein kann, aber es ist auch für uns zu Hause tierisch anstrengend 😅
Nein, leider nicht. Er geht von 07.30 Uhr bis 13.30 Uhr. Später kann ich ihn nicht hinbringen, da ich um 8 Uhr anfange zu arbeiten und früher abholen geht vom KiGa aus nicht.
Beruhigt es dich,wenn ich dir sage : normmmmaaaallll???😆
Meiner ist genauso...dann hab ich noch eine bald 5 jährige und einen Teen von 16.
Manchmal geht ich aufs Klo,und alle drei stehen und labern mich zu. Ruf dann aus Spass immer noch den Hund dazu,und dann checken es alle 🤣🤣
Ne im ernst...
Ich kenn es.
Wenn gehauen wird sag ich ganz klar, dass er bitte zurück gehen soll,weil ich nicht genauen werden mag. Er muss den Raum nicht verlassen,aber aus meiner Reichweite. Mag er null,weil er am liebsten immer in mich rein krabbeln will,aber es hilft in dem Moment.
Sachen haben wollen, und dann weg werfen?
Was machst du dann?
Bei uns heißt es dann: gut Pech, war jetzt deine Entscheidung,die ist ok,die darfst du haben, aber es gibt dann jetzt eben nichts neues !
Er darf sein Handeln und seinen Willen gern austesten,aber er hat dann halt auch die Konsequenz zu tragen (solang es ihm natürlich nicht schadet)
Da merk man dann oft,dass er nochmal drüber nachdenken ,und sich dann entschuldigt,und nochmal fragt,und dann klappt es im 2. Anlauf meist vernünfitg .
Sollte er dann trotzdem wieder sein Kopf "durchsetzen" ,ist dann wirklich Ende für eine gewisse Zeit. Dann muss er halt allein spielen (was dann mit heulen und wütend sein verbunden ist) .
Ich erkläre ihm dann, dass ich gern mit ihm spiele ,aber eben nicht so !
Von den beiden anderen kann ich sagen: es wird besser. So mit fast 5 werden die dann plötzlich groß 😉
Ich würde sagen dass sind die Nachwehen der Eingewöhnung. Mein Sohn ist meist sehr umgänglich, hat auch mal seine Trotzanfälle. Aber bei bestimmten Ereignissen ist hier drei Wochen Ausnahmezustand. Vom süßesten Kind zum Teufel der nicht zufriedenzustellen ist. Das war bei uns z.B. im März als die „Kleinen“ in der KiTa-Gruppe (hier in Rlp ab 2 Jahren) angefangen haben sich von den Großen das Raufen abzuschauen und er nicht ganz damit umgehen konnte dass seine Freunde plötzlich auch mal handgreiflich wurden. Das wurde dann auch zuhause getestet… und jetzt hat er wieder so eine Phase, 6 Wochen nachdem die Schwester auf die Welt kam. Wir versuchen verständnisvoll zu sein, denn zwischen den Anfällen ist er noch das liebe Kind, bis das Hirn wieder aussetzt… Natürlich aber auch deutlich machen dass gewisse Grenzen zu wahren sind (nicht hauen, nichts kaputt machen..)
Es ist super anstrengend, mir hilft das Mantra dass es eine Phase ist. Und in guten Momenten versuche ich das Problem beiläufig anzusprechen, manchmal kann man ihm dann gut Sorgen und Ängste nehmen und es wird kurz besser.
Es ist schön dass du dir Gedanken machst wie du die Situation entschärfen kannst.
Es wird ihn nicht traumatisieren wenn du in Grenzen zeigst. Schick ihn aufs Zimmer für ein paar Minuten. Wenn er ruhig ist kann er auch zuhören und dann sagst du ihm dass dich sein Verhalten traurig macht und wie ihr es in Zukunft besser machen könnt.
Er muss, vor allem wenn er haut, direkt lernen dass es keine Art ist und 5 Minuten auf dem Zimmer sich zu beruhigen damit du dir gute Sätze überlegen kannst hilft auf jeden Fall 👍
Blöd gesagt aber bei dir kommt er damit durch das solltest du nicht zulassen.
Erwarte nicht dass es sich sofort ändert es wird Zeit brauchen bis er versteht wo die Grenzen sind