Sohn wurde geschlagen und getreten

Heute wurde mein Sohn (4) vom selben Jungen (auch 4, macht Kampfsport) zweimal verletzt. Die Vorgeschichte: Unser Sohn mag den anderen Jungen nicht mehr, weil dieser ihm schon häufiger wehgetan hat und ihn immer beleidigt. Also wollten er und seine Freundin nicht, dass der Junge mit ihnen spielt. Es kam zum Streit und der Junge schlug meinem Sohn die Lippe blutig. Die Erzieherin hatte es gesehen und die Lippe gekühlt.

Später spielte mein Sohn mit seiner Freundin, da kam der Junge und trat meinem Sohn mit solcher Wucht gegen die Stirn, dass er eine dicke blaue Beule hat.

Was soll ich tun? Ich werde natürlich morgen das Gespräch suchen, aber ich will nicht, dass der Junge ihn weiterhin ärgert und verletzt.

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Hallo,
das tut mir sehr leid.
Ganz ehrlich, ich habe noch nicht viele solcher Situationen erlebt, aber wenn, haben die Erziehungskräfte das so geregelt, dass das eine Kind, nicht in der Nähe des anderes für eine Woche erstmal spielen darf. So eine Art Abstandsregelung und es wird extra ein Auge drauf geworfen.
Im Kiga der Tochter von Freunden ist das völlig anders, da machen die Erziehungskräfte nichts, die Kinder sollen sich wehren lernen.
Weißt du was für ein Konzept ihr habt? Meine Freundin bestand mehrfach darauf, dass die Eltern des anderen Kindes informiert werden, das ihre Tochter kratzte und schlug. Es war nicht leicht für sie.
Such das Gespräch und bitte, was du möchtest.
Die Frage wäre natürlich, in wiefern und ob das andere Kind tatsächlich zuerst handgreiflich wird. Solange man das nicht objektiv beurteilen kann, würde ich nichts gegen das Kind sagen.
Warum geht dein Kind mit seiner Freundin nicht einfach zu einer Erziehungskraft, wenn der Junge kommt und sich versucht aufzudrängen und nicht geht, wenn sie ihm Nein sagen?
Alles Gute.

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Danke für deine ausführliche Antwort. Ich möchte auch wissen, was mein Kind zuvor gemacht hat, deshalb will ich genau nachfragen. Ich glaube nicht, dass er körperlich geworden ist, denn das tut er zuhause nicht und in der Kita haben sie noch nie so etwas erzählt, sondern gesagt, er muss lernen sich zu wehren. Wir haben vereinbart, dass er Kinder wegschubsen darf, wenn sie ihn körperlich angehen. Naja, eigentlich geht es immer nur um den einen Jungen, der so gemein ist. Dieser spuckt auch Kinder an und andere haben Angst vor ihm. Ich bin auch Pädagogin und könnte mir vorstellen, dass der Junge frustriert ist. Er spricht nicht gut und keiner will mehr sein Freund sein, weil er gemein ist. Trotzdem muss das Problem gelöst werden…

Zur Erzieherin: mein Sohn hat der Erzieherin immer gesagt, wenn etwas war. Jetzt gibt es eine neue Erzieherin, die sehr vom alten Schlag ist. Zum Vorfall mit der Lippe sagte sie zu mir, dass mein Sohn sich ja wehren könnte, auch wenn man ihm das nicht zutraut, aber dieses Mal hätte er eins auf die Lippe bekommen. Ich habe erst später darüber nachgedacht, was das heißen soll: Schlägt er doch oder kann er normalerweise Angriffe abwehren? Das muss ich klären.
Sie ging dann weg und erst da sah ich die Beule. Ich fragte, woher sie sei und mein Sohn erzählte von dem Tritt. Die andere Erzieherin fragte, ob er den Erziehern draußen (wo es passiert ist) erzählt hat, was war und ob er gekühlt wurde. Er sagte, er hat kein Kühlpad bekommen. Zuhause sagte er, die Neue habe nur gefragt, ob er eine Pause braucht.
Warum hat sie nur von der Lippe erzählt und nicht von dem Tritt? Ich verstehe das alles nicht.

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Ich würde Leute anzeigen, wenn sie absichtlich nichts tun, wenn irgendeiner, der "Kampfsport" macht (vermutlich trainiert, sich effektiver zu prügeln ohne Vermittlung von Ethik und Disziplin) mein Kind vermöbelt. Es gibt eine rechtliche Pflicht, Leuten in Notsituationen zu helfen, die kann man nicht mit einem Konzept wegdefinieren.

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die Erzieher müssen unbedingt mit den anderen Eltern sprechen.
4 jährige und Kampfsport? - dass muss man ja "richtig" machen mitsamt aller Regeln und ist das nicht fachmännisch angeleitet, nutzten diese Knirpse ihr können komplett aus. Ich bezweifle, ob 4jährige da schon reif genug untercheiden können.

Auch bei uns im Kindergarten gab es so einen (der war aber auch vom Gesicht her irgendwie auffällig und scheint auch eine geistige Behinderung mit im Spiel gewesen zu sein, da er danach in die Förderschule kam). -- Dieser Junge wurde nach solchen agressiven Ausbrüchen (leider sehr oft) "auf Abstand" gehalten. Durfte im offenen Konzept nicht mehr mit machen und war im Umkreis seiner Bezugserzieherin unterwegs nicht mehr weiter weg.

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Danke, ihr Lieben, für eure Beiträge! Heute war noch ein Fest in der Gruppe und ich denke, sie haben schon zumindest mit der Mutter gesprochen. Sie und der Sohn waren sehr zurückhaltend, er war als einziges Kind die ganze Zeit bei der Mutter statt bei den anderen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir ernstgenommen werden und versucht wird, dass sowas nicht mehr passiert.

Ich denke auch, er hat noch zu wenig Verständnis für den Kampfsport, sondern hat Schläge und Tritte gelernt ohne zu verstehen, dass man die nicht beliebig anwendet.

Zu den weiteren Maßnahmen: ich habe gelesen, dass manche Kinder eine extra Betreuung haben, wenn sie solche Dinge machen. Aber ob es so weit kommen muss? Ich möchte für meinen Sohn einfach nur Ruhe, denn seine erste Frage heute Morgen war, ob das Kind auch zum Fest kommt, er will das nicht. Und das sind keine schönen Gedanken.

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Also mit dem Kampfsport hat das erst mal nichts zu tun. Mein Sohn macht das auch und hat noch nie geschlagen, sondern wurde auch wie dein Sohn bereits geärgert und auch gehauen. Es gibt einfach solche Kinder leider unabhängig vom Kampfsport. Ich kenne solche Dinge leider auch und da blutet das Mamaherz. Das passiert aber unter Jungs, da sie sich körperlich aneinander reiben. Wir hatten es ähnlich. Mein Sohn hatte/hat einen Freund, mit dem gibts Hochs und Tiefs. Nachdem sie sich einmal gestritten haben, hat der Junge meinen im Kindergarten geärgert und gehauen. Rede mit deinem Sohn über Strategien, um sich abzugrenzen. Er muss lernen, wie er auf sowas reagiert ohne genauso wie der andere zu handeln. Ich sage meinem: er soll laut Stop sagen. Und „ich lasse mich nicht ärgern/hauen. Übe das mit ihm, damit das selbstbewusst kommt. Rollenspiele mit Kuscheltieren. 2. schritt, wenn es nicht hilft: Erzieher. Ich habe auch immer wieder gesagt, geh diesem Kind aus dem Weg, mache ihm klar, dass du so nicht mit ihm spielen wirst. Das hat mein Sohn durchgezogen, ohne ihn auszugrenzen. Wenn er lieb war, durfte er mitspielen usw. Mach ihn stark von zuhause aus, die machen sowas hinterrücks und Erzieher können nicht alles sehen. Bei uns hat sich alles wieder eingerenkt. Abstand, Grenzen setzen, wir haben dann auch mal zusammen einen Ausflug gemacht, jetzt sind sie wieder Freunde. Die Sommerferien werden auch helfen, das zu beenden. Lg

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Danke für deine Antwort! Ja, das Meiste macht wahrscheinlich die Erziehung aus. Wir haben unserem Sohn gesagt, wenn er geärgert wird, soll er weggehen oder notfalls zur Erzieherin.

Dass Jungs auch mal körperlich werden, ist zwar nicht schön anzusehen, aber das ist für mich in einem gewissen Maße akzeptabel. Gestern hat mein Sohn einem größeren Jungen mit dem Arm den Weg versperrt und ihn dabei im Gesicht getroffen, da bekam er einen Schlag zurück. Beide haben furchtbar geweint. Trotzdem sagen die beiden, sie sind noch Freunde und mittags war es schon vergessen.

Was ich nicht akzeptieren kann, ist diese etwas hinterhältige Art des Jungen, der ihn da zweimal verletzt hat. Vor allem der Tritt kam wie aus dem Nichts und er grinst dann immer noch, wenn er solche Dinge tut, das war ja nicht der erste Angriff. Wenn ich mich erinnere, dass mein Sohn mal nach uns gehauen hat, als er noch wesentlich kleiner war (das macht er gar nicht mehr), war er total geschockt, wenn wir ihm sagten, dass das wehgetan hat.